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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 01.08.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191508010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19150801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19150801
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-08
- Tag 1915-08-01
-
Monat
1915-08
-
Jahr
1915
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Sonruag, 1. liu-uv ISlS Leipziger Tageblatt. Nr. 3S6. Sonnrags-Nusgade. Sette 17. Juli 1915 rund 2.4 Milliarden Feldpostbriefe beför. dert worden. 2m Felde wurden elwa 1.6 Milliarden aufgegeben. Di« Zahl der Postsammelstellen in der Heimat beträgt jetzt 23 Ihr Personal betrug im 1. Kriegsmonat 3100 Köpfe, jetzt 13« di» 14000. Täglich gehen jetzt etwa 45 00t) Feldpostdriefsäcke in» Feld. Selbst die Weihnacht»«Feldpoit brachte e» „nur'^auf 2S 000 Säcke. Die Post befördert jeden Tag 1'/» Mill. Kilo Briefpost. Bom 15. Juli 1870 bi» Ende Mär, 1871 hat dfie Feldpost 104 Millionen Briefe befördert. Jetzt verarbeitet sie fast 15'/, Millionen täglich, da» 35sache von 1870/71. Was die Feldpost 1870 in 8V. Monaten bewältigte, leistet ste heute in einer Woche. Derartige Einrichtungen hat kein anderes kriegführende» Land auch nur annähernd aufzuweilen. Die Zahl der mangelhaften Sendungen ist erheblich turückaegangen, doch werden immer noch jeden Tag 150000 schlecht adressierte oder mangelhaft verpackte Feldpostbriefe ausgeliefert. verband Deutscher Handlu«g»gehilfen zu Leipzig. Das Völkerringen ist auch an dem «rotzen Verbände Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig nicht spurlos vorübergegangen. Trotzdem konnte, wie der uns vorliegende „Rechenschaftsbericht über das Jahr 19l4 mit besonderer Berücksichti gung der Kriegsarbeiten" ausweist, das Berichtsjahr mit einem Wachstum der Mitgliederzahl ab geschlossen werden. Sie betrug 102 558 gegen 102 124 im Jahre 1913. Davon standen am Ende de» Jahres 31 634 Mitglieder unter den Fahnen. Obwohl sich daher die Einnahmen des Verbandes narurgemätz verringerten, hat der Verband dennoch die Kraft ge habt, sämtliche satzungsgemäßcn Lei st ungen an die Mitglieder während der Kriegszeit aufrecht zuerhalten. Aus seine Kricgsarbeit darf der Verband mit Recht stolz sein. So wurde beispiels weise 1568 Mitgliedern Stellenlose ngeld in Höhe von 182 122,29 <41 bewilligt und in 219 Fällen zusammen 19 025 .41 Hinterbliebenengeld ausgezahlt. Außerhalb der Satzungen entstand als schönes Beispiel von Opfersinn die Kriegsunter st ü tz u n g s k a s s e, die Ende 1914 die Summe von 95 752,20 .41 aufwies. An den beiden deutsch.'» Kriegsanleihen ist der Verband mit 800000 Mark beteiligt. Die Jugendpflege kam der Notwendigkeit, die Jugend rechtzeitig auf eine kom mende Vaterlanosverteidigung vorzubereiten, dadurch entgegen, das; 120 000 Mitglieder des Kaufmann.schen Jugendbundes zur Teilnahme an der mili tärischen Erziehung angehalten wurden. Leider wur den verschiedene wichtige Arbeiten durch den Krieg unterbrochen, so die Arbeiten für die geplante Ar beitslosenversicherung, für den Gesetzentwurf für die Sonntagsruhe, den Achtuhrladenschluß u. a. m. Ucber alle diese Angelegenheiten gibt der interessante Be richt, auf den wir gelegentlich noch einmal im ein zelnen zurückkommen werden, ausführliche Auskunft. , * Der „Franenvank 1914" hätt am nächsten Diens tag, 3. August. abeuos 8 Uhr im Ratskeller zu Mockau eine Versammlung ab. Alle Frauen und Mädchen, die sich lür die Arbeit des Bundes inter essieren. sind herzlichst willkommen * Postverlehr mit Dalmatien. Von jetzt ab sind wieder zugeiasien der uubelchrankte Postanwcstungs- verteh' mit Betina, Eaunosa, Malfi piccolo, Alu.ter, Primosten, Stret o, Sutivan <Brac) und Oldinoce; der Postanwefiunasverker-r bis zum Betrage von 300 Kronen mit Blato, Brusje, Grablje, Lozisce, Milna, Silba und Ulbo; eingeschriebene Brief sendungen rin Verkehr mit Bozava, Ist, Kalamotla, Komi;a. Lissa, Melada, Mezzo, Premnva, Sali und Sipanjska Lula; eiiigeickriebene Btieisenduugen und Postanweisungen vis zum Betrage von 300 Kronen im^erzLÜL mtt Bol, Grohote, Jz Veliki, Prvic-Luta, S.oyrjue, Smokvica, Sromorska, Velaluka und Zlarin; eing«sthriebew.' Bneisendungcn und Posianwci ungen ohne Einschränkung oes Betrags im Verkehr mit Mlini Zupe uno Naguiavecchia. * Belohnungen für Eisendahnbedienstete. Den im Arbeite Verhältnis stehenden Bediensteten der Säch sischen Staatseisenbahnverwaltung werden nach Voll endung einer mehr als 20jäkrigen Dienstzeit bei beiriedrgender Führung von 5 zu 5 Janren steigende Belohnungen in Form ernmaliger Lohnzu agcn ce- währt, die nach 20,ährigcr Dienstzeit 20 x' betragen und in den genannten Zeitabschnitten sich bis auf 50, M, 80. 100 und 20 t .XL erhöhen. Derartige Beloh nungen konnten im 2 Vierteljahr 1915 an 155 Al berter nach 2ojähriger Dienstzeit, an 146 Arbeiter nach 25jähriger Dienstzeit, an 36 Arbeiter nach 30jähriger Dienstzeit. an 24 Arbeiter nach 35jähriger Dienstzeit, an 2l Arbeiter nach 40jähriger Dienstzeit uno an 2 Arbeiter nach 45jähriger Dienst zeit bewiuigr werden. * Eisendahnsahrt der Militärurlauber. Die Mit teilung, das; nunmehr wäl.reno des Krieges den Militürperionen vom Feldwebel abwärts bei Urlaubs reisen „freie Fanrr" gewährt werde, ist hier und dort mißverstanden morden. Um Irrtümern vorzubeugen, sei betont. Latz dies nicht dahin zu verstehen in, da» nunmehr feder Urlauber lediglich auf Grund seines Urlau bspajles beliebig zu reisen berechtigt ist. Die Eijendaonvermaltungen erhalten vielmehr nach wie vor erne Vergütung, nur mit dem Unterschied, datz nicht mehr, wie bisher, der einzelne Urlauber die Fahlkosten selbst bezahlt, sondern datz der Militär fislus oie!e Kosten übernimmt, d. h. alle Urlauber müssen, wie bisher schon dieFeldbestellungsurlauber, au>;er dem Unaubspatz einen von der Militär behörde aus,«fertigten M i l i t ä r f a h r f ch e i n ''aoen. Wer aljo Urlaub erhält, sorge dafür, datz ihm ein »olcher Schein ausgefertigt wird. Dieser Schein mui; an der Endstation abgegeben werden * Droschkensahrten nach Engelsdorf. Wir ver weisen auf die Bekanntmachung rm amtlichen Teile der voruegenoen Ausgabe unseres Bluttes, nach der ».r Kraftdroschkenverkehr bis nach dem Bahnhof Engelsdorf zur Beförderung von Mili- tärpersonen an die Lazarettzüge erfolgen kann. Der Grund Iie.it in der oft plötzlich ergehenden An ordnung der Abfahrt der Lazarettzüge. * Eiweitzproduktion durch Hefe. Zur Frage der Eiwe'hproduktion durch Hefe, die in jüngster Zeit auf Grund der Veröffentlichungen des Geheimrats Delbrück vom Institut für Gärunasaewerbe viel fach elörtert worden ist, hat nun auch Proiessor Dr. Ehrlich in einer Sitzung der Chemischen Gesell schaft zu Breslau Stellung genommen. Er ist der Ansicht, datz die Verfahren zur Gewinnung von Hefe-Eiweitz aus Zucker und Ammo niak, die zum Teil etwas reklamehaft ange kündigt worden seien, weder als neu noch als originell anerkannt werden könnten. Eiweißfabri- kation werde längst in jeder Brennerei, Brauerei und Pretzhrfefadrik praktisch betrieben. Datz Hefe am Zucker und Ammoniatsalzen wachsen und daraus allein ihr Eiweitz ausbauen könne, sei zurerst durch Pasteur und Duclaux uno bereits im Jahre 1869 für anorganische Ammoniaksalze r-urch den deutschen Forscher Adolf Mayer gezeigt worden. Als be sonderer Fortschritt der jetzt als neu ange kündigten Verfahren könne also nur eine Verbes serung der Hefeausbeuten gelten, doch Kälten auch herbei Praxis und Wissenschaft bereits vorgearbeitet. Die Wirtschaftlichkeit der vom Berliner Gärungsinstitut ausgearbeiteten Verfahren sei aus den bisher erst unvollkommenen Veröffent lichungen noch nicht sicher zu ersehen. Da sich aber auf Grund der bi» jetzt bekanntgeaebenen Zahlen berechnen laste, datz dabei zur Herstellung von 100 Ke Hefeetweitz im günstigsten Falle etwa 200 bi» 300 kg Zucker und 78 jrg Lmmonsulfat er forderlich sind, Io müsse da» Verfahren gegen- wärt«« bet den hohen Zuckerpreisen und dem Mangel anAmmoniak sowie angesichts LergrotzenFabrikattons- unkosten als wenig lukrativ bezeichnet werden. Auch in Friedenszeiten wird e» kaum nötig sein, eine so unrentable Futtereiweitzfabrikation zu betreiben, da die grüne Pflanze mit Hilfe der Kohlensäureassimi- latton aus derselben Ammontakmenge viel billigere» Eiweitz liefert als die Hefe, die auf vorgeblldete Kohlenhydratnähritoffe angewiesen ist. * Di« praktische Regelung de» Ailmausfuhroer- bot» betraf, wie wir berichteten, eine Konserenz, ine am Freitag im Reichsamt des Innern nattfand. Eine Entscheiduna wurde bei dieser Gelegenheit, die nur informatorischen Wert hatte, jedoch nicht getroffen. Es werden vielmehr, wie das „B. T." hört, noch etwa acht Tage vergehen, bis bestimm!« Matznahmen von der Regierung getroffen werden tonnen. * Vöhlitz-Ehrenberg, 31 Juli. In der letzten Sitzung des Kriegsfürjorgeausjchusses berichtete der Vorsitzende Gemeindevorstand Meyer über die finanziellen Einwirkungen auf die Ge meindekaste anlärlich oe» Krie-es. Der Bericht um- fasste das volle erste Kriegsjahr vom 1 Amust 1914 bis 31. Juli 1915. An Familienunter stützungen sind insge amt 224 424.84 ge ahlt worden; davon entfallen 111850,14 ./c aus die Ge meindekasse, 108 595.10 « am das Reich und 197o 6 > auf die amtshaupimann chaflliche Be zirkskaste. Für den Ankauf von Kartoffeln wurden 11943.10 -Xl aufgewendet. Der Erlös aus dem Kartoffelverkauf beziffert sick auf 9818,09 ./t, so datz die Gcmeindek.iste einen Verlust von 2125,01 halte. Fü> Arbectslö ne, Frach en, Fubrlöhne. Transportkosten, Desin euionsauf- wand einschließlich der A r b e i t s l o i e n u n . e r - st ü tz u n g sind 613935 verbrauch! worden. An lonligem Auiwand, der curch den Krieg verursacht werden in oder mit ihm zu ammenh n r, waren 3 49,19 notwendig. Zmn A kau« o>n Konieroenileich und Schweineickmalz sind b s letzt 57 317,Io ./t aufaewe det worcen. Die Beschaffung von Erbsen eriorderte 22424 F:.r Reis sind rund 8000 ./z niiwendig Z> m Amam vo> Speck sind 164835 .>/ erforderlich gewesen Der Berka ui oer Nahrungsmittel rst bereits seit meü eren Wochen im Gange. An den ersten drei Vertaufstagen sino 4420,30 ./t veiei inahrru worden. Der Gemeinderat hat beschlossen, erneu Speck und Schmalz anzmausen, weil die jetzigen Vorräte rald aufgezehrt und. Ter oe amie Amwand beziffert sich im ersten Kriegsjahr au« 311(46.17 ./t Veutfttzvölkijcher Jugenötag Der ll. Deuijchvöltische Jugenotag und die Mittel- deut,che Kriegstaguilg der Ortsgruppen aus Thü ringen, Anhalt, der Provinz und des Konrgrelchs Sachsen des Deutjchnationalen Hand ln ngsgehilfen-Verbandes, die am sonn- abend uiid heute Sonntag rn Leipzig »«zzehuUen werden, nahmen gestern nachmittag ihren Anfang. Treffpunkt der aus Mitteldeutichland am Jugendtage teilnehmenden Lehrlinge und fahrenden Gesellen war am Nachmsttag das Jugendl)eim (Töpserstraße 2j, von wo aus abends 7 Uhr oer Abmarsch durch das Roben tal nach der Festwiese in Hänichen erfolgte. Während dort die Junginannichaf.en sich beim fronen Spiel vergnügten, veriammelten sich die Mitglieder des D. H. V., meist Obmänner und Führer ves Ver bandes, im „Eldorado" zur Mitteldeutschen K r ie gstagung, die der Erledigung ernster Ver bandsarbeit gewidmet war. Nach den üblichen Be- grützungsanjpr-achen behandelte Robert 2 ch a m b a ch- Vlauen das Thema: ,.D e r D. H V. imKriege — G e ge n w a r t s a u sg a de n." Er kennzeichnete darin die Aufgaben, die der Verband jetzt und in der kommenden Zeit zu leisten hat. Vor allem sei cs Pflicht der führenden Veroaudsmitgcieder, für einen lückenlosen Einzug der Vc r b a n d s be it r äg c be strebt zu sein. Es müsse berücksichtigt werden, datz 86—90 000 Mitglieder zu den Fahnen einberusen seien und keine Beiträge leisten, während anderseits viele tausend Frauen und Kinder der Kriegsteilnehmer aus der Verbandstasse zu unterstützen seien. Neben der Frage einer mustergültigen Bciiragseinfiehung sei die der Kriegssteuer von grosser Wich« ote,t. So grotz das Vermögen und die Rücklagen des Ver bandes auch seien, so bedürfe es doch weiterer grosser Summen. Es sei daher in den letzten Tagen be schlossen worden, die Kriegssteuer von 50 Pf. auf 1 -K zu erhöhen. Weiter seien jetzt schon Vor bereitungen zu treffen, daß nach Beendigung des Krieges die Stellenvermittelung den heim kehrenden Vcrbandsmitgliebern wieder zu lohnender Beschäftigung verhelfen könne. Zurzeit gelte es, die kämpfenden Kollegen durch Zusendung von Liebes gaben zu unterstützen. Neben der Erziehungsarbeit rn der Lehrlings- und Jugendabteilung dürfe auch das Dildungswesen während des Krieges nicht ver nachlässigt werden. Zum Schlüsse ging der Redner nochmals besonders ausführlich auf die Frage der Stellenvermittlung nach dem Kriege ein. Sie ver diene um deswillen die grösste Aufmerksamkeit, weil jetzt ungeheuer viel weibliche Arbeitskräfte in die kaufmännischen Betriebe cingcdrungcn seien. Ob sie, wenn die Kämpfer beimkehren. ihre Rosten zu deren Gunsten auch freiwillig wieder verlassen würden, sei eine sehr ernste Frage. An den mit allgemeinem Beifall aufgenommenen Vortrag schloff sich eine er giebige Aussprache, sowie nach dieser ein gemütliches Beisammensein. Eingejan-t Kür den Inhal» der Einsendungen umer bteser Rubrik übernimm» di« SiedaMon ander der pretzgeseyOche» keine Verantwortung. Neue Vorschläge für die Landeelotterie. Zu den jüngst in der „Lotterie-Post" veröffent lichten Ausführungen möchte ich mir einen weiteren, jedenfalls Erfolg verheitzenden Vorschlag erlauben Es ist gewiß angenehm, wenn man sonst nick ts gewinnt, wenn man wenigstens mit dem Einsatz herausiommt. Datz man bei einem Zehntel noch 50 erhält, wird niemanden glücklich machen. Dieie 50 könnten also ganz gut wegfallen, und der Gewinn für ein ganzes Los würde dann statt 250 ./t nur 245 ./t betragen. Dadurch würden sür die mit dem Einsatz gezogenen Lose je 5 .//, also ein paar hunderttauiend Mark übrig sein, die für Fünf- und Zehntausendmark-Gewinne Verwendung finden könnten. Es würden alfo damit 50 Fünftausend- mark-Gewtnne geschaffen werden können und, da vielfach Zehntel gespielt werden, jo würden in jeder Lotterie etwa 500 Spieler »ein, die je 400 .4 gewinnen. Das wird manchem kleinen Manne will kommen sein und reicheren Leuten wird e» auch keinen Schaden dringen. K. L. SScbsisrvr Nricltt'lcblrn Dresden, 31 Juli. * Drei Warenhausdiebe, die seit längerer Zeit ihren Bedarf an Kleidungsnllcken in der Hauptiache durch Diebstähle in hiesigen Warenhäusern und aus Jahrmärkten deckten, wurden von derKriminal - Polizei ermittelt. Den Haupttäter» einen stellungslosen Silberputzer, hat man, als er in Be gleitung «ine» neunjährigen Kindes einem hiesigen Warrnqause wieder »inen Besuch »bstattete, festge» nommen Ein Teil der gestohlenen Sachen konnte den Gejchüdigten wieoer -urückgegeben werden, während zu einem anderen Teile die Eigentümer noch fehlen. * * Grimma, 31. Juli. Ein schwere» Unglück, bei dem e»n junges Mädchen das Leden verlor, er eignete sich in der Dampswajchanstalt von Hermann Mohr. Die dort deichäfligte Liesdetk Escherich wurde bei einer Handhabung an der im Gange be findlichen Mangel zwischen Mangelkasten und Eck- jäule gedrückt. Die Aermste erlitt dabei Kopf- und Brustquelschungen mit inneren Zerreitzungen, denen sie wenige Stunoen später erlag. * Rochlitz, 31. Juli. Der vorgestrigen Sitzung der Stadtverordneten lagen mehrere wichtige Beratungsgegenstände vor. Es gelangte ein Rats- be chluft einitimmig zur Annahme, wonach der be- aibeiteie B e d a u u n g s p l a n de» Geländes vom Markt bi» zum Bahnhof und von der Eisenbahn bis zur Mulde nach dem Vorschläge des Landesvereins „ Heimatschutz " angefertigt werden soll. * Chemnitz, 30. Juli. Ter Rat der Stadt Chem nitz hat sich mD den Amtshauptmannschasten Chem nitz Glauchau, Schwarzenberg, Grimma, Rochlitz und Borna zwecks ausgiebiger und preiswerter Beschaffung von Mehl zu einem aronen Kommunalver bände zu ammengeschlossen. * Naußlitz, 31. Juli. Nachdem die Getreideernte auf oem einen hieji 'en S t a d , g u t s e l d e in die Scheune gebracht worden war, halte der Besitzer das Feld zum A euren leien sreige geben. Leider betraten Kinder und Erwachsene das Felo zum Äehrenle en als noch dieGcnben auf dem Felde nanoen uno rissen von oen ausgestellt n Getrelde- puppen die Aehren a l>, jo Lag dem Besitzer nur vas Siro« dne . Aus einer in der Nahe fiependen Sck rebergartenlaube zöroerle die Ponzer sc gar ein gan cs Garbenbündel ans Taaesnckst * Falkensteiu i. V.. 31 Jun. Für die Landes- stisiu g „v e r n» a t da n l" dewilligien die uäomchen Ko«« ien 6000 aus städli.a en Mitteln. Geneh migt winde auch der E-twurs einer Wer zuwachs- fteu r. * Plauen i. V, 31 Juli. Dom Freiw. Wohl- sahiteaus chuz wurden >ur die Verpflegung aus o em oberen Bahnhof die nunmehr aus Veian.assang oes Chers des ecanitäiswejens auf- gehoben woroen ist, gegen 15 0 0 ausgegeben. — Ooerlehier a. D. Oslac Schmidt ist hier on Alter von 70 Jahren ge.lorben. rskürwaen un- Provinz Sachsen * Meuselwitz, 30. Juli. Kaum war der Brand des Rittergut - Stall ebäudcs geiöschr, so entstand heute iäion wieder ern gewaltiges Feuer. In der 7. Nachmit azestunde geriet während des Dreschens die mct Getreide geiüll-e große F e t d i ch e u n e der Grube „Fürst Bismarck" »n Brand. In wenigen Au end icken stand die ganze Scheune in heilen Flammen und war in kurzer Zeit Mit samt ihrem Jnh.ut vernichtet. Die beim Dreichen beichar- tigten Lerne konnten sich glücklicherweise im letzten Au enbiick retten. Auch einige Wagen und die Dreichmaschine siad vervrannt. * Raumburg, 30 Juli Vergangene Nacht fanden Patrouillen der Henuenbrückeu-Wachtabieilung am ersten Porpostensignal die fürchterlich verstümmelte Leiche eines etwa 16jährigenJung lt ngs. Wie das „Naumburger Tae.edialt" meldet, Hal er anscheinend in letostmörderiicher Absicht den Tod auf den schienen gesucht. Die Füge waren glatt vom Körper abg>- ttennt und auch der Kopf tag nicht mehr be: der Leiche, sondern war den Abhang der Bö chung b.erab- pe,allen. Die Bahnverwcutung tie die Leiche bergen, es konnte jedoch bis letzt noch nichis Näheres über d >: Persönlichkeit und den Grund zur Tat ermittelt t. rden. * Langerhause', 30. Juli. Auf dem Rittergut Hackpfüffel verhielten sich gestern früh die als Ernte arbeiter beschäftigten gefangenen Engländer unvotmasjig. Als sich einer ter Engländer an dem Wachtposten tätlich vergriff, wurde er von diesem er > chos, en. Ein zweiier der Gefangenen, der sich ebenfalls an dem Pouen vergreife« wollte, ließ dar auf von feinem B-rhaben ob l.,M E") " Zeih, 30 Juli. Hier scheint sich eine Diebes bande gebildet zu haben, die sich die Beraubung cec Telegraphen- und Fernjprechlei- tungen zum Ziele gesetzt hat. In einer der letzten Nächre wurden an der T-eigener Straße 16 Fern- Iprechan chliisse durch Herausichneiden von Leitungs- brahc zerstört, AehnUche Diebstähle wurden in ver gangener Woche an der Tröalitzer Strane sowie in der Nähe von Merseburg verübt. * Schleiz, 30. Juli Heute gegen mittag wurde der 23 Jahre alte Benrksmonteur des Elektrizitäts werkes des Elstertales, Jeremias aus Weroau i. S., in dem Transformatorenhäuschen in der Nähe der Gasanstult mit erheblichen Brandwunden als Leiche aufgefunden. Der Mann war der 100(0 Bott-Spannung der elektrischen Leitung zu nahe gekommen und harte dadurch den Tod gefunden. in. Gera, 30. Juli Das Fürstliche Mini«erium hat die Aw nähme eines weiteren Darlehns für Kriegszwecke in Höhe von 500000 Mark geneh migt. — Im hiesigen Stadtwalve will man eine W a l d e r h o l u n g s si ä t t e f ü r L u n g e n t r ante errichten, zu der bereits Baupläne vom städtischen Baurat Luthardt vorlicgen. — Wie in einer Bczirks- ausschußsitzung bekannt gegeben wurde, betragen die Kriegs unter st ützungen im Beziik Gera lohne die Stadt Gera) monatlich 80000 Mark. Sport und Spiel L Wilhelm Kanitz Im Dienste des Vater landes fand der auch im Leipziger Flugwesen wohl bekannte Ingenieur Wilhelm Kanitz den Flieger tod. Kanitz, den das Eiierne Kreuz schmückte, war aus dem Felde nach Berlin gekommen, um einen neuen Doppeldecker zu übernehmen Bei einem Uebungsfluge, den Kanitz mit feinem Monteur Jebert unternahm, stürzte das Flugzeug aus 50 m Höhe senkrecht ab. Beide Insassen waren sofort tot. Kanitz. der eine Zeit lang die Maschinen der Deut- jchen Flugzeugwerke in Lindenthal flog, hatte seine Fliegerlauibahn als Führer des Eindeckers des Prinzen Sigismund begonnen. In Johannisthal machte der Flieger berechtigtes Aufiehen durch seine kühnen Sturmfluge und Wendungen auf dem Bom hard-Pfeildoppeldecker. 2 Pferd«-Auktion in -oppegarte«. Die Der- steigerung von Vollblut-, Halbblut- und anderen Pferden, die am Freitag in Hoppegarten stattfand, war stark besucht. Bon 84 angemetdeten Pferden wurden 71 in den Ring geführt, von denen 37 den Besitzer wechselten, während 34 zurückgekauft wurden. Außerdem wurden drei Pserde freihändig verkauft. Den besten Preis brachte mit 5200.4! der Vierjährige „Achmed"; mit über 3600 wurden noch „Raben- steiner" und „Mein Liebling" bezahlt. Di« 37 Pferde brachten insgesamt 75 420 Nadrenueu. Auf der Bahn zu Berlin-Trep tow finden heute volkstümliche Kriegsradrennen statt. Für die über 10, 20 und 3v lcm führenden Dauerrennen wurden Suter-Schweiz, Ryser- Schweiz und die Berliner P a w ke und Nowot- nick verpflichtet, während in den FliUerrennen u. a. Stave, Lechmer, Peter, Arend und Lewannow starten. Auf der Dahn zu Essen werden Wohl tätigkeits-Radrennen ausgefahren. Die Hauplnummer des Programms bildet oer Hinden- bura preis, ein Stundenrennen, an dem Stell drink, Janke und Saldow teilnebmen. Ein Dauer rennen über 10 lcm um den Mackensenprei» und einige Fliegerrennen vervollständigen da» Programm. 8 Städtewettkampf Glauchau-Meerane am 1 Aug auf dem Sportplatz am Eichamt in Glauckau. - Die Kriegspokal-Fu -ballspiele in Magdeburg. Im Mittelelbgau des Verbandes Mitteldeutscher Ballipieloeretne haben 24 Mannschaften, die in drei Klaffen und zwei Runden um die Kriegspokale dzw. Diplome für die zweiten Sieger ipielen werden, Meldungen abgegeben. Die Spiele werden im August rhren Anlang nehmen, um am Schluß de» Jahres beendet >ein. 8. Im Sportfreunde-Park treffen sich heute nach mittag 3 Uhr ^porNieunde li—Connew. B. L. U, 5 Uhr Sportfreunde lb-Connew. B C. I im Ge sell s ch a t t s > p l e l. 8 Oeffentliches Fußball - Wettspiel. Auf dem Sportplatz t esten mH heule nachmittag ',5 Uhr die l. Mann chafl o. Nelr.-Lepot v Jnf.-Regt. 107 und Bewegungsspieler 4 un ölientlichen Wettspiele. Vermischtes Der, Zufall im Kriege. Aus Salzburg wird geschrieben: Als kürzlich ein russischer Ge« l a n g e n t r a n s p o r t im Grödiger Lager ankam, gab es eine seltsame Szene. Einer der Russen, blondhaarig und blauäugig, eilte auf einen Wach- soldaren zu. der mit aufgepslan.tcm Bajonett vor einer Baracre aus Posten stand, und im nächsten Augenblick lagen die beiden einander rn den Armen und küßten sich, derweil Tränen über ihre Wangen lieien. Erstaunen, Perwunderung, fragende Blicke ringsum, bei den Russen und unferen Soldaten. Was war das gewesen? Zwei Vettern, Genbwister- kiilder hatten sich wiedergefunden. ... Es waren einmal zwei deutsch Brüder in Ungarn: der eine war vor Jahren mit feiner Familie nach Rußland gezogen, dort seßhaft und des Zaren Untertan ge worden. Daß er oer allen Heimat nickt vergessen, zeigte sich, als er seinen heraiigewackicnen Jungen zu deyi daheimgebliebencn Bruder schickte, damit er mit besten gleichalterigem Sohne ein tüchtiger deutscher Dauer werde. Vor nicht viel mehr denn einem Jahre war der junge Russe aus Ungarn heim gekehrt. und bald daraus war der Krieg gekommen, der ihn in des Zaren Heer zwang gegen des Vaters Heimat, zu deren Schutz mit Ungarns Jugend auch sein Vetter auszog, um nach schwerer Verwundung )u einer Wackabteiluiig zu kommen. Mehr als ein Jahr hatten die beiden Blutsverwandten, die Söhne von Diüdern, die der Frieden getrennt hatte, von einander nichts gehört, bis sie nun jetzt der Krieg zu- sammengeführt hat, als Gefangenen den einen und als dessen Wächter den anderen. * Bier bedeutuiigovolle Namen. Dem „Stutt garter Neuen Tagolcnt" jchreib< man: Angesichts der glanzenden Erfolge, welche die verbündeten Heere in Oft und West errungen haben, ist es zeitgemäß, auf vier bedeutun svolle Namen binzuweisen, deren Trager die über Frankreich hereingetuochene Kata strophe zum großen Teil mitverichulbet haben. Die Namen tauten Joiire. Pau, Delcasso und Polncaro und lasten sich im Hinblick aus Frank reichs bisher beanspruchte Machmellung wie folgt deuten: 4'uÜro ma poau, uv 1» i»->svr L points oarrvn; zu deutsch: „Ich trage meine Haut zu Martte, da mit ste oeviel.eut werde." Das Solbatenlind. Einer kleinen Pan- ko wer in, deren Vater un Felde steht, aber bis her noch keinen Urlaub bekommen konnte, hatten Spielgenojsinnen, deren Väter ein paar Tage aus dem Felde beurlaubt waren, zugerufen: „Tein Vater ist kein tüchtiger Soldat!" Diese Bemerkung ließ der Kleinen keine Ruhe. Sie fetzte sich hin und schrieb au den Kompaniechef ihres Vaters. Der Haupt mann, der ein guter und kluger Mann zu fein scheint, hat daraus, wie der „Lok.-An.z." schreibt, dem kleinen, betrübten Mädchen nachstehenden hübschen Brief ge schrieben: „Liebe Elli! Vielen Dank für Deinen Bries, über den ich mich sehr gefreut habe. Ich habe Deinen Vater sehr lieb, und wenn die andern Kinder sagen, Dein Vater wäre kein tüchtiger Soldat, jo sage ihnen nur, der Hauptmann habe geschrieben, er wäre ein sehr tüchtiger Soldat. Aber mir brauchen jetzt alle Soldaten, vor allem aber die tüchtigen, und da kann ich Deinen Vater nicht beurlauben. Sieh mal. ich habe auch Kinder zu Hause und bin von An fang an im Kriege gewesen und darf auch nicht in die Heimat. Sobald cs aber geht, schicke ich Euch Euren Pater für ein paar Tage. Bis dahin sei ein braves kleines Mädchen. Viele Grüße! Haupt mann . . . ." Ein verhängnisvoller Druckfehler. Daß in diesen Zeiten politischer Wirren sogar der Druckfehlerteufel für und wider Stellung nimmt, beweist die folgende Berichtigung rm „Journal": „Ein unangenehmer Druckfehler hat sich in den letzten Artikel unseres Be richterstatters vom italienischen Kriegsschauplatz ein geschlichen. Tarin hieß es: Auf seiner Reise längs der Front konnte Salcindra vom Wagen des Königs aus die gebräunten Jnsanteristen im Kampfe sehen, die am Kragen die weiß-roten, weiß-grünen und blau-schmarzen Abzeichen der Briganten von Neapel, Salerno, Apulien und Palermo tragen. . . . Es sollte natürlich nicht Briganten, sondern Bri- gaben heißen." O weh! . . . Literarische Anzeige. Aus meinem Antiquariat»- WH Lage, emmehle (zum Teil Reit- MUFLAHR arcikelj: ff gebunden» tadel- v v« los erhalten! Vogts illustriert« Weltgeschichte. 6 Bde. (33 .4) 18 .4l — Nacht. Arabi cke Erzählungen, übersetzt» Weil, ungetürzt, nur sür Erwachieu«. Mit über 7iX) Bildern. 4 Bde >24 ./ti 12 Bietet genuß ¬ reiche Stunden. — Eifel, Sagenbuch des Vogtland,». Geh. (4,80) 3 — Karl May's Erzgebirg. Dorf geschichten (4 >c) 2 — Gerftäcker's berühmt« Reise- Romane. 45 Bde. (je 3,60 .//.», je 1,50 ./c, einzeln käuflich und atme chlossen. 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