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schuldige Opfer, die nicht» mit der Sprengung zu tun haben. Diele Geiseln werden entsetzlich mißhandelt. Und dann prangt in allen Orten de» RuhrrevierS ein Steckbrief: schwächlich, blond, :«cht, Rheinländer, MÜrichuy«, arauor nfdlge de» Alten- eln durch die Be- worden und sollen Z> bi« SK Ja^re alt, 1.80 gvoß, schlang Bart, vvN« Gelicht, Vang und Haltun ausländische Mundart (kein Rhetnlänl schwarzen Schnürschuhen, braunen Spor Fischhautmantel mit Gürtel und Heller ander« 20 bi» 2b Jahr« alt, 1,80 grvs^ ohne Bart, Gang und Hutung E trug Kneife». Kleidung: Schwarze Tc Regenmantel und Heller Tchnitthut. 5 tat» sind angesehene Bürger al» Geb satzung»behSrde in» Gefängnis gebracht erst bei Ermittlung der Tater in Fveiheit geletzt werden. ES wird daher um Zustellung geeigneter Ermittlungen an die unterzeichnet« Polizeibehörde ersucht: . ." Die Pariler Zeitungen aber überschäumen in Schimpfereien gegen Schlageter. Die können «» nicht verstehen, daß sich ein paar Männer gegen da» bitterste Unrecht der Weltgeschichte ohne Auftrag, nur au» reinster Vaterlandsliebe zur Wehr setzten. Wären e« Franzosen, dann wären es Helden, aber cs sind Boches, und darum sind es Lumpen und Berbrechergesindel. VteckSries. Kai,er»werth, K. April 1923. ,,Am 15. Mär» 1923, abend» gegen 8 Uhr, wurden die Eilenbahngelrif« über den Haarbach, Vemetnd« EaL« cum, gesprengt. Al» Täter kommen wahrscheinlich »wei Inzwischen sieht sich in aller Ruhe Schlageter daS Amtsgerichtsgefängnis in Werden an, wo d«r Prinz Friedrich Wilhelm zur Lippe von den Franzosen gefangen, gehalten wird. Demnächst soll der Prinz befreit werden. Bon Werden kehrt Schlageter müde nach Eisen zurück und schläft in seinem Hotel sofort «in. Er liegt noch Vicht lange, al» e» heftig klopft. »Aufmachen!" Im Schlafanzug öffnet er. Revolver starren ihm entgegen. ».Hände hoch»? Sie sind verhaftet!" Beamte, den Revolver in der Faust, treten «in. Aus dem Gang stellen französisch« Soldaten mit ausgepflanz tem Bajonett. Schlageter wird mit dem Gesicht zur Wand gestellt, während sein« Koffer durchsucht werden. Die Koffer enthalten grössere Mengen von Sprengmaterial. Er wird gefesselt. Roh schneiden Stricke in sein Fleisch. Man legt ihm die Fesseln bis über die Schultern. So zerrt man ihn fort durch das nächtlich« Essen, wie einen räudigen -Hund. Sie bringen ihn zu dem Ricsengebände des Kohlen- shndikat». Dieses Gebäude ist di« Höll«, denn hier werden Gefangene nach Methoden verhört, die im finstersten Mittel- alter Grauen erregten. Er wird schon beim ersten Verhör in rohester Weise geschlagen. Sie treten ihn mit Füssen. Schlageter gesteht nur, was «r gestehen will. Er muss einen eisernen Willen haben, uin bei dieser Marter festzubleiben. Und wenn man ihm die Haut vom Leibe schneiden würde, er verrät keinen Kameraden. Angesicht» höchster Gefahr bindet er den Franzosen noch manchen Bären auf. Und dann gelingt es ihm, ein Kassiber an .Heinz zu schicken und ihm alle» mitzuteilen, wa» «r den Franzosen gesagt hat. Er bringt es fertig, sich mit denen da draussen so in Verbindung zu setze«, dass kein« unliebsamen Ueber- raschungen zu fürchten sind. Nach Tortur und Marter kommt Schlageter in das AmtSgerichtSgefängniS Werden. ES ist bis heute noch nicht genau entschieden, wer Schlageter vertaten hat. Ohne Zweifel aber steht fest, daß er verraten wurde. Sadowski und Becker von der Gruppe Schlageter sitzen in ihrem Zimmer. Da besucht sie Schneider, «in Bekannter anS Obcrschlcsien. Er sieht sich ängstlich im Zimmer um. «Dicke Luft", sagt er hastig, »Wik werden all« daran glauben müssen." Dabei sieht «r die beiden aber nicht an. Sie wissen nicht, wa» sie an» Schneiders Reden machen sollen, aber sie haben ein ungemütliche) Gefühl dabei. Wieder klopft eS. »Sadowski, einige Herren aus Berlin wollen Sie sprech«»." Da» ist nun so ziemlich ausgeschlossen. ES gibt kein« Leute in Berlin, die Herrn Sadowski in Essen sprechen wollen. Sadow-ki riecht eine Fall« und greift nach dem Revolver. Da springt Schneider auf: „Ich will mal Nachsehen, wer da ist." Er geht. Kommt nicht wieder. Wa» ist lo» mit Schneider? Ist er etwa ein. . .? Da» Wort nur nicht aussprecl>en, nur nicht daran denken. Die Lust in dem Zünm«r ist nicht zum Aushalten, die Nerven der beiden sind zum Zerreißen gespannt. Wo steckt Schneider? Das Warten wird zur fiebernden Ungewissheit. Sie können sich von dem Verdacht nicht befreien, daß Schneider ein Verräter ist. Sie machen sich fertig, gehen aus di« Strass«. In der Nacht ist kein Laut zu hören. Sonderbar, die Straß« ist menschenleer. Sie gehen welker. „Halt! Hände hoch!" Klar und scharf hallt der Befehl durch die Nacht. - Eine Kette Soldaten ist plötzlich da und sperrt di« Straße. Bon überall wie au» dem Boden gewachten, kommen Kriminalbeamte. Ein dicker Beamter, den Revolver in der Hand, kommt ans die Beiden zu. „Sie sind Sadowski und Becker!" Noch «he die beiden «in Wort sprechen können, sind sie zu Boden geschlagen. Mit Füssen tritt man ihnen ist das Gesicht hinein, so daß sie aus Mund und Nase bluten und halbohnmächtig liegen bleiben. Plötzlich ist da» ganze Viertel von Soldaten abaericgelt Und während die Fran zosen in sadistischer Wut Becker und Sadowski me-peitschen, wird daS Haus von französischen Kriminalbeamten durch sucht, Werner und Fedder«r werden au» den Betten geholt. Man bindet sie aneinander und z«rrt sie an Kettru nach dem Kohlens hndikat. Hier begiimcn Stunden der viehischen Misshandlung. Kein Verhör vergeht ohne die rohesten körperlichen Zück>- tigungcn. Sadowski wird mit einem Stuhl zusammcnge-- schlagen, weil er die Kanwraden nicht verraten will. Ge wehrkolben treten in Aktion. Alle haben von Faustschlägen blaue Flecken im Gesicht. Halb tot bleiben sie aus ver faulten stinkenden Stvohsäcken liegen. Auch Schneider wird eingtliestrt. Zum Schein. Denn Stunden später wird er wieder entlassen. Einige Zeit danach werden die Gefangenen auf Auto» gepie'ch». D « Qual diele» Transporte» ist verringert durch da» Aufhöven der Mißhandlung. In Werden kommt Lckilagtter zum 'Transport. Schwer gefesselt und al» besonders gefährlich bezeichnet. »Ruh«, Jungen», und nicht» verraten!" Der.Zug geht nach dem Vekängni» Düsseldorf- Derendorf. Am 8. Mai 1928 tagt da» französische Kriegsgericht. Ein Oberst, «in Major, ein Hauptmann und zwei Leut nant» sind Richter. Tie wcrdcn aus deutschem Boden Uber deutsche Patrioten zu Gericht sitzen, w«rden die Trikolor« in einem deutschen Haus« zur Kupplerin französischen Un recht« machen. Die Deutschen werde« von den Anwälten Dr. Marx, Dr. Dengstock und Dr. Müller verteidigt. Der Vorsitzende verliest schnell und geschäftsmäßig in französischer Sprache die Anklageschrift g«gen sieben Per tonen: Kaufmann Albert Leo Schlageter, Kaufmann Han» Sadowski, stud. med. Alois Becker, Schlosser Georg Werner, Zeichner BiSbing, Ingenieur Kuhlmann, Kaufmann Zim mermann. Die werden beschuldigt: 1. Im Ruhraebiet Nachrichten gesammelt und Bericht« und Schriftstücke an deutsch« Spezialdienste übermittelt zu haben, zum Zwecke von Attentaten gegen Personen der Besatzung-truppen, Beamte der Alliierten oder von ihnen abhängigen Per sonen. 2. Am 12. März am Bahnhof Hügel-Elsen, am 15. März in Ealcum, im April in Werden-Kettwich vorsätzlich durch Sprengkörper Bahnkörper zerstört zu haben. 3. Sabotageakte begünstigt zu haben. 4. Im März im Ruhrgebiet an einem Komplott teil genommen zu haben, das den Zweck verfolgte, Verbrechen gegen Personen ödtzr Eigentum vorzubereiten oder zu be gehen. Einzeln werden di« Angeklagten vernommen. Die leug nen keine Tatsache, die bekannt ist, sie stehen «in für da», was sie in heißer Liebe für das Vaterland getan haben. Als am zweiten Tag» französisch« Kriminalbeamte ver nommen werden, leugnen diele unter Eid, jemals einen der Verhafteten aeMagen zu haben. Noch tragen die Deutschen unzweifelhafte Spuren der Mißhandlung im Gesicht und am Körper. Aber die Franzosen leugnen. So wird biese ganze Verfahren zu einer Farce, die vom Willen Frank reichs getragen ist, Gewalt vor Recht zu setzen. Sin« Porirätansnabme Schlageter» aus seinem Todesjahr ISS«. Die Anträge dcs Regierungskommissars, der den Staatsanwalt ersetzt, sind kurz und summarisch Der Herr vom grünen Tisch wendet sich scharf .gegen die Angeklagten/ um evtl, vorhandene» Verständnis für ihre Taten bei den Richtern von vornherein zu ersticken. In keinem Falle dürfen den Angeklagten mildernde Umstände bewilligt wer de«. Ganz Frankreich sehe in diesem Augenblick nach Düsses dorf, ob das glorreich« Frankreich nicht mit diesem Ver brechergel ittdek fertig werden würde, E» müsse endlich Schluß gemacht werden mit den Ueberfällen im Ruhrgebiet. Dann kommt das Urteil. Schlageter wird zum Tode verurteilt, Sadowski zu lebenslänglicher Zwangsarbeit, Becker zu fünfzehn Jahren Zwangsarbeit, Werner zu zwanzig, Zimmermann zu zehn, BiSbing zu sieben und Kuhlmann zu fünf Jahren Ge fängnis. Schlageter zuckt mit keiner Wimper, als das Todes urteil verkündet wird. Al» die Verurteilten fortgeschafft werben, stehen hinter der dreigliedrigen franzölisclen Truppe Deutsche. Kopf an Kopf stehen sie, um diese Tapferen zu sehen, die ihr Leben finietzien für das Vaterland. Und als Schlageter auslieht, bemerkt er eine Frau, die sich verstohlen Tränen abwischt. Es ist eine Frau aus dem Volke. Da wird ihm das Herz warm. Während Schlageter in der Gefängniszelle sitzt und auf die Erfüllung seines Schicksals wartet, regen sich Stimmen für ihn, die seine Begnadigung anstreben. Der Erzbischof von Köln, der Papst, daS Königspaar von Schweden setzen sich em. Aber Poinear» braucht den Tod diele» Mannes. Und wenn sich alle Geister des Himmels für Schlageter ein gesetzt hätten, er mußte sterben, weil Frankreich seinen Tod aus Prestigegründen brauchte. Schlageter weiß, daß e» vorbei ist. Ganz leisf regt sick! die vag«. .Hoffnung, dass die Freunde von aussen her einen BefreillNgSversuch machen würden. Aber die Hoff nung ist nur vage. Und während Schlageter an die Freunde denkt, macht Heinz den Versuch, alles zu seiner Befreiung vorzubereiten. Dazu bfdars er der Hilfe der deutschen Regierungsstellen, aber ditle Stellen zncken die Achseln. Sie verbieten vom grünen Tisch ä»s. Verbieten jede Aktion zu Gtmsten Schlageiers und begründen dieses Verbot mit dem Gesetze zum Schutz der Republik. Da« ist bitter, und es ist gut, daß der Gefangene nichts davon weiß. Die Golzenheimer Heide. Schlageiers letzte Stunde ist gekommen. Er hat in seiner Zelle mit dem Leben abgerechnet und bittet einen Bries an die Eltern schreiben zu dü fen. Die Bitte wird ihm gewährt. Seine Hand ist fest, al- er die Feder führt: LiedsElternk ist« Nun tret« ich bald meine« letzten Gang an. Ich werbt beichten und kommuniziere«. Allo dann auf ein froh S derseven im Jenseit». Nochmal» Gruß an Euch alle, er, Mutter, Hvstf, Otta, Frieda, Ida, Marte. Di» Sinter ihm steht ei« französischer Sergeant. Und auch etzt noch mißhandelt man ihn. Der Sergeant tritt ihm »H in die Kniekehlen. Die Salve kracht ..... Schlageter ist nicht mehr. Er wird aiF de« Vang geführt. „Tine Zigarette, bitt« . . .." Nach ein Paa« Zügen wirkt er sie kort. Saldoten kommen, nehmen ihn tn die Mitte. Aüf detz Val»enh«im«r Heide sind Tank» aukaefahren, Kavallerie steht da und Soldaten, Soldaten, gegen einen» den sie fürchten steht «in Pfahl. «ns dek Gol»enheimee Heide sind Tank» aufaefähi Französische Kavallerie steht da und Soldaten, Dolda Frankreichs ganze Macht gegen einen, den sie furch und bassen. ^.Ein Grob ist an»gehoben, davor Schlageter wird an diesen Pfahl gefesselt. Dein Leichnam wird nach Ker Heimat überführt. Und auf dem ganzen Wege stehen Menschen Und fassen die Größe dieses Heldenhcriens, vor dem sie sich neigen. Do endet der Weg des deutschen Mannes Albert Leo Schlageter, leuchtend in der Vergangenheit, deutscher Jugend ein Vorbild. Alle Rechte Vorbehalten bei: Horn-Verlag, Berlin W. 35. MW.KMUSWM S!« Mensch lebt Und stirbt für seine« Glaube«. Kameraden, die den grossen Krieg zusammen erlebt hatten, die im Baltikum Seite an Seite gefochten hatten, um von der Regierung verleugnet zu werden, bi« in Ober schlesien die Grenz« rein gehalten hatten und wiederum von der Regierung gemeinsam fallen gelassen worden waren und die jetzt im Ruhrgebiet den passiven Widerstand aktivieren wollen, saßen in einem halbbunklen Zimmer zusammen.- Sie waren Landsknechte geworden, die nur noch einen Glauben „Deutschland" hatten, die nur an ein Ziel „Deuischlands Freiheit" glaubten. Poesie und Schönheit war ihnen lange fremd geworden. Andere Dinge waren so viel wichtiger. Und doch, heute hatten sie sich um einen Führer geschart, der ein abgegriffene? Notizbuch in der Hand hielt, daS alle Feldzüge mitgcmacht hatte. Mit holpriger Stimme, nur an Kommandos gewöhnt, Wit leichtem badischen Tonsall, liest er: „So müßen wir auf unserem eignen Erb' Und väterlichem Boden uns verstohlen Znsammenschleichen, wie die Mörder tun, Und bei der Nacht, die ihren schwarzen Mantel Nur dem Verbrechen und der sonnenscheuen Verschwörung leihet, unser gutes Recht j Uns holen, das doch lauter ist und klar Gleichwie der glanzvoll offne Schoss des Tages." Er steht auf. „Gutnacht Kameraden!" Schlageter hatte sich aus dem grossen Kriege seinen Glüuben gereitet: seinen Glauben an Deutschland, an bent- sche Kultur, an deutsches Wesen. Hartnäckig, wte nur ein Deutscher sein kann, hielt et daran fest. Aus diesem Glau ben Üerau» versuchte er Kurland gegen die rote Arme« zu verteidigen, half er in Obetschlesicn im Kampfe gegen die Posen, war er jetzt ins Rtthrgebtet gekommen. Passiver Widerstand schien ihm zu wenig, UM wirklich etwas zu er reichen. Man musste mit Taten zeigen, bass da inmitten von Europa noch ein Volk lag, das sich nicht alles gefallen liess, -aS zu ängstlich vor einem offenen Wort sich knechten und knechten liess., Drähte bet verschiedenen französischen Befehlsstellen nyrrben durchschnitten, Brücken wurden gesprengt, franzö- bie auch der fran- wurben durchschnitten, Brücken wurb., fische Geschäfte und diejenigen deutschen, zoflfchen Besatzung zur Verfügung standen, wurden demo liert, das französische Heer wurde von Tag zu Tag nervöser und erregter. Und täglich fühlten es wehr Deutsche, bass es eine Kulturschanbe ist, Landstriche grundlos zu besetzen. Aber immer noch ist daS Volk nicht erwacht. Immer noch regieren die Menschen, die da ängstlich, im Vertrauen auf Völkerverständigung, zum lieben Frieden reden. Schweres Geschütz muss angesahren werben. Die Sprengung des Eisenbahngleises? Nein, das Opfer eines gläubigen Menschen, eines jungen Offiziers, der trotz allem auf die» Deutschland vertraute, musste gebracht werden, damit den Millionen aüsgche, bass sie zu einer Nation gehören, dass sie alle füreinander einzustehen haben. Die geglückte Sprengung des Bahngleise» brachte keine Aufrüttelung, sondern nur einen Steckbrief, von einem deutschen Volksgenossen erlassen. Und damit natürlich eine um vieles verschärfte Verfolgung. Weil er den Prinzen Friedrich Wilhelm zur Lippe befreien wollte, besuchte Schlageter daS AmtSgerichtSgefängniS in Werden, nicht abnenö, daß es eine der Leidensstationen seiner letzten Tage sein würde. Plötzlich packt ihn die Sehnsucht nach dem Rhein. Seit 1918 hat er ihn nicht mehr gesehen. KönigSwinter, Sieben gebirge, ein halber Tag Freiheit und Schönheit. Todmüde kommt er nach Esten zurück, morgen wirb er vorsichtshalber wieder einmal da- Quartier wechseln. Nach zwei, drei Stunden weckt ihn die französtfch« Polizei. „Sie sind verhaftet!" — Bon einem zum anderen Gefängnis schleppte man ihn. Den gleichen Martern war er ausgesetzt, wie alle die anderen, die damals den Fran zosen in die Hände sielen. Fast sämtliche Kameraden sind verhaftet, die deutsche Behörde will einen Befreiungsversuch unterbinden und verhaftet ihrerseits bi« wenigen, di« noch »n Freiheit sind Auch Schlageter hat am Leben gehangen, auch er wird mit sich gerungen haben, in den stillen Nächten der letzten 15 Tage. Gesehen hat diesen Kampf niemals jemand. ^Eisern mar.seine Haltung, kein Franzose hörte ein Wort von ihm, bciS die Not der letzten Lebenslage eines jungen Menschen sichtbar werben liess. Nach der Verkündung -es Todesurteils werden die Verurteilten unter starker Be deckung au» dem Gerichtsgebäud« geführt. Sine riesige Menschenmenge steht schweigend, ein alter Mann nimmt den Hut ab. — — Die Hoffnung aus Befreiung war gefallen. Revision cinzulegen war zwecklos. Ueberstürzt wurde der Tag der Urteilsvollstreckung angesetzt, der 28. Mai 1SSS. Fünf Minuten Zwiesprache mit dem Priester und Gott, «ine Ziga rette. Und bann die Golzheimer Heide. Stehend wollte er fallen. Französische Bestialität zwang ihn in die Knie. Und trotz allem starb gläubigen Herzens ein Mann, der aus der l ganzen Welt nnr Deutschland geliebt hatte Und auch am Ende seines Lebens, bas nur Enttäuschungen gebracht hatte, I an sein Land glaubte, an Deutschland und sein Erwach«»»