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Zur Frage der Berufswahl Der Leipziger Kaushallelal der Schulwissenschaft eingeschrieben sind, sich dem Vehrerberuf widmen wollen, sondern in verwondte Berufe übergehen werden, so bleidl doch noch eine sehr »rohe Znhl übrig. Dem starken An- gcbol an Lehrkräften entspricht nnn der Bedarf in keiner Weise, Wenn es schon in normalen Zeilen unmöglich gewesen wäre, einen so starken Nachwuchs aufzunehmen, so ist das in der Gegenwart, die auf alle» Gebieten die strähle Sparsamkeit und die einschneidensten Einschränkungen erheischt, erst recht nicht möglich. In Preussen beträgt die Zahl der Planstellen für akademisch gebildete Lehrer und Lehrerinnen ca, 16 000. Im Durchschnitt werden jährlich ca, 500 Planstellen frei, also in den Jahren 1930 bis 1934 wird die Zahl der sreiwerdenden Planstellen 2500 be tragen, Die Zahl der jetzt vorhandenen Studienassessoren und -assessorinnen beträgt 2-100, die Zahl der vorhandenen Studien referendare und -referendarinnen 1000, Der Zugang an Studien referendaren und -referendarinnen nach den jetzigen Studieren denzahlen wird in den Jahren 1930—1931 ca. 11369 betragen, so das; 1931 nach Besetzung der sreigewordcnen Planstellen ein Ueberschntz an Studienassessoren sinnen) und Sludienreferenda- ren sinnen) von 8869 vorhanden sein wird. Der Ueberschntz ist also 17 mal so gross als die vorhandene Zahl von Planstellen, die jährlich zu besetzen ist. Siicht anders liegen die Verhältnisse in den übrigen Län dern. In Sachse n beträgt der Zugang an Sludicnreserendarcn sinnen) in den Jahren 1930—1934 ca. 1592. An Planstellen sind vorhanden 2907. Frei werden in den Jahren 1930—1931 ca. 500 Planstellen, so datz 1934 ein Ueberschutz an Siudienrcserendaren sinnen) und Assessoren sinnen) von ca. 1092 vorhanden sein wird. In Thüringen beträgt die Zahl der Planstellen 690. Der Zugang beträgt in den Jahren 1930—1934 an Studienreferenda ren sinnen) lind Assessoren sinnen) ca. 477. Bon 1930 1934 wer den ca. 100 Planstellen frei werden, so datz 1931 ein Ueberschutz an Studienreferendaren und -assessoren von 347 vorhanden sein wird. lHochschulstatistik.) Aus den angeführten Zahlen ergibt sich datz die Aussichten für die künftigen höheren Lehrer nicht günstig sind. Jeder Abi turicnt sin), der diesen Berus ergreifen will, mutz sich darüber im klare» sein, datz er nach Beendigung des Studiums eine längere Wartezeit durchmachen mutz, ehe er das Ziel, eine Sludienra's- stelle erreicht. Infolge dos starken Andranges und der Uebe-süi- lung sollten sich deshalb jetzt nur diejenigen für diesen Berus entscheiden, die tatsächlich ganz besondere Eignung und Neigung für den Beruf besitzen. Weiterhin geht auch uoch aus dou Zah len hervor, datz es in der Ietzlzeit vollkommen falsch ist, die Be rufswahl von der Aussichtenfrage abhängig zu machen oder sie allein entscheidend sein zu lassen. Eignung lind besondere Nei gung für den erwählten Beruf kann nur den Anssch'ag geben, sonst wird später eine schwere Enttäuschung unausbleiblich sein Der Ausgleich für diese 24,7 Millionen wird nun vor» geschc» durch Einsparungen, höhere Leistungen der Sladt- werke, Erhöhung des Schulgeldes, durch Einführung der Go- tränkesleuer und durch Erhöhung der Bürgersteuer aus 250 v. H. Im einzelnen ist folgender Ausgleich beschlossen worden: 8 Mill Mark will man durch Einsparungen auf allen Konten des Haus- Haltplanes einschliesslich Verbesserung gewisser E nnahmeguellen wie Schulgelderhähung an den höheren Schulen und höheren Be rufsschulen um 33)4 v. H. hereinbringe». Die Ersparnisse an Personalausgaben sind in diesem Posten mit rund 1 Million M. enthalten. Weitere 1,8 Mill. M. will man bei den Fürsorge- und Krisenunterstütznngen durch kleinere Unterstützungssätze erspa ren. Der von den Stadtwerken an die Allgemeine Verwaltung abzuführende Betrag wird von 12 25 auf 13,25 Mill, erhöht, so datz eine Mehreinnahme von 1 Million erfolgt. Da die Städti schen Werke neuerdings noch zu Nebenleistungcn, wie die un entgeltliche Lieferung der össentlichen Beleuchtung, verpflichtet sind, stellt sich die Mehreinnahmo in Wirklichkeit höher In die sem Zusammenhang darf bemerkt werden, datz an eine Erhöhung der städtischen Tarife trotz der erhöhten Beanspruchung von seilen der Stadtverwaltung nicht gedacht wird. Die Erträgnisse der vorgesehenen Einführung der Getränkesteuer schätzt man auf 1 Million. An Bürgersteuer sollen im neuen Etat 3,5 Mill, Mark eingesetzt werden, das bedeutet ein Mehr von 1.9 Mill, oder 250 v. H. der bisherigen Bürgersteuer Der zum Aus gleich verbleibende Fehlbetrag von 11 Millionen wird als Bei trag von Reick; und Staat zu den Aufwendungen für die Wohl fahrts- und Krisensürsorgeempfänger erwartet. Man ist dabei von dem schon vielfach erörterten und besonders auf den Sitzun gen des Deutschen Städletagcs vorgebrachten Gedanken aus gegangen, datz die S'ädte die enormen Lasten des Fürsorge wesens nicht länger allein tragen können und Zuschüsse von Reich und Staat erhallen mützlen, da die Drosselnng der Aus gaben und Erhöhung der Säuern nicht weilcrgetrieben werden könne, ein Ausgleich also unmöglich ist. Sollten jedoch Reich uno Staat keine Zuschüsse leisten, so müsste der zum Ausgleich feh lende Betrag von 11 Mill Mark durch Erhöhung der Bürger» steuer auf 1000 v. H. hereingebracht werden. l-riprig unri Umgebung Evangelische und Sozialdemokraten Der bekannte evangelische Theologe A. von Harnock yotie — wie das Neue Sächsische Kirchenblatt vom 8. Februar 1V31 hervorhebt — „als abgeklärter Greis 1925 die Frage „Kann das deutsche Volk gerettet werüenV" im bejahenden Sinne er örtert; da- Neue Sächsische Kirchcnblatl bemerkt dazu: „Das; die Arbeiter;mrtei, die jahrzehntelang eine Partei radikaler Nega tion gewesen ist, sich in den Dienst der vaterländischen Ausgaben gestellt und mit bürgerlichen Parteien zusammen arbeitet, ist ihm (von Hcnnack) ein „Ereignis ersten Ranges in der inner deutschen Geschichte". Bedeuten setzt« er hinzu: von den bür gerlichen Parteien hängt es nun ganz wesentlich ab. ob sie in Verblendung die ausgeslreckle Hund nachträglich do?' zurück weisen wollen, ivas nolwenülg zur Katastrophe sichren mützle" sS. 90). Wohlgcmerkt, das ist nicht von Zentrumsscite gesagt, sondern von A. von Harnach nnd jetzt. Februar 1931, zustimmend vom evangelischen Neuen Sächsischen Kirchenblatt hervor behoben. — . — Englische Konkurrenz gegen die Messe Die Britische Industrie-Messe in London und Birmingham die in dieser Woche stattfindet, zählt im ganzen nur etwa 2000 Aussteller. Sie hat demnach einen verhällnismätzig recht kleinen Umfang. Trotzdem zahlte die britische Regierung sür sie in den letzten Jahren regelmässig einen Zuschus; von rund 91000 Psund <1880 00t) Mark) Hiervon sind 25 000 Pfund <500 000 'M.) aus drücklich sür die Durchführung der Messepropaganda bestimmt. Diese 25 000 Pfund werden voraussichtlich auf 100 000 Psund <2 Millionen Mark) erhöht werden. Ein entsprechender Antrag liegt dem Parlament zurzeit vor. Auch die grotzen Summen, die dem Empire Marketing Board in Höhe von etwa 20 Millionen Mark jährlich für die Werbung innerhalb des britischen Welt reichs zur Verfügung stehen, kommen grösstenteils der britischen Industrie zugute. Ferner dürfte die Britische Industrie-Messe aus den 10 Millionen Mark Nutzen ziehen, die dem Departement os Oversea's Trade zu Zwecken der Förderung des Exportes zur Verfügung stehen. Wie sich aus Mitteilungen der britischen Presse, so dem „Observer" und dem „Sundai; Express" ergibt, steht für die Britische Industrie-Messe zurzeit der Konkur renzkamps mit der Leipziger Messe im Vorder grund. ) Katholische Veranstaltungen. Am Donnerstag, den 19. Februar, 20 Uhr, findet im Franziskus Institut. Leipzig, der drille Abend der Vortragsreihe: „Die Person Jesu Christi nach de», vier Evangelien" <Tr. Kahleseld) statt. — In der Akadcmiker-'Vereinigung spricht am gleichen Abend, 20.15 Uhr, in der Universität, Hörsaal 40, Dr. von Rintelen, München, über „Augustinus und das moderne Wertdenken". — In Eonnewitz hält die katholische Jugend um 20 Uhr ihre Generalversammlung im Psarrhaussaal ab. Am Freitag, den 20. Fcbrnar halt der Elisabelhvercin der gleichen Gemeinde seine Generalverjammlung. 20 Uhr, im Psarrhause ab. ) Wilder Buchdruckerstreik In Leipzig. Die Firmen Vo ll a ch und Buchdruckerei Oskar Le inert haben ihr Buch druckerpersonal ausgesperrt. Das Personal verlangte von bei den Firmen als Ausgleich sür die tariflichen Lohnkürzungen Er höhung der Leistungszulagen; diese Erhöhung wurde abgclehnt. Das Personal trat daraus in die passive Resistenz, die Antwort war die Aussperrung. Der Streik wird vom 'Buchdruckerverband nicht gestützt. ) Hauptoerhandlung gegen Tetzner im März. Wie aus Regensburg gemeldet wird, wird gegen den Leipziger Kaufmann Kurt Tetzner und dessen Ehefrau wegen je eines Verbrechens des versuchten und des vollendeten Mordes sowie Vergehens des versuchten Versicherungsbetrugs bzw. der Beihilfe dazu Ende März vor dem Schwurgericht in Regensburg verhandelt werden. Tetzner soll nach der Anklage in der Nähe von Etters hausen bei Regensburg am 26. November 1929 einen unbekann ten Haudwerksburschen mit seinem Wagen verbrannt haben. Tetzner hatte sich, wie erinnerlich, bei verschiedenen Versiche rungsgesellschaften mit zusammen 115000 RM. versichern lassen und ivar nach der scheutzlichen Tat nach Paris geflohen, während die in das Verbrechen eingeweihte Ehefrau ihn als tot bei den Versichenmasaesellschaflen oemeldet hatte. s Ein freches Gaunerstückchen. Aus Döbeln wird gemeldet: Eines Morgens, als gerade das Dienstpersonal mit Reinemachen beschäftigt war, kam ein junger Mann in das hiesige Staütcas.-, nahm vom Musikpodium das Cello, ein sehr wertvolles italie nischcd Instrument, schnürte es in aller Ruhe zu und verschwand damit nach einem sreundlick-en „Guten-Morgen". In dem Glau ben. datz es sich um den Eigentümer oder einen Beauftragten handclte, lies; man den frechen bZauner ungehindert von dannen stehen. Bisher gelang cs nicht, den Dieb zu fassen. ^kemnik, Ivicksu, ?!su«n Von der Jugendherberge auf dem Aschberg Klingenthal, 17 Februar. Im Jahre 1930 ist trotz der schlechten Arbeits- und Wirtschaftslage eine recht erfreuliche Be wegung in der ilebernachtung usw. festzuslellen gewesen. Die Herberge hat 8761 männlichen und 4365 weiblichen, zusammen 13 126 Besuchern Uebcrnachtung gewährt. Davon entfallen auf Zwickau 3241, auf Leipzig 2502, auf Chemnitz 406, auf Dres den 372 Besucher. Bon den Uebernachtungen entfallen 2064 aus Besucher aus Volks, 4852 auf Besucher aus höheren, mitt leren und Hochschulen, 3245 aus sonstige Jugendliche unter 20 Jahren. tz Die steigenden Wohlsahrtslasten. In einer am Montag nachmitlag abgehallenen Sitzung des Bezirkstages des Dezirks- verbaudes Chemnitz wurde einstimmig ein Nachlragsetat angenommen, der eine nachträgliche Bezirksumlage von 736 690 RM. vorsieist. Diese Umlage macht sich notwendig durch die erhöhten Lasten sür Krisensürsorge <.388 913) RM.) und Wohl- fahrtseriverbslosenunterstühung <348 077 RM.). tz Opser des Berufes. Las Grotzseuer in der Metallwaren fabrik August Wellner Söhne in Aue, bei dem bekanntlich ein Feucrwchrmann tödlich vernnglückt ist, Hal ein zweites Menschenlcbe,, gefordert. Der 33 Jahre alte Feuerwehrmann Gtätzcr hatte sich bei den Löscharbeiten infolge Durchnässung eine Limgeaentzündung zugezogen, an deren Folgen er nun, mehr gestorben ist. tz. Ein ungetreuer Sllckmelster. In Plauen I. B. wurde ein verheirateter Slickmeister verhastel, weil er seiner Firma, bei der er seit Jahren im Angeslelltenvcrhältnis stand, nach und nach Stosse im Werte von 18 000 RM. entwendet hatte. tz. Dreitausend Mark unterschlagen. Eine 21 Jahre alte Kontoristin hatte ihrem Arbeitgeber in Zwickau in den letzten zwei Jahren insgesamt etwa 3000 Mark veruntreut. Um dies zu verschleiern, trug sie ihr übergebene Beträge, die sie für ihre Zwecke verwandte, als abgelicsert in die Bücher ein. Die unge treue Angestellte wurde festgenommen Vom St.-Franziskus-Institut In Leipzig gehen uns die folgenden Ausführungen zu: Ungeachtet, datz es zurzeit ca. 16 000 stellungslose Akademiker gibt und datz nach vorsichtigen Berechnungen <Dr. L. Achnor. Aerztl. 'Mitteilungen Nr. 17/1929) in» Jahre 1933 sich die Zahl aus ca. 99 000 und im Jahre 1937 auf 113 000 er höht haben wird, hält der Andrang zu den Hochschulen und den akademischen Berufen trotzdem unvermindert an. Die Zahl der Studierenden ist seit 1925 sprunghaft gestiegen. Sie betrug iin Sommerhalbjahr 1930: 132 000. Infolge des starken Andranges zu den Hochschulen sind fast alle akademischen Berufe überfüllt. Es mutz sich deshalb jeder vor der Berufswahl stehende Abiturient in der Jetztzeit reiflich überlegen, ob er unter den herrschenden Verhältnissen studieren soll oder nicht. Bei dem in Zukunft einsetzenden erhöhten Kon- liurrenzkampf wird nur derjenige sich behaupten können, der sür den erwählten Beruf die beste Eignung mitbringt und demzufolge in seinem Berufe Hervorragendes zu leisten imstande sein wird. Ferner darf er sich nicht darüber täuschen, datz in Zukunft der Weg zu dem akademischen Berus ein dornenvoller und ent- sagungsreichcr sein wird und, datz sehr ost die erwarteten Früchte der jahrelangen Arbeit ausbleiben oder mindestens nur sehr spärlich und dürftig zu ernten sein werden. Wen es daher nicht aus innerem Drang und Idealismus zum Studium treibt, der soll künftighin lieber nicht die Hochschule besuchen, denn sür ihn wird es später schwer werden, einen Pint; zu finden, da er ohne innere Verbundenheit und Liebe zu seinem Berus an die gestell ten Aufgaben Herangehen wird. Auch diejenigen, die der Mei nung sind, in den akademischen Berufen leicht und schnell zu Verdienslmöglichkclten nach Beendigung des Studiums kommen zu können, oder glauben, datz die von Akademikern eingenom menen Stellen ausgezeichnete Verdienstmöglichkeitcn böten, sind sehr im Irrtum. Nachdem das Studium beendet und das Univer- sitütsexamen bestanden ist, geht der Kamps um die Existenz erst richtig an. Denn jetzt gilt es erst zu zeigen, was man zu bieten imstande ist Es wird häufig genug vorkommen, datz man zu nächst gezwungen ist. Siellungen anzunehmen, die gering besol det sind, um nur überhaupt ein Unterkommen zu finden, erst nach und nach wird sich eine geeignete Stelle finden lassen. Diese Wartezeit zu überstehen, wird die grössten Anforderungen an den Akademiker stellen, sowohl in seelischer als auch finanzieller Hin sicht. Ein erschreckendes Bild von Ueberfüllung bietet der Beruf des Studienrates. Wie in fast allen anderen Sludiengebie- ten hat sich auch auf dem der Schulwissenschasten die Zahl der Studierenden seit 1925 von Jahr zu Jahr ständig erhöht. Die Ge samtzahl der Schulwisscnschaft Studierenden ist innerhalb von 5 Jahren um mehr als das Doppelte gestiegen. Wenn auch dabel berücksichtigt werden mutz, datz nicht alle, die als Studierende Jnlerejsanle Zahlen Leipzig, 17. Februar. Nachdem der Haushallplan der Sladt Leipzig sür das Jahr 1931 mehrfach durchbcralen wurde, die erforderlichen Instanzen passiert und schlietzlich. wie schon kurz berichtet, in der vom Fi nanzausschutz vorgelegten Fassung die Zustimmung des Gesamt rates gefunden hat, wird er jetzt mit grötzter Beschleunigung umgearbcitet und den Stadtverordneten im Druck vorgelegt werden. Die Schwierigkeiten, die sich gegenüber dem Vorjahr In noch verstärktem Matze geltend gemacht haben, resultieren aus dem ununterbrochenen Steigen der Frirsorgeaus- gaben und werden noch vergrötzert durch den Umstand, datz den Berechnungen bei der Zahl der Fürsorgeempfänger keine genauen Ziffern zugrundegelegt werden können. Während bei der Vorberatung des Etats für 1930 rund 20 000 Parteien von der Fürsorge betreut wurden, betrug diese Zahl Ende Januar 1931 rund 38 000 Parteien. Für das lausende Etatsjahr glaubt man eine Zahl von 45 000 fortlaufend zu unterstützenden Par teien annehmen zu müssen, für die 27 Millionen Mark ausge worfen werden, während das Konto Fürsorgewesen überhaupt 35 Millionen Vorsicht, d. h. 17 Millionen Mark mehr als 1930. Als Anteil an der Krisensürsorge werden 21-4 Mil lionen vorgesehen <1930 nur 600 000 Mark). Insgesamt ergeben sich nach dem Entwurf an Mehrausgaben für lausende und ein malige Fürsorgeunlerstützungcn und sür Krisenunterstützungen 19,2 Millionen Mark. Eine weitere Folge der wirtschaftlichen Notlage sind die S t e u e r a u sfä l l e, die gleichfalls im Ent wurf berücksichtigt werden mutzten und unter vorsichtiger Schät zung mit 5,5 Millionen 'Mark auftreten. so datz sich die Getaml- summe der Mehranforderungen auf 24,7 Millionen stellt. Dieser Betrag hätte sich auf 28,7 Millionen beziffert, wenn nicht die Ab teilungen in Zusammenarbeit mit dem Finanzamt bei den ein zelnen Sachkonten bereits Abstriche in Höhe von vier Millionen vorgenommen hätten Kur <ier s-suritr Löbauer Masseffragen Löbau, 19. Februar. Wie in der Hauptversammlung der Wassecunlerhaltungsgeuossenschaft Löbau mitgeteilt wurde, soll von der Gemeinde G e-o r g cwitz eine F l u tz r e g u l i e r u n g der Löbau mit staatlicher Unterstützung als Notstandsarbeil nnsgesührt iverden, deren Kosten aus 29 000 RM. rreran schlagt worden sind. Die Beihilfe des Staates beträgt 18 000 RM. im giinstigstcn Falle. Ein zweites, kleineres Projekt mit einem Aufwand von etwa 10 000 RM. belrisft die Instandsetzung des Flutzbettcs innerhalb der Stadlslur. Einen breiten Raum nah men in der Hauptversammlung wieder die Beschwerden über die Verunreinigung der Löbau ein und dabei wurde u. a. sest- gestellt.'das; bei der Zuckerfabrik wegen Ueberfüllung der 'Bassins der Zuckerriibenschlamm zu manchen Zeilen direkt in die Lölmu gestossen ist. Würden während der Kampagne die Kammer» wechselweise geräumt, könnte eine derartige 'Ver unreinigung des Löbauwassers gar nicht Vorkommen. Im ge wissen Widerspruch mit diesen Behauptungen stand allerdings ein von der Amlshauplmannschast vcrösfentlichtes Gutachten des Herrn Dr. Haupt, der das Auslausivasser der Zucker fabrik weit besser hinstellte, als das dlblauswasser der städti schen Kläranlage aus der Görlitzer Slratze. Von dem 2730 RM. betragenden Kassenbesla»d der Unlerhaltungsgcnossenschasl wird der grösste Teil als Zuschutz zu den erwähnten beiden Not- standsarbeitcn vcrivendet.' Grenzhllfe zur Bekämpfung des Schmugglerwesens. Zwi schen Deutschland und der Tschechoslowakei ist ein Abkommen über gegenseitige Hilfeleistung der Sicherheilsorgane an der deutsch-tschechoslowakischen Grenze zur Bekämpfung des Schmugglcrwesens In Kraft getreten. Die Grenzorgane können flüchtende Verbrecher in das Grenzgebiet des anderen Teiles hin ein verfolgen Der Uebertritt ist auch für Elemenlarereignissc als gegenseitige Hilfe gestattet Die neuen Strickwarenzölle schon ab 1. März? Die fran zösische Regierung will die neu erhöhten Zollsätze sür deutsche SIrickivaren, wodurch besonders die Chemnitzer Strick war e n - I n d n st r i e belastet wird, ab 1. März erheben, ob wohl das deutsch französische Abkommen über Aenderung des Handelsvertrages vom Reichstag überhaupt nicht ratifiziert und somit noch nicht gültig ist. s. Slreiklosung für die sächsische» Textilarbeiter. Die De- zirksleitung Sachsen der KPD. fordert in grotzen Ausrusen die Textilarbetterschaft wegen des bevorstehenden Abbaues ihrer Löhne ab 1. Mürz zum Ausstand auf. Es ist nicht anzunehmen, datz die Arbeiter dieser unsinnigen Aufforderung folgen werden. d) Vcrwaltungsgemeinschast Augustusburg-Hennersdorf. In dem am Sonntag durchgeführten Vürgerschastsentscheid über ein Ortsgesctz, das die gemeinsame Berwattnng der Gemeinden Augustusburg und Hennersdorf durch de» Bürgermeister von Augustusburg vorsieht, wurde mit 213 von 228 abgegebenen Stimmen dem Ortsgesetz zugestimmt. Die Berwallungsgemein« sck;asl wird nmhrscheinlich am 1. April in Kraft trete».