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4. Beilage. Donnerstag. 25. Mat lSN. Lelpzlser TsgeMstt. Nr. l44. l05. Iskrysng. Leipziger Han-elszeitung. Glue Schutzmstzregel üer Reichsvsnk. * Die starke Inanspruchnahme der Reichsbank zum Quartal hat das Reichsbankdirektorium oeran laßt, Abwehrmaßregeln gegen diesen starken Ansturm auf die Mittel der Bank zu treffen, über die wir be reits in der gestrigen Abendnummcr kurz berichtet haben. Ueber die Sitzung des Zentralausschusses liegt nun in Ergänzung unserer telegraphischen Mel dung folgender offizieller Bericht vor: Zu Eingang der unter dem Vorsitz des Vize präsidenten des Reichsbankdirektoriums Dr. von Elasenapp abgehaltenen Sitzung des Zcntralausschus- ses der Reichsbank gab der erste Deputierte, Stadt ältester Kaempf, dem lebhaften Bedauern des Zen tralausschusses Uber die Erkrankung des Reichsbank präsidenten Havenstein und den besten Wünschen mr seine baldige Wiedcrqenesung Ausdruck. Der Vor sitzende gedachte mit ehrenden Worten des am 4. Ma, d. I. verstorbenen Großkaufmanns Adolph Woer- mann in Hamburg und des am 9. Akai d. I. verstor benen Bankiers Johann Georg Wolde in Bremen, non denen der erstere seit 1896 als Mitglied, der letztere seit 1592 als stellvertretendes Mitglied dem Zentralausschusz angchört hatte. Die Versammlung erhob sich zu Ehren der Versti-rbenen von ihren Sitzen. Demnächst gab der Vorsitzende eine Uebersicht über die derzeitige Lage der Bank und stellte unter all seitiger Zustimmung fest, dafz ein Anlafz zu ein?: Veränderung des Diskontsatzes nicht gegeben sK- Sodann führte er — unter Bezugnahme auf die von dem Reichsbankpräsidenten in der Sitzung des Zen tralausschusses vom 28. April d. I. abgegebene Er klärung — aus, dafz das fast ununterbrochene An wachsen des zu den Quartalsschlüssen bei der Reichs bank entnommenen Bedarfs an Zahlungsmitteln (Metallgeld und Noten) für die Zukunft Besorgnisse zu erwecken geeignet sei. Insbesondere in der letzten Märzwoche des laufenden Jahres habe sich dieser Bedarf, soweit er sich als Vcrkchrsbedarf im engeren Sinne bezeichnen lasse und in dem Anwachsen der Wechsel- und Lombardanlage abzüglich der Zunahme der privaten fremden Gelder Ausdruck finde, gegen das Vorfahr um nicht weniger als 170 Millionen Mark gesteigert. Die notwendige Folge der Bedarfssteigerung sei -'ine fortgesetzte Verminderung der Bardeckung des Notenumlaufs an den Quartalsschlüssen gewesen. Un- aeachtet der im Laufe der Zeit cingetretenen und von der Reichsbankoerwaltnng mit allen Mitteln geför derten Verstärkung des Bar-, insbesondere Goldvor- »ats habe sich die durchschnittliche prozentuale Deckungsziffer in den Verioden 1881/1890, 1891/1900 vnd 1901/1910 für Ultimo März . von 82,2 auf 76,5 und 58,7 Proz. - Juni . von 81 auf 75,7 und 60,-1 - - - Sept. . von 71,2 auf 67,2 und 50,7 - - - Dez. . von 70,1 auf 66,5 und 49,8 - vermindert. Die niedrigste Deckungsziffer sei in den gleichen Perioden für Ultimo März . von 74,7 auf 58,4 und 49,2 Pro;. - - Juni . von 72,7 auf 64,5 und 53,1 - - - Sept. . von 63,7 aur 50,9 und 42 - - - Dez. . von 62,3 auf 52,7 und 40,3 - gesunken. In der letzten Märzwochc 1911 habe sich die Bar deckung der Noten gegen den Stand vom 23. Mürz von 89,5 auf 56,7, also um 32,8 Proz. verschlechtert. Es könne keinem Zweifel unterliegen, daß, falls die Steigerung des Ultimobedarfs in gleichem Mage sich fortsetze, die Aufrechterhaltung der Dritteldeckung an den Quartalsschlüffen selbst für normale Zeiten in Frage gestellt werde, dafz sie aber nahezu ausge schloffen erscheine, falls eine Krisis mit dem Quar talsschluss zusammenfallen sollte. Es müsse deshalb versucht werden, durch eine Er schwerung der Ultimoentnahmen im Wege der Ver teuerung auf eine Einschränkung des Ultimobedarfs hinzuwirken. Diese Verteuerung sei zunächst auf die Lombardentnahmen zu beschränken. Die Lombard anlage unterliege der aus H 32 Absatz 26 des Bank gesetzes sich ergebenden Begrenzung und sei nach 8 17 des Bankgesetzes zur Notendeckung nicht ver wendbar. Ihre starke Zunahme müsse daher als für die Reichsbank besonders unerwünscht bezeichnet wer den. Gegenwärtia bestehe im Effekten- und Wechsel lombard eine Erschwerung der Entnahme von Ul timodarlehen nur insofern, als mindestens für 10 — unter Umständen 14 — Tage Zinsen berechnet wer den. wenn das Darlehen vor dem Vierteljahrsschluß über den letzten Werktag des Viertelfahrs hinaus oder am ersten Werktage des neuen Vierteljahres entnommen werde. Dieser Zwang, den Ultimobedarf mit 10 oder 14 Tagen zu verzinsen, veranlasse viel fach die Darlehnsnehmer, die Beträge für längere Zeit zu entnehmen, als ihr eigener Bedarf er er fordere, und sie durch Ausleihung an der Börse als tägliches Geld zu verwerten, um so wenigstens einen Teil der an die Reichsbank zu zahlenden „Ultimo prämie" wieder einzudecken. Dieses Verfahren müsse zeitweise zu einem übermäßigen Geldangebot führen, das den Anschein einer in den Verhältnissen tatsäch lich nicht begründeten Eeldflüssigkeit erwecke und da mit die Beurteilung der wirklichen Lage des Geld marktes erschwere. Es sei deshalb geboten, das den bisherigen Vorschriften zugrunde liegende Prinzip «allen zu kaffen, und die notwendige Erschwerung der Lombardcntnahmcn auf einem anderen Wege herbet- zuführcn. Die in dieser Beziehung auf Anregung und unter der Leitung des Reichsbankpräsidenten vom Reichs bantdirektorium gepflogenen eingehenden Erwägun gen haben zu dem Beschluß geführt, unter Aushebung der bisherigen Vorschriften mit Wirkung von Ul timo Juni d. I. an zu bestimmen, daß für d-tk über den Quartalsultimo hinausstehenden und für die am ersten Werktage des Kalenderviertelfahres neu ent nommenen Darlehne ein Zinszuschlag für 10 Tage zur Berechnung gelangt. Im Interesse der kleineren Lombardkunden sol len indessen Lombardbestände, die den Betrag von 30 000 .<t nicht übersteigen, von jeder Verteuerung frciaelaffen werden. Die einschlägigen Bestimmungen erhalten hier nach folgende Fassung: „Im Effekten- und Wechsellombard wird: 1s für den Darlehnsbcstand am Ultimo des Ka- lcndervierteljahres, 2) für die am ersten Werktage des Kalender vierteljahres entnommenen Darlehnsbeträge unter Abzug aller an diesem Tage etwa erfolgten Rück zahlungen außer den laufenden Zinsen ein Zinszuschlag für 10 Tage berechnet, wenn der Darlehnsbestand auch nur an einem dieser beiden Tage den Betrag von 30 000 .«t überschreitet." Für eine Verteuerung der Ultimoentnahmen im Warenlombard liege kein Bedürfnis vor. Die Veröffentlichung dieses Beschlusses erfolge schon jetzt, um den beteiligten Kreisen die Zeit zu lassen, sich auf die Neuregelung rechtzeitig einzu richten. In der anschließenden Debatte wurde die Not wendigkeit der Maßnahme anerkannt: Einwendungen gegen sie wurden von keiner Seite erhoben. Schließlich wurden noch einige Kommunalan- leihen zur Beleihung im Lombardverkehr zugelassen. Auch genehmigte der Zcntralausscbuß die Zahlung einer Abschlagsdividendc van 1/» Proz. auf die Er trägnisse dieses Jahres für die Reichsbankanteils- eigncr. Das Bestreben der Reichsbank, die die Inter essen der Allgemeinheit in erster Linie bei ihren Maßnahmen ins Auge iu fassen hat, ihren Status eben in diesem allgemeinen Interesse jederzeit ge kräftigt zu erhalten, ist jedenfalls sehr verständlich, und auch absolut anzuerkennen. Daß der jetzt beschrittene Weg eine Erschwerung für die Dahrlehnsnehmer bedeutet, ist anderseits nicht zu bestreiten. Inwieweit die vorge- schiagene Maßnahme auch den „legitimen Geldbedarf" trifft, ist einstweilen noch nicht abzusehen. Der Börse wird durch die Maßregel die Ausnutzung der Marge zwischen Ultimoaeld und Lombardzinsfuß eingeschränkt. Infolgedessen war die Börse von dem Beschlüsse des Reichsbankdiretloriums auch keineswegs erbaut. Sie befürchtet ihrerseits einen ungünstigen Einfluß auf den Kurs stand der Reichs- und Staatsanleihen, die even tuell für Lombardzwecke weniger verwendbar werden tönnen. Jedenfalls wird das Vorgehen des Bank direktoriums den Anstoß zu großen Debatten über das Für und Wider der Maßregel geben, deren Einfluß zurzeit auch noch keineswegs im einzelnen vollständig zu übersehen ist. Eine Einschränkung des wirklich vorhandenen Geldbedarfs ist jeden falls nicht erreichbar und auch wohl nicht beab sichtigt. Inwieweit die Auswüchse des Kreditnehmers durch die vorgcichlagene Neuerung betroffen werden, wird aber erst die Praxis zu zeigen haben. Dss Kslilynüikst. unü üie amerikanischen Interessenten. -i- Nach den mannigfachen Enttäuschungen, die die jüngste Zeit der Kaliindustric gebracht und unter denen die des in übereilter Hast zusammengestop- peltcn Kaligcsetzes der schlimmsten eine war, ist die nach schweren Verhandlungen endlich zustande ge kommene Verständigung zwischen den deutschen uno amerikanischen Kaliinteressenten nur um so freu diger zu begrüßen. Zwar ist die erzielte Verständi gung heute noch als keine endgültige Lösung der brennenden Frage zu betrachten, da ja vorerst sowohl die deutschen Werke Aschersleben und Sollstedt wie auch der Echnridtmannsche Internationale Trust dem Abkommen noch ferngeblieben sind, doch ist in den deutsch-amerikanischen Kaliverhandlungen wenigstens in den beiden Hauptfragen der Rabatte und Preise eine vollständige Einigung erreicht worden, mit der der eigentliche Stein des Anstoßes aus dem Wege geräumt ist. Den Dreh- und Angelpunkt der in Hamburg ver einbarten Verträge, die auf die Dauer von 5lH Jah ren abgeschlossen morden sind, bildet die Verpflich tung der dem Abkommen beigctretenen amerikani scheu Käufergruppen des Nordtrusts, des Südtrusts und der Independents, ihren gesamten Bedarf an Kalisalzen während der Vertragsperiode ausschliesz lich bei dem Kalisyndikat zu decken Damit ist die Gewähr gegeben, daß die Abnahme von Kalisalzen durch die Amerikaner, die angesichts der Unsicherheit der Lage in den letzten Monaten eine wesentliche Verminderung erfahren hat. wieder eine steigende Richtung einscblaqen wird, da für die nächsten 5'/. Jahre eine Störung des Marktes so gut wie ausge schlossen erscheint. Und dieser Vorteil der gesickerten Stetigkeit der Geschäftsentwicklung ist vom Stand punkt der deutschen Kaliindustrie um so höher zu werten, als auch die Preisfrage in einem dem deur- schen Interesse günstigen Sinne gelöst ist. Was diese Normierung anbctrifft, so bewegen sich die Preise auf der durch das Kaligesetz festgeleg ten Basis mit der Maßgabe indessen, daß durch eine Erhöhung für die landwirtschaftlichen Rohsalze dafür gesorgt ist, daß die heimische Landwirtschaft diese Salze erheblich billiger bezieht als das Ausland. Weiterhin hat sich das Syndikat mit Rücksicht auf die zu erwartende Unkostensteigerung das Recht Vor behalten. die Preise während der Vertragsdauer in zwei Abschnitten um 3 Proz. erhöhen zu dürfen. Ein gewisser Ausgleich für das Entgegenkommen, das die Amerikaner in Sacken der Preisnormierung be kundeten, bedeutet die Regelung der Rabatt frage. Hier hat eine durchschnittliche Erhöhung der Rabattsätze stattgefunden, die den amerikanischen Trusts an Stelle der bisher gewährten Rabatte oon ca. 9 Proz. solche von 11 bis 12 Proz. einräumt. Alles in allem bedeuten die Konzessionen, die sich die Amerikaner heute zu sichern vermochten, eine wesentliche Schmälerung der Vorteile, die ihnen das Syndikatsgebot gelegentlich der New Parker Ver handlungen im Januar 1910 in Aussicht stellte. Wenn die Vertreter k>er amerikanischen Trusts sich bereit gefunden, heute die ungleich ungünstigeren Be dingungen des Syndikats anzunehmen, so darf man erwarten, daß sie dabei dem sanften Druck der amerl- kanischen Diplomatie nachgegeben haben, die sie darüber kaum in Zweifel gelassen haben wird, daß die amerikanische Regierung im Interesse der Ver meidung eines Zollkrieges nicht gewillt sei. die Po. sition der amerikanischen Unterhändler zu stützen und damit die Gegensätze zu verschärfen. Die Meldung von dem erfolgreichen Abschluss d-r deutsch-amerikanischen Verhandlungen hat die Stim- muna am Markt der Kaliwerte naturgemäß stark befestigt, was i" der Steigerung der Kurse seinen unzweideutigen Ausdruck findet. Lörlen» mm ksnüelswelen. H An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: :tproz. Reichsanleil,« 84,12, Ivro,. Buenos 84. 1802er Russische Anleihe 82.75-82.'2. Turkenlole 177,25—177,50, Kammer,- und liskontobank 118.25, Darmstädter Bank 128,82, Deutsche Bank 28.1,25, Diskonto 188,25, Dresdner Bank 157-156,87. Berliner Han delsgesellschaft 166 165,50-165,75, Nationalbank 126,75. Zchaaff- hausener Bankverein 157,75—187,80, Kreditaktien 201, Petersb. Int. Bank223.87-222,75-225,25.Russisch« Bankl62.62- 161,50-162.25.Lüb«. <ker 180.12, Baltimore 186-185.87, Kanada 23.8,75-233.87-238^5 dts 233.37 - 233,25, Pennsylvania 123,75—123,12, Franzosen 158,75» Lombar ¬ den 18,12, Prince'Henrt 117,37—116.87—147. Schantun« 135,37-134,75 di» 135, NZarschau-Men 2251—222.25- 222,56- 222.12 -222,25. N.ros,« Berl. Strasienbahn 1'16. Hamb. PakeOahrt 135,50 136.25-136 UI6.12. Kania 166-166.25- 1'16, Nordd. Lloyd 88,75 - 68,87-68.62, Dynamit- Trust 186.37-189,, Louth West 168-167,37-157,75, Bochumer 233,75 di, 231,62-232. Deuckch-Luremburger 193.50-163,75-193,25-193,37 bi» 193,12 — 193.25. lbelsenkirchen 203,37 - 202 -202.12. Harpener 183,75-183.25, Hahenlohew. 216.75-216,87. LaurahüN« 176-175,12 dis 175,37, Doerschlesiichr Eisenbahnbedarf 98,1 97.50. Phönir 257.37 - 257,25 - 257,37 — 256,62 — 256,87 -256,50 256.7>, Rheinische Ltahliverke 162,50-11.2,12, Rombachrr 181,37-183.75-184, Alla em. Elektr. 273,12-273,50. Deutsch-Uedersec lklettr. 184.37-184.25. Elektr. Licht und Kraft 144,50—I44L5, Gef. kür Elektr Untern 168—168,12, Lchuikeit 175-174,62- 174,87. Liemen« L Holste 2,9.50- 249-249.12. Bczugsrecht: Mannstädt Fgsson 10,50, Che mische Gelsenkirchen 2 Proz. Zu gelassen sind 19500000 M 4proz. Anleihe der Stadt Düsseldorf vom Jahre 1910, 10 000 000 4proz. Anleihe der Stadt Altona vom Jahre 1911, 5 000 000 4proz. Hypothekenpfandbriesc Serie XVIll, II. Ausgabe, der Norddeutschen Grundkredit, dank in Weimar, 5 000 000 . >t neue Aktien der Johs Girines L Eo. Aktiengesellschaft in Oedt. 800 000 M neue Aktien der Ver. Hanfschlauch- und Gummi warenfabrik zu Gotha, Aktiengesellschaft. Anträge auf Zulassung sind gestellt für liiOOOOo M Aktien der Brauerei Ernst Engelhardt. Nach?., Aktiengesellschaft. Prolongationssätze. Report: Disconto. Eommandit 0,2125, Deutsche Bank 0,125. Dresdner Bank 0,15, Handelsanteile 0,125, Eommerz- und Dis, contobank 0,025, Darmstädter Bank 0,05. National bank 0,05, Schaasfhausen 0.0875, Oesterreichische Cre- ditanstalt 0^75, Franzosen 0,175, Gotthard 0.575, Edison 0.50, Siemens L Halske 0,40. Deport: Lom barden 0,2025, tproz. Italiener 0,15, 4proz. Unga rische Kronen 0,075, 1880er Russische Anleihe 0,075, tproz. Russische Eonsols 0.075. I902cr Russische An leihe 0,087. tproz. Russische Rente 0,075. X X Düsseldorfer Börsenbericht vom 24. Mai. Die heutige Kuxenbörse ist weiter rückgängig: Kohlen- und Kalikure wurden schwächer gehandelt, Braunkohlen- und Erzkuxe waren interesselos. Bank- unü Gelümelen. u. Baubank für die Residenzstadt Dresden. Die ordentliche Generalversammlung setzte die Divi dende auf 10 Proz. fest und wählte das satzungs gemäß ausschcidende Aufsichtsratsmitglied Jüstizrat Dr. Rudolph wieder. * Danziger Privataktien-Bank. Nach dem Status per 30. April d. I. hetrugen bei einem Aktienkapital von 10 Millionen Marl die Kaffe, fremden Geld sorten, Coupons und Guthaben bei der Reichsbank 860 404 die übrigen Guthaben 1 176 658 M: der Wechselbestand wird mit 12 281938 ausgewiesen. Die Vorschüsse auf Effekten stellten sich auf 6 907:153 Mark, die Vorschüsse auf Waren auf 4 359 225.^. und die Effektenbestände auf 2 622537 ./Z Die Debitoren in laufender Rechnung beziffern sich aus etwa 18 Mill. Mart, denen Kreditoren in Höhe von 15,5 Mill. Mark gcgenüberstehcn. Die Depositen gelder erreichten den Betrag von etwa 18 Mill. Mark. An Reserven waren 2835167 ./L und an sonstigen Passiva 2 583 383 ./Z vorhanden. P Autonome Serbische Monopolverwaltung. Aus weis für den Monat April: Bruttoeinnahmen der verpfändeten Monopole sowie Nettoergebniffc der Zölle, Obristeucr und Stempclmarken 4 272 914 Frcs., desgleichen Januar bis März 13 056 633 Frcs., zu stimmen 17 329 547 Frcs. H Die Surtaxeeinnahmen der Sao-Paulo-Kaffer- zollanleihe ergaben für die Zeit vom 15. bis 20. Mai 22 600 Pfd. St. Berg- unü Bütten welen. 8 Zerhau-Kriebitzscher Kohlenwcrke Glückauf, Ak tiengesellschaft, Zechau. Wie wir von zuständiger Seite hören, wird Herr Direktor Heinz nach lang jähriger und vielfach anerkannter Tätigkeit am 1. Juli d. I. auf seinen Wunsch von seinem Posten zurücktreten. Die Kohlenproduktion im Deutschen Reiche betrug im April an Steinkohlen 12 255 758 112 625 524) r, an Braunkohlen 5 564 159 (5 651 127) t, an Koks 2 062 408 (1900 295) c, an Preßkohlen aus Steinkohlen 369 878 (359 894) t und an Preßkohlen aus Braunkohlen (auch Naßpreßsteine) 1268 693 (1 242 192) r. In dem Zeitraum Januar bis April stellten sich die entspre chenden Produktionsziffern wie folgt: Steinkohlen 52 462 032 (48 996 311) r, Braunkohlen 24 136 645 (21 798 625) r, Koks 8 426 499 (7 537 076) i, Preß kohlen aus Steinkohlen 1 584 317 (1 395 215) t, Preß kohlen aus Braunkohlen (auch Naßpreßsteine'i 5 365 639 (4 076 102) t. Die Ein und Ausfuhr von Steinkohlen, Braunkohlen. Koks, Preßkohlen und Torf in den Monaten Januar bis April ergab fol gende Ziffern: Die Einfuhr von Steinkohlen im April betrug 1 058 343 (1 052 133) t, in der Zeit vom Januar bis April wurden 3 146 729 (3 042 874^ Tonnen eingeführt. Die Ausfuhr im April stellte sich auf 2 019 201 (1 889 680) r. In den ersten vier Monaten wurden 8 387 020 (7 112 641) r ausgeführt. Die Einfuhr von Braunkohlen im April ergab 586 356 (654 219) t, fast ausschließlich aus Oesterreich, und in den Monaten Januar bis April 2 359 34t t. Die Ausfuhr stellte sich auf 4054 (4012) c resp. 19 492 (10 904) t. An S t e i n k o h l e n k o k s wurden im April 54 782 (52 972) t eingefiihrt, davon 49 270 (44 108) t aus Belgien. In der Zeit vom Januar bis April betrug die Einfuhr 196 903 (202 681) t. Die Ausfuhr im Avril betrug 280 559 (331 178) t. und zwar 102839 (144 315) t nach Frankreich und 49811 (32 823) t nach Belgien. Die Ausfuhr der ersten vier-Monate stellte sich auf 1 429 876 (1 267 773) t. Stoffgewerbe. — Die Deutsche Wollentsettung Aktiengesellschaft in Oberhcinsdors weist nach 57 321 (59 584 s Ab schreibunqen einen neuen Verlust von 38093 (38 405) aus, um den die Unterbilanz auf 551N35 Mark steigt bei 1068 000 -R Aktienkapital. Die Generalversammlung sollte laut „Frkf. Ztg." über die Zusammenlegung der Aktien von 10 zu 1 sowie über die Ausgabe von 180 000 bis 219 000 -K Vor zugsaktien beschließen. Transportwesen. * Heidelberger Straßen- und Bergbahn-Aktien gesellschaft. Dem Bericht der Direktion über das Be triebsjahr 1910 zufolge entsprechen die Mehrein nahmen, die im Berichtsjahre zu verzeichnen sind, teils der Vevölkerungszunahme der Stadt Heidelberg und ihrer Umgebung, teils haben sie ihren Grund in der Erweiterung des Straßenbahnnetzes. In beiden Fällen stehen jedoch den Mehreinnahmen Mehraus gaben in fast gleicher Höhe gegenüber, so dasz das Endergebnis unverändert bleibt. Die Einnahmen betrugen auf der Straßenbahn (Stadtlinien) 393 790 (382 204) ^k, auf den Bergbahnen 161 465 (162 020) auf der Vorortbahn Heidelberg—Wiesloch 247 901 (222 868) im Auto-Omnibusbetrieb 1651 (12 022) Mark, in Summa 804 807 (779114) Der Auto- Omnibusbetrieb wurde schon am 3. März eingestellt, weil die Vorarbeiten für den Bau der elektrischen Bahn auf der von den Autowagen benutzten Straße getroffen werden mußten. Es wird vorgeschlagen, den Reingewinn von 75 748 (76 184) wie folgt zur Verteilung zu bringen: Gesetzliche Reserve 4000 Mark (wie i. V.). 4 Proz. Dividende (wie i. V.). Tantieme an Aufsichtsrat und Vorstand 14 465 (14 074) Zuwendung znr Pensionskaffe 2000 .6 (wie i. D ), Vortrag auf neue Rechnung 5883 >6710) Mark. Von den auf die Mitglieder des Aufsichts rats entfallenden Tantiemen von 7542 -X sollen 4000 6 an die Stadtgemeinde und 3542 an den Pensionsfonds abgejührt werden. * Suezkanal-Gesellschast. Wie bereits mitgeteilr, verteilt die Gesellschaft für das Jahr 1910 eine Dior dende von 171 308 Frcs. brutto gleich 158 (150) Frcs. netto auf die Kapitalsaktien. Auf die Genußscheine entfallen, wie jetzt gemeldet wird, 146 308 Frcs. brutto, 134 417 (126678) Frcs. netto und auf die Grundanteile 82 427 Frcs. brutto, 76 459 (71 962) Francs netto. Betriebsausweise. Nnsilgrund- 0>Nsknbyl,n>2lktic>!yesclIscha1t. April M'eeS (Z- llll) w«. vervrkerunysmelen. * Germania, Lebensversicherungs-Aktiengesell schaft zu Stettin. 'Nach dem Geschüstsbericht für 19l0 betrug in der Lebens und 'Rentenversicherung der Zugang 12652 (12533) Versicherungen über 69244007 (61719 271) N Kapital und 250 178 (197 041) Rente. Bei den Kapitalversicherungen auf den Todesfall betrug der Gewinn aus der Mindersterb- lichkeit 3 168 316 (2 368 183) ><l. Die Lebensver versicherunasabteilung schloß mit einem Ucberschuß von 9 081 924 (8 56:, 123) <l ab. In der Unfall und Haftpflichtversicherung betrug die Prämiencinnabme .'»00 6!>0 (322 033) tt. Insgesamt ergab sich somit ein Ucberschuß von !> 108 >zo (8 571 601) <(. der wie folgt verwandt wird: Verschiedene Rücklagen 394 272 (186 113) i(, davon in den Dividendenergänzungs, bestand der Versicherten 378 000 (180 000) .tl. Ge winnanteil des Vorstands 30 000 .« (wie i. V.), Talonsteuerriicklage 3000 (0) <(. Aktienwechsel-Til gungsrücklage 0 (90 000) .K. 22 (20) Proz. Divi dende on die Aktionäre 396 000 (360 000) .<( und Gewinnrücklagc der Versicherten 8 284 838 (7 905 188) Mark. verlümüene Unüultrien. I'. Unger .< Hoffmann, Akticnqcsellschast, Dresden. Berlin. Die Generalversammlung genehmigte die mit 121 535 .<( Verlust abschließende Jnhresrcchnuug von 1910. * Gesellschaft für Brauerei, Spiritus und Preß hefefabrikation vorm. G. Sinner, Karlsruhe. In der außerordentlichen Generalversammlung, über die wir bereits kurz berichtet haben, gelangte mit 2269 gegen 1680 Stimmen noch folgender Antrag der Ver waltung — gegen den von der Opposition Protest eingelegt wurde zur Abstimmung: Die Versammlung ermächtigt die Direktion zur Ausübung des im Snndikatsvcrtrag vorgesehenen Vetorechts bei Ab lehnung einer künftig zu beantragenden Herab setzung des Hefepreises. Die Versammlung ermächtigt die Direktion ferner, alle Mittel zur Auslösung des Hefesyndikats zu ergreifen, falls nicht in Kürze zu erreichen ist, daß die dem Hefesyndikat nicht angehörenden, Sprit fabrizierenden Gesellschaften derselben steuerlichen Belastung unterworfen werden wie die im Hefe syndikat vertretenen Gesellschaften, oder falls nicht eine steuerliche Entlastung der letzteren erreicht wird. * Die Nederlandsche Handelmaatichappij schlägt 9 Proz. Dividende (wie i. V.) vor. verdsnüe. D Kohleiijyndikat. Aus dem der ZecheuLejitzerve:- sammlung des Rheinisch-Westfälischen Kohlen'yndi lats erstatteten Bericht ist folgendes zu ersehen: Ter rechnungsmäßige Absatz bertug im April 1911 bei 23 (2)'>.) Arbeitstagen 5 460 767 (.'»651 864 s Tonne'!, oder arbeitstäglich 237 425 (224 950) Tonnen. Von der Beteiligung, die sich auf 6 025 569 (6 562 555) Tonnen bezifferte, sind demnach 90,63 (86,12) Proz. nbgesetzt worden. Der Versand einschließlich Land debit, Deputat und Lieferungen der Hüttenzechen an die eigenen Hüttenwerke betrug bei Kohlen bei 2» (25(4) Arbeitstagen 4 439 742 (4 624 881) Tonnen oder arbeitstäglich 193 032 (184 075) Tonnen: an Koks bei 30 (30) Arbeitstagen 1 377 400 (1 379 029) Tonnen oder arbcitstäglich 45 913 (45 968) Tonnen: in Briketts bei 23 (25'4) Arbeitstage n 302 19Z (274 330) Tonnen oder arbcitstäglich 13 139 (10 919, Tonnen. Hiervon gingen für Rechnung des Syndikats an Kohlen 3 851 424 (4 011 520) Tonnen oder a^ beitstäglich 167 453 (159 782) Tonnen: an Koks 844 913 (879 218) Tonnen oder arbeitstäglich 28 16s (29 307) Tonnen: an Briketts 290 055 (264 671) To:i nen oder arbeitstäglick 12 611 (10 534) Tonnen. Die Förderuna stellte sich insgesamt auf 6 738 190 (6 999 016) Tonnen oder arbeitstäglich auf 292 96'» (276 568s Tonnen und im Monat März 1911 auf 7 510 486 Tonnen oder arbeitstäglich 287 483 Tonnen P Stahtwerksoerband. In der vorgestrigen Hauptversammlung des Stahlwerksverbandes wurde über die Geschäftslage mitgetcilt: Das In landsgeschäft in Halbzeug verlief hinsichtlich des Auftrags und Spezifitationseinganges befriedigend. Der Auslandsmarkt lag, wie bereits vor kurzem mit geteilt wurde, etwas ruhiger, wohl hauptsächlich unter dem Einfluß der ungünstigeren Marktoerutzt' aus den Vereinigten Staaten. Ueber den Inlands markt in schwerem Oberbau material war Neues nicht zu berichten, da die Bedarfsmengen der preußischen Staatsbahnen für 1912 noch nicht aus gegeben sind. Der kürzlich angemeldete Bedarf der Reichseisenbahncn bleibt leider wieder hinter dem vorjährigen ganz erheblich, um ca. 40 Pro,;., zurück. Der Auslandsmarkt in Bignolschienen ist nach wie vor gut. Es sind wieder größere zum Teil recht be deutende Geschäfte herausgekommen. In Rillen schienen ist die Lage weiter recht günstig. Sowohl vom Jnlande wie vom Auslande bleibt der Au» tragseingang wie der Abruf umfangreich. Das gleiche gilt vom Gruben chiencngeschäft, das nur vom Inland wie seither durch den fremden Wettbewerb in den Preisen beeinträchtigt wird Die im März einsetzende Belebung des Formeisen- geschäfts hat sich seither aufrcchterhalten. Der Verkauf sowohl wie der Eingang von Spezifikationen ist zufriedenstellend. Für das dritte Quartal wurde vorgestern, wie bereits gemeldet, der Verkauf nach dem Auslände zu den seitherigen Preisen und Bedingungen freigeqeben. Auch vom Ausland ist der Abruf befriedigend geblieben Für neue Ge schäfte ist in einzelnen Ländern, so besonders in Großbritannien, in letzter Zeit die Kauflust clwas schwächer geworden. Dagegen herrschte in den nor dischen Ländern, in Holland, der Schweiz, den Bal konstanten. Japan u a. zum Teil recht gute Nach- frage. Die nächste Hauptversammlung findet Donnerstag, den 22. Juni statt. tz Der Bnnd der Viehhändler Deutschlands, e. V, hält am Freitag, den 9. Juni, mittags 1 Uhr im Vortragssaale der Ausstellung in Dresden eine öffent liche Versammlung der sächsischen Viehhändler ab. In der Versammlung wird der erste Vorsitzende des Bundes der Viehhändler Deutschlands, e. V. Vieh Händler Germann Daniel ans Dierdorf, Bez. Gab lenz, ani W,msch der Ansstellunasleitung cinen Vor trag halten: „Können Tierseuchen durch eine allge meine Reicks Viehseucchenversichernnq bekämpft wer den?" Außerdem wird auch der Syndikus des Bnr. des der Viehhändler Deutschlands, e. V Herr Carl Schalk, Berlin, einen Partraa halten. In der Ver sammlung werden alle wichtigen Taqesiragen be sprochen werden, ferner wird die Konstituierung de»