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Nr. 41S Setters - S. September 1S2S — »Vrerdner Nach^chtea" — Das ewtge Wunder. von »uldoKeeutzer. ' al» der «alte von Reeg soweit war. da hatte er sich «inen Narren genannt, daß er betörende Erinnerungen lang versunkener Seligkeiten immer und immer wieder Macht geende/ sei Nun lag da» Blatt längst am Boden. Doch noch immer ging sein Atem unruhig,- und noch immer spürte er die» seit- sam« Zittern der Nerven, da» sich nicht bändigen ließ. Käme» Trawonn war nicht mehr,- war dahtngegangen in da» Vaud, von dessen Bezirk kein Wanderer wieberkehrt. Mit Schanden in die Grube gesahre». In Unehren gestorben, wie er tn ««ehren gelebt hatte. Und Sonny Lar»? . . . Die Krau, die um diese» Manne» willen ihr Herz in die Gosse geworfen und den Tempel lauterster Liebe geschändet und die Meinung der Welt für nicht» geachtet hatte? Wa» tat sie fortan allein? Wie würde sie diesen Schlag ertragen? Jetzt hätte er wohl höhnen, hätte sich aufreckcndürfen im Triumphs weil das Schicksal den Ausgleich geschaffen und die rächende Nemesis den Dieb seines Glücks endlich erreicht hatte. Doch seltsam — er bekam eS nicht fertig. Da» gezwungen hämische Lächeln seiner verzerrten Lippen erlosch wieder. Angstvoll dumpfe Sorge lastete ihm auf der Seele — Sorge: wie die Frau, der ja noch immer jeder Pulsschlag und jeder Gedanke gehörte, diesen schrillen Ausklang hinnähme?! Ob sie aus Einsamkeit und Schmerz und Verzweiflung doch noch ein. mal den Rückweg sänbc in das Leben, das sie bisher so ver» hängniSvoll mißverstanden und nicht zu meistern vermocht hatte?! Und ohne daß er cS wollte, bewegten sich seine Lippen und sormten Worte: ^Lonny" . . . murmelte er traumverloren im Raunen deS Nbendwinde». der die Fliedcrbüsche koste und geheimnisvoll mit der alten Linde flüsterte . . . «Siehst d» — nun hast auch du erkennen müssen, wie sinnlos und töricht selbst die heißesten Wünsche de» Herzens sind! Und doch weiß ich noch eine Zeit, da vermeinten wir: eine Liebe, wie wir beide sie hätten, könne nie sterben. Und ist doch gestorben in dir. Und wa» du ge- schworen, hat der Wind verweht." Unwillkürlich schloß er die Augen — al» schmerzten sie ihn plötzlich im Lodern der versinkenden Sonne, die noch einmal den märkischen Himmel in purpurnen Tinten erglühen ließ. Wachträume umfingen ihn. Mit geisterhaften Stimmen lockten unvergeßliche Vergangenheiten. Und ihn deuchte: die Worte, die er eben gesprochen, fänden ein Echo. Er sei gar nicht mehr allein,- er sei gar nicht verraten und betrogen,- und sein Herz sei gar nicht verblutet auf dem Schindanger, dahin eine Sonny Lars eS achtlos geworsen. ehe sie sich lachend dem andern zuwandte. Sondern der wäre tot,- und sie stände neben ihm selbst. Stände so dicht neben ihm, daß er den betörenden Rausch ihrer Gegenwart empfand und den süß verwirrenden Duft ihres flimmernden Haares atmete und auch ihre Stimme hörte — jene Stimme, bi« mit ihm gegangen w, ekstatischen Phantasten wild-wüfter siebernächte und da» stumpf apathische Hlnbämmern mikber Sommertag, im stillen Krankenzimmer de» Herrenhaus«» von Abltg-Zarchltn. Diese Stimme aber sprach: »Sin« Liebe, Malte, wir wir beide sie haben, kann nie sterben. Und nie, solange ich atme, wirb der Wind verwehen, daß ich dir Treue geschworen und sie gehalten habe bi» zu dieser Stunde." Da hob er den Blick. Bor ihm stand seine Braut. Sie war unlrblsch bleich. Tiefe Schatten unterbämmerten ihre Augen, die schwer waren vom Weinen und Wachen und Warten. Sie war sehr, sehr schön — aber von einer Schönheit, die er nie jemals gesehen und die ihn namenlo» erschütterte Dennoch begehrte ein Letzte» in ihm aus — daß er hoch, springen wollte, um sie mit hartem Herrenwort von seinem Grund und Boden zu treiben, um ihr all seine unsägliche Bitterkeit und Verachtung Ins Gesicht zu schleudern, um ihr... — Keine» von alledem tat er. Sondern regte sich nicht und ließ e» zu, baß sie neben ihn auf die Bank niedersank und seine Hände in die ihren nahm und sich mit unendlich zarter Gebärde an ihn schmiegte. Er träumte. ES gab ja gar keine andere Lösung: nimmer mehr saß er auf seinem verschwiegenen Luginsland unter der alten Linde, sondern lag in schwerem Fieberwahn Und hörte zum andern Mal« jene Stimme, nach der seine Seele immer und immer wieder sehnsüchtig suchend durch die bittere Verlassenheit langer Wochen gewandert war — jene Stimme, die ja nur ein« einzige Frau auf der ganzen weiten Welt besaß: „Bor wenigen Minuten erst sind wir mit dem Auto aus Berlin angekommen. Der Fürst Taureggen hat mich begleitet und der Ministerialdirektor Baron Ricnitz..Sie sind beide mit dem Arzt im Herrenhause geblieben. Ich aber kam hierher, weil man mir sagte, wo ich dich fände . . Hörst du mich, Malte? Ja — du hörst mich. . . Oh, wa» bist du bleich und elend und abgezehrt! Nun aber wird alles gut. Nun bleibe ich bei dir. Und darf endlich, endlich sprechen." Mählich sank der Abend. Die Dunkelheit warf ihre Schleier über unabsehbar« Kornbreiten, die still und ernst der Ernte entgegenreiften. Im dichten Rosenhag zwitscherte leise ein träumender Vogel aus. Irgendwo am Äiesenrain murmelte ein Bach. Wie eine silberne Sichel hing der Mond im lichtklaren Aether. Und vom Kreuzweg unter der ver wunschenen Blutbuche erhob sich die Märchenfrau und schleifte in geisterhaftem Schweben ihr silbernes Feengewand durch Forst und Fluren, daß Ricsch und Rohr und Moos und Wiesengras wie von flimmernder Diamantensaat überrieselt schienen. Dann war rings in dem großen Schweigen wieder nur die Stimme der Lonny LarS. Bis auch sie erlosch. Lange blieb eS still zwischen ihnen. Zaghaft hob sie endlich das schmal gewordene Gesicht und suchte den Blick des geliebten Mannes. Ihrer beider Augen verfingen sich ineinander und hielten stumme Zwiesprache. Irgendwo im Unwirklichen erwachte eine geisterhaft« Stimme, die nicht von dieser Welk war. und wuchs und ward wuchtig und erschütternd und predigte mit tausend eherne« Zungen de» heilige Evangelium ihrer großen seligen Liebe, die nicht hatte sterben können. Die beiden Menschen aber lauschte» ihr und verstanden nun endlich da» Tiefste dessen, was in ihnen war und sic durch unlösbare Ketten aneip» andergeschmiedct hielt,- hier zeitlich und dort ewiglich. Und beugten sich diesem Verstehen in der scheuen, glückselige« Demut derer, die von der Vorsehung gcbenedeit sind, ihre Bestimmung erfüllen zu dürfen. Endlich löste Malte von Rteg seine Hände sanft au» de» ihren. «Jetzt müßte ich dir wohl danken für all baS, wa» du um meinetwillen getragen und gelitten hast".... sagte «c au» LlMmMSschwer tiefem Sinnen heraus. . «Müßte wohl erheben und deine Verzeihung erbitten. Ich tue cs nicht. Denn Worte stnd schal und armselig. Doch nun du flugmüdc zu mir zurückgekehrt bist will ich dir in meinem Herzen eine Heimstatt errichten, darin du ruhen kannst. Und solange noch ein Atemzug in uns ist, soll der Hausgartc» unserer Liebe je und je in tausend roten Rosen- blüten flammen. Das Schicksal bestand aus seinem Schein — doch wir haben alle Schulden der Seele beglichen und alle UngläuVigkeit gesühnt. Nun sind wir frei und dürfen ein- ander angchüren. bis unser Leben verlischt." „Bis unser Leben verlischt"... wiederholte sic leis«,- und eine Erschütterung durchlief ihren Körper. Er wandte den Blick zu ihr zurück und sah mitten hinein in diese wundervollen amaryllsarbcncn Augen, über deren ge heimnisvoll unergründlicher Traumticfe ein feuchter Schleier lag. -' ' Da brach seine Selbstbeherrschung zusammen, daß die Leidenschaft ihn bis in die Lippen erbleichen ließ. Da versank und zcrglitt und starb lautlos, >vas tückisch wehrend zwischen ihnen gestanden. Da flammten Uber ihren niiidgewordcnc» Herzen die lodernden Fanale naher, kazim zu fassender naher seliger Erfüllung empor. Halbcrstickt löste sich ein Schrei von seinen Lippen. Und er riß die schöne Lonnu Lars an sich und raunte heiser über ihr — und es war wie eine heilige, mystisch dunkle Be- schwörungssormel: „Daß du wicdergckommen bist — endlich, endlich wieder- gekommen!!... An meiner Brust halte ich dich — in meine« Armen sollst du geborgen sein... Denn du bist Sehnsucht und Begehren und Erlösung — bist Rausch und bist Friede — bist Traum und bist Wahrheit... — du bist das Glück, Lonny — wie es auch kommen möge, und was auch werden mag — du bist das Glück... du blst das Glück!!" r - ' ^ockrsti-slZk 3 ^g686liolZ, I-iotMf u. 1.8iock Orüktes Lperialkutksus amPlatze Lnorme lonanAebenäer lleukeilen von Damen-, kackkisck-, kinäer-, Sport-, keise-, keAenkülen °°"° ^ " Leicie U8W. 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