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Dresdner Nachrichten : 05.09.1926
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192609050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19260905
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19260905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-05
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.09.1926
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Nr. 4,6 Seile 6 — »Dresdner Nachrichten" — Sonntag. 5. September 1S2S Eöenso wie -er aus eigener Scholle sitzende Bauer da» Rück» gral der Tlaaisordnimg und des SlaatSzusammenbatteS bildei. io der Industrielle, der seine Fabrik betreibt. auf Gedeih ui,) Berderb mit seinem Unternehmen steht uird sollt. Ls in also aus der allgemeinen Kenntnis der Dinge und aus de» milaeteilteu Wahlen sestzustellen. dab das industrielle Uiiiernestnierium in dem einen wichtige» Punkte, in der AeseU'chaslssorm. in -er es seine Unternehmungen betreiben must, trag aller Nachwirkung und Respektierung gesunder und guter Traditio» und trotz aller Sorgen und Bedenken, die ich vorhin schilderte, entschlossen den Weg der Selbsthilfe legaugeu ist i» der lleberiiilirung der Unternehmungen in die Form der öfsentlichen juristischen Person. DaS war eine der Ginndlogen zur Wiederbeschassnng -cS zerstörten oder eutzoieuen 'Betriebskapitals und damit zum Wiederaufbau. Die anderen Wege die gegangen werde» mirftlen. waren verschiedenartig: Das groste Problem war die gewaltsame oder organische Bereinigung des industrielle» Unternehmertums von kranke» und nicht mehr lebensfähigen Unternehmungen. Rein nach der Negativen ist dieser Prvzest durch den Zusammenbruch zahl reicher Iluieruclniiungen und deren Ausscheiden aus dem Produkiiouspro',est gekennzeichnet. Aus der anderen Seite hat das Unternehmertum nach der positiven Seite diesen Ausscheid»»isprozest durch organische Stillegungen. Zanders gesagt, du i ch s v st emaiis ch e Z u s a m menschlusie ge- 'orderk La wäre ziveisellos vom Standpunkte krassen wirt- 'chaitlichen Lgvismus einsarher und für viele aus die Dauer auch gewinnbringender gewesen, die unorganische Sanierung eurch scharfe Konkurrenzierung und Beschleunigung von Zu sammenbruche» zu fördern. Das; es nicht so geschehe» ist, dast der wirtschaftliche Egoismus der Stärkeren nicht gesiegt hat. ist vom ivirtschastc-politischen. vor allem aber vom sozial politischen Standpunkte aus dem Unternehmertum zu danken. Wenn etivas eine wirtschaftliche Katastrophe schroffster und schärfster Art gehindert hat. war es die Arbeit der Syndikate und Kartelle, die schliesslich, wo es notwendig und möglich war. zur höheren organisatorischen Form, zu irnstariigen Gebilden geführt bat Tic Snndikatc und Kartelle hat man von Staats wegen offen und geheim bekämpft, hat ihnen zum Bvrwurf gemacht, dast ne lediglich und allein die Preishochhaltung auf der Basis oer Selbstkosten des schlechtest arbeitenden Werkes zum Zwecke lätten. Es ist richtig, dast die Preisfestsetzung fast in allen Snndikaten aus einer mittleren Linie erfolgt ist. Wäre das nicht geschehen, hätten nicht darüber hinaus Snndikatc und Kartelle ihre Mitglieder gezwungen, unter den größten gemeinsamen Qpiern die Produktion mit den Absatzmöglich keiten in etwas in Einklang zu bringen, dann hätten wir ,'susammenbruchc und Arbeiterentlassungeu. Zerstörung von Existenzen in einem Umfange erlebt, gegen den die Zustände im Uebcrgang UW/26 ein Kinderspiel waren. Aber ebenso wenig wie in Amerika ein lMprozcntigeS Ansgehen eines Industriezweiges in einer juristischen Perlon oder in ge bundenen horizontalen Konzernen sestzustellen ist. ebenso wenig glaube ich für Deutschland daran, das; alles individualistische Streben, dem wir den AlUbau der deutschen Industrie verdanken, erledigt ist. Für ndividnelle Qualitätsarbeit, die sich den Wünsche» der Kon sumenten im Im und AuSlande anpaßt, wäre die Unterdrückung der Klein- und Mittelbetriebe tief bedauerlich. Die irnstariigen Gebilde haben auch selbst ein Interesse daran, nicht alle die Möglichkeiten abzngraben oder zu stören, aus denen sich selbständige Eiiizelexistenzcn erhalten oder ent wickeln können. Wie die behördlichen VerteiluugSorganisationen nach und nach ei» wenig rühmliches Ende fanden, so ist auch bei dem industriellen Unternehmertum eine ganz bemerkenswert andere Anssassniig in der Wertuna des Handels ringciret n. Man bedauert heute tief, das; ma»-manche alte Firma. die Ueberorganisationcn und der Inflation, viel fach auch weaen fehlender Hilfe seitens der Produktion, zum Qpfer geialleu ist. nicht mehr zum Leben erwecken kann. Die öffentliche Meinung in Deutschland hat die Bildung großer und arößtcr Trusts Ns jetzt willig und mit zustimmendem Verständnis auf- renommeu. weil die Qesientlichkcit aus der einen Leite deren scotwendigkeit empfunden, ans der anderen Seite aber die 'leberze»gu»a hat. das; die Trusts lediglich nach wirtschaft lichen, technischen und organisatorischen Grundideen sich ge bildet haben und in iedem Falle in bezug aus die nalionale s)csa»itwirtschast einen Fortschritt bedeuten. Hat io daS industrielle Unternehmertum in der Nach- triegSzcit zweifellos mit Erfolg, soweit cs sich bis setzt bc- crtcilcn läßt, selbst seine organisatorischen Formen weiter «csördert. io hat es aus der anderen Sette auch, nachdem diese Grundlagen geschaffen waren in bczna aus den Wiederaufbau der lianidcn Betriebsmittel ich selbst geholfen. ES ist mit Energie an eine vorüberachcnd iirgebeuer kostspielige Einschränkung der Produktion heran- cegaugen, um die Vorräte und die Ganz- und Halbfabrikate ;u liantdiercn. Es wäre nicht möglich gewesen, die Pro- 'uktivn wieder in Gang zu setzen, wenn nicht das Unter nehmertum selbst sich erhebliche A » s l a u d s k r e d i t e vcr- chafst und wenn nicht die deutsche Arbeiterschaft eine Bückende, schwere Arbeitslosigkeit aus sich genommen hätte. Aber noch zweierlei verlangt das Unternehmertum mit stecht und Berechtigung vom Staat und seiner Regierung: Ocssnung der Absatzmärkte im Auslände )urch eine entsprechende Handelspolitik. Tann aber vor allem eine wirtschaftlich sich rechtfertigende und erträgliche Wirtichastö- und Finanzpolitik im Innern. Ketzer Wirtschaft-?- und Finanzpolitik hat gestern Neichssinanz- riinnter Dr. Neinhold gesprochen. Vom Standpunkt des Butschen Unternehmertums in der Nachkriegszeit muß ich ibcr i» diesem Zusammenhänge seine Einstellung zu dem Eindringen deS Staates in die Privatwirtschaft kurz behandeln. Es ist kein Zweifel, daß wir damit zu den bedenklichsten Erscheinungen in der wirtschaftlichen Entwicklnna der Nach kriegszeit kommen, um so bedenklicher, als weder eine Linie noch ein Prinzip noch ein Ziel ans allem. waS auf diesem webtet geschehen Ist. sich feststellcn läßt. Es ist nun nicht so. >ls wenn das Unternehmertum der Nachkriegszeit jede wirt- chastliche Betätigung der öfsentlichen Hand ablehnte. Ich Mil mich hier daran? bcfchränken. die Grundsätze zu viederliolen. ans die stch Präsidium und Vorstand alS Grund lage iür die Wciterbehgndluna dieses Problems vorläufig zceinigt hoben: ..Von seiten der öffentlichen Körperschaften sollen nicht lediglich des Gelderwerbes wegen Unternehmungen errichtet oder übernommen werden: die Errichtung oder Uebcr- nahme von Unternehmungen kann nur dann gebilligt werden, wen» cs sich »m besondere Zwecke handelt, die die Privatwirtschaft nachgewiesenermaßen nicht oder nicht mehr erfüllen kann. Die Betätigung der öffentlichen Hand aus wirtschaftlichem Gebiet darf sich nicht heimlich vollziehen, noch weniger dürfen Stenermittel für derartige Unter nehmungen verwendet werden. Vielmehr Ist in jedem ein zelnen Falle die Uebernnhme der zu investierenden Kapitalien a»s Anleihe und damit die Genehmigung der Parlamente und iür Betrieb und Verwaltung die dauernde iisf-nU-eb- Kontrolle der Parlamente und der Ocsscntllch- keit erforderlich Jede Einwirkung -er Politik aul die geschäftliche B'läliBina der öUenilicben Hand und iede Ein- wirkiina auf die Politik sind unbedingt abzulehiicn." Ich komme nunmehr zum letzten Teil meines Berichtes: Da» industrielle Unternehmertum und die Arbeiterschaft. Bet uns ln Deutschland leiden weite Kreise mehr oder weniger an ein-; starke» Ucbcrschätznna d«S organisatorischen Gedanken». E» mutz aber auch rückhaltlos und dankbar an erkannt werden da» die alte» Gewerkschaften, soweit sie über einen alten Stamm geivertschastlich geschulter und disziplinierter Mitglieder und charakterfester Führer ver. fügen, sich grobe Verdtenft« dadurch erworben habe«, baß Ne ernstlich mitwirkten. die revolutionäre Bewegung von de« Arbeiter- und Soldatenräten wieder zu einer geor-neten Staatsverwaltung zu fuhren- Aber wie die Gewerkschaften manch unerwünschten Zuwachs au» den sogenannten Novembrr-Sozlaliften erfuhren, so ist auch manche gewerk schaftliche Organisation al« November-Gewerkschaft anzu. sprechen. Und wir wollen hofsen, daß di« sogenannt« ReinigungSkrise. in der wir un» heute noch befinden, hier nicht halt macht. Ich hoffe aber, daß sie auch brl den Ueber - v r g a n i s a t t o n e n. die sich in dem BerbandSwesen des industriellen Unternehmertum» auSgeblldet haben, ebenfalls nicht halt macht. -S kann nicht zum Guten führen, wenn sich da» BerbandSwesen tm industriellen Unter nehmertum zum zunstartiarn Fachverband-weien entwickelt. Nach der Revolution war In der Arbeiterschaft die Stimmung so. daß sie sich als die einzigen Gewinner aus dem Zusammen bruch betrachteten. Steigende Löhne bet verkürzter Arbeits zeit. Beherrschung der Negierung und der Aemter — kurz — Siegerstimmung. Ihr ist eine starke Ernüchterung gefolgt. Es ist nun nicht zu verkennen, daß sich auch tn dem deutschen Unternehmertum eine Wandlung der Geister vollzogen hat. Ich glaube hier feststellen zu dürfen, daß daS industrielle Unternehmertum sich zu der Erkenntnis durch gerungen hat, daß das Heil für Deutschland und Deutschlands Wirtschaft nur in der vertrauensvollen Kooperativ« mit ber deutsche« Arbeiterschaft liegt, und daß darauf süßend, auch weile Kreise de- deutschen industrielle» Unternehmertums den Mut zu der Schluß soigerung haben, daß die politische Mitarbeit un- Miß verantwort»»« der Sozialdemokratischen Partei angeftrebt werden muß. Am 1». November vorigen Jahre« abend» tn der zehnte. Stunde war im Rittergut Prossen bet Bad Schandau «in größere» Schadenfeuer «»»gebrochen Al» Ursache wurde Selbstentzündung von Heu angenommen Am Montag abend wurde, wie wir berichteten, der Pächter de» Rittergut«», Walter Schubert, der den Betrieb «ett IV20 bewtrtichastet, zufolge einer, wie sich dann herau»stellt«. vollständig ärundlo« erstatteten Anzeige unter dem Verdacht der Brandstiftung bet seiner Ankunft mit dem vobenbacher Abenbzuge von Drebdner Kriminalbeamten tm Hauotbahnboi« scstgenommen. zunächst dem Polizeipräsidium zugeführt und dann nach dem Landgericht am Münchner Platz gebracht Die Anzeige hatte der 84 Jahre alt» ehemalige Hasen rbetter Kuhn erstattet, der fett Anfang Mat »m Rtttergute Prosten mit Hosarbelten beschäftigt war. ober leine Beschäftigung am l. September wieder aufgeben mußte Rittergutspächter Schubert hatte am 8l. August tn Dresden an MertchtSstestr al» Zeuge zu erscheinen, war aber bereit« am Abend zuvor ab. gefahren, um seinen Vater. «Inen Dresdner Flelichermetster, nach dem Rittergut Prosten für einige Tage zur Unterstützung zu bitten. Die frühere Weafabrt legt» der Hosarbetter Kubn aber ander» au»: er brachte Schubert wegen vorsätzlicher Brand, stiftung zur Anzeige und belchuldigte ihn dr» Fluchtverdachtes, worauf dann die Festnahme vorgenommen wurde. Die de- HSrdlichen Ermittlungen erbrachten ein überraschende» Er- gebni»: e» stellte sich heran», dab die Anzeige l e d t g l i <b a u » Rach« erstattet worden ist Am Donnerstag kurz vor 12 Uhr mittag» wurde der Rittergntspäcbter wieder au» der Hali ent lasten. Gegen den Anzeigeerstatter dürfte dicker Streich noch ein unangenehme» Nachspiel haben. Wie Kuhn zu dieser An- zeige wegen vorsätzlicher Brandstiftung gekommen Ist. dürsten die weiteren Erörterungen noch ergeben. Mit Schuber« war er bereits kurz nach Antritt keiner Stellung In Streittakrtten geraten: er soll mehrfach Drohungen ausgesprochen haben, mit ihm abzurechnen. , Z» F. A. Trenkler» Gedächtnis. Am Montag, dem 1"^l-.beide» Vorträge, die lebhaften Beifall auslöstc». j^em^F M^der, 9G e b n S ^n Mn G k. der älteren Generation noch recht gut tn der Erinnerung tttn al» Kave"'o-!ster de» vormaligen Königlich - Sächsischen Grenadier ^ Nr. IM und Scbövser und lanaiäbriger Dirigent der Gewerbes,gnSkapelle. Seine Kompositionen» namentlich zahlreiche schneidige Mtlitärmärsche. sttld in aller Welt gespielt worden. Am bekanntesten ist wohl der ,ur schloß sich eine allgemeine Anssprache die von dem Ministerdtrtgenten im preußischen Ftnanzmtni iterium Dr. Hermann Hog eröffnet wurde. Er stellte sich hinter das Programm deS ReichssinanzministerS hinsichtlich der Vermaltungsrcsorm und der Steuersenkung, betonte aber» daß nicht alle Schuld den Ländern und den Gemeinden zuzu- Katserproklamatton In Versailles erstmalig erklungene Ber- schieben sei. sondern daß gewisse Ausgaben zwangsläufiger satller Festmarsch, ber von Kaiser Wilhelm >. al» Armeemarsch Natur seien. Er wies insbesondere aus die Fürsorge, und Nr. 20« zum Parademarsch de» Grenadier-Mealment« Nr. 101 Wegebanlasten hin. ES wäre vielleicht richtiger gewesen, an bestimmt wurde. Die GemerbebaiiSkapelle hatte »iitsr Stelle der Umsatzsteuer die Gewerbe- ober die HauSzinSsteuer Trenkler ihre Glanzzeit, und die Trenkler-Kvnzert« tm Gc- zu senken. Das Reich müsse bei der Steuerermäßigung auch werbehanS und im vormaliaen Wiener Garten gehörten^» de» aus die Länder und Gemeinden Rücksicht nehmen. Geheimrat Dr. Bücher iBerlinl stimmte ebenfalls im wesentlichen den Ausführungen des ReichssinanzministerS zu, die sich mit den Forderungen des Neichsverbaudes deckten. Er begründete die Snischliehung, die bereits in ber Vorstandssitzung deS Verbandes onge nviuiiicn worden ist und folgenden Wortlaut hat: „Der Reichsverband der deutsche» Industrie «sederholt nach nochmaliger eingehender Prüfung die Vorschläge, bi« er beliebtesten Unterhaltungen tm damaligen Dresden. ES be steht noch heute eine Vereinigung von Musikern, bi« srüher unter Trenkler» Dirtgevtenstob Mitglied der Kapelle waren. Von ihnen wirb am 'oavormittaa lll Uhr Trevk'erS Grab auf dem Inneren Neustädter Friedhof geschmückt werden, und am Nachmittag soll eine kleine Gedächtnisfeier in ber Wald schänke In Hellcr-n, stattfinden. deren Inhaber ebenfalls Mit- glicd der Gewerbehciu^'Bslk «ewesen ist. Die Familie Trenkler führt Ihre Abstammung zurück auf den ouS Friedrichs deS Großen Zeit bekannten Baron Friedrich Frei- Herr von der Trenck, und war tn Loscbmitz ansässig. An Nach- im Dezember vorigen JahreS in seiner Denkschrift zur Wirt, kommen TrenklerS leben noch eine Tochter, die Gattin deS schastö- und Finanzpolitik vorgetrage« hat. Er bedauert, daß selbst dcnicnigen seiner Anregungen, die die nahezu ein mütige Billigung sämtlicher Wirtschaftskreise und auch maß gebender Regierungsstellen gesunden haben, nur in unge nügendem Maße entsprochen worden ist. Insbesondere er neuert der Reichsverband seine Forderung einer endgültige« Lösung der Frage deS Finanzausgleich» mit dem End ziel, eine Milderung der Steuerlasten l« Reich. Ländern nnd Gemeinden als Boranssetzung für die ««bedingt notwendige Neubildung von Kapital zu erreiche« und ber Wirtschaft wieder eine Rentabilität zu sicher«. Der Reichs- verband erhebt unter Anerkennung der Notwendigkeit der Fürsorge sür die Erwerbsunfähigen und »beschränkten Be denke» gegen eine zu weitgehende Ausgestal tung der sozialen Abgaben. Sr warnt vor der vor, zeitigen Verabschiedung eines Arbcitsschutzgesetzes und vor verfrühten Bindungen aus dem Gebiete der Arbeitszeit, die unser mit schweren Neparationsvcrpslichtnngen belastereS Land zur Wettbewerbsunfähigkeit aus den Weltmärkten ver urteilen würden. Unter grundsätzlicher Billigung deS ArbeitSbeschas» fnngsprogrammS der Reichsregierung betont der ReichSvcrband die Notwendigkeit, die Finanzierung unter Ausschluß von Steuererhöhunge« oder Erschließung neuer Steuerquelle« aus dem Anleihewcge z« bewirken. Die auSzufithrcnde» Kaufmanns und Staatslotterie-EinnehmerS Mar Kelle. Neu- >>ädter Nathan», eine Enkelin tn Radebeul und ein Enkel tu Loschwltz. — Da» Seelvwen-vnartett im Zv», da» von Kapitän Frohn bis setzt aus dem Po'om de» Schaustellungsplatze» täglich zweimal vorgefübrt wurde kann sich von heute ab aus dem Plateau des Teiche? produzieren. Diese Platt- sorm war nämlich nicht eben genug sür die Art der Arbeit der geschickten Tiere und bot auch nicht genügend Einblick für die Tausende ber den Teich Umstehenden, deshalb wurden setzt bauliche Veränderungen vorgenommen. Feldstücke entfernt und anderwärts angebaut. Auf diele Weise wurde ein wirk- lich von allen Seiten des Teiche» gut zu überschauende» Podium gewonnen. daS eS Tausenden erlaubt, den staunens werten Vorführungen der Seelöw n dreimal täglich zu folgen. Der Garten hat also wieder eine Sehenswürdigkeit, die er seit dem Jahre 1915 entbehren mußte. Biele Be sucher erkundigen sich immer wieder, wie es möglich sei. den wasserbewohncnden Sängern solche glänzende Kunststücke betzubrlngen. Dabei ist festzuhalten, daß die Seelöwen furchtbar gefräßige Tiere Nnd, die in den Küstengewässern deS Stillen OzeanS tn den gewaltigen Fischzügen nach Kräften aufräumen. Wenn diese Fischfänge« dann schließlich gar nicht mehr können, bann lassen sie boS Fangen noch lange nicht, sondern spielen mit dem gefangenen Fslch so Arbeiten miiffe« sich entweder i« absehbarer Zeit rentiere« ÄA* besteht^ hanvt^chllch oder doch die allgemeine Leistungsfähigkeit ber dcntschen Wirt-1*>o»wrr.ien schaft zu steigern geeignet sein. DaS ArbeitsbcschaffnngS! Programm muß in die normale Entwickln»« ber dcntschen Wirtschaft so eirmegliedert werde«, daß Störunge» durch Massierung von Aufträgen unterbleiben. An die übrigen Wirtschastskreise richtet der ReichSverband die Bitte, sich seinen im Gesamtintcrcffe der deutschen Wirt schaft liegenden Vorschläge« anznschließc» nnd gemeinsam mit ihnen die Regierung «m beschleunig««« Durchführung der in der damaligen Denkschrift «tedergelegte« und setzt von neue« vertretenen Vorschläge zu bitten." In der weiteren Aussprache stimmte RetchStagSabgeord »Zer Dr. Reichert den Ausführungen Dr. GilverbergS zu 95 Prozent zu. richtete aber an dielen die Frage, ob denn Sozialdemokratie und Arbeiterschaft identisch seien. Auch dir Rechtsparteien letzten sich »um großen Teile aus Arbeitern. Angestellten und verarmten Kreisen zusammen. Es sei nicht möglich, eine Zoll- und Handelspolitik mit den Linksparteien zu machen. Wie solle da» Finanzprogramm Dr. Reinhard» mit der Sozialdemokratie burchgeführt werden? Er hoffe, daß Dr. Reinhold eine Mehrheit im Parlament find«, sonst bleibe seine gestrige Rede eben nur eine Rede. Dr. Reichert trat für eine denkbar enge Zusammenarbeit »wischen Par> lament und WirtschastSveroänden ein. Dr. Silverbcrq erwiderte, daß er unter dem Begriff de» Arbeiters alle Geistes- und Handarbeiter zusammenfafse. Man dürfe sich dem nicht verschließen, daß die überwiegende Mehr heit der Arbeiterschaft linksstehenden Parteien ihre Stimm« gebe. Eine so große Partei wie die sozialdemokratische, dürfe nicht verantwortungslos neben der Regierung hermarschteren. Er hoffe, daß die Sozialdemokratie Lehren aus der Ver gangenheit ziehe, wie eS auch sür die Unternehmer nötig sei. Dr. Brau« lud den Verband sür da» nächste Jahr nach Frankfurt a. M. ein- Die Versammlung nahm diese Einladung bankend an. Im Jahre 1928 soll die Hauptver lammlung in BreSlau stattfinden. Im Schlnßmvrt brachte der Vorsitzende Dr. DuiSberg zum Aubbruck, daß der Verband vollkommen einig dastehe, da die einzelnen Interessen znrückgestellt und die Gesamtinteressen in den Vordergrund ge« stellt seien. Die Tagung sei ein großer Erfolg. Ihr würden Taten folgen. Man werde beginnen mit Verhandlungen mit den Länderreglerungen und den Kommunalverwaltungen und hoffe, zu einer Verständigung zu kommen. Mit dem Herrn NeichSfinanzminister sei man auch darin einig, daß die ReichS- vcrbaudSmttglieder keine Pessimisten seien. Pessimist sei ein Mist aus dem nicht? wächst Wir glauben mit dem ReichSsinanz. minister an DeutschlanbS Zukunst. Die Versammlung stimmte in die Hochru frans dos beutscheVolk undVater- l a n d ein und lang stehend die Nationalhymne. Damit war die bedeutungsvolle Tagung zu Ende und man begab sich nach dem Terrassenuser, wo zwei Dampfer zum Ausflug nach der Bastei bereitlagen, zu dem die sächsische Regierung den Verband cingeladen hatte. und Wicdersangcn de» BcutctiereS, so bildet st-* der Scelöwe ^ schon in der Freiheit zum Jongleur auS. — TIrolsahrt deS Vereins »lolkswohl. Unwiderruflicher >» ! Meldeschluß für die vom II. bl« >7. September währende zweit« diesjährige ^irolfahrt am Mittwoch, dem 8. Eepiember. ln der Ge« stelle MsmbsIllOslUI rGdittirGA lük-I. mp bsu,im,ÄI-o ». o-c-e-r-« M--U« u. IkiMßImsr.WAL»«r>iii ZWii : ökrlln 7K'I7 — 's«! V0H lstsparnl, ct«r I»I«»r»mmg»t»ükr»n 0-r-I»bI««u«»>>» >» 6»» Im <i»» k vollständig« kootirnoclsriiL - Sksiil-Mrellö-Hiisrirlttiinge, «nt r«I>« eon »rileren zupemitwiv»» ,»»»« teil tn meinen Lctiiulenetero in» unä bin» um Ueunälicr veelcdtlgunv »äonl»g unü 0i«n»«»g. «. unck r. s«p«»md«, « mti dtonoreemm I. tt. t- unck vonn»r»«»g. ». unet ». S«pl«mt»k mV tNonveeewm tc H. I. e. w. r»,rsi zVtw-l„-zu»i«»Nun««n R«e VItt1»et»««e»v» > -kein LveieeeerN«,
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