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Nr. 532 Sei«- 2S Männer kamen mii Meßsiangen und steckten den «rund ab. und da»,, arbeiteten Hacke und Schaufel. Rad und Kette, Dampf und Hammerschlag um die gewesenen Gräber. Und „ach etliche» fahren zogen die blanken, eisernen Strange über de» Boden, und man mutzte kaum mehr, daß dort einstens der Friedhof stand. Und Zua um Zug braust« mit frodeii und traurigen Menschen dem Süden zu. Eine milde Hochsvmmernacht. - In reifer Schwere wogen dir Felder. und „ui das alte Städtchen liegt eine warme, koiende, verliebte Dunkelheit! Dann und mau» blitzt eine Schiene vom Bahndamm herüber, ein L-gualiichl geht auf und ertrinkt wieder lautlos in der stillen -.'acht Be» ferne lier rollte cd, näher und naher, lauter und lauicr. u> d zwei Zimier, feurige Punkte noch, wachsen und u ,d o liicn sicb gliihend in die Nacht hinein, und dann rauer! es Miau, schwarz und mächtig: der Schnellzug. Die eileuchieieu W>ige»se»ner sausen vorüber wie eine glänzende keirr, schon lncgi die Maschine um die Kurve. Da steigt's über den Bahndamm Herauf, hoch, weitz und schreckhaft mit knöchernem Schädel und knöchernem Arm Und ein brachen dtöhnl durch die Nacht, und eine Fcner- garbe ichiesu i>ou Wagen zu Wagen, und aus den Trümmern driuai das Webeaeschrei der Menschen, und schwarze Schatten und Nufe und Summen werden um de» Zug lebendig, und über allem iriineidei in die Nacht nur eine Sekunde lang ei» grauliches, beinernes Lachen, Gesiegt! lind er steigt i» sein Grab zurück Am ander» Morgen war in der Zeitung von dem entsetz lichen Liteiibaliiniiigluek ;u lesen: Bon ruchlosen Bubenbande» waren Balken über die «-leise geschoben und die Schienen ge- loekerr morden Man ui de» Tätern aus -er Spur. ..Die Entgleisung auj öem Menü." Ban <5. G r U p e - L ö r cb e r, Als d, -chniuckc k.niel Hauberger uni ihrem Bater und iNrcm Brauiigani Fritz Edciinann zum erlien Male seit dein ,vrau',asciieinzng. dem November UN6, von ihrem Bvgesen- ori mW Siragburg hereiniubr, ivar die Siimmung unter de» dre en i> dreueilig. iv,e damals die Liinilnnng im Elsas« über haupt Tie «laue! als slrainmcS. stolzes, aikeingeseisenes Ban'riiinadel ivar nichl gilt ans die Franzosen und deren ge- ichitti !!i'«eii>er,en Eni i»gss»hel zn sprechen. Denn sie wusue, mau liaiie damals aus Naue» Dutzende und aber Dutzende wa'chechlei iniiger franzosiiinen nach Llraßburg herubcr- komnleu las«eii und leder einzelnen sünszig Kranken Be- loliui!na bezahl!, damn ne beim BorbeidesiUcren der sranzö- uua» ?ruppei, aus pollem Hatte .Vice is ßrnnce!" riesen. B.a,i nie du e Bladeis in ettaiittckic Banerntrachl geneckt und so e >i. sabeUiasie Begeisterung „der Ettäsicrinncn" vvr- geiaani'! Seiilier siihttc sich Kallel als cchie Ettänerln provo zier! Ter fru«. ihr Schar«, reprasenlierie den Teil der Ei- nrver nn: der Teviie: „Wir gehöre immer zum Sieger!", denn er baue sich seinerzen durch die geschielte fast'ade des E>»- zuasjubels bleuden lauen und srrebke ini stillen aus einen Burgernieisrerposlen i» eiiiem der Nachbarorte. Dazu gehörte neben einer wohlhabenden Kran auch ein Leumund, der mindestens nichl deulschsrenndlich ivar. Kailels Bater, Lavier Hauberger, verlral die Partei der -tentralincn, Sie schon nincr deiiuchem :>Ieg,me mii dem «Oriliidiatz lebien: „N! e i n e Politik i'ch — «-eld oerdienel", und ivar dabei ein reicher Mann ge worden. Als die rwchzeil inner all den Wirren und Umwälzun gen der UebergangSzcii verschoben war. drängle Fritz jetzt, Einkause und Bestellungen zur Aussteuer tu Llraßburg zu machen und sich dabei das inzwischen „französisch gewordene Llraßburg' gnzusehen. Die Liimmung wuchs nicht gerade zur Harmonie, als der Fritz bereits beim Auftauche» der schlanken Spitze des Stragburgcr Ministers begann, allerlei Ber- halluiigsinaszregclii zu geben, um nun i» „dllein-PgriS" nicht als cima deuiichireundlich guszuiallen. Womöglich solle man sogar den aligcwohnicn Eliaiier Dialekt !„ Gegenivarl anderer vermeiden, da setzi durchaus die französische Sprache gefordert werde. Den etwas bissigen Einivurs des Schwiegervaters, daß einem der Gaumen iroeten wiirde, wenn man den Mund immer aus Borucht hallen nntt'e, eulipassiicic der diplomatische Fritz init der Eiuladiing: „Und zum Mi.üagesi'e führ ich euch i» eines der neuen Pariser Restaurants, die sich setzt in Tlraß- bnrg anlgenigchl habe, Iw sag euch: das n'ch ebbes anders als die Bicrsiube der Denliche, wo iinmcr ncbe de» Bierhumpe iSeidelt die Wnrschi und s Sauertiant läge! Die sranzösische Küch iich berühmt in der ganze Well." Lavier, der Bater, dachie, daß, wenn er selb» setzi io viel Geld sür Einkause auS- gedc, der Fritz auch einmal ins Portemonnaie greisen und ein Mittagessen bezahlen könne. Und 's Kättel war's auch zu. frieden, nnr niil der Bedinaung: „Nur eins, weißt du: Bahn eiu vp kan» ich net verbarc und „et leiden!" Beun Einkansen gab s manchen Aerger zu schlucke» sür Baier und Tochter, denn sämtliche Ladeninädcls, die sie seil Kahr und Tag als wohlniuierte, gutzahlende Landkundschast immer belraMlet und iin reinsten Elsässer Dialekt bedient halten, sprachen setzi ohne Ausnahme ein mehr oder minder gezieries — weil ungewohntes — französisch. da? beide nlcbl vernande», Und bei Angabe der Adresse, an die die Einkause zu sende,i waren, hatte der Fritz die alberne Borucht, den gut deuiicheit Namen, der 'eil Jahrhunderten in, Dorie Ansehen gcuvß, jetzi als „Obarichar" »mzulaufen sda Hauberger zu deutsch klaiigli. Auch als man sich »»» dem „Pariser Restaurant" näherte, 'liinerte Fritz ihnen zu. er sei hier jetzt Fredcric zu nenne» und ne 'elbn stau kalles — Ealherine. denn französisch sei num einmal iep, hier Trumps! Tas mittelgroße Restaurant war ziemlich bcletzi, scheinbar inii sranzösischeii Militärs »»d Be- amten der mittleren Kategorie Die drei Baiierngeitalten wurden mit einen, identisch von Neugierde und Wohlgefallen gemustert, Tenn besonders das kättel war in seiner gesunden Ltattlichkei: und 'einem prangenden SonntagKslaat ein präch- liger Anblick Ans dem dunklen gescheitelten Haar saß die typische, wc» abstehende Flstgelhaube aus schwarzem breiten Seidenbande lieber das bllitenwcißc Blufenüemd mls Puss- armeln span: sich das schwarze Sammctmicder mit seinem 'liiieib: i ck:e. Borneck" ans der Brun. Ter weiiwogeltde. ' - de» Knöcheln reichende rote Nock, innen an, Saum mit dre, schwarzen Sammcistreifc» geziert, trug eine ger.idc kleine Schürze aus ' i werer schwarzer Leide, Die weißen Strümpfe neckien ii - ü absatzlosen, ansaeichnittenen schwarzen Tchnben, Tem K,ip hier alias fröderic — war dieie Beachtung nicht sehr aenebui. Er neuerte deswegen aus einen entserntere», noch leere» T b z», an dein inan eventuell einen Brocken El sässer Tialeki risk-eieu konnte, Jetzt nahte also der Glanz- vuiikl der heunaen Erknrsion: das sratizvnsche Nkittagsmahs! Ein Kellner ,» der iopischen, lana über die Knie lierabsallende» iveißen Schui z. überreichte Lavier, als dem Würdigsten, mit einem Bückling voll erbt 'ranzönscher Höflichkeit die Speile- ka-Ne, Ter aber hatte ein Lebcnlang weder französisch ge- lernt, noch gesprochen Tie Menükarte bedeutete ihm Hisro- glnpben Desineaen bcnntzle er den Mnment als der Kellner eben abgernien ivnrde, um dem frederic das Menü mit dem Bemerken zuznichiebeu K kann das net leie! Du weißt viel leicht beiier Bescheid do drin 'Bestell d n ebbes!" Nun wurde der frödcrie im stillen verlegen. Er konnte z»r Not einige französische Satze leien, wenn sie gedruckt vor ihm lagen. Hier jedoch -- diese Menükarle mit einer der cllia hingeworsenen, slüchiigen sraiizöiiichen Haiid'christcn cnlräii'el»? Obendrein sich «nrechtfinden in diesem k-ewlrr 'ranzössschcr Hserrchtartcn niid Eferlchlc, zwischen liois is oeuvorz ccwsommes. entremdts, Bratcnoänge», Aii'läii''eii nnd Pasicic», Erömcs, fischen. Ge müsen. Nachiveiscn, Ob»? Immerhin: „Laß dich nicht verblutten!" dachte er. legte die Stirn leicht in falten, narrte mnalichü sachgemäß ans d'k Speisekarte und legte dgini, als d r Kellner nun üerantrat, den Zeigefinger seiner kräftigen ' auernhand ohne Zitier» Rauschgold. Bo» Gräfin fredemarta v. Rotheudurg.Dohna. Al» ich über dir kahlen Herdftselder rttt. übrrkam mich dle Stimmung de» vergangenen Sommer» tn ihrer Draurtgkeit. und mein H«r» lietz mich den Weg tn den nahen Herbstwald nehme». Die Sonne leuchtete durch dle Stämme, da» Laub raschelte bei jedem Schritt und erstrahlte wie schieres Gold — «urschende« Gold Und da fiel r» mir ein. wie unsere kleinen Kinderhände um die WeihnachiSzelt daö Rauschgold um dt« Aepsrl und Nüsse geformt. Lauge, lange her — tch Hab nie» mal» mehr die kleinen braunen Blättchen erhalten, zwischen denen da» 'Rauschgold lag, und fenes Rauschgold, da», ln Streise» geschnitten, am Ehristbaui» prangte und so eigen, antg knisterte «o mutzte ich denken, wie viel Tage tm Leben auch nur rauschendes Gold sind, daö verloren geht — — — Zu meinen Kühen die goldene Blätterpracht. über di« ich reite, die mir len« erzählt: wie schön es gewesen — und die sich nun zum Bcrgcben neigt — und in den Kronen der sausende Wind als Hand der Allmacht, die die Töne der lallen den Blätter schwingt — — — Drantzcii die kahlen Felder, hier die raschelnde» Weise», als warte alles aus das weiße Schneegcwand. mit dem die eigenartige Weihnachidstiniinnng i» die Herzen der Menschen Einzug hält. — oder Zögern aus irgendeine Steile. Der Kellner dienerte, stellte noch eine Krage, die Fredcric richtig als eine Erkundi gung eiiitchützle: ob alle drei dasselbe wollten, und verschwand dann mit dem Auftrag. Der Bater Lavier zückte vereilS lampsbereii Messer und Gabel zu Leiten seines Tellers, als der Kellner mit einem Tablett erschien Aber dir Augen von Bater und Tochter wurden nicht vor Erwartung, sondern vor Ent rüstung »och größer, als der Gartzvn drei dampfende Teller mit Luppe hinüelllc. Wie? Suppe nur'? Man halte doch einen der lästigen Braten mil Beilage erwartet! Das kättei dengle sich ahnungsvoll herab. Plötzlich schob sie ihren Teiler zurück: „Bohiiesupp. Hein ? Meinst du. sch geh i» ein Pariser Restaurant esse, um Bohiiesupp zu chvisiere swahlenl? DaS kann ich da heim esse!" Der frederic war in einem Gemisch von Berlegeiiheii und Wut, Mußte er im läppischen Zufall aus das Gericht Bohnen suppe stoße»! Aber ihn ubcrkam eine Erleichterung: »Wißt ihr was? Wir horche jetzt, was der Herr dort ürübc be stellt. Das i»t ein Franzos'. Der kennt sich au» aus der Mcuiikart!" Das schien ratsam, denn der Herr wischte sich eben seinen köstlich gepflegten weichen duirklen Schnurrbart ab, de» man noch in Krankreich tragt, und sagte zum Kellner, als dieser eben Platte und Teller des einen abgegesienen Ganges abraumte, behaglich: „Kepeter!" „Habt ihr s gehört?" meinte Lavier Hauberger, da alle drei eben ganz Ohr waren, „was der sich ebe jetzt bestellt hat, heißt: „rek>eter", das isch sicher was Gut'S!" Und so schmetterte der Fredcric jetzt dem herangcwinkic» Kellner mit unnach ahmlicher Sicherheit zu: „Kneter!" — Die drei iahe» nicht, daß der Kellner im Weggehen cin Lächeln von Spott und Belusrigung iliiterdrückte. Das Be hage» der drei wuchs, als der suuge Franzos' nebenan nun ei» herrliches Stillcben von Brate». Gemüse und s>ommes - krites erhielt. „Liehst," sagte frederic siegesgewiß zu Kaltes, „daö bekomme wir jetzt auch serviert!" Wer beschreibt die Entrüstung, als der Kellner nun aber mals — drei Teller dampsenber Bohnensuppe hcranbalan eierte! frederic vergaß alle Vorsicht und brüllte den Kellner auf Elsässer Dialekt an, was er sich den» erlaube! Und der Kellner setzte im französischen Wortschwall auseinander, daß jener Herr mit „rPpeter" sein bereits vorher genossenes Gericht noch einmal bestellt habe. Und io habe er den drei Herrschastc» aus ihr „repeter" hin cbensalls ihre — schon einmal be stellte Bohnensuppe zu bringen gehabt! Schließ lich dämmerte den dreien eine Ahnung und der Grund ihres Rciinalls, und da der vorsichtige Fritz nach dem dreifachen Zornansbruch befürchtete, cS könne sich ein Skandal anS- ivachsen, der gar als „Protest gegen eine französisch geschriebene Speisekarte" ausgefaßt und der Präfektur gemeldet würde, gab er daS Zeichen zum Ausbruch, Draußen aber sagte das Kättcl im Gesühl ihres hungrigen und enttäuschten Magens spitzfindig zum Fritz: „Mein Lebe tage laß ich mich net mehr von dir zu nem sranzösische Menü cinlade! Den» — verutze laß ich mich »et von dir! Und — B o l> ii c s u p p' kann ich au daheim in Kienzheim eile!"- Ein Freundschafls-ienit. Nach einer wahren Begebenheit erzählt von Willy A l b r e ch t, Dresden. Es ist bei uns ein schöner Brauch — manche bezeichnen es auch als eine Unsitte —, den Geburtstag eines Freundes in unserer Siummkneipe bei einem oder manchmal auch bei einigen Schoppen Wein festlich zu begehen. Daß dabei mit unter dein edlen Rebensaft etwas mehr zugesprochcn wird, alS cs eigentlich sonst üblich ist, will ich nicht besonders hervor- hebcn. Seinen Grund hat dies vor allem darin, daß ln iliilcreni kleinen Freundeskreise sich einige befinden, deren Wiege scheinbar von der Sonne vergoldet wurde und denen null, auch wenn die Sonne nicht mehr scheint, doch noch ein er klecklicher Teil wirklichen Goldes geblieben ist, das sie zeit weilig mit vollen Händen ansgcben. Also kurz gesagt, mir haben einige sehr freigebige Glückskinder linier unS. nnd da ist cs naturgemäß, daß cs bei solch scuchi-sröhlicher Sitzung oft einige Leichen gibt, die man in christlicher Nächstenliebe zwar nicht gleich »ach dem Friedhof, so doch aber möglichst un versehrt »ach -Hause befördert bzw. befördern läßt. So ging eS mir bei einer unserer letzte» Geburtstagsfeiern mit meinem freunde Umil. Da mein guter Emil an diesem Tage init einer mir unerklärlichen und sonst auch nie an ihm zu be obachtenden Borliebe dem edle» Naß znsprach und mir bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit zutrank, erfüllte mich bald eine bange Sorge um sein Wohlbefinden. Ich wußte von früheren fallen her, daß er nicht allzuviel verträgt, viel eher vorzeitig znsainineiiklavvt. Dieses Mal batte tch mich aber verrechnet: diesmal war ich. wen» auch nicht der Leid tragende, so aber doch der Anlaß zu einem frenetischen Ge lächter. Und das trug sich folgendermaßen zu: Wie es bei solchen Sitzungen Vorkommen soll, sind da immer einige unterwegs, d. h. eS entwickelt sich, da der Mensch nun einmal von alledem, was er zu sich nimmt, ja Immer nnr den kleinsten Teil bei sich behält, ein stctcS Kommen und Gehen nach und von einem gewissen Orte, lind dabei geht dieser oder sener gern einmal ei» wenig an die frische Lust. So tat in jener Nacht auch ich. Lustwandelnd strich ich um das Gebäude herum und versuchte, meine Gedanken etwas zu 'ortieren. während meine freunde in fröhlicher Ansgelasseii- hcit weiter tobten ohne zu incrken, ob da irgendeiner etwa ichlc. Mein Denken ivar in schier väterlicher Fürsorge immer bei meine», freunde Emil, als ich plötzlich am Gartcnzau» im Halbdunkel an etwas stieß, was ich mir vorerst nicht gleich erkläre» konnte. Ich befühlte und betastete dieses „Etwas" nnd stellte lest, daß es ein in sich zusammcngesniikener mensch licher Körper war. „Das ist der Emil" schoß es »lir wie ein Blitz durchs Gehirn, Ich konnte mich im Augenblick nicht be sinnen. vb er noch im Gastzimmer war. als ich herauSging, oder nicht. „Emil", sagte ich mit etwas schwerer Zunge, aber in liebevoller Fürsorge, „soll ich dich nach Hanse schassen?", und dabei mußte ich ans der Hut sein, nicht selbst neben ihm hlnzu- n»ke». Ei» schwaches, fast nur lallendes „Ja" schlich sich kaum hörbar über seine Lippen. „Emil." fragte ich iveitcr, „hast du Geld einstecken?", denn ich hatte kurz vorher mein letztes Drei markstück gewechselt. Wiederum ein kaum zu vernehmendes IS. No»-mber 1«7 vet «Ir kanb e« fest, daß tch. odwohl mtr «ehe, >«d ebe« selbst etwa» schwer sielen, meinen guten Emtl tn seinem erbarmungswürdigen Zustand« aus irgendeine Seile nach Haus« bringen mußte. Da kommt gerade t» müdcm Trab« etn Ftaker ß Güte dtr Straße daher gefahren, „tzst rettet!" dachte tch. und freudestrahlend schleppt« tch bas lallend. „Etwas" nach der Straße und übergab meinen Freund Emil nachdem Ich ihm da» Geldtäschchen au» der Tasche gr»o»,in>„ batte, dem Kutscher mit dem Aufträge, ihn nach Obergorlnv Schulftraße ü, zu fahren und sich da» dafür fällige Geld an dem Täschchen zu nehmen. Die alte gute Seele von eine», Droschkenkutscher übersah auch gleich die ga»ze Sachlage und kam mtr bet metnen Bemühungen. Emil t» de» Wage» z» verstaue», eilfertigst zu Hilfe. AlS sich das Gelahrt nun lang sam t» Bewegung geletzt hatte nnd ei» Stück die Ltraiic ein langgefahren war, kehrte ich i»tt dem schönen Bewnmlen,, eine echte Freundestat vollbracht zu habe», zu den übrige» Kunwane» zurück und wollte ihnen von dein soeben Bor. gefallenen Berscht erstatte». Aber nein, »va» ist den» daS? Sehe oder träume ich? Zur Bildsäule erstarrt, bleibe ich am Eingänge der Gaststube stehen. Da sitzt ja der Emil beiter und vergnügt mitten nuier den Freunden und bringt mtr gerade wieder auS einem «risch gefüllten Glase eine» kräftigen Schluck, als sich »iriner Brust der Ausruf entringt: „Nu, Mensch, Emtl. dich habe sil, doch eben verladen!" Erst konnte sich die Korona nicht erkläre», was tch damit meinte, oder vb ick vielleicht etwa- im Rauscht! spräche, als ich thnr» aber den Borgang schilderte und sic sich dann mein entgeistertes Gesicht nochmals vorstellten, brache» alle tn etn nicht endeiiivvllcndes Freudengehcul aus. Wahrscheinlich war iiieiu Auge wahrend des Alles sur- sorglicher Nächstenliebe etwas vom Alkohol getrübt gewesen: ich kan» mir sedcnfalls beute noch nicht erklären, wie iw dazu gekommen bt». eine» mtr vollständig fremde» Menschen sür meinen guten Emil zu hatten. Wem tch nun hatte meine Fürsorge angedeiben und in der Droschke von Striesen nach Obergorbitz fahren lassen, die» haben wir, der richtige Emil nnd ich. bis heute noch nicht seststellc» könne». Btclletch- stat er gar in der Nähe unserer Strtesener Stammkneipe gewohnt, In Obergorbitz ist er jedenfalls nirgends abgegeben ivordt», auch hat ihn der richtige Emil, als er beim Morgengrauen an seiner Wohnung angckonime» ist, nirgends gefunden Vir alle haben aber über dieses Erlebnis schon manchmal ivicdcr herzlich gelacht. Rattel. und I. Stlben-RStsel. ul an ar k« Ke bei bum cki kta cka äe ckis cira e eck ei !,I kam ter xa ee stl 8lo«v ß« > > ist ßa bar Ke Ke Ke stisut stur lanck len Ii lou na«cht nec n! nietz no pi pick pirek pu« rep ri rn rc> rok » rcks rekcval ,e sen »tost lep ter ti tz- u u cnck von «v «veln wer rarck Aus vorstehenden Silben sind Wörter zu bilden, deren Ansang». Endbuchstaben, von oben nach unten gelesen, einen Sinnspruch von Paul Kevle nennen. Die einzelnen Wörter bedeuten: I, Larz- slädlchen. 2. Verfasser des .Sachsenspiegel', des ältesten deullchen Vcchlsbuches. 3. Philosoph. 4 Tiername in der Fabel, 5. Wmlstreil. ö. gebräuchliche Abkürzung. 7 Zweihuler, 8. Imekl, 9, holländischer Maler. 10. Schauspieler und Dramatiker. 1l. berühmter Aus»chlsderg in der Schwei,. 12. Nebenfluß des Rheins, 13. Sagenheld. ,4 Teil der ilalienischen Provinz Siena. 15. Gewebe <Gebrauchsgegenstand>. 16, Pilanze. l7. unverarb iteles Material. 18. griechischer Philowph. 19. Singvogel. SO. französischer Bildhauer. 2l erfolgreicher Fl eger. 22. griechische Göttin, 23. Stammbuch, 24. bedeutender Zoologe, 25. vorbildlich. 26. Wellreisender. 27.Indicmersiamm. «ch — ein Buchstabe) 2. Wetterregel für den ll. November. Ksrwsnckel — dtummsr — Ortmarlcen — Tinte —Ksinersl- 8Skeltneb — Unsinn — kluckson— ^Vststunsrstreis — klickcken- rev — VvrvvurunL — Lnteriek — fkwoe — friovizt — fnZMrute — l.inck«vurm. Jedem Worle drei auseinanderfolgende Buchstaben entnommen, ergeben aneinandergereihl eine Wetterregel jür den ll. November. '3. Scherzaufgabe. Kail du diesen Wörtern den An>angsduchstaben entnommen, so mußt du hinter die Worlsiümple se emen neuen Buchstaben sehen, damit andere sinngemäße Saiip!- Wörter entstehen. Welche Buchstaben sind das? f I e 8 t i> u Ta I Leo» tt a s r e Denkaufgabe. Die springenden Punkte. Die in dem Viereck befindlichen Punkte sollen so von Dreiecken umschlossen werden, daß sich in jedem Dreieck ein Punkt befindet Bedingung dabei ist, daß alle Dreiecke gleich groß sind. Können Sie die springenden Punkte aus diese Weise einjongen? Auklölumge» »er «atsel in der leyten I. Tllben-Räilel: I r. Immer ein Buckiktade medr! I 7, >ieet«-vi»t 8 2, >»,»inl 8, Ünil» i ki ä 8 Z, InienUiint S. DkeNen 8 -4 N O i, lieeiMNu», 10, »rnnnl o n ä v 8 5 »io Ii. cr >z n v 8 s, 12. tlniereeeiiont Ent, Reuier: u, Mine Lirnmtid. .1. Silben<Su»rSI«tI . ii. inivni Liaventinaen i.Mccklcnb. ?>ie Silbe deckt.«en-. Al- len, st«, ck 12.7. >87« »u «kilenas,. j Po—sen Sen-iiel. Sen—»er. Sen-ta, «. RöllelsvrunLi Ieitlose Ewigste» war einst Nein Traum. »angst wurdest d» Je» und wanderst durch den Raum, tzu wecki. dein Weg ist nur ein stunes Siiich, Dein Ziel der Abend, doch dein Sch ' n Schei» ist Glück, iv. Scholz: Der Wandernd.',! Denkaufgabe. Wissen Sie es? Niemals wird ein Drachen, wie idn der Junge aus dem Bild in de, nond Iiäll. mit dem Winde stiegen! Bon welcher -eile der Win» stomn», »c,g> cknen der,Nanch des Schornsteins. Niemals wird aus derselben Ws'che.eme ein Wäschestück nach der einen und ein anderes nach der andere» Lene westen Niemals wird au« einem Acker gevstügi »> niemni > wird ein Nadiastrer, der eine scharfe Kurve nach rechts fährt öm miib cn Sie cs gevstügi »nd uniniiielkar binlerber geiäi Und >>er eine scharfe Kurve nach rechts säbr» öm nach lucks »eigcy, sicherlich Iiabc» Sie das alles gewuhi: batten Sie cs aber auch an« dem Bilde erstaunt?