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tz« Stunde an batte er den Gebrauch der Sprach« »c. verloren. Die Mutter. di« der Operation beiwohnte, siechte von da an dem Lode e«»-eaen I» der Festsitzung der Handelskammer zu Düsseldorf, welcher da» neue Äeschäftsgevaud« durch den Borsitzenden Kammer seiner Bestimmung übergeben minister Möller in einer Ansprache u. können in der That stolz daraus sein, dah dahin aesührt hat, wo wir uu« heute befinde» einer Period« übergroßen Vertrauen« uu» jes^t Mchor KK ». lit dem »eiligen Dteier vo die isolgtr. Kirche. N Brr- , Aed pkarrrr »« die voran' »rsolgte gotteS- de aus niang et alle andes- »eiude. ikönige rnchzet Herrn lbi- 5 »sielte, i!0») Gast, ldend» id des a bat j> der >e als m mit -um wende n seit idrung »linger ». ein m das im zu ra im »Ser- i dem .Di» , und mldtg- >erlarii Lügen : «ine d der >chsten urtiche r wir g und alle» big» ämm- >nnte» hmeu, n ver ltiche» eniige r An- indeS- onial- nirrc» stichen Ver- mtiche sinken in die m rin diricr t Ge- errn .« linaen über mrige ihrem . ver- n in noch Zahre s mit >'<u nach lichen » die mero. r uns neinte lerlin, rhält- lt.d«r Men Voll' weih. Kielen » an. h von t» der agte Handels» «nde»: „Wir lhatkrast un» Wenn wir nach . in einer solchen de» Ruckgange» befinden, io möae un» über die Befürchtungen, die sich daran knüpfen, doch der Gedanke hinweg dringen: E» ist ebenso in dem menschlichen Getriebe, daß aus Perioden großer Anspannung der Kräfte ssierioden der Erschlaffung folgen müssen. Ich gehöre nicht zu Denjenigen, welche unsere jetzigen Zeitläusc pessimistisch betrachten. Wir haben einfach in unserem Wagemuth zu viel unternommen während der zweiten Halste de» letzten Jahr- zehnt». Wir haben so viel neue Werthe geschaffen, daß die Erspar- niffe. die wir in unserem Lande machten, nicht ausreichen, diese neuen Werthe zu bezahlen. Ich schätze die mehr geschossenen Werthe sehr doch. Wahrscheinlich werden sie ein bi« anderthalb Milliarden übe,steigen. Naturgemäß bedürfen wir einer Zeit der Ruhe und Sammlung, um den Ausgleich zu schosse». ES giebt noch viel zu schaffen, und da dies so ist, haben wir auch die Zuver sicht. daß über kurz oder lang wieder bessere Zeiten kommen. Und dann noch eins: Es ist immer gut, wenn aus eine Zeit übermäßiger Anspannungen, in der wir ein gut Theil unver nünftigen UeoerschätzenS und ein gut Theil mangelnden Spürsinns zeigten, eine Periode der Noth kommt, die erzieherisch wirft, und die Menschen in ihre Schranken zurückruft, die vernünftiger Weise nicht hätten überschritten werden dürfen. Die Wechsel dieser Perioden finden wir auch in de» ältesten Kulturländern. Greisen wir zu den alten Aegyptern zurück. Dort waren die Wechsel der sieben fetten und sieben mageren Jahre zu finden. Verzagen wir nicht! Spannen wir alle Muskeln an, um zu sehen, wo gefehlt ist und wo etwas »achzuholen ist. Arbeiten wir. wenn auch, »vic zu erwarten ist, für die nächsten Jahre mit geringem Ersplg! Schaffen wir aber Neue» und vor Allem verlieren wir nicht den Muth. Greifbare Erfolge werden in der Zukunft nicht cmsbleibcn. WaS die Handelskammern betrifft, die hier am Niederrhein in besonders großer Zahl bestehen, so greise ich zurück auf den Plan meine» Vorgängers, des Ministers von Berlepsch. Er wollte die Bezirke der Handelskammern ausdehnen und ihren Einfluß slär- ken. Dieser Gedanke war sehr gesund und ich hoffe, daß er über kurz oder lang Gestalt erhalten werde, gerade in diesen westlichen Kreisen. Ich muß aber von den Handelskammern verlangen, daß sie genau prüfen, wa» sie vertreten Es ist vielfach gesagt worden, daß die Vertretung von Handel und Industrie im große» Staats- aetriebe nicht den nötbigen Einfluß besitze. Das ist nicht richtig. Wer Interessen vertreten will, sei es eine einzelne Person, sei es eine Körperschaft, der muh sich über Sonderinteressen im Interesse deS allgemeinen Wohls hmwegsetzen. Wer so bandelt, wird Ein- sluh haben. Man darf nur das vertreten, was sich derAllgemeiubeit gegenüber vertreten läßt. Wer dnS thut. hat auch bei der Staats- regier»ng Einfluß. Die Düsseldorfer Handelskammer ist eine blühend«. Der Stand der Entwickelung ihres Bezirkes spiegelt die große Entwickelung unseres Vaterlandes wieder, die unser Stolz ist und den Neid unserer Nachbarn erregt hat." Der Burengesandte D r. Levd « und der Delegirte Fischer sind in Berlin «ingetroffen und im Palast-Hotel abgestiegen. Eine Anklage gegen Alle, die das Duell in Insterburg nicht verhindert haben, erhob bei der Beisetzung der Pfarrer Gemmel., Er führte nach der „Ostdeutschen Volksaeitung" in feiner Leichenrede aus: „Dieses Grab ist eine Anklage gegen falsche Ehrbegriffe, die in das Mittelaller, aber nicht in die heutige Zeit bineinpaffen. Wann wird sich der muthigc Mann finden, der e» wagen wird, gleiches Hecht für Alle zu fordern, so daß nicht ein Stand andere Begriffe von Recht und Gerechtigkeit hat als der andere? Ist die Schuld dieses Offiziers so groß gewesen, dah er sie nur mit feinem Leben sühnen konnte? Ein gerechter Rlchtersvruch hat für Alle etwas Befreiendes, war dieses Gerechtigkeit?" — Aus Anlaß des vorliegenden Falles wird daran erinnert, daß, als der Reichstag im Jahre 1896 ein stimmig den Beschluß gefaßt batte, „die verbündeten Negierungen zu ersuchen, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln dem mit den Strafgesetzen in Widerspruch stehenden Duellwesen mit Ent- schiedenheü entgegenzuwirken, am 1. Januar 1897 eine Per- ordnung des Kaisers erging, die beginnt: „Ich will, dah Zwei kämpfen meiner Offiziere mehr als bisher vorgebcugt wird. Die Anlässe sind off geringfügiger Natur, Privatstreitigkeiten und Beleidigungen, bei denen ein gütlicher Ausgleich ohne Schädig, una der siandesehre möglich in. Ter Offizier muß es als Un- recht erkennen, die Ehre eines Anderen anzutasten. Hat er hier- gegen in Uebereilung oder Erregung gefehlt, fo handelt er ritte» sich, wenn er, an seinem Unrecht nicht sesthält, sondern zu gut- sichern Ausgleiche die Hand bietet. Nicht minder muh Derjenige, dem eme Kränkung oder Beleidigung widerfahren ist, die zur Versöhnung angebotene Hand annehmen, soweit Standesehre und gute, Sitten es zulasten." Ist die jüngste Darstellung der Sache richtig, so hätte der Fall unbedingt im Sinne dieser Verordnung erledigt werden müssen. Die „Köln. Ztg" bemerkt: „Es scheint keinem Zweifel zu unterliegen, daß der Ehrenroth des 147. Regiments sich mit der Sache, bevor das Duell slattsond, beschäftigt hat, und zwar wahrscheinlich auf Grund der von dem Leutnant Blaskowitz den Vorschriften gemäß dem Vorsitzenden des Ehrenraths, Hauptmann Weperoang, erstatteten Meldung. Die Meldung wird sich auf die thatsächlichen Vorgänge beschränk! haben. Es lag nahe, daß der Ehrenroth im Sinne der kaiserlichen Verordnung die Angelegenheit für ausgleichbar erklären konnte und mußte. Bis entgegengesetzte amtliche Darstellungen bekannt werden, muffen wir daran sesthalten. daß ein anderer Beschluß des Ehrenroths einfach unmöglich war. Wichtiger als der Be- schluß dieses Ehrenraths ist aber der des Ehrenraths des 1. und 37. Feld-Artillerie-Regiments. denen die beiden betheiligten Artillerie-Offiziere die Meldung von dem Vorgefallenen vor dem Duell zu erstatten verpflichtet waren und aller Wahlschein- lichkeit nach auch erstattet haben. Es ist ja begreiflich, daß die Vorgänge, die die Ehre eines Offiziers betreffen, nicht breitgc- treten werden und Gemeingut Aller werden. So kann cs mög- sich sein, und wir müssen auch dos für wahrscheinlich halten, daß der Ehrenrath des 1. und 37. Fe!d-Är1ill«rie-Regime»ts sich dahin ausgesprochen hat, daß in diesem Falle kein Grund vorlicgc, zum Aeußersten zu schreiten. Trotz eines solchen abrathendcn Be- 'chluffeS des Ehrenroths kann der Offizier zum Duell schreiten: er thut es dann aus die doppelte Gefahr hin. sich gegen die Straff oesetze und den Rath der berufenen Kameraden vergangen zu haben. Ist dies der Fall gewesen, so wird die Strafe für die beiden Artillerie-Offizlere eine entsprechende sein. Den Ein richtungen, die die Ehre des Offiziers wahren sollen, wäre daun kein Borwurfzu macken." — Die „Hamb. Nachr." resumircn sich dahin: „Wenn sich die Sache wirklich so verhielte, wie sic in der „Nat.-Ztg." geschildert wird, wäre die Entscheidung des Ehrenraths. daß ver Zweikampf stattzufindcn habe, im höchsten Maße befremdlich. Ein preußischer Offiziers-Ehrenrath ist sich doch seiner Verantwortung und des Ernstes seiner Aufgabe voll bewußt, er wird sicher keine Entscheidungen treffen, die so an fechtbar sein würden, wie diese es wäre. Nach der „Ostdeutsch. Volksztg." hat der Ehrcnrath in Anwesenheit des RegimentS- KommondcurS, Obersten v. Rcißwitz und Cadersin, unter dem Vorsitz des tzauptmanns Weyergang und mit den Oberleutnants Müller und Quade als Beisitzern viele Stunden hindurch be lachen und seine Entscheidung wurde voni Brigade-Kommandeur, Generalmajor Stamm in Gumbinnen, und vom Divisions-Kom mandeur Generalleutnant v. Alten, zur Kenntniß genommen bezw. bestätigt. Darnach ist bis auf Weiteres anzunehmen, daß korrekt und im Sinne der bestehenden Vorschriften verfahren worden ist. Ein sinnlos Trunkener, der nicht weiß, was er thut, kann über haupt keine schwere Beleidigung zufügen' von einem solchen kann die Ehre eines Kameraden nicht so gekränkt werden, daß nur mit Blut eme Sühne möglich wäre. Allerdings herrscht im Heere die Auffassung, daß Trunkenheit unter gewissen Umständen strafschärfend wirke und eine strengere Auffassung gewisser Hand- tunaen begründen könne. Insbesondere wird der Offizier zu der Auffassung erzogen, daß er für Handlungen, di« er ,n der Trunkenheit begeht, die volle Verantwortung zu tragen habe: aber hier handelt eS sich nicht um Verantwortung und Strafe, .sondern darum, ob die bctheiligten Artillerie-Offiziere durch die Lieie ,rrage wuroe, wenn vic L)ari>euuna ocr ,,o«ai.-,i , träfe, zu verneinen und damit der auf Zweikampf lautende Spruch des Ehrenroches unmöglich gewesen sein. Daraus ergicbt sich, daß die Sache sich doch wohl etwas anders verhalten Hot. Jeden falls ist dringend zu wünschen, daß über dir Vorgänge bet dem Justerburger Duell klare» Licht verbreitet wird. Bon den ver- ichiedensten Seiten ist bereit» o»gekündigt worden, daß die Sache im Reich-taa zur Sprache gebracht werden soll. Darlegungen wie die vorstehende, deren Bekannlwerden sich nicht unterbrüffen läßt, machen es aber, dieser Ansicht sind auch wir, wünschens- wertb, daß mit einer authentischen Erklärung nicht bi» zur un- ouSbleiblichen ReichStogSvebatte gewartet wird. Der 5 chrtstlich-soziaie Parteitag in Elberfeld hat folgende Erklärung einstimmig angenommen: l. Die christlich- soziale Partei aiebt ihrem tiefen Bedauern Ausdruck, daß die christlichen Großmächte dem ungerechten und schmachvollen Kriege der englischen Weltmacht gegen da- trete und heldrnmüthige Burenvolk müßig Zusehen, ja zum Tbeil durch Lieseruvgrn von Kriegsmaterial an England die pflichtmäßige Neutralität verletzen. 2 Dir christlich-soziale Partei bedauert insbesondere, das die ReaserungSpoltnk deS Deutschen Reiches betreff» der Buren in Widerspruch mit dem sittlichen Empfinden iasl des griammten deutschen Volke», ebenso wie bei den armrnilchrii Metzeleien, eine klare und entschiedene Stellung zu Gunsten der gerechten Sache vermissen läßt. 3°. Die christlich-soziale Partei, in dankbarer Erinnerung an daö Wort Kaffer Wilhelms vom Jahre l87l: er hoffe, daß vaS Dcuftchc Reich stark genug sein werde, überall für die Gerechtigkeit im Völkerlebeu einzulieten. ersucht die verbündeten Regierungen, ihrerseits gegen die englischen Verletzungen des KriegSrecvts bei gegebener Gelegenheit scharfen Einspruch zu er beben. Sie fürchtet, daß die Verletzung der Gewissen durch das Unrecht des BurenkriegeS schließlich den Parteien zu Gute kommen wird, welche dem Christentdum als der Religion der Liebe nnd Gerechtigkeit setndlich gegenüber stehen. 4. Die christlich-soziale Partei beauftragt ihren Präsidenten, im Retchslagc diese Erklärung zu vertreten und dabei auch die Gewaltthätigkeite» der Engländer gegen die deutsch-evangelische Mission zur Sprache zu bringen Die „Berl. Neuest. Nachr." weisen daraus hin, daß einstmals im Jahre 1836 der Herzog von Wellington im englischen Unter- Hause in ähnlicher Weise seine preußischen Wafsengesährlen vo» 1815 beschimpft hat, wie neuerdings Ehamberlain Damals erschien eine amtlich« Erwiderung im preußischen „Milstär- Wochenblattc". Gegenüber der Forderung, daß gegen die Aeußer- ung Ehamberlain's eine ähnliche amtliche Erklärung erfolgen soll, wie damals, wird offiziös geltend gemacht, daß Ehamberlain nicht, wie damals Wellington, in amtlicher Eigenschaft vor dem Unter- Hause gesprochen habe: in Folge dessen vesteye hier an amtlicher stelle die Auffassung, daß di« Aeußerungen Chamberlain's nicht als amtlich anzusehen seien. Die Regierung enthalte sich daher mit Rücksicht aus di« diplomatische Korrektheit eines entsprechenden Schrittes, ohne andererseits den berechtigten Aeußerungen der Volksstimmung irgend etwas in den Weg zu legen (Etwas we niger tadellose „Korrektheit" der Regierung wäre in dem vor liegenden Falle doch wohl angebrachter. Die Red.i Der Verband der Bäckereiarbeiter Deutschlands, der 4000 Mitglieder umfaßt, hat beschlossen, die Arbeitslosen-Untc» st Übung einzuiührcn. Es wird gezahlt bei 52wöchioer Mit- gliedschast in einem Jahre während 42 Tagen der Arbeitslosig keit pro Tag 1 Mk. Ter Betrag erhöht sich nach der Länge der Mitgliedschaft aus 1,50 Alk. pro Tag. Außerdem wird ein Zu- schuß zum Krankengeld und ein Sterbegeld bis zu M Mk. ge- währt. Nach zweitägiger Verhandlung vor dem Schwurgericht in Gleiwitz wurde über 7 Personen das Urtheil gefällt, welche wegen Belheiligung an den Ausschreitungen verhaftet und anae- klagt worden waren, die am 27. Juli d. I. Vor den Huldschinsku- werkcn stattgefunden hatten. Wie der „Oberlchlesischc Wanderer" meldet, wurden zwei Angeklagte sreiyesprochen, wegen Aufruhrs wurden ein Angeklagter als Rädelsführer zu anderthalb Jahren Zuchthaus und drei Angeklagte zu einem bis anderthalb Jahren Gesängniß verurtheitt: ein Angeklaater wurde wegen Widerstandes zu zwei Monaten Gesänaniß vcrurtheilt. Den Postbetiistden ist gestattet worden, die Land brief- träger für die Zeit ihrer Bestellgänge mit dem neuen Infanterie- Seitengewehr niiSrnrüsten. Diele Bestimmung dürste jedoch nur lur dieienigen Landbrielträger Bedeulunq erlangen, welche einsame und weite Wegstrecken allein zurückznlrgen habe». In Sachen der deutsche» Rechtschreibung Hot das preußische Kultusministerium dem Vorstand des Börsenvercins der deutschen Buchhändler zu Leivzig folgenden Bescheid zugehen lassen: „Zn meinem Bedauern läßt es sich zur Zeit noch nicht über sehen. ob die mit den deutschen Regierungen eingelciteten Verband- jungen über die Annahme der in, der Jnnikonsercnz dieses Jahres vereinbarte» Regeln für die deutsche Rechtschreibung so zeitig zum Abschluß gedeihen werden, daß die Einführung der neuen Recht- schreibung schon für Ostern 1902 in sichere Aussicht genommen werden kan». Unter dielen Umständen wird dafür Sorge ge tragen werden, daß die Benutzung von Lehrbüchern, die bis zur Bekanntgebung des Einsührungstcrmines noch in der bisherigen Rechtschreibung gedruckt sind, in den preußischen Schulen aus nahmslos unbeanstandet bleibe»." Frankreich. In Veziers (DeptHerauM land eine Versammlung von Mastes statt, die über die Mittel zur Bckämvstnia der Wein- baukriiis berietst und Slenernachläsie. Stacitszuichüssc sowie den Ausschluß gerichtlicher Zwangsvcrkäufc bei hypothekarisch belasteten Grundstücken verlangte Ein Tbeil der Parlier Presse spricht die Beiorgniß aus, baß der Ausschuß der Bergarbciterverbändc seine Drohungen wahr machen und ssir nächsten Montag den Ansstanst vrokiamiren werde. Ter „Figaro" weist auf die starken Truppenauigebote hin. die »ach allen Bergbaucentren entiandt wurden, und meint, es lei z» hoffe», daß die Zahl der Vernünftigen, die der Parole der Bergarbeiter nicht fosizeu würden, angesichts der getroffenen Maß nahmen nicht gering iein werde. Allerdings ici der Zustand ab norm, daß eine soziale Ordnung keinen anderen Schutz als den durch Baionette habe. — Aus Lens wird gemeldet, daß bereits alle Bergwerke des Kohlenbaureviers im Departement Pas de Calais militärisch besetzt wurden. Spanien. Bei der Wahl für die städtischen Körperschaften in Barcelona kam es in einer großen Anzastl von Wahlversamm lungen zu heftigen Zusammenstößen, zwilchen Katalanen und Republikanern. Beide Parteien schossen mit Revolvern aufeinander. Gegen 6 Nhr Abends schätzte man die Zahl der Verwundeten aus -10: eine Person soll getödtet sein. — Ter .Liberal" meldet aus Barcelona: Eine Anzahl katalanischer Studenten verhöhnte drei Offiziere durch Pstiken und schluderte Steine gegen einen Pscrdebahnwaaen: , eine andere sckaor insultirte zwei Vorübergehend«, die spanisch sprachen. Die kata lanischen und republikanischen Versammlungen, die Nachts und früh abgcbalten wurden, wurden mit Rücksicht aus die wegen der Ge- meindewahlen herrschende Erregung ansgchobcn. Die Civil- und Militärbehörden trafen Vorsichtsmaßregel» zur Aufrcchterhaltung der Ruhe. Die Bürgergardc wird in den Kasernen bcreitgcbalten: ebenso stehen Infanterie- und Kavallcric-Abtheilnngen in Bereit schaft. England. Die Rede, die Lord Salisbury ans dem Lordiiiaoors-Bankctl hielt, den, der dänische, der schwcdisch- nvrwegiiche, der schweizerische, der rumänische, der serbische nnd der brasilianische Gesandte, sowie von den Ministern noch der erste Lord der Admiralität Earl os Selborne beiwohnten, lautet in ihren Hauptstcllen ausführlicher wie folgt: Es ist kein Zweifel, daß wir in unruhigeren Zeiten leben, als wenige Jahre zuvor, und doch aiebt es Vieles, für das wir Grund haben, dankbar zu ein. Nach einem Hinweis aus den Tod der Königin fuhr Redner ort: In Anbetracht der Verwickelungen und Schwierigkeiten, in >eiren sich England befindet, können nur uns Glück dazu wünschen, daß der Weltfriede im Ganzen jo wenig gestört worden ist und daß wir bei den Großmächten so freundliche Gesinnung und so korrekte Haltung sein häßliches Kompliment für die bctheiligten Regierungen! Die Red.s aefundcn haben. Ich möchte behaupten, daß das vor HO Jahren nickt der Fall gewesen sein würde. Es ist der großen Besserung in unserem öffentlichen Denken zuzu schreiben. daß wir uns durch olle diese Schwierigkeiten hindurch einer so günstigen und jichcrlich so neutralen Position erfreuten, als die curopäucheii Mächte uns gewähren konnten, und das ist kein kleiner Vortheil gewesen. Leichte Wolken hatten sich in den letzten Wochen über dem östlichen Mittelmeer festgesetzt, aber wie Sie wissen, sind die Wolken wieder geschwunden. Das ist ein großer Erfolg. Ich glaube nicht, daß so große vielleicht ver- legenheitSvolle Schwierigkeiten 50 Jahre früher eine so unbe deutende <Hpur in unserer Zeitgeschichte hinterlaffen hätten. Es aiebt wirklich keine Frage beunruhigenden oder ernsten Charakters, die ich besprechen konnte, mit Ausnahme einer, und dies ist eine große Ausnahme: der traurige, bedauernswcrthe Krieg in Süd afrika. sES folgen nun langathmige Betrachtungen über den Krieg, die bereits ihrem wesentlichen Inhalte nach skizzirt wurden und in jedem Tatze die verbissenste und verbohrteste Vcrgewaltig- ungSpolrtik befürworten. Hie Red.s Salisbury spielte dann auf die Rede Morley's an, m velchcr dieser eine Lösung der Schwierigkeiten durch ein« Kabinet-änderun« und Ersetzung de» Kabinet» durch Minister naheaelegl hatte, welche die Tugend de, Nachgiebigkeit besäßen, und sagte, er glaube nicht, daß es für Morley eme so leichte Ausgabe sein würde, die zur Zeit vor handenen großen Schwierigkeiten nach dem Grundsatz der Nach- giebigkeit zu überwinden. Er sehe auch zur Zeit keinerlei An- Zeichen dafür, daß daS britische Volk einen solchen Wechsel be günstig«. DaS Volk schein« fest entschlossen zu sein, zu oer- hindern, daß diese Wirren in Afrika wiederkehren, und aus dem Standpunkt zu stehen, daß, so groß auch Opfer und Anstreng ungen sein mögen, England doch die Socke durchführen müsst um diese gewaltige stets drohende Gefahr von den Grenzen v«S Reiche« zu entfernen. Er wisse sehr wohl, daß sich die Vccholt- nisse gegenüber dem vorigen Jahre sehr geändert hätten und daß der Krieg nicht mehr dieselben Ausbruche der Begeisterung er wecke, tme im vergangenen Jahre, das Meine aber nur wenig Einfluß aus das gelammte Verhalten des Volkes auszuüben Er sei überzeugt davon, daß, was auch geschehen möge, das Volk sich niemals durch irgendwelche zeitweiligen Schwierigkeiten oder durch eine in der Einbildung bestehende Entmuthigung von der Absicht, den Krieg bis zum erfolgreichen Ende zu führen, ab bringen lassen werde. Die Macht eines Landes, der Einfluß, den es aus die Geschicke der WA> ausübl. die Stellung, welche es innerhalb der Nationen einnimmt, werden nicht lediglich durch Leidensckast der Begeisterung bestimmt Eine weil werthoollerc und wirksamere Eiaenichast ist die setsenieste Entschlossenheit, daß wenn einmal ein Volk von dem Gedanken durchdrungen ist, daß die Beobachtung eines gewissen Verhaltens seine Pflicht ist und in seinem Interesse liech, dann keine Entmuthiauna und kerne vorübergehende Unbequemlichkeit, welche die Durchführung dieser Pflicht mit sich bringt, cs auch nur einen Augenblick davor zurück- schrecken lasse» kann, steug und, wenn nöthig, auch mit großem Zeitaufwand die Politik durchzuführen, welche nach seiner Ansicht die Politik des Reiches ist. — Die Londoner Blätter wenden sich bei der Besprechung der Rede allaemein gegen Salrsbury's Br dauptung von der Untzestimmtheit der über den südafrikanischen Krieg geäußerten Kritiken. Tie..Times" lagen: Wenn irgend eine Rechtlertiaung für die scharfe Kritik der Kriegführung vo» Nöthen war. so ist sie durch die von Salisbury an den Tag ae legte Haltung ungewohnter Sorglosigkeit geliefert worden. Die Behauptung Salisbury'«, daß die Regierung ihre Pflicht nickt ver ; nachläffiat tiabe, erschöpft die Frage nicht. Man bade zwei Wege, i leine Schuldigkeit zu thun. Man müsse dem Lande zu Gute ' kalten, weun es fragt, ob nicht Schlaffheit an Stelle von That kralt im Spiele gewesen lei „Mormirg Post" schreibt, Safts buch würde leine Landsleute zufrieden gestellt hoben, wenn er aus etwas Bestimmteres hätte Hinweisen können. Seine Rede hätte mehr Ermuthlgung geboten, wenn er einfachere Gründe für seinen Optimismus hätte onaeben können. „Doilv Mail" meint, die Rede sei keine der glücklichsten Leistungen Salisbury's gewesen und habe die Begeisterung seiner Zuhörer vollkommen zum Schweigen gebracht. Der alte liberal« Führer Harcourt veröffentlicht in einen' drei Spalten langen Brief an die „Times" eine vernichtende Au- klage gegen Chamberlain's Politik. Er kommt zum Schluß, daß eine unerläßliche Maßreael neue Methoden und neue Männer sind. Rosebery soll zu dem gleichen Schluß gekommen sein, cs heißt, er werde in seiner bevorstehenden, vom Land mit Spann ung erwarielcn Rede den Rücktritt Milner's und Chamberlain's und die Bildung eines aus Männern beider Parteien bestehenden reinen Geschästsministeriums sordcrn mit der einzigen Ausgabe, den Krieg zu beenden. Türkei. Eine Ordre des Sultan« trägt den Mitgliedern des KabinelS aus, ihren Pflichten gewissenhaft nachzukommen. sWird viel Helsen. Die Red.j ^ Der türkische Großvczir Halft Rffaat Pascha, der am Sonnabend früh im Mter von etwas über 70 Jahren gestorben ist, war während des russisch-türküchen Krieges Generalgouverneur in Albanien. Nach dem Kriege wurde er Wali von Salonichi und 1880 Mitglied der Kommiistou für öffentliche Arbeiten. Als 1886 das Räuberunweien in Makedonien überhand nahm, erinnerte sich der Sultan der ehernen Faust Halft Rffaat's: er wurde dorthin gesandt und stellte wirklich bald oerhältnißmäßig sichere Zustände wieder her. Im Jahre 1891 zum Minister des Innern ernannt, wurde er als Nachfolger Kimoft Paschas im November 1895 in das Amt des Großvezirs berufen. Kurz vor her. bei den armenischen Unruhen, war aus ihn ein allerdings erfolgloses Attentat begangen worden. Seit Uebernahmc des höchste» Postens trat seine Person und sein Einfluß immer mehr zurück' die unveraniwortlichcii Rathgeber im Nildiz-Kiosk wußten sich alle politische Beacht zu erwerben. Amerika. Besprechungen des Präsidenten Rooievclt mit den republikanischen Führern bezüglich der Hcrobminderung der Ueberschüsse des Staatsschatzes haben dazu geführt, alle noch bestehenden sonderbcstcuerunacn, die während des svanischen Krieges auscrtegt worden waren, aujzuhcbcn und die Acciieabaaben aus Bier. Whisky und Tabak herabzusctzcn. da- gegerp den Zolltarif unberührt z» lassen. Senator Lodae. der da« Vertrauen des Präsidenten ge nießen soll, hielt bei einem Bankett in Boston eine Rede, in der er sich zu Gunsten einer allgemeinen Recivrocitätspolilik erklärte. Diese werde sicherlich den Gegenstand eines aufmerk same» Studiums des Präsidenten und des Kongresses während der nächste» Taamifl bilden. Es sei noch z» früh, zu sagen, ob diese Politik durchgestihrt werden solle mittelst einer allgemeinen Gesetzgebung, die einem Rccipracitäts-Uebcrcinkommcn mil sämwtftchcn Nationen des Erdkreises gleichkomme, oder durch eine Reibe von Verträgen. Redner erwähnte die im Senat zur Berothuna stehenden Recivrocitätsvcrträge und erklärte, der im! Frankreich sei wichtiger, als alle anderen zusammen genommen Frankreich ist eine Nation, mit der wir lebhafte und gute Bc ziebungeu zu beseitigen wünschen. „Wenn der Präsident dem Kongreß einen Vertrag mit England vorlcgte. der die Hinder nisse beseitigte, durch die der Bau des Kanals gehemmt wird, wird der Kongreß keine größere und dringlichere Pflicht haben, als dieses Uebereinkommen zu rotifizircn. Wir stehen in guten Beziehungen zu der gesammtcu Welt und muffen uns bemühen, s den Stand der Dinge aufrecht zu erhalten. Es besteht nur ein j Punkt der Gefahr: wir müssen fest aber mild die Monroe- Do ctrin aufrecht erhalten und müssen unbeugsamen Wider- , stand dem Eindringen einer großen Nation in die amerikannche Halbkugel entgegensetzen, sei es mittelst Landcrwcrbung odc': ! durch Errichtung von Forts und Seestationen. Ein Mittel. !dcn Frieden ausrecht zu erhalten, ist für die Bereinigten Staaten eine so starke Marine zu besitzen, daß keine Nation versucht werde. ! dieselbe anzuareisen." , . - . . . ' Asien. Prinz Tschun nahm in Shanghai an einer nn ! englischen Konsulat veranstaltete» Festlichkeit zu Ehren deS Königs i von England Theil und sandte diesem ein Glückwunsch-Telegramm. Neueste Drahtnreldm»qe»i v m 11 November. * Staßfurt. Wie das „Staßstirter Tageblatt" meldet, j sollen heute bei dem Einstur; von vier Sohlen aus Schach! j „Ludwig 2" 7 0 Bergleute verschüttet worden sein. Bis ' Abends seien :> Tobte und 25 Verletzte geborgen worden, während 13 noch vermißt würden. Die Uebrigcir seien unversehrt gerettet. Kunst und Wissenschaft. c Im König!. Holovenchguie gelangt heute ,. L o h e n g i i n " zur Aufführung. Anfang halb 7 Uhr. e Im Kö »ial. H v ss ch a u s v i c l gebt beute Abend Biörn ion's Schauspiel .lieber unsere Krast" (Theil lls in Scene. DaS Drama, daS sich mimnebr iasl alle größere» Buhnen Deutsch lands erobert hat. erzielte in diesen Tagen auch am Hostbealcr z» Oldenburg einen außerordentlichen Erfolg, an dem übrigens drei Dresdner hervorragenden künstlerischen Aniheil haben dursten: Herr Direktor Ulrichs, dein die effektvolle Jnieenirui'g des schwierigen Werkes zu danken war. Frl. Varenv. eine Schülerin von Gustav Starcke und Wilhelm Wolters, deren Rahe! als warm blutige und stunvatbiiche Leistung gerühmt wird, und Herr Hans Ebert. der mit dem Elias eine neue, packende Probe »eines be deutenden Talentes gab. ß Mitthrilting aus dem Bureau der König!. Hostbealcr Tie Abonnenten des König!. Schauspielhauses werden darauf aulmerklam gemacht, daß die Billcts für das zweite Abonne ment biö mit Sonntag den 17- November a» der Tageskasse des König!. Schailivirlhauies zu den üblichen Kassenstunden zur Ver ausgabung gelangen. Die Abonnementsvorstrllung für die Milt wow-Abonneiiten des 20. November ist auf Donnerstag, den 14. November, verlegt worden. ß Im Residenztheatcr gelangt heute die Operette "offen von Cornevillc" zur Aufführung. 7 HM «Die Gl