Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 12.11.1901
- Erscheinungsdatum
- 1901-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190111124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19011112
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19011112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-11
- Tag 1901-11-12
-
Monat
1901-11
-
Jahr
1901
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.11.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
V«rtUch«s u«d GLchWchrs. — AuS den amtlichen Betanntma dem«ach^s sind verpflichtet worden, die Ä ungen. essoren Dr. «ei iur. Hösfner und Steuer als Rathsalsessoren, Referendar Dr. iur. .Inwld al» Rothsreserendar. Werkmeister Granite als Rohr meister und Wassermessrrwärter. Loren» al» Wassern,esser-Ober- kontroleur bei den städtische» Wasserwerlen und Specht al» Rachservedient. — Als Obmann für den 2. Armenpsleaer- ver rin ist Herr Karl «erdig. Kaufmann, König!. Hofl. Lchcsselstrabe 4 wohnhaft. gewählt worden — Wegen Reinigung der Geschäftsräume oleioen die S P ar ka s >e n sle l le n in Neustadt, Nönigstrahe 14. in der WilSdrufser-Borftadt, Matcrni- ltraße 17. und in Borstadt Strehlen. Tojinaerstraße 1», Sonn abend den l6. November geschlossen. — Die gegen 800 Ml. jähr lich betragenden Zinsen der ,, ISraelitischen Lippmann- Stistung" sollen noch der Bestimmung des Stifter» einem unbescholtenen, mittellosen Mitglied« der Stadtgemcindc Dresden. ohne Unterschied der Konfession, vorzugsweise Burger» und Bürgerinnen, nach «esinden auf Lebenszeit aewäkrt werden. Bewerbungsgesiiche sind mit dem Nachweise der Bedürftigkeit und Würdigkeit, ärztlicher Bescheinigung der Krankheit und. soweit möglich, mrt dem Bürgerscheine spätestens bis 30 November bei dem Stift-amt«. Londhausstrahe 7. IH. schriftlich einzureichcn. — Zur Versorgung der Stadt Dresden mit Kohlen im Oktober gingen aus den Bahnhöfen und aus der Elbe nach Mit- theilungrn des Sekretariats der Handels- und Gewerbekainm« em: 298S3 Tonnen (zu 1000 Kg.) Steiiikvblen (auch Looks. Anthracit und Brikett»), 55 »75 Tonnen Äraiiiikohle» (auch Briketts». Vom gelammten Kvhleiietngangc sind im Zwischen- Handel 260 Tonnen Stein- und 40 Tonnen Braunkohle» wieder versendet worden. — Im Monat Oktober wurde die Feuerwehr 2« Mal alarmirt urd »war zu 10 wirklichen und 7 inutstniaßliche» Branden teimchließlicti einer gnallgaserplosw»», sowie «»derweilen Hilfeleistungen Uebcrdic« wurde in 43 Halle» mir dem Unfallwagen ausgenickr und dreier mit einem im Gamaritervienjt au-igebildeten Feuerivebnnann besetzt Bei 1 Brande kam die ftadtisch^ Wasserleitung mit > Schlauchlciluiig in einer GesammtlSnge von 80 Mlr. l» Minuten lang tn Anwendung, wahrend zur Unterdrückung etneS anderen Brandes t Privat-Lchlauchleitung benutzt wurde Da« der iMttichen Wafferlellung eiUnonunene Wasser betilsert tick aus etwa 2 Ebm. Alle übrigen Brande waren nur geringfügiger Art. Außerdenr wurden der Feuerwehr noch nachträglich S» Brände zur Bcnninih gebracht, io dass über haupt 58 Brände siattgemndcn haben. Die übrige Thätigkeit der Feuer wehr iur Behörden, Private im Interesse des Löscknvksens rc. einschließlich 28« Stunden bei Bränden beziffert sich aus SS 729 Stunden. — Im Monate Oktober betrug die Zahl der von dein Erekutivpersanale der hiesigen Königliche» Polizewircllion angezeigten Verbrechen. B'eraehcn und Uebcrtreiungen »27«, die Zahl der erstatteten Anzeigen »288, während sich die Zahl der zu Polizei und anderen Akten gegebenen Gutachten und Auslassungen aus 5094 belief. Die Geianiinlzahl der ii» Monate Oktober im hiesigen elektrischen Straßenbastndetriebe vor gekommenen Unfälle betrug »4 — darunter 28 Zuianuncilstöiie —. bei tO Unsällen wurde» >l Personen vertctzr (8 niännliche, » weibliche», > Person (weiblich) verdarb tun nach dem Unfälle In den, aieichen Zcitraunie sind bei der Königlichen Polizeidirektion hierselbsi I« Selbstmorde und N Selbst mordversuche zur Anzeige gekommen. — DaS am Sonntag aus dem an der Münchner Straße ge legenen Spielplätze des Dresdner Fußballklubs von 18! >3 zwilchen diesem und dem Ballspielklub „Svorllufi" stattgesimdene Fuß- ballwettkpiel endete mit einem Siege des letzteren von »1:1. Ballipiclklub „Svortlust" trat mit 5 Ersatzleute» an. Tas Spiel mußte wegen vorzeitigen Eintretens der Dunkelheit 15 Minuten vor Schluß abgebrochen werde». — Der im Schweizerhause abgehaltene Faniiliennbend der Südgruppe des Evangelischen Arbeitervereins wurde durch prachtvoll vorgetraaenr Terzette des Dmncnaefang- vereinS der Eonrertsängcrin Frl. Lenz eröffnet, worouf Frau Petntz zwei Lieder. Frl. Müller und Frl. Jlzkös« Duette sangen. Im Anschluß an das Reformationsfest rühmte Herr Pastor enier. Hilde brand Sachsen als das Land der Reformatoren, außer Luther be sonders Leisina und Fichte kervorhebend. In Folge Zeripringrnö der großen Linse am Apparat konnte der Lichtbtldeicncius: .Transvaal und Südafrika" nicht zur Vorführung gelangen Nach träglich soll dieS nächsten Mittwoch, ebenfalls im Schweizerhausc. geschehen, wobei außerdem Frl. Kvrsten aus der Solvgesangsschule de» Herrn Kolle einige Lieder Vorträgen wird. — Der Männergeiangverein .. M us e n hai n - H o fsn u ng " hielt am Sonntag Abend in der .Walhalla" einen Famillenabend ab. Von den Ehorliedern. die durchweg mit Frische vorgetrngen wurden und von großem Fleiß und gutem Können zeugten, gefielen besonders: .Der Studenten Nachtgesang" von Fischer rindTöring's ..Waldkönia": letzterer Ehor mußte wiederholt werden. Sehr lobenswerth gelangte ein Quartett rum Vortrag. Herr A. Laube sang einige Tenorsoli und erfreute dre Anwesenden außerdem durch den geschickten Vortrag einer Reihe zündender Couplets Das humoristische Gesammtlplel .Der schlanke Karl" beschloß de» Eoncerttheil des Abends, dem ein Ball solgte. — Im nächsten Jahre wird von dem unter dem Protektorat Sr. Majestät des Königs stehenden Bienenwrrth schüft- lichen Hauptvcrein für das Königreich Sachsen m Wald- Heim eine Landesausstellung veranstaltet werden. Das Direktorium des genannten Hauptvereins nahm am Sonntag die Räume und Plätze für die Ausstellung in Augenschein. — Der aus 37 Jahre zurückblickendc Männergeiangverein .. Borstadt Strehlen" hält heute Abend 8 Uhr im Hotel Duttler in Strehlen seinen diesjährigen Fainilicnabend ab. Das reichhaltige Programm besteht in Mannerchören, Duett- und Quartcttgesängen nebst humoristischen Ensembles. — Der Verband reisender Kauslcute Deutsch lands, Sektion Dresden, veranstaltet am 17. ds. M. im „Ncn- städter Kasino" sein erstes Wintervergnügcn. — Eine wirksame, wenn auch für Dresden nicht ganz neue Reklame wird jetzt in den Abendstunde» aus dem Pirnaiichen Platze geboten. Auf dem niedrigen, mit flachem Dach versehenen Harne Ecke der Landhausstraße und Ringstraße ist eine große weiße Leinwand ausgespannt. auf die mittels eines Proiektionsavvarates Reklame-Lichtbilder geworfen werden. Die meist farbig auSgeiührten Bilder empfehlen hiesige Handelsfirmen, Gelckäste u. s. w. und fesseln allabendlich Hunderte von Passanten. — Eine ähnliche Art von Reklame war in den letzten Tagen zu bemerken: aus einem von einem Dienstinann geschobene» Wagen steht ein Reklame-Avvarat, durch den rotirend verschiedene GeschästS- empsrhlunaen sichtbar werden, die ebenfalls, da sic farbig und dem modernen Geschmack entsprechend gehalten sind, allgemeine Auf merksamkeit erregen — Das Dienstmädchen, das sich in selbst in örderri cher Absicht am Sonnabend mit Petroleum übcraossen und angc- zündet hat. «st Tags daraus im Krankenhaus gestorben. — Am Sonnabend wurde i» Cotta ein Kutscher von seinem Lastgrschirr überfahren und an Kops und Brust verletzt — Ein nichtSwürdigcr Streich wurde Ende voriger Woche einer in Brleßnitz wohnhafte» Milchvcrkäuscrin gespielt. Wäh rend diele zu früher Morgenstunde mit dem Austräger, der Milch beschäftigt war, wurde» von mehreren aus ihrem Wagen stehenden Gesäßen die Verschlüsse gelöst und deren Inhalt durch zusammen gerafften Straherrichmutz vollständig unbrauchbar gemacht. — Cossebaude. Dos Nationalscslspicl: ..Deutsch lands neunzehntes Jahrhundert" wird von, 1- bis mit 8. Dezember von Mitgliedern des König!. Sächß Milltäiveretns .Prinz Johann Georgs zu Cossebaude und Umgegend in Gemein schaft von Mitgliedern des König!. Sächi. Kriegcrvereins .Kameradschaft" zu Cossebaude und Umgegend ii» Saale des Gast Hofs zu Briesnitz aufgeiiihrt — Schönseld. Aus die wiederholten Gesuche der hiesigen Gemeinde um Beschleunigung des Bahnbaucs Bühlau — Dürrröhrsdors theilt das König!. Finanzministerium unterm 28. Oktober mit. daß die speziellen Vorarbeiten für die Erbau ung dieser Eisenbahn voraussichtlich am 1. April nächsten Jahres in Angriff genommen werden können. — Roßwein, 11. Nov. Der Arbeiter Richter ans Neichen dach bei Siebenlchn, welcher bei den Bahnerweiterungsbauten au Haltestelle Berdersdors beschäftigt war. stürzte daselbst eine Böschung hinab und erlitt dabei tödtliche Verletzungen. — Die Lokomotive des Nachmittags um 4 Uhr von, hiesigen Hariptbahnhose nach Riesa-Leipzig abgeganacnen Schnellzuges wurde vorgestern zwischen Wurzen und Attenbach in Folge Bruches der rechten Nirderdruckuange dienstunfähig, sodatz zur Weiterbeförderung des ZugeS von Leipzig eine HllsSmakchine herbeigerufen werden mußte. Mit einer Stunde Verspätung trafen alsdann dtr Reisenden in Leipzig ein. sonst hatte daS Borkomniniß keine nachthelligen Folaen. — Ter Verein selbstständiger Leipziger Kauslcute und Fabri- karsten hat der Gewcrbekammer Leipzig Vorschläge zu einer Besteuerung der Waarenhäuser unterbreitet. Empsohleir wird di« Besteuerung nach dem Umsatz und nach Maarenbranchen außerhalb Sachsens liegt. Z2 Branchengruppens. Alle Geschäfte, deren Betrieb sich inner- lb einer der voraeschlagenen Brcmchenaruppen bewegt, sollen uerfrei bleibe». Unterhalt ein solches Geschäft aber Filialen in ocksen. io soll der in diesen erzielte Umsatz versteuert werden, tvelggeschäste, deren Stammgeschäst werden einer erhöhten Steuer fällt den Gemeinden zu. Der Die Steuer beginnt in Orten 50 000 Mk. Umsatz ab. bis 50>»00 von 80<W Mk.. bis 100000 von 150 000 Mk.. über 100 000 von 200 000 Mk. Umsatz ab. Sic setzt mit l Prozent ein und ist proaressiv bei steigendem Umsatz. Bei Filialen außersächsischer Geschäsle beginnt di« Steuer mit 2 Proz. und die Progression ist eine doppelte — Eine in Leipzig veranstaltete Versammlung der dem Verbände deutscher Gastwirlbsgehilfen angehorenden Kellner »ahm Stellung zu dem vom Polizeramte erlassenen Regulativ über die Polizeistunde in den Schankwirthlchaften. Mit der Aushebung der Polizeistunde waren alle Anwesenden, mit der für Lokale mit Kcllnerinnenbcdienung eiiigetrelencn Be schränkung die Mehrzahl der Versammelten einverstanden, nur wurde gewünscht, daß der Rath ein Ortsstatut zur Regelung der Arbeitszeit der im Gaslwirthsgewerbe beschäftigten Personen er» sonst die Ausbeulung dieser Personen nach dem Jnkrajt- lasse, da . . treten des neuen Regulativs bis in s Unendliche getrieben werden könne. Es wurde beschlossen, mit den anderen Äellnervereinig, ungen eine gemeinsame Versammlung zu veranstalten und zu dieser Angelegenheit Stellung zu nehmen. — Leipzig lt Nov. In der Nähe des Napoleonsteins wurde geiler» von einem Unbekannten an einem tlliährigen Mädchen ein SittlichkeitSvrrdirchen begangen. — Ein 48jährlger. auS Schrotlrben gebürtiger Handarbeiter halte seinen erwachsenen Sohn zu erstechen gedroht. Die Frau hatte sich in den Streit gemengt, man hörte Htlsenise und als Leute hinzu- kame». sahen sie die Iran bewußtlos aus der Erde liegen, während der Mann mlt einem Hammer neben ihr stand. Tie Frau wurde iir'S Krankenhaus, der Mann zur Hast gebracht — Gestern ist hier der unter den Gemeindebeamten Sachsens wohlbekannte Polizei ekrrtär Mirhlncr, 6t Jahre alt, nach kurzer, Krankheit uneiwartet verstorben. — Grimmo. ll. Nov. Durch Fallen gerieth der hier wohnende 62 Jahre alte Geschirrführer Klothe unter leine» Wagen und wurde Übersohren: hierdurch erlitt er schwere Verletz ungen. an denen er einige Tage daraus verstarb. — Tvdt aus- gesunden wurde aus Köllmicheuer Flur der Maurer Schanze aus Zichoppach. Ein Herzschlag hatte seinem Leben ei» siches Ende bereitet. — In der Nacht zum lt. d. Mts. brannte die Scherrer'sche Pappeusabrik tn Gvritzhai >r bei Evsien nieder. Tas Feuer fand reiche Nahrung; cs sollen 70 000 Ctr. Stroh in der Fabrik gelagert habe» — Die vor Kurzem wieder ringrleiteten Verhandlungen wegen «ine größere Menge, steckte »ach 4 Flaschen rlrr uud legi« sich trotz de- Regenweltns vor einem Haust der Tittmannstraßc nieder, wo er verhastrt wurde. Wegen Rücklalldstbstabls wird er mit 0 Mo natc» Gesängniß und 2 Jahren Edrvrrlust drstrast. — Mil seine eigenen kleinen Tochter und daraus mit eine», btSdahtiiuiibcichvsteuei!. noch nicht ttijährlgcu Mädchen nabin der 65 Jahre alte. In Blase Witz wohnende Schuhmacher Heinrich Klemens Mener auS Sensie» berg unsittliche Handlungen vor Unter Anwendung der ßß 17^ Ziffer Ü. 182 und 185 des Strafgesetzbuches wird ee wegen Ci'l lichkkitSvelb'echenS und thällicher Beleidigung zu 2 Jahren Znchi Haus und 5 Jahre» Ehrverlust verurihellt. wobei die Untersuch »ngShait mit l Monat in Anrechnung kommt — Der 52>äl>rige Dachdecker Gustav Adolf Reichest aus Alt Ebersbach hat i» seinem Leben schon mehr als 17 Jahre Zuchthaus verbüßt und wände, l wieder aus t Jahr 6 Monate »ach Waldheim. außerdem wird chm eine als verbüßt geltende Geldstrafe von 150 Mk. und 5jährige Ehrverlust austrlrgt. weil er sich am 15. Oktober aus einem hiesigen Vnleihgrichäst einen Handwagen >»> Werlhe von 30 Ml «schwindelte. — Am 18. August machte der Mäklige, vorbestras! Kutscher Karl Gottlieb Paul Schupke die Bekanntichafl eine KrabnsührerS und besuchte mit diesem mehrere Bierlokale, wöbe, der neugewonnene Freund die Zeche bezahlte Sch stahl dann im Gasthauic „An der Zieaelschrune" seinem eiugeschloieurn Begleiter daS Portemonnaie mlt Ä Mk Inhalt Er wild de. wegen mit t Monaten Gesängniß und 3 Jahren Ehrverlust be straft. — Bei einer unter Leitung drS Ritiergutslörsters Ern'» Hermann Wagner aus Gamig am 20. Juli aus den Teichen de- Rittergutes Fraucnhain abäehaltenen Enleniagd waren auch mehrere Schulkunde» als Treiber beschäftigt Letzteren gab noch Beeudtgung eines Treibens Wagner den Befehl, sich an s Uscc zu begeben. Die Kaben hielte» sich trotzdem noch eine Zeit lang in dem hohen Schilfe auf und trieben allerhand Kurzweil. Ais sodann W. nach einer verspätet ausgehenden Ente schoß, tmsen einige Echrolkörner 2 der »och im Teiche befindliche» Knaben und verlebten diele unbedeutend. W. kam unter Anklage brr sah, lässigen Körperverletzung in Ausübung seines Berufs, wird icdoch sreigeiprochen, da die Schuld an deni Unfall auf Seiten der Ver letzte» liegt. - Recht unbarmherzig und roh behandelte die stich« in Dresden, jetzt in Hainichen wohnende. 28jährige Schutzmoniisstou Friederike Emilie Louise Alma Zander geb Salbreiter ihren vor der Verrhelickniig geborenen M.'/jührioe» Knaben. HnnSgeuosseu sagen aus. die Mutter habe das Kiiiv bei jedem geringfügigen Umstande geschlagen. Weil es am 3l. Juli einige Kieidungssiücke in der Stube »inhergestreut halte, züchtigte es die Z. mit einem Robrstocke dermaßen, daß 2 Tage darauf bei der volizeiärztlrchen Unterinchung am Körper des Kindes fingerbreite Schwielen und blutunIeilaiOeiie Stellen gesunden wurden Ein Zeuge lagt aus, daß das arme Kind zuweilen zu Hausgenossen gekommen lei. di««en seine Schwiele» gezeigt und mit lallender Stimme über die erlittene» Mißhandlungen und leine Schmerzen geklagt habe Die Angeklagte leugnet die ihr zur Last gelegte gefährliche Körbe» Vereinigung der beide» Schwesterstädte Lichten st e in-, Verletzung. Ter Gcrichtsbvs .gelangt nach längerer Verhandlung Eallnberg zu einem Geineinweieu sind nunmehr eudgillig ab gebrochen worden. Ter Gniud bien» mag darin zu finden sein, daß die Eallubcraer Kommiisionsmitglieder nach Einsichtnahme des Haushallblancs für die Stadt Lichtenstein zu der llebcrzeuguug grlangt sind, daß nach den daraus ersichtliche» Bedürfnissen — gegenüber den zur Verfügung stehenden TeckungSmittelii — ein Vortheil für Eallnberg nicht z» erwarten steht. — Erimmi tschau. IO- Nov. Geilem Nachmittag war der ScharwerkSmaurer Mener ii» Hofe des Fleiichermcislcrs Tietze mit der Reparatur einer Eile beichäfligt. Er stürzte aus einer Höhe von zwei Stockwerken von. Dache in den Hos, wo er bewußtlos liegen blieb. An mehreren Rippenbrüchcn und einen Bruch der Wirbelläule verstarb der Verunglückte in der Nacht. - In Schön berg bei Cuncwalde feierte der Web« Christian Friedrich Kulschke mit seiner Ehefrau die goldene Hochzeit. — In Taub ruhe im (Spree) erhängte sich am Donnerstag eine 47jährige unverheiratbete Weberin. — OberverwaltunaSgericht. Ter erste Senat unter dem Vorsitz des Herrn Präsidenten Frerheirn v. Bernewitz be schäftigt sich mit der Brruiungsklagsache des OrtSarmcnverbandcs Chemnitz gegen den LandeSarmcnvcrband ini Königreich Sachsen. Erstattung der Kurkosten für den Pscrdewärtcr Johann Brirnhumer aus Linz in Oesterreich betrciieiid. Die Parteien sind nicht ver treten. Ter 36 Jahre alte, ledige, früher in Wien, zuletzt in Chemnitz wohnhast gewesene Pferoewärter Bruiihum« wurde wegen eines Lungenleidens am 25. Oktober 1(00 in das städtische Kranken haus zu Chemnitz ausgenommen. Während die Kosten der ersten 13 Wochen die dortige OrtSkraukenknsse trug, mußte vom 21. Januar d. I. Br., da er hilfsbedürftig ist, auf Kosten der Stadt Chemnitz verpflegt werde». Am 15 Februar d. I. ging seitens des Rathes zu Chemnitz bei der Kreishauvtmannschaft Dresden ein Schreiben ein. in welchem der Landesarmenvrrband die seit 25. Januar d. I. erwachsenen Kosten tragen sollte. Da der Landesverband sich weigerte, «hob dn OriSverband Chemnitz Kloge bei der Krris- hauplmannichast Dresden, die aber dem Orlsvcrband die Kosten ouserlegie. Gegen dieses Urthcil legte der Orlsverband Berufung beini Oberverwaltrrngsgericht ein. weiches nach längerer Leralhung dos Urtheil der Kreisbauplmannichast ausbebt und den Landes- armcnvcrband zur Zablung der Kosten verunheilt. - Tie nächste Verhandlung richtete sich gleichjalls argen de» Landesarmenverband. der die Pslegekosten für den lt Jahre allen Schulknaben Joses Peli übernehmen soll. Am 2l Januar d. I. wurde der junge Bursche, der sich den linken Fuß erfroren und sich dadurch eine Zellengeweberntzüiidliug zligezoge» hatte, im Studikrankeutiaiis zu Ehrmnitz ausgenommen. Ta der Vater ein hitiSbedürstiger Arbeiter ist. so wurde der Knabe aus Kosten der Stadl Chemnitz verpflegt. Die Stadt Chemnitz klagte bei der Kreishauplmannschaft aus Be zahlung der Veipflkguugstoste» seitens des Landesverbandes, aber auch diese Klage wies die KreiShauptmannlchalt ab. Das Urtheil fällt auch hier zu Gunsten des Chemnitzer Verbandes aus. Im ersten Falle sind l Mk. ii» zweite» Falle 60 Pig. pro Tag Kur- koslen zu zahlen. Tie Schwierigkeiten entstanden dadutch, daß die beiden Pfleglinge Auslände, sind. — Militärgericht. Vor deni Kriegsgericht d« 23. Division bat sich wegen einer großen Anzahl von Mißhandlungen, vorschrifts widrig« Behandlung und Beleidigung Untergebener im Dienst der 1875 in Dresden grborrne vcrhcirathetc Viceicldwrbel und Balaillonstambour der 0. Kompagnie des 2. Grenadier-RrgimentS Nr. lOl Max.Hermann Gustav Fleischer zu verantworten. Zur Aufklärung des Sachverhalts sind über 25 Zeugen, theils noch bei verschiedenen Kompagnien des 2. Grenadier-NegimeutS Nr. 101 stehende Grenadiere, theils zur Reserve entlassene Soldaten ge laden. Fleisch« ist wegen Unterschlagung eines Ringes mit 4 Woche» mittlerem Arrest, wegen Mißhandlung eines Unter gebenen mit einer Woche gelindem Arrest uud sünf Mal dis- ziplinell vorbestraft; er hat die ihm zur Ausbildung anvertraulrn Leute im Sommer lOOO und 190l in mehr als 200 Fällen ge schlagen. gestoßen, peolirfeigt und beleidigt. Die Mißhandlungen sind bei Trommelübnngen gcichehe». Bei dielen Gelegenheiten hat I. die Leute mit dem Tambvursiock. der Säbelscheide, mit einer Ruthe, mit der Flöte, mit Trommrlichlägeln aus die Hände, aus die Schult«, aus de» Rücken, in die Kniekehlen, nn den Oberichenkel und mit der Faust gegen die Brust geichlageii. Eine» Soldaten faßte F. an der Brust und schüttelte ihn heilig nb. Es verging fast kerne Urbuiigssiuude. an welcher nicht die Leute gemißhandelt worden wären. Als rinminal ein Soldat beim Marichirc» zurück blieb, zog Fleischer seinen Säbel »nd schlug den Soldaten über den Oberschenkel. Fleischer gicbt daS ihm zur Last Gelegte zu, behauptet aber, die Leute hätten kerne Schmerzen davongetragc». Die Veranlassung zu den Ausschreitungen Fleischer s war in der Unausmeiksamkeit und Ungeschicklichkeit der Leute zu finden. Nach einer mehrstündigen Beweisaufnahme wird F. der ihm zur Last gelegten strafbaren Handlungen schuldig besnnden und zu 1 Jahr 6 Monaten Gclänaniß und Degradation vemrthrilt. Mlt Rücksicht auf die Höhe der Strafe wird F sofort wegen Fluchtverdachts in Hast genommen. Durch sei» barbarisches Vorgehen hat Fleüch«. der im 11. Dienstiahre steht, sich und seine Familie unglücklich gemacht. — Landgericht. Der Handarbeiter Julius Hermann Kreische aus KonigSbrück. die Glasarbeiterin Auguste Willielniine Mickrl anS Ärünewald. die EisrndreherSsrau Anna Selma Pradler auS Radebcrg »nd die Arbeiterin Martha Emilie Schott aus GroßerkmannSdors entwendeten aus Radeberger Glasfabriken eine Menge GlaSgrgenstäiide und machten sich damit gegenseitig Geschenke. Der an, metstcn belastete St. «hält 3 Monate, die M 3 Wochen, die B. 2. die Sch. 8 Tage Gesängniß. — Der mehrfach wegen Diebstahls vorbestrafte Maurer Georg Lienack aus B> chwalde i» Schlesien stieg in der Nacht des 26. Juli in den Weinkeller eines in Blalcwiv wohnenden Hoteliers rin und stahl 7 Flaschen Wein im Wmhe von 17 Mk. Der Dieb trank sofort und Bernthung ZN der Meinung, daß nicht eine vorsützlicho. tonderu »ur salnläuige Körperverletzung vorliege. Ta zu dercn Versolgung jedoch der ersoideiliche'Slrasantrag schll. muß da Verfahren gegen die Zander eingestellt werden. — Aintsgerich t. Der 32 Jahre alle Handarbeiter Ernst Alwin Krauß auS Nicder-Haßlau bei Zwickau wird beschuldigt, au, Abend des 12. September aus dem Bischosplak dem Arbeiter Gustav Krause, mit dem er zuvor in einer Schankwirthschast aus der Lppcllilraße zusammen war. durch einen Stich mit dem Mess« an der rechten biutcrcu Halsleilc eine 12 Eentimclcr lauge Schnittwunde beigcbracht zu habe». In der Begleitung des Ver letzten beland sich dessen Bruder Carl. Die Beiden machten dem Krauß zum Vorwurf, daß er sich von seiner Frau «ballen lasse Der sich hierdurch beleidigt Fühlende verletzte den Brüden, je einen Schlag in's Gesicht Ehe Kraule sich vertheidiaen konnte, blutete er aus einer Nässenden Halswunde Krauß bestreitet ent schieden. mit dem Messer gestochen zu haben: er will schon seit Längerem nicht rin Besitz eines solchen gewesen sein In dem bereits einmal in der Sache stattgehablen Termin beichloß das Gericht, nach dieser Richtung hin weitere Untersuchungen an- zustellen. Inzwischen hat sich das Belastungsmaterial erheblich gehäuft In zwei an leine Ebcsrau gerichteten Briefen, die von der Behörde angeholten wurden, schreibt Krauß, sie solle zu einem gewissen Bock ans der Schanzenstraße gehen und dem „die Reh- piote" geben Im Falle er Kleidung bedürfe, solle sie ihm Kleider und Schuhwerk von den seiiiigen gebe» Die Rcbviote spielt in der ganz«, Angelegenbcit eine große Rolle Der Angeklagte batte einmal eine solche geschenkt erhalten Da sie sich nicht zu einem Stockgrifs. wozu er sie ursprünglich verwenden wollte, eignete, äußerte er dem Geichenkgcber gegenüber, er wolle sich ein Mess« daran mache» lassen. Mit dieier Waste scheint Krauß den Stich geführt zu baben Demgegenüber behauptet er. daß seine Frau, die eine Fabrikkantine betreibe, ein Messer mit Rebvwtc irr Gebrauch habe. Jndeß weiß die Frau nichts davon. Bei einer Hausiuchung wurde in einer Arbeitshoie des Angeklagten ein Taschenmesser vo» gcwöbnlicher Art gefunden, wodurch auch dessen Behauptung widerlegt wird, daß er kein Taschenmesser besitze. Er meint, der Verletzte müsse sich die Wunde durch einen Sturz zugezogen haben. Nu» steht aber seit, daß Kraule nicht gefallen ist. londern dessen Begleiter, der aber als Tkäter nicht in Frage kommt. Der Angeklagte behauptet ferner, der Verletzte sei aus ihn eingedrungen: das wird indessen von den beiden Zeugen eidlich in Abrede ge stellt. Der Befund der ärztlichen uniersirchung hat ergeben, daß die Wunde von einem spitzen, scharfe» Instrument, wahrscheinlich einem Taschenmesser, herrilhite. DaS Gericht gewinnt die lieber zeugung von der Schuld des Angeklagten, der wegen Gewalt lhätigkeitSvergchen bereits einige Male vorbestraft lst, und vei urkheilt ihn zu 1 Jahr Gesängniß. wovon 1 Monat als verbüßt gilt. — Der l üälmge Lauibuiiche Gustav Adois Richard Kivoch aus Lentewitz kassirle für seinen Prinzipal 2l Mk Kundeugeldcc ei» und verausgabte sie für Näschereien und Vergnügungen. Die Schadensumme ist inzwischen gedeckt Kmoch «hält 2 Wochen Gesängniß für seine Veruntreuung — Der ledige und wiederholt vorbestrafte Arbeiter 'Andreas Zaukl wird wegen Bettclns und Landstreichcns zu 2 Monaten Gesängniß und Uebcrwciiung an die Landesvolizeibehörde venirtheilt. — Der 26 Jahre alte Markt- belser Ernst Hermann Alexander Koch ans Brießnitz war in der Nacht zum 26 August in ein« Schankwirthschast an der Wettinerstraße mit einem Freunde zulammen. Dieier halte dann auf de» Straße einen Wortwechsel mit einem Fremden Koch trat hinzu und schlug mit seinem Stocke nus einen gerade vorübergehen den Kiempnrrgelellen rin. der völlig unbe!h«ligi wcn Er wird deshalb zu 1 Monat Gesängniß verurtlieilt -- Ein schlechtes Geschäft machte der stllährige. vorbestrafte Taprzircr Richard Ferdinand Philipp, dem wegen Thiermiäl«« ei» Strafmandat über 10 Tage Hast zugcgangeii war. DaS Gericht erböist nämlich die Strafe aus Grund der Ergebnisse der Beweisaufnahme, die «gicbt. dnß der Angeklagte bei dem Vorgang auch rubcstörendcu Lärm verübte, auf 3 Wochen Hast. — Im Gelchüsisbercicht Ministeriums dec> Kultus u n d öffentlichen Unterrichts (ind erleöigi: eie Kirchichulsiellc ,» Bubend«! bei Frobtzura. Kollaior' tzoa Ministerium dce>Kui»,sn. ein kommen neben srcicr Wobimni, im Lchulbuusc >ui! Carlen l2»c> Pt. neun Schul-, 275 R roni Kirchendienstc. 110 M tiir Ierlbiitziuiaoichulunienich'. 27.50 M. für Sommerlurnen mW nach Umstanden iv M der ssrau dec- LetzrerS für den handardeiiSrmlerrichi: 2. die Iiliaikirchichulstclie in Esven- dcun bei Rötba. Kollnlor: dao Ministerium deS .stulluü r>. Einkommen: außer freier Wotznuna im Schiiltzciule 1200 M. von, Schutz, 255 M. vom Küchendienste, NO M. sur Forituldunasschuluiurrriltzi. 27.50 M. iur Soiiiiiikrturucn »nd nach Nmstchidei, der Iran des vebrcrs 40 M. Ilir Ertberluna des Unterrichts in weiblichen Handarbeiten. BewerbrurzS- gciuche bis 28. November an Benrisichutlnivekior Dr. Srepdan. Borna; dm zweite jlnndine Lelirerstcllc in Vicbilad». Noliaior: da» Ministerium der, .ituliuS re. Die Sielte aewästri außer freierWolmunci iinSchuiliarne I200M Gestalt, daS gesetzliche Honarar sur Ioristiidriugsichul- und Tnriumien nrt und SO M. für etwa nölstige Berireiunc, des Kanioro i», .'tiichendienst BewerbungSacnichc sind a» den.Nanlor z» richten und nebst den erforder lichen Beilagen bis 28. November an den Benrlsschulinspellor zu Pirna. Schulrath Lebman», cinzureichen. Nebersicht «der ve» Jnscrntetttlieil. Familiennachrichten Privatbesprcchungcn Unterrichts-Ankündigungen o, Vergiiüg»»a§anzcigcil Angeborene Stellen . . Stellr »-Gesuche . . . Gcldvcrkchr Mtethgesuchc u. Angebote 6z 7. 6 6 6 8 . 11 11. 15 15. 24 . 15 15 Pensionen Grundstücks- und GcschästS- An- u. Verkäufe . 6. 15, 2t Beköidl.Vekaniikiiiachuiigc» . 8 Versteigerungen .... 16 Gcwlnn-ListcdcrKgs.Sächs. Landcslottcric 4 Im Nebligen Aiueige» verschiedener Art. Dvesöuev Nachrichten. 3L4. Seite MM Tienstag. 42. November Lttttl
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)