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Sertliches und Sächsisches. — Tachsentag Dresden 1911. Tie Königs. Grneral- birektion der Sächsische» DtaatScisenbahncn hat sich mit Ge nehmigung des Finanzministeriums dereit erklärt, das vom Kunstmaler Langbein sDrcsden) gezeichnete bekannte weih- grüne Karton-Plakat sür den Lachientag in einer Auslage »an rund l»>o«»N Stück in sännliche» Dnrchgangö- wagcn, sowie Abteilen der l. bis 4. Klasse zum Aushang »u bringen. — littiithrige Firmeu-Iubelseier Anläßlich des bOsährtoen Vc kehens der bcknnuleu F i r »i a WilhcI m ». Börn e r, Viuinen »»d Federnsabrik, fand am Donnerstag abend im Weihen Saale .'es Hotels „Drei Staben" eine Feier statt, die bei einem vvrziig ilche» Souper ln bester Harmonie verlief. Die herzliche, wohl durchdachte Ansprache des alleinige» Inhabers, Herrn Oscar Schnei der, wird diese» Ehrentag in unauslöschlicher Erinnerung eines jeden Teiluchmers bleiben lassen. Auster mehrere» Stiftungen erhielt das zahlreiche Personal eine vornehm ausgestattctc Schreib mappe, die u. a. die Ehrvnil der Firma mit den Photographie» aller frühere» und des jetzige» Inhabers enthielt, auch tonnte man ihr als Ertragralisitation den volle» Monatsgehalt bezw. doppelten Wochcnlohn in geschlossenem Kuvert entnehmen. Ein vorzüglich aufgesiihrter Damenreige», mehrere Tasellieder, sowie Vorträge ernste» und heiteren Inhaltes hielte» die lustige Schar bei einem Ball mit reichhaltigem Kvtillon bis znm Anbruch deS Tages zu lamme». — Der Feier voraus ging am Bormittag die lieber reichung einer vom Gcsaintpcrsvnal gestistetcn wertvollen silbernen Erinnerungstafel. — Treue Mieterin. 8» Jahre lang wohnte am l. Oktober Frau Schubert im Hause Hohenlhalplah 8. — Ins Tivoli-Kabarett ist mit dem Oktober-Pro gramm ein Künstler eingezoge», Fred Anderson, Ehansonnier am Flügel, der sür Dresden zwar eine völlige Neuheit ist, infolge der Eigenartigkeit seiner Darbietun gen aber bald allgemein bekannt sein wird. Herr Direktor Miclke hat mit diesem Engagement wieder einmal ver standen, dem Publikum eine seine tteberraschung zu be reiten. Fred Anderson ist ein Pertreter der nordamerika- nischen Mischlingsrasse, musikalisch und deklamatorisch trefflich dnrchgebildet und von einer Beweglichkeit, die seine Borträge wirklich interessant macht. Das Bvxerlied, das Eakewalk- und Twostep-Eonplet u. a. — der Künstler bevorzugt ein im Boden seiner Heimat wurzelndes Reper- toire — sind jedenfalls eigenartige Darbietungen, die Fred Anderson in den Mittelpunkt des Programms stelle». Einer der besten Brettlkünstlerinnen begegnet man tu Frieds Bonns, von ihrem früheren Auftreten hier noch in bester Erinnerung stehend. Ihre Bortragsweisc ist jo anSgereist, auch ihr Gesang so vollendet, das, inan Besseres im Kabarett kaum finden dürste. Die Künstlerin versteht cs vor allem, die Wirkung ihres Bortrags durch ein durchgeistigtes Mienenspiel ans volle Höbe zn bringen. Ebenfalls nicht neu in Dresden, aber immer wieder gern gehört wird Josef Schäfser ulms Jeremias Iannner- mener, der schaurig schöne Balladen singt und meisterhaft deklamiert und mimt. Das Programm wird weiter be reichert durch die Tanzsonbrette Paula Bach und den Sänger und Ehansviinier Kurt Einstede l. Die musi kalische Begleitung und selbständige Nummern erledigt recht ansprechend der Komponist Herr Erich Nachvd, während -Herr Direktor Will» Nt i e l k e in der gewohn ten glanzenden Weise als Eonftrencier wirkt. Eine be sondere Anziehungskrast bat das neue Programm noch da durch. das, der zweite Teil in der Form des Serenissi mus - I w i s ch c » s p i c l S vor sich geht. Joses Schaf fer gibt eine Durchlaucht HieronnmuS 88., die glücklicher kann, gespielt werde» kan». H e i n z E onra d als Kin dermann steht auch ans dem rechten Platze, so das, man während des ganzen zweiten Teiles gar nicht ans dem La ch en her a n S k o m m t. — Boxstellung zugunsten deS BcrcinS Dresdner Presse. Heute Sonnabend, den 4. Oktober, findet im Ccntral- Thcater eine Boxstellung zugunsten des BcreinS Dresdner Presse statt. Das fesselnde dicSmonatige Pro gramm deS Theaters wird gcwis, seine Anziehungskraft auch bei dieser Boxstellung nicht verfehlen. Je zahlreicher der Besuch ist, desto mehr ist dem guten Zwecke gedient. — Anton Günther, der bekannte und beliebte crzncbirgi- schc B o l k S d i ch t c r n n d V o l k s s ä n g c r, wird am 15. Ok jeder im Gewcrbehause seine durch Einfachheit und Innigkeit sich aiiSzcichnendcn, vom Volke so gern nachgesiingcnen wieder Vor trägen. Da Anton Günther am liebsten und am wirksamsten in seiner heimatlichen Umnebuilg singt, so wird er auch hier in einer e r z g c b i r g i s ch c n H u tz c » st u b e anslrcten, mitten unter fleißigen Klöpplerinnen, die mit ihren Burschen auf der Ofen bank am Kachelofen sitze» und die Kaffeekanne hcrumgchcn lasse» und wobei sich ein echt crzgebirgischcs Hutzcnlcbcn entwickeln wird. Karte» für reservierte Plätze sind zu haben in der Photograpischen Handlung von Wünsche, Ecke Ring- und Moritzstrastc. — Das Wiuterprogrsmm seiner Boltouiitrrhaltungoabende veröffentlicht der Verein V o l k s w o h l. Sie werden zweimal im Mvnat in, VolkSwvhlsaal aus der Osira-Allee unentgeltlich für Bcreinomitgliedcr abgchalten. lt. a. wird Iran Hoiopern- sängcri» Erika Wcdckiud einen Liederabend veranstalte». Am in. Oktober findet eine vaterländische Gcdcukscier, am «. Dezember die 25. Ittbiläumoscier des Vereins statt. Am ersten VolkSunter- haltungsabcnd Dienstag, den 7. Oktober, werden lincinatvgra- phischc Vvrsühr,Ingen geboten. — Sonderzng nach Leipzig. Ter K r c iS v e r e i n Dresden im Verbände D e u t s ch e r H a n d l u n g s g e h i l s c n zu Leipzig veranstaltet morgen Sonntag, de» 5. Oktober, früh o Uhr 8k! Min., znm Besuche der Baufach Ausstellung und dco jetzt voll endeten BölkerschlachtdenkmalS eine» Sonderzug nach Leipzig. Ter dortige Bruderverei» feiert gleichzeitig sein libjähriges Stijtungs sest, ebenso ist der Mitteldeutsche Verbaudstag damit verbunden. Fahrkarten sür Mitglieder und deren Angehörige aus der Geschäfts stelle, Fcrdinaudstrasie ll. — Arbeitsstätte, Holzspalterei des Vereins gegen Armennot, Elbgästchc» n. In der Arbeitsstätte wurden im dritten Quartal 25 einheimische Arbeiter mit Holzzerllcincrn und Absahreu des selben beschäftigt. Sie leisteten 888 Arbeitstage. Gleichzeitig er arbeitete» sich 808 brotlose Wanderer ihre Verpslcgmarke», und zwar 85 fiir Mittagessen, 82« sür Abendbrot, Nachtlager und Morgeusrühslüct. Es wird gebeten, diese Einrichtung des Vereins bei Bedarf von Holz sür Küche und Haus durch Abnahme fördern zu Helsen, um auch fernerhin solchen älteren Arbeitslosen, welche mit dem gebotenen Verdienst zufrieden sind, wie auch den die Arbeitsstätte aufsuchendcn Wanderer» Beschäftigung bieten zu können. — Die B r o ck e n s a m m l n » g hat im dritten Quartal 258 Eingänge auszuweiscn. Von diesen muhten 288 Posten abgcholt werden, während 20 Posten persönlich oder durch Post und Voten cingingcn. Au 55k Personen konnten Bekleidungsstücke, Haushalt und andere Saclzen usw. abgegeben werden. Während die früheren llmzugsterminc vielsach Möbelstücke einbrachten, so ist der jetzige Umzngstermin in dieser Beziehung nicht als günstig zu bezeichnen. Es wird daher gebeten, der Brockcnsammlnng auch fernerhin Möbelstücke znzuwcndcn und sic mit Kleidungsstücken aller Art, Wäsche, Schuhwcrk, Betten »sw. versehen zu wollen. — Im Asyl sür obdachlose Männer, Känsscrstrastc ll, landen im September 1588 Personen Ausnahme, und zwar sür Rech nung des Asnls 810 Personen, von dcnkn Il>8 badeten, sür Rech nung des städtischen Armcnamts 081 Personen, von denen 7k badeten. — Im Kaiserpalast kommt heute das seit Jahren als ganz vorzüglich bekannte Tücher Märzenbier znm Ausschank, wozu Giulio Polivin mit seinem beliebte» Orchester ab 7 Uhr bei freiem Eintritt konzertiert. Bewusstlos aiisgcsunden wurde gestern Freitag nach mittag gegen :> Uhr im Grundstück L ö w e n st r a st e l 1 eine nnbelannte, etwa «>>> Jahre alle, gut gekleidete Iran. Sie führte eine halbe Eisenbahnsahrlarle nach Schandau bei sich. Die Iran verstarb während ihres TranSpvrtcs nach dem Krankenhaus Friedrich stadt. — Die 58. Orientsahrt unter Lciiung des Herrn Jul. Balk hausen in Solingen beginnt am 25. Okivbcr in Venedig mit dem grvstcn Salvndampser „Schleswig" des Norddeutschen L l v n d. Besucht werden Unter- und Ober-Aegupten, aus Wunsch auch Palästina und Sorte». Die Ausführung ist wie bei den bisher durchgesührten 57 Gesellschaftsreisen nach, dem Orient in jeder Beziehung erstklassig. Das genaue Programm ist bei allen Agenturen dco 'Norddeutschen Llovd kostenfrei zu haben, des gleichen bei dem Leiter der Reisen. — Stcllcnivcchscl im geistlichen Amte. Im Geschäftsbereiche des Euangelisch-lutherischen Laudcslousisivriums sind im rcgcl- mästigcn Verfahren zu besetzen: das Diakonat zu N c u k i r ch c n mit Pfarramt Adorf iLlollberg), Kl. II, Koll.: das Ev.-luth. VandcSlvnsistvrium: das Pfarramt der Lutherlirchc zu Zwickau lEphvralvrtj, Kl. VII i.Xl, Koll.: der LIndlrat: das Psarramt zu B ä r c n st c i » tAnnabergs, Kl. IV t/Vf, Koll.: der Stadtrat zu Aunabcrg: das Diakonat zu Taucha mit Psarramt Portitz iLeipzig Ils, Kl. III t/XI, Koll.: der Stadtrat zu Leipzig: das Archidialonat zu Oclsnitz iEphoralorlt, Kl. IV t/Xi, Koll.: der Stadtrat: das Diakonat zu Advrs tOclsnitzj, Kl. II, Koll.: der Stadtrat. — A n g e st e l l t bez. versetzt wurden: H. O. Hüller, .Hilssgeistlichcr in Leipzig-Lindenau, als II. Diakonus in Planitz tZmickau): G. 6>. I. F r a u st a i> t, Kandidat, als Hilssgeistlichcr in Grostzschochcr-Windorf tLcipzig II). — Oefsentlichc Bcrsteigeruugen in auswärtigen Amtsgerichte«. Dienstag, k. 'November. Großenhain: Schuhmachcrmeistcr Richard Woldcmar Fritzschcs Grundstück in L c ck w i tz, 15,5 2lr groß und auf II 530 M. geschätzt. Es besteht aus einem 1'5 Stock hohen Wohuhausc, Schuppe» und Stallgcbäude, Hofraum und Garten. Versteigerung in Lcckwitz im Gasthofc. — Freitag, 7. November: Gutsbesitzer Karl Friedrich Wilhelm Möbius' Grundstücke: 1. Blatt 10 sür M e r g c n d o r s, Zwcihuscngut, 28 Hektar kt,5 Ar grost. cinschlicstlich des Zubehörs auf 70 kOO M. geschätzt: 2. Blatt 27 sür Mcrgendorf, Feld, 8 Hektar 07,8 Ar grost, ans 5883 NI. geschätzt: 0- Blatt 30 für Mcrgendorf, Feld, I Hektar Ob Ar grost, aus 3257 M. geschätzt: >- Blatt 00 für Poppitz, Feld, 03,l Ar grost, aus 788 M. geschätzt. — Donnerstag, 13. No vember. Kötzschenbroda: Karl Hermann Hertzschuchs Grundstück i» R a d e b c u l, 7,4 Ar grost und auf k0 275 M. geschätzt lcm- schliestftch 25 M. sür angebliches Zubchörl. ES liegt Bahnhofstraste Nr. 18 und besteht auS Wohn- und Geschäftshaus, Seitengebäude und NicdcrlaqSgcbäudc, Hof und Garten. — Sonnabend, 15. November. Schandau: Kaufmann Friedrich Wilhelm Mar Kinds Grundstücke: 1. Blatt 05 Porschdorf, 20,1 Ar grost, auf 000 M. geschätzt, Wiese: 2. Blatt 280 Rathmannsdorf, 69,4 Ar grob, aus 800 M. geschätzt, Fichtenhvchwald und Wiese: 8. Blatt 151 Ratl»nan»edors, 78,k Ar grost, auf >200 M. geschätzt, Wiese: 1. Blatt 312 Rathmannsdorf, 4 Hektar Ik,8 Ar grost, aus 107 koo M. geschätzt, mit einer Fabrikanlage zur Herstellung von Steinziegeln bebaut, zum Teil bestanden mit Fichten- und Kiefernwald: 5. Blatt 270 Rathmannsdorf, 48,1 Ar grost, aus 071/1 M. geschätzt, mit dem Gebäude Orlslistcnnuinmcr 00 bebaut, 0. Blatt 810 Ratio mannsdors, 08,0 Ar grost, auf 750 M. geschätzt, Fichten und Kiefcrnhvchwald. — Loschmist. Bekanntlich wird hier seit längerer Zeit die Herstellung einer Fohrs» roste noch der Schönen Aussicht geplont, deren Bau ans 153non Nil. inul An Ions des Höndes oder ans etwa 256 666 Mt.i veranschlagt ist. Der Gemeinderot Hot in der oni I. Oktober statt gefundenen Sitzung dieses Projekt ans in Jahre z n r ü cl gestellt, was aber, wenn besonders günstige Berhältnisse sich bieten sollten, eine frühere Inangrissnahme des Baues nicht onsschliesten svll. — Wcister Hirsch. Die diesjährige W i n t c r s a i I o n der Lichtbildervvrlrngc wird in ausgezeichneter Weife durch den am Montan, de» 0. d. M., statisindenden Vortrag des Herrn lliiivcrsitütS-Lcllvrs a. D. Tr. Walicr-Lund über: „Wanderungen in Schwedens Kulturland und Wildmarken" cingclciiei. Tie Ltchtbildervorirügc des Verfchöiicriiiigsverciiis finden aller vier zehn Tage, Montags abends 8 Uhr, im Kurhansc tElansnitzcij statt. Die ersten sechs Stuhlrcthc» sind auSfthlicstlich fiir Kur» karten-Inhabcr reserviert. — Niederponrist. Gemeindevorsland Hosmann wurde auf weitere sechs Jahre von der Königs. Amtshauptmann schüft verpflichtet. — Langebrück. Der freundliche, am Rande der Dresdner Heide gelegene Orl erfreut sich als Luftkurort und Sommerfrische mit Recht einer steigende» 'Beliebtheit. Bor 100 Jahren war Langebrück noch ein weitsremdes, im Waldes- duukcl gleich einem Dornröschen schlummerndes einsames Dörfchen, zu dem nur schmale Fußpfade aus weilen, Wege führten, bis cs dann mit der Eröffnung der Dresden-Gürlitzcr Eisenbahn im Jahre 1815 an den Verkehr angcschlosscn wurde. Aber die Zahl derer, die seine Grenzmarken betraten, blieb immer noch verhältnis mäßig gering. In den letzten Jahrzehnten jedoch ist die Besucher zahl dauernd erheblich gewachsen. Während im Nicderdvrs noch der reinste ländliche Frieden herrscht, bietet das Oberdorf mit sci- ncn schmucken Billen und den mächtigen Laubkroncn seiner Linden, das Bild einer behaglichen Sommerfrische. Mit Vorliebe gründen sich hier Geistliche, Offiziere, Künstler, Beamte usw. ihr Heim, um einesteils die ländliche Ruhe, andcrnlcils der nahen Heide würzige Waldcslust und zu alledem noch die großen Vorzüge der nahen Residenz zu geniesten. Bei aller Einiachheit und Schlicht heit des Ortes ist doch fiir eine angenehme Lebensführung Sorge getragen. An Stelle des bereits bestehenden, den Anforderungen der heutigen Zeit aber nicht mehr entsprechenden Bades ist ei» neues S o n n e n -, L u f t - und Wasserbad , das „Germania- Bad", in unmittelbarer Nähe des Ortes geschaffen worden. Durst: eine Rodelbahn, die Benutzung des Bades als Eisbahn und durch Gelegenheit zum Schiiecsstinhlausen ist eS möglich, auch im Winter GcsilndhcitSvflegc zu treiben. Trotz aller Vorzüge sind die Ge- ^ mcinbcabgabcn ictiva 70 -7, der Slaaisstcucri denkbar niedrig. Vc- sonders auch diesem Umstande verdank! der Ort, der keinerlei " Fabriken oder sabrikartigc Betriebe auiweist, sein schnelles Wachs- ^ lum. Wer sich über Langebrück noch ivcitcr orientieren will, sei ^ ans die mit bübscdcn Bildern, einer Karte und zahlreichen 'Vor- ^ schlägen für Wanderungen in die Umgebung ausgcstattetc Schrift ^ des OrtsvcreinS zu Langebrück verwiesen. — Freister». Zinn Direktor der lziesigcn Handels- ^ schule und der mit ihr verbundenen gewerblichen Fort-Z?-, bildnngSschnle wurde endgültig Herr Oberlehrer Franz L A Schulze von der Ocsscntlichcn Hondelslehranstalt in Z, Dresden gewählt. Die Berhandlnngcn mit Herrn Diplom- Sv Handelslehrer Bührmann in Hanau haben sich infolge nach- > Z träglich ausgestellter Forderungen des genannten Herrn ^ zerschlagen. — In der Nähe von Halsbrückc fuhr der Ober- A Primaner Bnrckhardt, der ein Geschirr überholen wollte, O gegen ein entgegen kommendes Automobil. Er wurde un-^A gefähr 25 Schritt weit geschleift und erlitt so schwere Bcr-»2. lctznngcn, dass er denselben erlag. A — Moriststur». In Pension ging am l. Oktober Herr 8» Z Gestütsroharzt Beterinärarzt Nöbcr beim Londstnllamt A * Moritzbnrg. »r — Bcrbisdors bei Moritzburg. Morgen, Sonntag, vor mittags >l Uhr, findet auf dem hiesigen GvtteSacker lbci ganz ungünstigem Wetter in der .Kirche! in einem Fest gottesdicnslc die Weihe des vom König!. Ministerium deS A» Innern ons Mitteln des HandcSkunstsvnds geschenkten, vom Bildhauer Bcrnkopf in Dresden geschaffenen Kruzifixes statt. W — Grohcnhain. Noch kftjährigcr Dienstzeit und infolge langjähriger Krankheit tritt Ende Oktober der seit um> auf dem Eottbnscr Bahnhöfe amtierende Obcrbahnhossvvrstchcr Pri einer in den stlubcstand. Als Nachfolger ist der Bahnhofsvorsteher Wagner in Zwotciilbal bestimmt. — Zeithain. Am Dienstag nachmittag tros ans dem Truppenübungsplätze Zeithai» die 3. Kompagnie des Telc- graphen-Bataillons Nr. 1 aus Treptow ein, die den Stamm Kunst und Wissenschaft. P Dresdner Thcaterspiclplan fiir heute. Königl. Opernhaus: „Der Schmuct der Madonna" sf§8j; K ö » i g l. Schauspielhaus: „Klachsmann als Er zieher" I lä-s)): 2l l b c r t-T h e a t e r : „Die fünf Frank furter" G-4>: „Die Diva" N c s i d e n z - T h c a t c r : „Piippchen" s8». b Spiclplan des Rrsldenztbeaters vom 5. bis 18. Oktober. Sonntag nachmittag: „Der Fraucnsresscr", abends: „Pnppchcn". Montag bis Sonnabend: ..Puvvchcn". Sonntag nachmittag: „Filmzaubcr", abends: „Piippchen". Montag, den 13. Oktober: „Piippchen". b Sonnabend - Vesper» i» Dresdner Kirchen. Secuzkirchc. i2 lllzr.t I. Egsar Franck: „Elwral" :Nr. 3 in A-'Nloll sür Orgel. 2. Zwei Estörc: :i> Hugo Wolf: „Dein Wille, Herr, geschehe", l,s Akar sttcgcr: „Lei du selbst mein Bürge bei dir" isiinsstimmig) aus Werk IM. 8. Max Gulbins: „Der du die cw'ge Liebe bist", Lied siir eine Singsiimmc mit Orgel aus Werk 20. k. Gemein samer Gesang: „Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut". 5. Mar Gulbins: „Herr, Herr, nnsere Zuversicht", Lied fiir eine Si»g- stiinmc mit Orgel aus Werk 20. N. M. Enrico Bossi: „Eanlatc Domino", Hlimuns siir vier- und scchSstimmigc» Ehor mit Orgel solo. Mitwirkendc: Der Krenzchvr. Soli: Frau Elara Hcst- Dzondi, Konzertsängcrin lMezzosopran). Orgel: Bernhard Psgiinstichl. Leitung: Professor Otto Richter. — Frauenkirche, ll Uhr.) l. Alfred Hoiiinger: Freie Fantasie siir Orgel. 2. Alöerl Becker: Einleitung: „Kommt her zu mir" und Fuge tsiinsstimmigl: „Nehmet aus euch mein Joch", für Ehor. 8. Georg Friedrich Händel: Arie: „O hält' ich Inbals Hars ", sür Sopran und Orgcl- bcglcitung ans dem Oratorium „Iosna". 4. Vorspiel und Gc- mcindegcsang, 415, 1. 5. Ludwig van Beethoven: Ov- 50: „Adagio cantabile", sür 'Violine und Orgel. 0. Albert Becker: Op. 51, 8: „O, wie führst du so gcllnd", sür Sopransolo und Orgel. 7. P. TschaikowSkn: Op. 54, 5: Legende: „Als »och ein Kind war IcsuS Ehrist", siir vierstimmigen Estor. Text von A. N. Pcschl- scftces. Deutsche Umdichtung von HanS Schmidt. Solisten: Fräu lein Trude Günther sSopranl. Herr Königl. Kammermiisikns Iosevb Kralina lViolinc). Orgel: Alfred Hottingcr. Leitung: Paul Schöne. f Hciitc abend l-i:8 Uhr im Künstlerhausc Klavierabend von Edwin Fischer. P Ernestine Miinchhcim, die feinsinnige heimische Bühnen- und Bvrtragskünstl. rin, begann gestern nach mittag in dem sür intime Knnstdarbictnngcn wie geschafft' »en Prnnksaalc des „Hotel Bellevue" ihren diesmalige» Literarischen Znklus mit der Borleftmg einiger! Werke Hermann B'a n g s. Kein Geringerer als Ge-I lieimcr Hvsrat Professor Dr. O. Walzel sprach die Ein- sührnngsivvrtc. Mit der ihm eigenen Dgrstelliingsschärfc wnstte er in einer kurzen Viertelstunde ein Bild von der eigenartigen Persönlichkeit und den hervvrtrctcndsten Schasfensmcrkmalen des bedeutenden dänischen Dichter- psnchvlogcn zu zeichnen. Kein Zweiter, so führte Walzel ans, habe die farbenfreudige. Nvrdlandsnainr Dänemarks und das Geistes- und Seelenleben des dänischen Volkes so tief ersaht und so lebensecht geschildert wie Bang: mit ivnndcrsgmcr Sehergabe habe er es verstanden, die Man nigfaltigkeit und den Reichtum der menschlichen Seele an Einzelpcrsönlichkciten wie an der ihn umgebende» Gesell schaft zu beobachten, nachznerleben und sür andere nach- erlebbar zn gestaltet:. Die von Ernestine Münchhcim ge wählten Proben ans Bangs Gedichten und Novellen waren trefflich geeignet, die Ausführungen Prvfcssor WalzelS zu illustrieren. Wie sich in des Dichters Seele die eigenen Er lebnisse im Elternhauie, in der Heimat und später auch in der Fremde so lies und eindringlich gespiegelt, davon zeug ten die kleinen Gedicht Impressionen „Natur, ich liebe dich", „Kindhcitszcit", „Meine Mutter", „Wintertag", „Ein selt samer Traum", „Vaterland" n. a. Unter den Novellen 'Bangs hatte die Vortragende zwei von möglichster Gegen iätzlichkeit gewählt: die von sonnigem Innenglück inmitten änsterlichcr Lcbcnsividcrivärligtcile» erzählende Idnlle „Der Priester" <die Slang ans seine» eigenen Vorirags- tonrnecn mit besonderer Vorliebe in sein Programm ans- znnchmen pslcgtci, und die düstere, fast gruselige pftichviv- gischc Studie „Parchan ist tot". Ernestine Münchheim traf sür den so grundverschiedenen Ltimmnngsgehalt beider Erzählungen, wie auch fiir die voranfgegangenen Gedichte immer den rechten Ton und wnstte ihre Hörerschaft zum Mitgehcn, ja znm Miterlebcn zn zwingen. Das ist lein geringes Lob für die Vortragende, aber cs gebührt ihr. Die weiteren Vorträge Ernestine Münchheims, die i» vicr- möchcntlichen Abständen Montags l^5 Uhr am gleichen Orte stattsindcn werden die Dichterpsiiclwlogen Theodor Fontane, Arno Holz, E. v. Wildenhrnch, Felix Hollaender und Karl Hauptmann behandeln. , —<ft. P Herr Königs. KanimerinusikiiS Edmnnd Kavier (Bratschist! beging am I. Oktober die Feier seines vierzig jährigen Diensljnbilänms. s Fünf Große Philharmonische Konzerte. Nur noch bis heute abend 0 Uhr können die bisherige» Abonnciiteu ihre Plätze z» den Fnns Grobe» Philharmonische» Konzerte» entnehmen. Vom Mo» tag bis Mittwoch gelangen die bereits vorbestclitcn und bezahlten Abvvncincnts, sowie öle »och übrigen Abonncincnts zur Ausgabe bei F. Nies, Scestrastc 21, und Ad. Brauer, .Hauptstraße 2. i P Ferdinand Bonn stak einen antvbivgraphische» Sketch gedichtet". Er hcistt „Seine schwerste Rolle" und sastt die wichtigsten Episoden aus Bonns Schauspielerlaus bahn zusammen. Die erste Ausführung erfolgt im Wiener Ronachcr-Theater, und dann will Herr Bonn eine grostc Tournee durch die deutschen Varietes veranstalten. P Mar Klingers Engelsköpfe. Von den bekannten Engclskvpfcn am Tbrvnscsscl des Klingerschcn Beethoven kommt das Originalgipsmodcll in den Handel. Das Modell zeigt alle Merkmale der Hand des grosten Meisters. Es kommt mit der Sammlung moderner Meister am I l. Okto ber in der Galerie Del Vecchio in Leipzig zur Versteigerung. P „Deutsche Musikspielc" nennt sich eine Gesellschaft, die sich soeben unter dem Ehrenvorsitz des Prinzen Ludwig Ferdinand von Bauern gebildet Hai. Diese Mnsifspiclc sind, wie cs in dem Werbeblatt hcisti, „hervorgegangen aus den wisscnschgstlichen Studien des UniversitätSprofcssors Oskar Fleischer, der es sich zur Lebensansgabc gemacht hat, zn zeigen, das, die Mnsii nicht ein für sich alleinstehendes, nur einigen besonders mnsikn lisch Beranlagtcn zugängliches Gebiet der Geistesiäiigleit ist. Tie stellt vielmehr einen Grund- und Hanpiheslnnd-- tcil deutschen Wesens dar. Der Deutsche wäre nicht deutsch ohne sein Lied, seine Tonkunst. Seine Kultur wird nn- deuksch, sobald er die Musik als seine ureigenste .Kunst, als das Fluidum seines Denkens und Empfindens beiseite' schiebt." Der nenbcgründetc Verein will nun „Mnsikivielc" veranstalteten. Der »cnhcgründcten Gesellschaft gehören n. a. Humpcrdtnck, Schillings, Professor Artur Kampf, HanS Thoina, Kienzl, Professor Georg Schumann, die Pro fessoren Philipp und F'avcr Lcharwenka. Lev Viech, die Professoren Waldencr und Kahl, Hans Paul v. Wvlzogen, Gencralscldmarschall v. d. Goltz und der Herzog Viktor von Rntibor g». Geschäftsstelle Berlin XV.. Frobcnstr. 26. ck Die „Nene Kunst". Unter diesem Titel bringt die „Voss. Ztg." eine» Aufsatz des Geheimrats Dr. Wilhelm Bode, der mit den Kubisten, Futuristen, Expressionisten und den übrigen Knnstvcrdcrhern gründlich ins Gericht geht. Es heisst darin n. a.: „Nicht ans naivem Lchöpfer- lrieh, ans tiefem künstlerischen Drange, sondern ans einer Mischung von psnchvlvgischen Grübeleien, empfindsamem Spintisieren und Streben, um jeden Preis anfznsalle», ist die „neue Kunst" geboren, ihre Paten sind Musen, die mit den bildenden Künsten nichts zn tun haben. Was hak die Kunst mit diesen Philvsvphcmen zu in»2 Wie kann sie sich von der Natur abwenden wollen! Wie kann eine Rich-