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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131004010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913100401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913100401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-04
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1913
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gr* »74 „Dre-dner Nachrichten» ^sk. ^74 Sonnabend. 4. Oktober ILI» Seite LO zu SolmS-WtlbenfelS, zahlreicher höherer Beamter der KreiS- und AmtSI-auptmannschast, der Mitglieder des Be zirksausschussrs und der Bezirksversammlung, des Er Hauers der Anstalt. Baurat Franke-Leipzig, sowie zahl reicher Ehrengäste fand am Donnerstag die Weihe der mit einem Kostenaufwand;' von nicht ganz einer Halden Million errichteten B c z i r k S a » st a l t Wiesen de« Wtesenvurg statt. Das Heim ist für 17» Insassen ein gerichtet, kann aber auch 2»» ausnehmen. Ausgenommen werden alte, alleinstehende teilte, Lieche. Geistesschivache Kranke ohne häusliche Pflege, der Fürsorgeerziehung be dürftige Kinder usw. — Die Tischlergesellen habe» am 1. Oktober zum Teil die Arbeit nieder « elegt weil die Meister ihre Forderungen nicht bewilligt haben. — Schandau. Seinen Verletzungen erlegen ist im benachbarten Prossen der etwa »8jährige, verheiratete Br., der am Freitag abend mit einem gefüllten Lack von einem Eisenbahnbeamte» auf dem Schienenteile der Carola- Brücke zwischen Bahnhof Schandau und Wendischsährc an getroffen wurde. In der Absicht, unerkannt zu bleiben, und im Glaube», schon die nicht allzu hohe Böschung vor sich zu haben, wrang Br. von der Brücke ab und ze>g sich bei dem Sturze a»S ziemlicher Hohe die schweren, inneren Ber letznngen zn. die seinen Tod zur Folge lmtten. — O skr ist. In der hiesigen Intespinncrei kamen P r ä m i e u a n A rbeitrr i m G e s a m tbetrage von 1 4 750 M a r k zur Auszahlung. Es wurden 75» Personen mit Beträgen, die sich je »ach der Dauer der Arbeitszeit bei der Firma berechnen und die von 5 Mark bis zur Höhe von »» Mart jährlich aufwärts steigen, bedacht. Für eine sechsmonatige Arbeitszeit gewährt die Firma die Mindestvräinie von 5 Mark, für eine ununterbrochene sechs jährige Arbeitszeit eine solche von »» Mark jährlich. »>-' Arbeitern konnte dieses Jahr dieser Höchst sah ansgezahlt werden. — Mittelgrund. Zur B a h n h o f s r a g c in Mittel grund schreibt man »ns: Die Gemeinde Mittelgrund strebt schon seit einigen Jahren die Errichtung einer Pcr- sonenhaltestelle und die Einführung einer Güter- und Irachlenabgabe und -Annahme auf dem Bahnhofe in Mittelgrund der Sächsischen StaatSbahn an. Die Be ivohner von Mittelgrund dürfen seht, trotzdem der Zug fünf Kilometer Mittelgrunöer Gebiet durchfährt und ans dem Bahnliosc hält, den Wagen nicht verlassen, sondern müssen, wen» der Zug nicht gerade auf der nächsten Station Obcrgrund halt, bis nach Bodenbach fahre», von wo sie dann nach Mittelgrund zurückgehen müsse». Ebenso verhält eö sich mit dem Güterverkehr. Jedes Fracht gut muh von Bodenbach geholt werden. Auch der Bries- verkehr leidet unter dem Mangel einer Haltestelle. Bor kurzem fand nun unter dem Vorsitz des Gemeindevor steher» Herrn W. Zappe eine Interessentenversaminlnng statt, die sehr stark besucht war und zu der Vertreter der Industrie, der König!. Sachs. StaatSeiscnbahn, des Han dels. der Schiffahrt »sw. erschienen waren. Die Versamm lung beschlvst, alle Schritte und Wege zur Errichtung einer Personenhaltesteile, sowie Schaffung einer Güter- und Frachtenausgavc »nd -Abgabestellc zu unternehmen und wählte ein siebengliedrigcs Komitee aus den Interessenten- gruppen zur Durchführung dieser Aktion. — Bodcnbach. Gestern nmren es zehn Jahre, dast für Bodenbach die S t a d t e r h e b u n g s u r k u n d e ausge- ferrigt wurde. Wie sehr die Entwicklung BvdenbachS fort geschritten ist. zeigen nachfolgende Zahlen: Im Jahre 1»»» zählte Bodenbach >2 »7» Einwohner in »»6 Häuser», im Jahre l»l». Ende Juli, ll>»78 Einwohner in 887 Häusern lohne die groben Ortschaften Pfgffcndorf, Wenzclsdorf nnd Herbstwiesej. — Odericutcnsdors i. B. Einen recht guten Jang bat aus Betreiben der k. k. Gendarmerie in Oberlentcnsdors die .Kriminalpolizei in Ehemnitz gemacht, da cs ihr gelang, die beiden berüchtigten Einbrecher Wenzel K n S und Josef Bajsl> aitl aus Obcrleutensdorf zu verhaften. Die beiden haben crwiescnermasten vielfache Einbruchsdieb- stählc nicht nur in Nordböhmen, sondern auch in Deutsch land und Frankreich begangen. Sic hatten mittels ge fälschter Rcisedoknmente in einer Spinnerei in Ebcmnit; Arbeit gefunden und wurden von der Ebemnitzer Kri minalpolizei in ihrer Wohnung in Haft genommen. Sie leugneten zwar anfangs hartnäckig, waren aber aufs höchste erstaunt, als sie im Ebemnitzer AmtSgebäudc plötzlich de» beiden österreichischen Gendarmen gegenübergcstellt wur den. Sic gaben auch sofort das Leugnen ans und legten ein Geständnis ab. Nach einer vom Amtsgericht in Ehemnitz cingclangten Nachricht haben sic mehrere Einbrüche auS- gcführt, so in Holden, Bottrop nnd Osterfeld, wo ihnen am erstgenannten Orte allein in einer Nacht 45»» Mark in die Hände gefallen und. Ter Bater des Josef Baishaitl und der in der hiesigen Gegend berüchtigte Dieb Wenzel Ho- linskn befinden sich bereits in dieser Sache als Mitbeteiligte in Essen in Untersuchungshaft. Kus wird aus der dortigen GemcindcvorstandeS von Raschan ob. Gegend bereits seit mehreren Jahren verfolgt, da er mit Wicsenburg. In Gegenwart des Kreishauptmanns den; im Zuchthause in Werden lWestfaleni eine mehrjährige Dr. Iranstadt, des Amtshanptmanns Dr. Iani, des Grafen Kerkerstrafe abbüstendcn Karl HolinSk» an Einbrüchen flir da» am !. Oktober d. I. neu zu errichtende Tele graph e n - B a t a i l l o n Nr. 7 bildet, das seinen Standort im Barackenlager Zeitvain hat. Dir Truppe wurde am Lagerbahnhos vom Kommandanten und alle» Offizieren und obere» Beamten deS Truppenübungsplatzes einmaligen und herzlich begrüstt. Hierauf marschierte die Kompagnie unter Bvrantritt der Kapelle der Wer Pioniere nach dem Barackenlager. Das Telegraphen-Bataillon Nr. 7 wird aus drei Kompagnien bestehen, und zivar zwei Drabt- kompagnten und einer Flinkerkompagnie. Auster der am Dienstag eingetrvffencn Kvmmlgnte vom Telegraphen- Bataillon Nr. l sind Unteroffiziere und Mannschaften von sächsischen Truppenteilen zu dem Bataillon abkommandtcrt. Der noch fehlende Teil wird durch Rekruten ergänzt. Der Stab des Bataillons traf bereits am 25. September auf dem Truppcniibungsplatze ein. — Leisnig. Der StabdeS l7S. Infan terie- Negi m e ntS. die Regtmentsmnfik und die dem Regiment zugeleilte M aschine n g e w ehrk v m pagnie haben hier ihren Einzug gehalten. Dre Häuser trugen reichen Ilaggen- schmnck. und das Zaumzeug der Pferde der Maschinen gewebrkompagnie war mit frischem Grün geschmückt. Die Maschinengewehrkvmpagnie wird dem ». Bataillon zu- geteilk. das bis zur Fertigstellung der Kasernen in Leisnig vorläufig in Leipzig nntergebracht wird. Kvmp>lgniechef ist Hauptniann Rothlauf. Die offizielle Begrüstung des neuen Truppenteils durch die Stadtbehörde erfolgt nach voll endeter Formierung am 12. Oktober auf dem Markte. — Döbeln. Im Sitzungssaale der Kvnigl. AmtSImupt- rnannschafl Döbeln erfolgte am Donnerstag mittag die Einweisung des neuen AmtShanptmanns Dr. Dre ch sei, bisher RegierungSrat bei der KreiShaupt- mannsclmft Zivickan. Die Verpflichtung und Einweisung nahm Geh. Regierung Scat Dr. Eurer iu Vertretung deS Kreishauptmanns v. 'VurgSdvrff vor. Nach der Ein- iveiinngSfeier vereinigten sich die Teilnehmer zu einem Je st essen im RatSkeüersaale. — Seit dem 1. Oktober ist Döbeln Standort des Kommandos der ». Infanterie- Brigade Nr. 47. Der Brigade K o m m andeur. Generalmajor ll I r i ch. ivurde am l. d. Ni. im Ratssitznngs saale des stiathauseS von den beiden städtischen Kollegien offiziell begrüstt. woran sich ein Iriihsiück im Ratskeller saale icblost. Die Wohnung des Brigade Komnlandenrs be findet sich in der früheren Scheuerscben Villa an der Sönnitzer Strafte. — Neukirchen i. E. Der B a u d c S W a s s c r w c r k e S, -er in den Händen der Ingenieurfirma Arthur Halbig in Ehemnitz liegt, schreitet rüstig vorwärts. Das OrtSrohr- nep ist ziemlich sertiggestellt, während die HauSanichlüsse zum Teil noch gebaut werden. Die unmittelbar an der Ltelzcndvrfcr Strafte unternommenen Bohrversuche für eine Tiesvrnnn-.'nanlage, ansgcführt von der Firma Joseph Wächtler, Ehemnitz. haben bis jetzt zu einem befriedigenden Ergebnis geführt. Gegenwärtig bat man aus dem höchsten Punkt bei einer Tiefe von acht Nietern einen Wasserstand von I Meter erreicht. Mit den Betonarbeiten deS an der Stollberger Staatsstrafte zn errichtenden 50» Kubikmeter fassenden Hochbehälters durch die Firma Hermann Hempel- Waldheim ist nunmehr begonnen worden: die Arbeiten nehmen flotten Fortgang. Die mir der Gemeinde Adorf wegen Einlegens nnd DnldenS von Wasserlcitungsröhren auf der dortigen Dorsstrafte gehabten längeren Verhand lungen haben infolge persönlicher Vermittlung des Herrn AmtShanptmanns '.glichel zn einer Einigung geführt. Die erforderlichen Arbeiten werden im Lauie der nächsten Woche durch die Firn;,; Ingenieur Halbig-Ehemnitz in Angriff genommen. - Mit Genehmignng des Ministeriums deS Innern ist für die Gemeinde ein n c n e 6 Siegel, die „Justitia" darstellend, eingesührt worden. Dieses Siegel bestand schon vor vielen Jahren, doch war cs aus uner klärliche Weise längere Zeit spurlos verschwunden. — Plauen. Das Ergebnis der K v r n b l u m e n t a g c für die fünf vogtlandiichen Militärvereins-Bnndcsbezirke iPlanen. Reichenbach. Auerbach. Oelsnitz, Klingenthalf be läuft sich ans 11»»»» Mk. — Der Bibliothekar der Königl. Kunstschule für Textilindustrie. Hcrrmann Eisentraut, ivurde auf sein Ansuchen wegen hoben Alters in den R u bestand verseht. Er bat seit IW» sein verantwvrtungs- reiches Amt mit hoher Pflichttreue und Gewissenhaftigkeit verwaltet. — In der hiesigen Süngersestballe wird am 72. Oktober die L u f tsahrzcug - A n S stell n ng, die bislang in Zwiekan stationiert ist, eröffnet. Die Leitung liegt in den Händen des Kaiser!. Kapitänlcutnants a. D. Nösecke. — Oelsnist i. V. Der 1877 in Naschau verstorbene lsuksbesiher Friedrich August Michaelis hat lehrwillig sein gesamtes Vermögen zn einer Michaelis-Stiftung bestimmt. Die Verwaltung derselben liegt dem jeweiligen Amtshauptmann zu Oelsnitz unter Beirat des ersten Geistlichen nnd des ersten Lehrers in Oelsnih, sowie deS tnng in der Kunst sich für lebensfähig halten, die sich zumj Ziel setzt, die Natur zu reformieren, die völlig unverständ-1 lich bleibt mit den weitläufigsten, spitzfindigsten Erklürnn-> gen, die einen eigenen Koder zum Leien ihrer Bilderschrift! verlangt! Sic mag für eine kleine Sekie gelehrter und bc-j kehrter Gläubiger eine Zeitlang den pikanten Unter-§ haltuugsstosf bieten, für den einfachen Kunstfreund bleibt^ sie unverständlich und abschreckend." f- Bilderraub bei einem Londoner Arzt. In dem Hause! eines Londoner Arztes, der sich aus Reisen befand, ivurde! ein schwerer Einbruch verübt. Die Diebe schnitten 48 Ge mälde ans den Rabinen nnd nahmen den grössten Teil! der Beute mit sich. Es soll sich zum Teil um Gemälde von! grobem Werte handeln, u. a. ist angeblich auch eins M u r i l l o von den Dieben mitgenommen worden. Die Träume des Kindes. Von Karl S p i t t c l c r. Im Oktoberheft der „Süddeutschen Monatshefte" be ginnt Karl Svittclcr unter dem Titel „Meine frühesten Erlebnisse" eine Erzählung seines Lebens. Der erste Ab schnitt „Hilflos und sprachlos" schildert die „Träume des! Kindes" in folgenden Worten, die das Flüchtigste zu bannen suchen: Im Anfang ist der Schlaf, lehrt tausendjährige Be obachtung. Im Anfang war der Traum, ergänzt meine Erinnerung. Und kein Traum war jemals der erste, selbst der älteste besann sich auf einen Vorgänger. Ich spreche, wohlverstanden, vom Traum im Schlafe, von der nämlichen Erscheinung, die auch dem Erwachsenen geschieht: Stilles Erwachen der scheuen Seele, wenn die Aufpasser: der Geist, der Wille, die Sinne ermüdet ruhen, spielerische, lannenlnnte Verarbeitung der Themen, die das Auge bei Tage aus der Wirtlichkeit geschöpft hatte, freies Erschaffen und Erdichten von leuchtenden Bildern und Ge mälden, unbefugtes Anstauchcn unterdrückter SchnsuchtS- wttnschc unter falschem Antlitz und Namen. Der letztere, der verräterische Sehnsucht- »nd Wchmut- lroum. ist Monopol des Erwachsenen. Tie thematische Verarbeitung dagegen nnd das Dichten versteht der Traum des Kindes besser. Tausend kleine Dinge und Vorkomm nisse des wachen Lebens, die den abgestumpften Erwachsenen gänzlich kalt lauen, die er nicht einmal mehr sieht und. wenn er sie siebt, nicht bemerkt, rühren dem Kinde, weil cs noch frisch fühlt und iveil ihm die Erdcndingc neu sind, bis in die Seele und erzeugen Traumspiegclungcn im Schlafe. Ich kann aus meiner Erfahrung berichten, das; mir ein Eisengitter um ein Hans, ein flüchtiger Blick in ein Kellcrgcschvft in der darauffolgenden 'Nacht ernste, tief sinnige Träume verursachten, das; aus gröftere Neuigkeiten, zum Beispiel aus den erstmaligen Anblick strömenden Wassers, ein wahrer Traumsturm folgte. Und wie golden schon die Landschaftsbilder in den Träumen des Erwachsenen leuchten mögen, die Landschaften, die der Traum des Kindes malt, sind noch viel seliger und süftcr. Die Träume meiner zwei ersten Lebensjahre sind meine schönste Bildersamm lung und mein liebstes Pocsiebuch. Niemand wird mir zumnten. das; ich sie erzähle: denn Träume lassen sich ja überhaupt nicht erzählen: sie zerrinnen, wenn der nüchterne Verstand sic mit Worten anfaftt. Von den Schnsuchtstränmen kennt das Kind wenigstens den Licbestranm, jenen Traum, der über eine herzinnige Gegend den Seelcnvdcm eines geliebten Menschen wie einen Schmelz hinhancht, während vielleicht die Gestalt des Ge liebten in dem Gemälde gar nicht sichtbar wird. So er ging es mir als Kind mit meiner Grvftmuttcr. Wclchc Märchenlandichasien immer der Traum mir vorzanbcrn mochte, unfehlbar schwebte der Geist meines Großmütter chens darüber. Tie Traumwelt ist ein Reich für sich, mit besondere: Landeshoheit nnd eigenem Verkehrswesen. Drahtlos" Phantasie entführt auf geheimen Wegen den Träumenden blitzschnell an die entlegensten Stellen, zum Beispiel in di" früheste Kindheit zurück, »nd läßt ihn dort wieder genau io schauen und fühlen, wie er einst geschaut »nd gesühl' hatte. Wenn ich aber in; Traum die nämlichen Gefühl" und Gesichte erlebe, ob ich zweijährig oder zwanzigsälnig oder scchzigjährig bin, wenn ich darauf beim Erwachen es als eine Ueberraschung empfinde, Haft ich das eine Mal mich als gesund, ein anderes Mal als leidend verspüre, heute vor der Welt einen Buben vorstcllc, den man maß regelt, morgen einen bärtigen Mann, vor welchem man den Hut zieht, io gelingt cs mir nicht, nichts dabei zu denken. Folgendes muß ich denken: Inwendig im Menschen gibt es etwas, nenne man es Seele oder Ich oder wie nun; will, meinetwegen fk, das von den Wandlungen des Leibes unabhängig ist. das sich nicht um den Zustand des Gehirns und nm die F-assungskrast des Geistes kümmert, das nicht wächst und sich entwickelt, weil es von Anbeginn fertig da war, etwas, das schon im Säugling wohnt und sich zeitlebens glcichblcibt. Sogar sprechen kann das L. Es spricht, wenn ich seinen fremdländischen Dialekt recht ver stehe: «Mir kommen von weitem her." mitbeteiligt war, sich aber stet» durch die Flucht seiner Fest» »ahme zu entziehen muhte. Auch stehen KuS und Bajs- hattl in dringendem Verdacht, den Pvlizei-Sergean» t e n N v l le aus Wesel ermordet zu haben. Nolle wurde mittels einer Selbstladepistvle von Einbrechern erschösse». Es scheint bereits erwiesen, das; Kuo zur damaligen Zeit eine Selbstladepistvle getragen hat. Neberdies stimmt die Personalbeschreibung aus die beiden. An Oesterreich wer den die beiden schweren Junge» erst ausgrliefert werde», wenn sie dieSirafen für die verschiedenen im DeutschenRetche verübten Verbrechen abgebüstt haben werden. — Landgericht. I» einer mehrstündigen Verhandlung der ft. Strafkammer, zu der 2» Zeuge» geladen sind, hat sich der >87» in Frankenthal geborene Zvllsekretär und Kanzlet.Inspektor Hermann Elias Hause wegen Be trugs in 2» und Unterschlagung in zwei Füllen zu verant worte». Der Angeklagte ist seit 24. Juni vom Dienste suspendiert. H. hat verhältnismäßig schnell Karriere ge macht. >»»» wurde er Bureauvorstand, 1»»» Sekretär und bezog zuletzt 8«llX> Mk. Iahresgchalt »nd das gesetzliche WoliiiungSgeld. Trotzdem H. mit seiner Familie äußerst solide lebte und persönlich keine größeren Ausgabe» »Nichte, waren seine Berliältuisse schon seit lixxi nicht glän zend. da er aus einer für seinen Nesse» geleisteten Bürg schaft in Anspruch genommen ivurde. Um Deckung zu schaffe», wandte er sich nm Hilfe an inenschensreunditche Geldgeber und geriet Wucherer» in die Hände. Die Schulde» wnchsen ans diese Weise rapid und betrugen l»»tt 2»»» Mk.. l»»8 8»»» Mk., in Mat I»I2 l»:ti>» Mk.. im Okto ber I»l2 2»l47 Mk. nnd l!B8 einschließlich einer Forderung seiner Schwester stiixxi Mk. Der größte Teil dieser Summen besteht nach §»;nseü Behauptung nuö hochpro zentigen Vergütungen nnd Wucherzinsen. Seit Januar I»I2 sind gegen Hause N>5> Psändnngsaniräge und 95 Klagen anhängig gemacht worden. Im Jahre >»>2 erhielt H. von seiten seiner Behörde einen Verweis, weil er Untergebene angebvrgt und der 'Behörde über die Höhe seiner Schulden falsche Angaben gemacht hatte. Seit November I»»8 ver suchte H., sich ans den Wuchcrcrhänden zn befreien, und nahm durch Zeitungsannoncen die Geldbilse von Privat Personen in Anspruch, musste jedoch auch für die neuen Darlehen neben entsprechenden Zinsen bis zu 2» Prozent Vergütung bezahlen, linier Verschweigung seiner un günstigen pekuniären Lage und nnter Vernsung auf seine laatliche Stellung soll H. in; November 1»»8 einen Zoll beamten in RvchUtz um 8»»» Mk.. einen Kaufmann in Dresden um 2»»st Mk. »nd von; Juni >»>» bis zum Sep tember 1012 in Dresden 21 Personen um Betrüge von INN bis zu 8»»» Mk. betrogen haben. Das ihm gehörige Mobiliar verkaufte oder verpfändete H. zweimal an Gläu biger nnd machte sich dadurch der Unterschlagung schuldig. Das Urteil lautet unter teilweiser Freisprechung auf 1 Jahr Gefängnis. — Amtsgericht. Der Vaugewerkc Alexander Wladimir M ü n n i ch in Klvtzschc suchte durch Zeitungsinscrate Ar beiter mit Kapitalscinlage zu engagieren: er bot ihnen die Stelle des MateriglvcrwalterS seines Lagerplatzes in Klotzsche an, ans dem sich jedvch kein Material befand. Von den Angeboten griff er das Gesuch eines Kontoristen her aus, mit dem sich jedoch die 'Verhandlungen lange hinzogen. Inzwischen trat Mini »ich mit dem Arbeiter H. in Ver bindung und stellte diesen ei». Die ihm von letzterem über gebenen 2»» Mk. verausgabte Münnich, so das; der Arbeiter nm seine Ersparnisse geschädigt wurde. Den; Angeklagten wird noch ein weiterer 'Bctrugssall zur Last gelegt. Seine Frau betreibt ein Prodnktcngeschäft: dem Bicrlieserantcn desselben gab er ein Gcfälligkeitsnkzcpt in Zahlung und be hauptete dabei, daß die Akzeptants;; eine Hausbesitzerin sei, während cs in Wirklichkeit eine mittellose Verkäuferin war. Der Wechsel ging denn auch zu Protest. Münnich bestreitet, eine betrügerische Absicht gehabt zu haben, wird aber des 'Betrugs überführt und zn 9 Monaten Gefängnis und 2 Jahren EhrenrechtSverlust verurteilt. — Der Fleischergebilse Otto Paul Scheib lich wird des Dieb stahls beschuldigt. Mit ihn; müssen sich der Malcrgehilfc Fr,;nz Richard Mail; is und die Arbeiterin Jda Marie gesch. Hnckcl geh. Sanpe wegen Hehlerei verantworten. ch. genoß bei seinen; Meister wegen seiner Tüchtigkeit großes Vertrauen, dadurch wurden ihm seine Unredlich keiten leicht geinacht. Er stahl dem Meister für mindestens M» Mark Flcischwaren. die er dem mit ihn; in einem Grundstück tätige» Mathis übergab, der sic dann der Hückel brachte. Diese verwendete das Fleisch zum Teil selbst, zum andern Teil verkaufte sic es. Gegen den Hanvtangcklagten Scheiblich wurde von der Verteidigung der Einwand der aeistigen Unzurechnungsfähigkeit erhoben, weshalb der stellvertretende Gerichtsarzt Dr. med. Butter als medizi nischer Sachverständiger zur Verhandlung hinzugczogcn wurde: sein Gutachten bezeichnet jedoch den Angeklagten für zurechnungsfähig und daher für sein Tun verantwort lich. Das Urteil lautet für den Dieb sowohl, wie für die Hehler auf je 1 Monat Gefängnis. NereinSkalcndcr für heute: K. S. Mil.-B. I: Mo».-Vers., lob Uhr, Stadt Petersburg. K. S. Mil.-Inv.-B. König Albert: Hauptvcrs., 8 Uhr, Am See 8. K. S. Mil.-B. Saronia: Mo».-Vers., '„6 Uhr, Bcrcinslokal. K. S. Mil.-B. Sachs. Gren.: Mon.-Bcrs., 9 Uhr, Schrcibcrg. 12. Mil.-B. K. S. Husaren: Gen.-Vers., 9 Uhr, Bcreinslokal. Mil.-B. K. S. Ulanen: Mon.- u. Hauptvcrs., c> Uhr, Vcrctnslokal. Mil.-B. K. S. Karabiniers: Mon. Vers., Bcreinslokal. Patholog. Institut: Tcmonsirationcn. Nercinskalcnder für morgen: D. u. Oe. Tour.-KI.: Wand. Thar., Abs. l!,M, Wand. d. Skiabt., Abs. 6,02. Geb.-B. s. d. Süchs. Schweiz: Herr. Wand.. Abs. 7,16 Uhr, Hptbhf. Manncr-Turnverein: Turnsahrt, Abf. Hptbhf. 7 Uhr. Anö der Geschäftswelt. : Tic Eontincntal-Eaniitliouc- und Gutta-Percha-Eompagnie, Hannover, teilt mit, daß die Konjunktur des NohgummimarkteS eö ihr erlaubt, ihre Preise für l! o n t i n e u t a l - D c ck c n und S ch läuche wiederum, ab 1. Oktober, zu ermäßigen. Di« Preisermäßigung iß zum Teil sehr erheblich und beträgt bet flachen Decke» etwa 12 Glcitschutzdecken etwa 10 A, Tupc-Coursc Decken etwa 10 A und bei Schläuchen bis 8 LektMIek in «l>«n aor>6,»Ii»n uns Deog»,z,n. vro,cß>ur»n « zf ko»s»nlo» riurek SKveN » c,e. venl-in SHV 4S
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