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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1913
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1913-10-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19131004010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1913100401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1913100401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-10
- Tag 1913-10-04
-
Monat
1913-10
-
Jahr
1913
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 04.10.1913
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«nk> evangelische Christen in einer Front im K a in p s e i, in Gottesfurcht und Vaterlands» liebe. Die Türme der Gotteshäuser beider Konfessionen weisen mich oben: ^nr-nu» cmcku, empor die Herzen, In die sem Sinne wünschen die evangelischen Mitbürger ihre» katholischen Glanbeiisgeiivsse» gesegnete Fortschritte ihrer Gemeinde. — Die evangelischen Teilnehmer brachten ein kräftiges Hoch im Sinne der Worte des lliednerS aus, ge- soig, von freudigem Beifall der Festversammlung." Ware doch überall das Verhältnis zwischen den beiden Konsessionen sv vorbildlich schön! Dann kämen die jesiiillsch ultramvntanen Haderstister nicht aus ihre Kosten. Staat und Kirche ln Italien. Das großzügige und unparteiische Verhalten der italie nischen Staatsgewalt gegenüber dem KlerikaliSmuS wird in einer römischen Zuschrift der „Köln. Ztg." vom 28. September i» folgender interessanten Weise geschildert: «Das Verhalten der Klerikalen hat oft etwas un glaublich Komisches. Während sie ans Befehl des Vatikans nnnnterbrochen mit Worten gegen den italienischen Staat und seine Gesetze losziehen, der die Kirche der Freiheit be laube und sie in unerträglicher Bedrängnis halte, liefern sie iniiner von »enem durch die Tat den Beweis, das: sie unter den schützenden Fittichen eben dieses italienischen Staates und nur durch seinen Schuh sich der vollk o m m e n st e n Bewegungsfreiheit erfreuen und fast mit gröberer Sicherheit an die Oessent- lichkeit treten können als in jenen Tagen, da noch die Priesteriierrschaft sich mit ihrer eigenen Polizei, ihren Söld nerscharen und mit französischen Bajonetten umgab. Cr st vor wenigen Wochen haben sie ein internationales katholi sches Tnrnersesl in Rom abgehalten, dessen italienische und ausländische Teilnehmer unter dem Schutz der italienischen Truppen und Polizei znm Vatikan zogen und ohne diese» Schuh zweifellos mit den Fäusten der antiklerikalen Par teien eine unerfreuliche Bekanntschaft gemacht hätten. Gcsiern haben die Klerikalen eine Kundgebung veranstaltet, die mit allen Einzelheiten eigens dazu gemacht erscheint, um aller Welt durch die Tat zu beweisen, daß die italienische Regierung keine höhere Pflicht kennt, als die Kirche und ihre Anhänger in der Ausübung ihrer Kultus- wie ihrer Parteitätigkeit vor allen. Unbilden und Eingriffen ihrer Gegner zu schützen, und daß sie diese Pflicht auch bestens zu erfüllen weih. Cs sollte nämlich ein Kongreß oder Fest der katholischen V ereinc v o n Vati u m lProvinz Roms abgehalten werden, was im Grunde auf eine grobe Heerschau und öffentliche Machttundgebnng der gesamten klerikalen Organisation des ehemals päpstlichen Gebietes hinauskommt. Als Schauplatz dieser Heerschau, an der Hunderte von Geistlichen mit dem Kardinal Agliardi an der Spitze teilnelnnen sollten, wühlte man ausgerechnet den Ort der Provinz Rom, wo die antiklerikalen, sozialistischen, anarchistischen und sonstigen unruhigen Elemente erfahrungs- gemäb durch Rücksichtslosigkeit und Tatbereitschast sich vor allen anderen anszeichnen. Nach dem Sprichwort: „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um", durfte» sich die vatikani- ^ scheu Scharen, die am gestrige» Sonntag in Marino, dem ^ weinfrohen Städtchen des Albanergebirges, mit Fahnen und klingendem Spiel znsammenkamen, nicht wundern, wenn sie mit blutigen Köpfe» abziehen mnstten. ^ Die Gefahr eines gewalttätigen Knsammenstostcs mit den Gegnern des Klerikalismns war desto gröber und osfen- barer, als die Erregung über das internationale katholische ^ Tnrncriest noch nach zitterte und der Wahlkampf vor der Tür ^ ^ steht. Aber das Vertrauen der Klerikalen ans die Vor- Tt ^ sehnng und den schützenden Arm der italienischen Regierung § A Ofar tUz'l; genug, dab sie der Gefahr kaltblütig entgegen- ^ » gingen. Und das Vertrauen wurde nicht getäuscht. Der "8 L S t a a t tat seine Pflicht musterhaft: er schickte nicht «2 Hs weniger als 1500 bewaffnete Mannen an Soldaten und Poli- ^ - zistcn nach Marino jimmer ein Mann Schntzwache aus drei oder vier Klerikale) und ordnete den ganzen Sicherheitsdienst ««so grvstarlig, dab die Messe im Freien, der Festzug mit A « Musik und Fahnen, die Ausfahrt des Kardinals Agliardi L -» »siv. inmitten der durch eine doppelte Hecke von Bajonetten Z znrückgehaltencn gegnerischen Bevölkerung in voller Ord- r s nung ungestört vor sich gehe» konnte». Einige unsreundliche M Zurufe ans der Zuschauerinenge konnten die Begeisterung und Festfreude der Klerikalen nicht weiter trüben, und ihre a^t Presse kann heute mit vollkommener Genugtuung von dem triumphierenden Gelingen des ProvinzialkongresseS der ch- katholischen Vereine von Latium erzählen — dank der Für- , sorge des italienischen Staates, der die Freiheit des Ge rs Wissens, der politischen Meinung und ihrer öffentlichen Be- K tätigung gewissenhaft und nachdrücklich zu wahren versteht. Diese jüngste Erfahrung wird aber den Vatikan und seine Presse nicht nblialten. demnächst wieder das abgedroschene Klagelied über die Unfreiheit und Bedrängnis der katholi schen Kirche in Italien anznstimmen,und die Katholiken der ganzen Welt gegen den italienischen Staat anfzureizen. lind die deutschen Geistlichen in Rom werden sortfahrcn wie bisher, dem Oberhaupt des Staates, unter dessen Schutz sie leben, den einfachsten Ausdruck schuldiqer Höflichkeit zu ver sagen, als wäre er ein Christenversolger wie Nero und Diokletian und im Bunde mit dem Höllenfürsten. Statt die Gründe des Abfalles vieler Italiener von der Kirche in sich selbst zu suchen, wird die Hierarchie fortscihrcn, über die Schlechtigkeit der Menschen und über die Sekten zu jammern und alle Mächtigen der Erde um Hilse gegen den — unauf haltsamen Fortschritt anznrnfen." Vom Balkan. Der Thron von Albanien. Wie unser Wiener Korresondcnt meldet, wird P r i n z zu W i e d vorausnchtlich gegen Ende Oktober in Wien eintreffen und von Kaiser Franz Joseph in Audienz empfangen werde». Die Audienz und die sich an jchliestenden Konferenzen mit dem Grasen Berchtold gelten der Kandidatur des Prinzen zu Wied für den Thron von Albanien, lieber den Stand der Kandidateufrage erfährt unser Korrespondent von unterrichteter Seite noch folgen des: der Vatikan und die klerikalen Kreise in Oester reich machen grobe Bemühungen, ihrem Protege, dem katholischen Herzog von Urach, zur Fürstenkrone von Albanien zu verhelfen. Das amtliche Italien wünscht einen Protestanten als Herrscher von Albanien und wäre geneigt, die Kandidatur des Prinzen zu Wied zu unterstützen,- auch Rumänien seht sich für Ihn ein, da er ein Verwandter des Königshauses ist. Das Deutsche Reich soll sein Desinteressement in der albanischen Fürsienfrage erklärt haben. Die Tripelentente würde g'-gen den Prinzen z» Wied wohl kaum etwas einznwendcn haben, können die ihr nngchörenden Mächte doch kaum wünschen, das, Albanier, durch Einsetzung eines katholischen Fürsten ein Herd der beständigen Unruhe würde, was not wendigerweise die Teilung Albaniens durch O c st c r r e i ch und Italic' n zur Folge haben würde. Ter Prinz zu Wied hat also ganz gute Aussichten, »nd es ist als sicher anzunelnncn, das, seine Kandidatur vollen Er folg hat, wenn es ihm anlästlich seines Wiener Besuches ge lingt. die Znsttmmunc Oesterreich-Ungarns zu seiner Thronbesteigung z» erwirken. Die Lösung der albanischen Regentensrage ist mit Rücksicht aus die Zustände in Alba nien dringend geworden. Der Prinz wird sich übrigens von Wien nach Rom begeben Zweck dieser Reisen ist die Vorstellung des Prinzen bei den leitenden Persönlichkeiten, sowie die Erkundung der Bedingungen, unter denen seine etwaige Bewerbung um den Fnrstcnthron Albaniens er folgen soll. Nach dem Ergebnis dieser Rciien wird sich der Prinz endgültig über die Frage seiner Kandidatur ent scheiden. St» Tagesbefehl «« das türkische Heer. Der türkische Generalissimus bat an alle Armeekorps einen Tagesbefehl gerichtet, in dem er von der Unterzeich nung des türkisch-bulgarischen Friedensvertrages Mittei lung macht und sagt: «Nach großen militärischen ttnglücks- sällen und ernsten Gefahren sttr den Bestand des Reiches wurde eine feste Grenze erreicht und die durch geschicht liche Traditionen mit der Türkei verknüpften Städte wur den zurückerobert. Die Negierung hat die politische Situation gewonnen. Diese glücklichen, alle Hoff nungen Ubertresfenden Resultate sind die Folge der Aus dauer. Festigkeit und Ruhe, welche die Armee bei Aus führung der Wünsche des Sultans und der Bestrebungen der leitenden Männer an den Tag gelegt hat. Der Tages befehl dankt der Arme und gibt der Hoffnung Ausdruck, daß sie auf diesem Wege sortfahrcn werde: denn eine Armee, die frei von persönlichem Ehrgeiz dem Dienste für das Vaterland ergeben sei. könne in naher Zu kunft noch größere Erfolge erringen und Verlorenes wicdergewinnen. Reservistencinbernsuugen in Griechenland. Durch königliches Dekret werden die am l8. August griechischen Stils entlassenen Reservistcn-Iahrgängc l»Ol bis >000 der Evzonen-tIagerFBataillone wieder zu den Waffen berufen. Bon der bulgarischen Politik. Der neue bulgarische Gesandte in Petersburg Dimitri- jcw erklärte, daß Bulgarien jede Rcvancheidee fern- liege. Ebenso wenig sei die bulgarische Regierung an dem albanischen Aufstande beteiligt. Sie könne auch nicht mit da für verantwortlich gemacht werden, das, sich der albanischen Bewegung einzelne bulgarische Bandensührer angcichlossen hätten aus die die bulgarische Regierung keinen Einfluß nuSznüben vermöge. Die Gerüchte über ein türkisch-bul- garischcS llebereinkommen werden von Radko Dimitrijcw ebenso geleugnet, wie die von einer Blockbildung mit Ser bien, Rumänien, Griechenland und Montenegro. Eine Annäherung an Serbien wäre nicht ausgeschlossen, wohl aber an Griechenland, das das einstige bnzantinische Reich wieder Herstellen wolle. Der Albanerführcr Riza Vey s. Nach einer Meldung der „Neuen Freien Presse" soll der Albancrführer Riza Ben vor Djakowa gefallen sein. Tagesgeslhildte. Kaiserliche Reisedispositioncn. Der Kaiser trifst heute jSvnnabcndl in Potsdam ein und begibt sich am Sonntag nach H u b e r t n s st o ck , wo er sich bis zum Ist. Oktober ans- halten wird. Die Kaiserin wird ebenfalls in Hnbertus- stock anwesend sein. Am IR Oktober nachmittags tritt der Kaiser von Potsdam ans die Reise nach Trier an, wo die Ankunft am 11. vormittags cc-folgt. Es findet kein offizieller Empfang statt. Vorgesehen sind die Besichtigung der Kaiier Wilhclm Brücke, der Ausgrabungen beim Kaiser palast. des Provinzialmuseums, des Amphitheaters, der Basilika des Domes und der Liebsrancnkirchc. "Nachmittags ährt der Kaiser nach Lieser und nimmt beim Landwirt- chastsminister v. Schorle in er Wohnung. Am 15. begibt ich der Kaiser nach Gerolstein zur Kircheneinweihnng und zur Besichtigung des neuen Krongntes Villa Sara bvdiö. Am gleichen Tage reist der Kaiser im Auto weiter nach Bonn, wo er in der Villa Lchaumbnrg «bsteigt und sich bis znm 17. abends aufhält. Von Bonn ans fährt der Kaiser mit dem Hofzug nach Leipzig zur Einweihung des Völkerschlachtdenkmals und kehrt am 18. abends wieder nach Potsdam zurück. Das Ergebnis der Reichseinnahmen für das dritte Quartal 1018 ist ein relativ günstiges. Die Besserung der Neichscinnahmen hält an. Der Mchr- ertrag an Zöllen betrug im Juli bis September durchschnittlich 5 Prozent. der Mchrertrag an Steuern durchschnittlich 8 Prozent über den Etats anschlag. Die Versasinngssrage in Mecklenburg. Wie die „Landeszeitung sttr beide Mecklenburg" mitteilt, ist von den beiden Großhcrzögen die Wiedereröffnung der Verhandlungen des außerordentlichen Land tages auf den 20. Oktober festgesetzt worden. Die Ver handlungen finden wieder in Schwerin statt und betreffen die bekannte Versassnngsvorlage vom Frühjahr dieses Fahrcs. Von der Afrika-Reife Dr. Solss. Staatssekretär Tr. Solf kam am 20. September in Lagos an, wo ihm ein festlicher Empfang durch die englische Regierung bereitet wurde. "Alle Schisse im Hasen hatten geflaggt. Ter Gouverneur erschien mit seinen Beamten an der Landnngsbriicke, wo eine Ehrcnkompagnic ausgestellt war. Fm Gouverncmcntsgcbändc fand ein Diner statt, bei dem der Gouverneur eine deutsch freundliche Rede hielt, worauf der Staatssekretär ent sprechend erwiderte. Am 27. September fuhr ein Luxus- Eptrazug nach K a n o ab. Die Lokomotive war mit dem Reichsadler und deutschen Flaggen geschmückt. An sämt lichen Hauptstationen fand eine Begrüßung durch die Be amten, die Kaufmannschaft und die Eingcborenen-Machthabcr statt. Am 28. September war in Zungcrn, der Haupt stadt von Nordnigericn, ebenfalls offizieller Emp- sang. Am 80. September traf Dr. Sols in Kano ein, wo ihn der Resident und der Emir mit Reiterscharen und orien talischem Gepränge am Bahnhofe erwarteten. Der Staats sekretär bat überall die herzlichste Aufnahme gefunden. Der Deutsche Handelstag zur Konkurrenzklansclsrage. Fn einer an den Bund es rat gerichteten Eingabe hat sich der Deutsche Handels tag mit aller Entschieden heit gegen die Beschlüsse der R e i ch s t a g S k o m- Mission hinsichtlich einer Neuregelung der Bestimmungen über die K o n k n r r c n z k l a u s c l der Handlungsgehilfen gewandt. Tie Eingabe vertritt den Standpunkt, daß die gel tenden gesetzlichen Bestimmungen vollkommen genügten, um Auswüchsen in der Tätigkeit von Konkurrcnzklanscl- verträgcn entgegenzntrcten. Wünsche man jedoch eine Neu regelung, so dürfe diese keinesfalls über die Bestimmungen des ersten Ncnierungscntmnrss hinausgchcn. Ausländer an deutschen Hochschule». Zur Frage der Immatrikulation ausländischer Studenten an der Universität Berlin wird mit- getcilt, daß cs sich einstweilen nicht um eine Beschränkung der Aufnahme von Angehörigen anderer Nationen handle, sondern nur um russische Studierende. Das Ministe rium hat angeordnet, daß für das Winterhalbjahr 1018/11 neue Immatrikulationen russischer Studierender in Berlin nicht vorgenommen werden. Andere Ausländer werden von dieser Verfügung überhaupt nicht betroffen. Die Organisation des französischen Lustfahrweseus. General Bcrnard, der künftige Leiter der fran zösischen Luftschifsahrt, hat sich bei seiner Aufgabe der Mit wirkung des Obersten E st i e n n e versichert, dem srüher das Laboratorium von St. Qnintin, die Wiege der fran zösischen Militäraviatik, unterstand. Esticnne soll die Leitung des A n g r t f s s f l u g w c s e n s, sowie des Flugdienstes für die Artillerie und Kavallerie übernehmen und mit dem Studium und der Beurteilung der Fortschritte auf flugtechnischem Gebiete betraut werde». Der Flug dienst für Kavallerie ist eine neue Einrichtung und wird zehn Flugzeuggcschmadcr von je 0 Apparaten um fassen. Dieses Geschwader ist aus schnellen, leicht zerleg baren und leicht zu befördernden einsitzigen Eindeckern zu sammengesetzt. A«-»ürtige laudwirtschastliche Arteiter i» Deutschlaud. Nach behördlicher Zusammenstellung hat die deutsche Landwirtschaft lm vergangenen Sommer bis 15. Sep- tember 4 30 000 ausländische Arbeiter beschäftigt. Die Zahl lst gegen das Vorjahr wieder um durchschnittlich 30 000 gestiegen. A«S der »sterreichtscheu Diplomatie. Dir Meldung, daß der gegenwärtige österreichische Gesandt« in Bukarest Prinz Karl Emil zu Fürst enberg zum Botschafter in Berlin an Stelle des Grasen Szvgyenp - Marich auSersehen sein soll, wird von unterrichteter Seite als unzutreffend bezeichnet. Der Prinz werde als österreichischer Botschafter nach Madrid gehen und dort den bisherigen Botschafter Grasen v. Wydenbruck ersetzen. Der frühere türkische Fiuauzmiuifter Dschavid Bei wird demnächst nach Berlin kommen, um hier über die zwischen der Türket und Deutschland schwebenden finanz politischen Fragen zu verhandeln. Es handelt sich hier bei um die Regelung der k l e i n a s i a t i s ch e n Eisen- bahnpläne und um eine Beteiligung Deutschlands an der türkischen Anleihe. Dschavid soll übrigens, der „B. Z." zufolge, ungeachtet seiner sranzosensrenndiichcn Aeußerun- gen, die kürzlich so viel Staub ausivirbelten, ans die Ver handlungen. die seit einiger Zeit Über die erwähnten Fragen bereits geführt werden, einen günstigen Einfluß ansgcübt haben. Nachkläug« zu den französischen Herbstmanöveru. Einer Blättermeldung zufolge wird der Minister rat sich anläßlich der an den Herb st m anöver n ge übten Kritik mit der Frage beschäftigen, ob in dem Ober befehl zweier Armeekorps, die an diesen Manövern teil- genommcn lxrben, Veränderungen vvrzunchmen seien. Die Veränderungen werden nur eine beschränkte Zahl von Generalen betreffen. Ausgedehntere Maßnahmen jedoch werden hinsichtlich -es Personals des Intendantur- d i e n st e s getroffen werden, das sich bei den Manövern als mangelhaft erwiesen hat. — Der Deputierte und ehemalige Kriegsminister M c s s i in n verlangt im „Matin", daß die Altersgrenze für Generale ans 00 und sttr Obersten auf 58 Jahre herabgesetzt werde. Durch diese Maßnahme würde die Armee einen außer ordentlich kräftigen Zuwachs erlangen. Die Gelegenheit sei günstig. Das Parlament biete sich an, den Offizieren aller Grade eine sehr beträchtliche Svlderhöhnng zu be willigen. Diese werde nur dnrchgeführt werden, wenn gleichzeitig durch Herabsetzung der Altersgrenze sür Gene rale und höhere Offiziere eine Verjüngung der Cadrcö er zielt würde. Ein nencr englischer Lnstflottenstüßpnnkt. Die Admiralität bat einen zweiten Lustslvttenstütz- pnnkt sür die Flotte in Castle unweit Southampton ge schaffen. Der nz: u e F l u g st ü tz p u n k t erhält drei Berge- hallcn mit drei Luftkrcnzern und 84 Flugapparaten. Die amerikanische Tarifresorm. Der Senat lmt den Kons e r e nzbericht über die Tarifbill mit 80 gegen 17 Stimmen a n g c n v m »i e n und den Vermittliingsvvrschlag des Repräsentantenhauses betr. die Besteuerung von Termingeschäften in Baumwolle ab gelehnt. Der Senat hat auch seinen eigenen Abändernngö- vorschlag hierzu fallen lassen. Dadurch scheidet diese Frage ans der Tarifblll ans, soweit der Senat in Betracht kommt. Die Bill wird nunmehr unverzüglich dem Re prüfen, t a n t e n li a n s e zugeden. Dann wird sic dem P r äsid c n. t e n vorgelegt, von ihm unterzeichnet und dadurch Ge- setz werden. GewcrkschaststerroriSmnö in Amerika. Fn Ncwnvrk wurde ein Mann namens Davis unter der Beschuldigung verhaftet, am 3. September 1011 eine E i s c n b a h n b r ü ck c bei Mount Bcnon im Staate Ncw- nork in die Lust gesprengt zu haben. Davis soll ein Geständnis abgelegt haben, wodurch verschiedene Beamte de: Labvur-llnion in die Angelegenheit verwickelt werden. — Der Schatzmeister der Metallarbeiter, OvneS in Indianapolis, ist unter der Beschuldigung der Verschwörung verhaftet worden. Es heißt, daß er in die Angelegenheit des in Ncwyvrk verhafteten Davis ver- wickelt ist. Deutsches Reich. Die Neichsrcgierung hat die Ein stellung einer Etatssvrderung von 400 000 Mark in das Budget beschlossen zur Tuberkulosebekämpfung. Die Korrespondenz „Hoffmann" meldet: Wegen seiner Verdienste um das Deutsche Museum wurde dem Kom merzienrat Sack in Leipzig der bayrische Michael- ordcn 4. .Klasse mit Krone verliehen. Die Meldung, daß zwischen dem BctricbSkrankcn- kasscnvcrband und der Acrztcvrganisation ein Vertrags entwurf ausgestellt sei, entbehrt nach einer Mitteilung der Korrespondenz dcS „Verbandes der Aerztc Deutschlands" jeder tatsächlichen Grundlage. Während des Druckes nachts einqeiiansieue Neueste Drahtmeldungen. Danzig. Der Kaiser traf heute abend kurz vor 7 Uhr mit Sonderzug in Danzig - Langfnhr ein. In seinem Ge folge befanden sich u. a. der Fürst zu Dohna. Zum Empfange war der kommandierende General v. Mackensen anwesend. Der Kaiser begab sich im Automobil in das Kasino der Leib- Husarcn-Vrigadc, wo ein Festmahl stattfand. In den Straßen bildeten Husaren Spalier. Wien. Am 10. Oktober findet vor dem Schwarzenberg- Denkmale eine große militärische Feier zur Erinne rung an die Befreiungskriege in Gegenwart des Kaisers statt. Leipzig. Zwei S p i o n a g c p r o z e s s c kommen vor dem Vereinigten zweiten und dritten Strafsenat des Reichs gerichts zur Verhandlung und zwar am 10. Oktober gegen den Schankwirt Bernhard Kreutncr, den Schlosser Reinhardt Driengenberg, den Schlosser August Schacfcrö und den Sprachlehrer Viktor de Sacy in Essen wegen Ver rats militärischer Geheimnisse, Diebstahls, Hehlerei usw., ferner am 24. Oktober gegen den Schneider und Bureau gehilfen Paul Biesalski aus Sablon und den Schlosser Karl Bicsalski aus Longwy wegen versuchten Verrats militäri scher Geheimnisse und schweren Diebstahls. Straßburg. Mit bezug aus einen in einer westdeutschen Zeitung erschienenen Artikel mit der Neberschrist „Statt halt e r w e ch s e l im Reichslande in Aussicht" er fahren wir, daß an maßgebender Stelle von einem Statt- h^lterwechsel nichts bekannt ist. Gewisse in dem glei chen Artikel mitgcteilte Personalvcrändcrungen im obersten Verwaltungsdienste des Landes sind ebenfalls, wie uns von zuständiger Stelle versichert wird, rein erfunden und ent behren jeder Grundlage. Rewyork. Der Befund der L c i ch e n s ch a u j u r y im Falle Aumüllcr lautet, daß der Priester Schmidt für den ToddcrAnnaAumüllcr verantwortlich ist. Während der Verhandlung hatte Schmidt einen Tvbsuchtsanfall. Er zerriß seinen Ros-nkranz und schleuderte ihn unter die Vertreter der Zeitungen. Franksnrt a. M. lAbcnds Schluß.) Kredit 188!4. Staatsbalm 151. Lombarden 27. Still. Paris, 8 Uhr nachmittags. 8 Rente 87,80. Italiener 87,65. Spanier 88,25. 4 N Türken unifiz. 86,20. Türkenlosc 188,50. Ltlomanbanl 641. Träge.
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