Volltext Seite (XML)
Bmi« «ld gnnmtie«. — vezirk-,er«i> Dr«»d«»-G»i8»itz. In der kürzlich »8o«sal- «»««» Hauptversammlung gab brr Jabreobertch» de> vor» sitzenden rtn erfreuliche« vtl» «brr bl« t» ««rsleffrnen Sabre »er- wiegend aus dem Gebtet« »er Krieg-lüetoes« dewdhrt« Tattatrit. Die an und ,«r sich Ilelnr «ereintßung. brrzurzeit 7l>«tMtted,r aktt, angeboren, da »0 t« Salbe stehen, zeichnete SM g». arteg», anleth«. zahl», »dll «. an bt, KrtegSoraantsatio« .»reldner «rrelna, gründet« «tt »M M. au» der Hauptkasse «lue «tgenr Unterstützung»»«««, dl, durch «tn» untar den Mitgliedern vee anstaltet« Gammluna um l»M M. verstärkt «urd«. Neun Gen dungen an chri»g»t«tt»eb«er unserer Vorstadt ginge» »>»ber «»» Fel». Unterstützungen verschiedener «rt «»unten «ngebdrtgen von »rtrgern Hiera«» gemäyrt werden. W», tn anderen Jahren, so wurden auch diesmal Promten sür Konfirmanden »er S». ve- »trklschulr gesitstr«. »er durch Todesfall erledigt« Posten de» ersten Schriftführer» wurde durch die «Hl de» Rat»Iekr«ttir» Viag Ptnkert wtederbefetzt. während sonstig« Neuwahlen in der Krieg», zeit nicht ftattsanden. — I« »r«»d«er Lehrerinnenvereln wird «onnaden», den «. März, abend» ft 8 Uhr, Fräulein Helene Sumper au» München» dir Vorkämpfertn der Madwensortbildungäschul« in Bayern, über «Probleme der weiblichen ftortbtldung»1chule" sprechen. Der Vortrag findet im Stedel-Saal« de» Verein-Hause» llbrtftltcher junger Männer an der Ammonsirah, statt. G«fte sind willkommen. — De» Srauruveret» »er Preuzgewelnd, hält nächsten Mon tag, abend» 7 Uhr, Psarrgassr 1, >., sein, Hauptversamm lung ab. — «van,«lisch«« Jüngling»»««»» »«« «rrnzgmneiud«, Jugend- beim «n der Kreu-ktrch, 8. Morgen Gonntag, abend» 8 Uhr, Bortrag von Pastor Sie. theol. Schuster: Zietseerlebniffe in Italien«. ftlo Uh, Andacht. Derselbe. — »re»»«rr Jngrndbun» «. »riegdverbereitungddienst. »tenft sür Epnntag, den 87. Jrbruar. 1. Pomp.: 8 Uhr nachm. Marienbrück«: Sntsernung»schdtzen unb Patrontllen- dteust. 8. Pomp.: 9 Uhr vorm. RetchenHach-, Eck« Vutzkowftraste: Tervaindeurteiluna und vorpoftendienst. «. Komp.: 8 Uhr nachm. Naue »affe l8: Mauserlotn-Gewehrschietzen. 0. Komp.: 8 Uhr vorm. Alaunvlatz. 8. Komp.: Dienstfrot. 7. Komp.: l0,«ü Uhr vorm. Jugendheim: Gewehr-Exerzieren. 8. Kowp.: 7 Uhr vorm, »m Hecht: Exerzieren und Gefechtsübung aus dem Heller, u. Komp.: Dienstfrei, lv. Komp.: l Uhr nachm. Wilder Mann: Keldmarsch nach Mooitzburq. li. Komp.: Dienstfvri. — Montag, " ns» Hs Uhr, im Jiigritdheii den 28. Februar, abcii im: Vortrag beS Herrn Kaufmann» Meser über: »Dt« Entstehung der Stritt". Amneltzungen »um KriagSvovberettung-dienst täglich von ll bi» 1 llhr vormittag» m»d 8 bi» 8 Uhr nachmittag» in der Geschäfts stelle, Seidnttzer Straße iS. 1. Bermischter. Das Gefangenenlager in Wittenberg. Die „N. «. Z." schreibt: Am 8. November v. I. hat her Berliner amerikanische Bot schafter Herr Gerard brm amerikanischen Botschafter in London eine« Bericht über einen von ihm am gleichen Tage dem Gefangenenlager tn Wittenberg ab gestatteten Besuch übersandt. Diese, Bericht, der die Zu stände in dem Gefangenenlager i« verschiedenen Richtungen bemängelte, ist besonder- von der englischen Presse, daneben aber auch von -er Presse anderer Länder, in einer zum Teil noch entstellten Weise ausgenommen worden, die ge eignet ist. ein unzutreffende- Bild von der Lage unb der Behandlung der Kriegsgefangenen in Wittenberg zu geben. Da der Bericht von der hiesigen amerikanischen Bot- schaft gleichzeitig auch dem Auswärtigen Amte mitgetcilt worden war, bat das hiesige Kriegsministerium geglaubt, in einer eingehenden Aeutzerung zu den verschiedenen darin zur Sprache gebrachten Punkten Stellung nehmen zu sollen. Diese Aeutzerung ist der hiesigen amerikanischen Botschaft übersandt worden. Was die Darstellungen tn der englischen Presse anlangt, so verdient noch hervorgehoben zu werden, bah die „West- mtnster Gazette* in ihren Mitteilungen vont SO. November über ben Bericht folgendes behauptet hat: „Auch über körperliche Mißhandlungen sei geklagt worben: doch habe sich btzr Lagerkommandant geweigert, diese Fälle unter- suchen »u lasten." Dtese Behauptung ist dahin rtchtigzu- stellen, -atz der amerikanische Botschafter bet seinem Be suche nicht Beranlastung genommen hat. dem stellvertreten den Lagerkommandanten von Mißhandlungen Kenntnis zu geben, also auch von einer Weigerung des Komman- banten, diese Fälle untersuchen zu laste», nicht die Rede sein kann. Die angestellten Erhebungen haben keinerlei Anhalt dafür gegeben, batz außer in dem tn der Aeutzerung des KrtegSmtnfteriumS erwähnten Falle eines englischen Arzte» Kriegsgefangene jemals tn dem Lager tätlich be rührt worden sind. Zu dem Vorgänge mit dem Arzte ist zu bemerken, baß bedauerliche Etuzelfälle solcher Art. wenn sie auch glück licherweise zu ben Seltenhette« gehören, leider nie ganz zu vermeiden sind. Daß die deutschen Gefangenen in England in dieser Beziehung keineswegs sicherer vor ähnlichen Vorfällen sind, beweisen ». B. eidliche Bekundun gen aus England »urückgekehrter deutscher Zivilpersonen, wonach tn dem Gefangenenlager tn Stratforb ein Sergeant de» AufstchtSprrsonalS sich zahlreiche Tätlichkeiten gegen Internierte hat zuschuldrn kommen lasten, und zwar — wie ausdrücklich bekundet worben ist —, ohne batz Lagerosst- ztere, die zugegen waren, dem Einhalt geboten haben. Ebenso ist tn dem Gefangenenlager tn Knockaloe auf der Insel Man ei« Deutscher nachweislich ohne ieöe Beran- laffung tn einer glücklicherweise nicht lebensgefährlichen Art von einem englischen Wachtsvldaten angeschoffen wor den. weil dieser durch die Nachricht von dem Tode zweier Söhne bei den Dardanellenoperationen in Erregung ver- setzt worden war. Au» dem tn der „N. A. mttgeteilten Wortlaute der Erklärung des preußischen AriegSminrstertnmS heben wir folgendes hervor: S. Der Herr Botschafter erwähnt in seinem Bericht, ein britischer Sanitätsoffizier sei von einem - eut - schen Unteroffizier geschlagen worden. Die An- gelegenheit ist vy» dem Kriegömtntsterium, nachdem der Herr Botschafter sie zur Sprache gebracht hatte, geklärt worben. Es hat sich hrrauSgestellt, daß «S sich um «in b«. bäuerliche» Mißverständnis, sowie um eine Ueberschrettung der Befugnisse durch einen aufsichtführenben Unteroffizier gehandelt hat. Der englische Arzt, Saptain vibal, hat dem mit ihm in Verbindung getretenen Offizier des Krieg-- Ministerium- persönlich gesagt, die Angelegenheit sei für ihn vollkommen erledigt. Der Herr Botschafter hat durch den Herrn Gesandten Jackson ebenfalls Mitteilen lasten, siegen-, anch für ihn sei die Angelegenheit erledigt; ja, er habe sogar den Wunsch, daß sie nicht wett» »erfolgt würbe, da sonst der von ihm angestrebte Austausch des Dr. Btdal tn Frage gestellt werde» könnte. Da» KrtegSmintsterium vermag nicht seine Ueberraschung darüber zu verhehle«, daß dieser Punkt gleichwohl in oem Bericht« an die Londoner Botschaft zur Sprache gebracht Wörben ist. 10. In dem Bericht hettzt es weiter: „Ferner gingen mir von Leuten, die »um Arbeitslager geschickt waren, Klagen darüber zu, -atz sie nicht ihren vollen Lohn für die Zeit, die sie gearbeitet hatten, empfangen hätten. Die Be- Hörden versprachen, diesen Fall z» untersuchen." DaS KriegSministerium hält es zur Vermeidung von Mißver ständnissen für wichtig, eine genaue Darlegung des Bor- ganges zu geben. Dieser spielte sich folgendermaßen ab: Der Herr Botschafter teilte dem stellvertretenden Lager kommandanten, Major Kreitling, die ihm gewordene Mit- teilung über das angebliche Borenthalten de» Lohne» mit. Der bezeichnet« Offizier erklärt« dem Herrn Botschafter darauf, das sei unmöglich; er bäte ihn aber, noch einmal mit ihm zurückzukommen, um die Leute» die es ihm gesagt hätten, festzustellen. Der Herr Botschafter lehnte die» jedoch ab. Daraufhin nahm der Offizier Gelegenheit, dem Herrn Botschafter zu erkläre«, wen« er da» abtehne, so müsse er sich darauf beschränken, ihm mitzutetle«, daß die in Betracht kommenden Leut« ihm Hie Unwahrheit gesagt hätten. ?.b!s ><äi.ooobii Verding gung. Di» Lieferung de, Fenster für den Pofttzar neubau in Kötzichenbroda soll tn 2 Lolen vergeben werdrn. Frist für dt« Verirag-eriüllung: S Wochen nach Erteilung de« Zuschlags. Zeichnungen, Bedingungen sür die Bewerbung uiw.. Perirag»- bedingungen und Preteverzelchniss, liegen im Postbauamt tn Kötzichenbroda, Meißner Straße öS. zur Einsicht au, und können daielbst. ,ow«tt der Vorrat reicht, für 1 M. SO Pf. bezogen werdrn. Die Angebot« sind unterschrieben und verschlossen mit ent sprechender Äusschrist an da» Postbauamt tn KSßichenbroda frankiert etnzuienden. Dt« Angebote werden in Gegenwart der etwa er- schienenrn Bieter den 10. März ISIS vormittag» 11 Uhr daietbst Wochen vom Tage der Eröffnung der lein» der Angebot« für annehmbar die Äviehnung »amtlicher Angebote Vorbehalten. Dre,d«n-A..'den lv. Febr. 1916. Kaiserliche Ober-Postdirektion. Kreitag de« »O. Meie» 1816 nachmittags 2 Udr soll km Lrätz'schen Lokal hterseidst dl» Iagdnutzung der Neherdorser Fluren auf 6 2ahr« di» zum 81. März IS22 öffentlich meistbietend verpachte» werden, wozu Pachtliebhaber ringrladen werden. Die Pachttnkmgungrn werden ii» Termin bekanntgemacht, können auch gegen Erstattung der Kopialirn von dem Unter zeichneten bezogen werden. Der Jagdbezirk, der ca. V80 k groß ist, liegt an der Königlichen Drünhäuser Forst und ist ca. 20 Minuten von der Bahnstation Finsterwald» «nlsernt. Nehrsdors,M.-L.. den 22. Februar ISIS. v«» I»s«> ve»ee«st»tt«>e ss Herrmann. Ortsrichter. AmM-UM. Unser« Kurse finden ab 14. Februar nicht mehr im Stände, hau«, sondern ' in un8vfvm ttvim, l-rmäliLunIrLÜs 13,!!!., statt. Nähere» u. Anmeld, daselbst von S—13u. 5—8, in der Kanzlei de» Kgl.Gtenogr. Laudesamls, Augustusftr.. von v-1 u. 4-6 " F ' ' ' staatl. gepr. Lehrer Nyrni :m de räuiein B. Mart«»»», der Stenogr., Louisenstr. SO. l-, von 10-8 Uhr. ilmim ItM-ftlM lM«WtMl>IW,k.s. Versicherungen mit Einschluß der Kriegs-rodeß. u Kriegs- Jnvaliditäts - Gefahr schließt bis auf weiteres noch unter be sonders günstigen Bedingungen die Germania zu Stettin Sicherheitsfonds 433,2 Mill. Mk. Auskunft erteilt die General- Agentur der Germania, Dresden, Pirnaische Straße 69. Dampfkessel, gebraucht, gut erhalten, ca. 60 qm Heizfläche, 10—12 Alm. Be- trtedsdruck. zu kaufe« gesucht. Angebot« mit genauen Angaben über Alter, Konstruktion und Abmessungen nebst äußerstem Preis ' " . d. Bl. unter 4. 4. SSS an dt« (kcved. erdeten. HMisl-I-Ldorzl. kür LLrmuüsrruelMM 8 Plitmarkt lv, an der Kreuzkirche. 14. Ttl.l8l0S.,Rose»Krafte 4S. T-l.2178k. e 4, , - 22«7.Hechtftrgftr 27, - 11596. >ts««rtk»latz 1». - K162. Eingang Ltndenaustr. Söünerftrafte 1». - 22806. vie»ertftra»e »1. - 18871. Warthaer Wir. 14, - llvso. «etttuerftr. 17. - 2168«. orgauer Gtr. io. - 2158». romveterftr. S. - 22967. eftelsdork. Etr. 16. - 18118. Psoreni,a»«rttr.24. . I8S70. Konto« und Lagereien: «srktttzftrafte 1. Tri. 21888. Sonnabend vormittag zu erwarten: 8vvlLvk8 ohne Kopf, nur Fleisch, in Prachtfischen, Pfund 73 LdvIjLV ohne Kopf, nur Fletich, tn feinsten großen Fischen, Pfund 73 s Aussitdrliche gedruckte Kochrezepte gratis, von delikatester Röstung und in feinster, milder Marinade: Schte «kiMel-Miten, Stück 25-S6 4 I-Psund-Doie 128 4, S-Psund-Dose 22« 8-Pfund.Do,e <16 Stück) . . 42« 8-Pfund.Dos« <32 Stück) .. . 8 Prachtvoller, rriraftarker, fettreicher, fleischiger » »d «0 », Postkist« mst netto 8 Pfund 22.4 Versand Prompt gegen Aachgadme. * Bo« Tieger der Schlacht bei Deuuewitz. Am 25. Fe- -ruar 1816 starb tn Königsberg der General Gros Bülow v. Dennewitz, der nach dem Frieden 1814 zum General-Gouverneur von West- und Ostpreußen ernannt worden war. Wie da» gesamte Königreich Preußen den Sieger tn den Schlachten bet Möckern, Halle, Luckau, Grvs,- beeren und Dennewitz in dankbarer Erinnerung hält, so jene Provinz ihren Gouverneur, obwohl Gras Bülow nnr kurz« Zeit auf diesem Posten gewirkt bat. In welchem di«» geschah, möge eln Tagesbefehl Sinnes!«» geschah, möge ein Tagesbefehl zeigen, den der Graf bald nach seinem Amtsantritt erließ und durch de» er bei ben ihm unterstellten Truppen auf ein gutes Ein vernehmen fischen Militär und Bürger hinzuwirken sich bemühte. DaS interessante Schriftstück hat folgenden Wortlaut: «Tage» - Befehl an sämmtlichc Truppen des General-Couimando» von Preußeu und Litlhauen. Vater landsliebe, Eintracht unb Gewringeist, bei allen Stauden, haben die großen Erfolge herbetgesührt, deren sich vor Allen Preußen erfreuen darf. Keine heiligere Pflicht kann cs also geben, als diele allaemet'ne Eintracht, die uns unsere Selbständigkeit, unsere Ruhe unb unser Wohl für die Zu kunft sichert, nicht allein zu erhalten, sondern noch immer mehr zu vermehren und alle Stände durch diese Bande nvch fester zu verknüpfen. Der Eommandqnt oder in dessen Ermangelung der älteste Offizier einer Garnison hat »ach wi« vor alle diejenige Befugnis, ohne welche die Ordnunn beim Militär, namentlich die Erhaltung der Disziplin, und die Beobachtung des ÄachtdiensteS zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, so wie außerdem in Festungen und Grenzckrten die nähere Uebersicht zur Bewahrung der mili tärischen Sicherheit, nicht gewonnen werden kann. In dieser Beziehung müssen auch alle allgemeinen polizeilichen Verordnungen, öffentliche Bekanntmachungen, insbesondere außergewöhnliche Bewilligungen, und Abweichungen von bekannten polizeilichen Gesetzen, welche auf das Militär Bezug haben, demselben nachrichtlich, und zur gehörigen Zeit angezeigt werden. Evncurrirt hierbei besonders das Militär, so muß dergleichen mit Zuziehung desselben an geordnet werden, nie aber müssen dabet die bürgerlichen Verhältnisse auf irgendeine Weise gestört werden. Dagegen aber soll von nun ab, bei an und für sich unwichtigen Gegenständen, welche nicht zu ben vorgcdachten militärischen Zwecken unumgäng lich erforderlich sind, von Behauptung vermeintlicher Rechte usm. nicht mehr die Rede sein, und stets nur die Erhaltung eines gegenseitigen freundschaftlichen Vernehmens hierbei zum Alttienmerk dienen, insbesondere aber haben sich die Commandanten und commandirenden Offiziers in den Garnisonen aller und jeder Einmischung in rein Polizei liche Gegenstände zu enthalten." Dieser vom 23. Oktober 1814 datierte Tagesbefehl des Generals war lange Jahre in Bürgerhäusern Preußens als Wandschmuck zu sehe», und als ein solcher darf er freilich eher als manches Büd betrachtet werde». * Steuerkuriositäte». Steuern zu nehmen, gilt viele» Bürgern alS garstige Gewohnheit des Staates. Auch solchen, die sonst an ihrem Batcrlande nichts auszusetzen haben. Aber wenn in jedem Lande nach dem Kriege das Steuersträußlein reicher blühen wird, dann solle» sich alle mit den merkwürdigen Auslagen trösten, die es früher gab und zum Teil noch gibt. Da ist zum Beispiel die vom Warschauer Bürgerkomitee ausgearbcitcte „Hungersteuvr", die den löblichen Zweck verfolgt, dem Elend der Bevölkerung entgegenzuarbeiten. Als Erwerbs-, Luxus-, Mietzinssteuer usw. trifft sie alle Kreise, außer die Aermsten. denen man Helsen will. Sic ist also eine lobenswerte soziale Einrichtung und, weil unter deutschem Regiment geschäften, gar nicht russisch. Echt russisch sind hingegen die sogenannten „Subskriptivnsgclöcr", die die Petersburger Polizei von dazu „Geeigneten" einzieht und die jährlich gegen ö Millionen Rubel betragen sollen. Diese polizeiliche Sondersteuer ist bekannt als „straffreie Ve- stechungsgelder". Die in Frankreich übliche, uns „Bar baren" sonderbar anmutcnöe Fenstcrsteuer betrachtet Licht und Luft als Luxus und ist die Ursache, daß viele Gebäude wie öde Kasten erscheinen. Wer vom warmen Ofen aus blauen Himmel sehen will,-muß in den Beutel greisen oder auf die Dorsstraße gehen. Die merkwürdigsten Steuern finden wir aber in früheren Jahrhunderten. Eine der am wenigsten drückenden mag wohl die der Stadt Ehnrtreo anferlegte gewesen sein, die jedem neugeborenen französi schen Thronerben ein — Hemdchen zu liefern hatte. Weniger beguem werden die Zeitgenossen die Bartsteuer empfunden haben, die der Grvßkanzlcr Duprat von Frank reich erfand. , Sie traf in der Hauptsache die Geistliche». Bon einer durch die englische Königin Elisabeth ciu- gcführten Bartstener, nach der für jeden „Bart von vier zehn Tagen" Abgaben zu entrichten waren, werden die Barbiere entzückt gewesen sein. Was in alten Zeiten außer dem biblische» Zehnten und anderen Abgaben an Natural steuern geleistet werden mußte, ist fast unglaublich. Es gab beinahe kein Vorkommnis im täglichen Leben, an Lein nicht die hohe Obrigkeit herzlich „Anteil nahm". Beliebte Steuer-münze waren z. B. Hühner. Wurde in einem Hanse ein Sohn geboren, so mutzten die „Bubenhühncr" gegeben werden, starb jemand, so waren „Halshühner" zu entrichten. Hühner wurden verlangt für jede der vier Jahreszeiten, für Genehmigungen zum Holz-, Laub-, Hcusammcln usm. Und wenn Ser „Schwabcnspiegcl" recht hat, wurden außer dem verlangt zu den hohen Festen und den Quartalen Schweine, Lämmer, Korn, Eier, Käse usw. , Schon vor vielen Jahrhunderten wurde versucht, in die Stcnerlottcr- wirtschaft, die oft geradezu zur Erpressung geworden, Ord nung zu schaffen. So auch in der Mark Brandenburg im 13. Jahrhundert. Für die Landesfürsten gab cs damals noch keine Ztvillisten wie heute. Ihre Einkünfte flössen aus der „Bitte", einer dem heute noch üblichen „Pctcrs- pfennig" ähnlichen Einrichtung. Mit dem Anwachsen dcr markgräflichen Familie aber erhöhte sich die Schwierigkeit, die für die Hofhaltung des Landesherr« nötigen Gelder auf dem alten gebräuchlichen Wege zu crlemgcn. Da berics der Landesherr 1280 einen Landtag nach dem damals nvch kleinen Landstädtchcn Berlin und setzte durch, daß die zum Kreise gehörenden Städte Sie alte Bitte — altdeutsch Bede -- durch einmalige Zahlung abkauften und sich weiterhin U, einer regelmäßig jährlich zweimal, zu Walvnrgis mid Martini, zu zahlenden Steuer verpflichteten. Sv kam das regierende Haus, das damals bereits 17 Mitglieder zählte, zu regelmäßigen Einkünften, und die Bevölkerung war ein aut Teil der bisherigen Steuerplackerci los. Daß es ohne Einkommensteuer in der Welt nun einmal nicht zu gehen scheint, beweist auch das fortgeschrittenste Land, das liebe „neutrale" Amerika. Dort hat man in diesem Jahre erstmalig eine Steuer vom Einkommen erhoben. Das Resultat muß ein recht günstiges gewesen sein. Denn allein im reichsten Viertel von Neuyork zahlten die dort wohnen den 15 000 WohlhSbendcn sür ein Gesamteinkommen von jährlich über 6 Milliarden Mark Sie Kleinigkeit von durch schnittlich je 400000 Mk. Steuern. * Die deutschen ..Blumeuquäler". Die einem feindlich gestimmte» Entente-Ohr greulich klingenden deutschen Rosen » amcn haben die Patriotenseele eines englischen Rosenzüchters zum Uebcrkochen gebracht. Bis zuin Aus bruch des Krieges hatte sich der gute Mannn in dem Kinder glauben gewiegt, daß besagte Rosen würdige Insassen seiner prächtigen Gärten wären. Aber heute steigt ihm die Scham röte ins Gesicht bei dem Gedanken, daß er diesen deutsche» Eindringlingen Gastfreundschaft gewährt hat, und deshalb hat er im Namen aller Rosen der Bierverbandöländer die Fahne der Empörung gegen die schandbaren deutschen Rose» aufgepflanzt. „Wie ist cö nur möglich," ruft der empörte englische Blumenzüchter, „daß ein Mensch ohne Erröien beute noch eine Rose beispielsweise mit dem Namen „Kran Karl Drusche" bezeichnen kann? Wenn die Rose, die wir mit dem übclklingendcn Namen getauft haben, schön ist. so mag man sie in Gottes Namen bewundern. Aber wir sollten unö hüten, ihr mit einem solchen„Boche"-Namcn einen Fortsetzung stehe nächste Seit«. P»',- »Trcsducr 'Rack,richte»" ver. ov Sonnabend, 26. Februar 1816