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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1916
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1916-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19160226019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1916022601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1916022601
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-02
- Tag 1916-02-26
-
Monat
1916-02
-
Jahr
1916
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 26.02.1916
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K i. lvd m. 2^1 « >r. 8. » H«, N M * Lr- « ö- L. i»» L 4" *7 Ulk 1» ß ' ds. «? i». ß-^ «to »i«rm, »»»> z »d Lw ». ^ ' p. I-fii». tt» «» ». >i t« n»i !». s»tvr. »B^ Giimw». « UHr. U»». v». 4 » u,^ «»«««. arifträhme. l. Fronten. H I Uor,«- aeletstei. Dreoden Settliche» u» SilWches. -. Hthktzt nützltche v»«elr Der Alt« Tierschutz' »er« in schreibt un»: In -er scheveren KriegSzrit ist die Gefahr groß, baß scheinbar unbedeutende Kleinarbeit nicht beachtet wird. Hierzu gehört der Schutz der nützlichen 21og«lwett. -er«« Bedeutung »icht hoch genug an-uschlageu ist, den» wo die ObstLLume unter dem Schutze der Bügel aufgewachsen sind, wird seit vielen Jahren eine gleich- mäßige, gut« Obsternte erhielt. Auch «in gesunder -Salb' bestand ist ohne Bogelschutz kaum denkbar. Der Erfolg tm Vogelschutz hängt aber eben an scheinbareu Kletnig- ketten, wie sie bi« Natur un» einmal vorschretbt. Erstens von der richtigen vauarl und zweitens vom richtigen Aus hängen der Nisthöhlen. Die Käst«« sind der Statur so tänschenb uachbubilbe«. daß sie vo« den Vögeln in der gleichen Weil« wie die natürlichen Sühlen angenommen werden. Diesen Forderungen entsprechen die v. Berlepsch- scheu Nisthöhle«: sie sind keine Ersiichnng. sondern eine genaue Vkachbildung dm Natur «ach Vorbild -er Specht- Höhle«. Da» Flugloch steigt nach Urne» an, wodurch da» Eindringen von Nüsse verhindert wird. Die Hvhlenwand ist so stark, daß Witterungswechsel auf da» Innere ohne Einfluß bleibt, was besonders im Winter in» Gewicht fällt. n viele 1« -en Handel gebrachte Nistbühlen an» und sind nur dadurch zu prüfen, daß und der Länge »ach auSeincrnbersägt. Sieben der Vauarl der Nisthöhle» W da» richtige Aushängen Be dingung für den Erfolg. M» in den März hinein auf- gehSngte NisthHlen haben Aussicht, noch in diesem Jahre bewohnt zu werde«. Allzu duukle Stellen in Wald und Garte» meide man alS e man etwa» Säge lasse die Söhlen Nasse in Sie Höhlen gelangen kau». Da» Flugloch darf nicht uach der Wetterseite gerichtet sei». Die Höhlen müssen durchaus so befestigt sein, daß sie nicht wackeln. Vorschriftsmäßige Berlcpschsche Nisthöhlen sind in unserer Geschäftsstelle, AugustuSstratze 6. 1., zu haben. Anch ist der Verein aeru bereit, seinen Inspektor, der im Vogel schutz au-gevildet ist. kür Ratschläge zur Verfügung zu stellen. — Waruung vor ausländische» Versucher«! Nachdem bereit» zu Beginn de» Kriege» wiederholt Versuche gemacht worden waren, dte Plauener Sr> ttzentudu st rie zur Auswanderung nach der Schwei» »u verleiten, wurde jetzt vo» eine» Amerikaner, der bet einem Plauener Konnnts- ionShem» «um Ankauf wetlt. aufS neue ein derartiger Ger uch »nternoemne». ES w»«rde an Plauener Fabrikanten da» Ansinnen gestellt, dem Amerikaner die Schablone» aus- zuständige». damit er die Daren in der Schweiz anfertigen lcme» konnte. Die „N. Vgtl. Ztg* schreibt dazu: „ES ist selbstverständlich, daß Liesen Machenschaften entschiedener Widerstand entgegengesetzt werben mutz, denn wenn dem verlangen entsprochen würde, würden die Schweizer in die Lage versetzt werde», sich nach der in Plauen alther kömmliche» Fabrikation zu richten nnd auch nach dem Kriege mit Plauen in den schärfsten Wettbewerb einzu- treten. So bedauerlich «S sein mag, baß die Amerilancr Mangel an Plauener Spitzen haben, so bleibt das doch nur ihre eigene Schuld, da sie die englische», den überseeischen Warenverkehr unterbindenden Gewaltwaßrrgeln ruhig htn- nebmen. Sollte auch «och an andere Fabrikanten da« An sinnen gestellt werden, ihre Schablonen zur Fabrikation Ser Waren in der Schweiz herzugeben, so wird hoffentlich solches Begehren entschiedenste Ablehnung erfahren, selbst wenn eS in noch so liebenswürdige Formen gekleidet sein sollte." — DaS KriegSpatenklnd nennt sich der Film, der im Mittelpunkt -er neuen Spielfolge im Union-Theater steht. Gestern nachmittag ging er vor einem gutbesuchten Han» zmm erste« Male über die weiße Wand. Den Erfolg «iNeS FilmS kann man ja a« Beifall nicht ermessen; denn -er beste wie der minderwerttgft« wird gleich schweigsam ausgenommen. Aber wenn di« Zahl der beim Hellwerben deS Theaters sichtbaren Taschentücher «in Gradmesser für -en Wert eines FilmS ist, so hat das „Kricgspatenkinö" gestern eingeschlagc«. Der Titelheld, -er während des Ab läufen- der Filmrolle zwanzig Jahre alt wird, ist der Sohn eines österreichischen Soldaten, -er seinem Major das Leben rettet» dabei aber selbst den Tod findet. Dlc Gattin des Majors, -er Leu Nckmen sein«S Lebensretters nicht fcst- zustellen vermochte, nimmt zufällig die vaterlose Waise als KriegSpatche» an. Der Junge lernt etwas Tüchtiges und macht «IS Ingenieur in den Skoda-Kanoncnwerleu eine wertvolle Erfindung. Sein Glück ist aber dennoch nicht vollkommen, weil ihm die Tochter des Majors, die ihn liebt, unerreichbar ist. So lange aber nur, bis der Major in der Wohnung der Mutter des KricgSpaten auf einer Photographie seinen Lebensretter «rkedut. Da legt er die Hände -er beide« Liebenden ineinander. Der Film ist natürlich «tM frei vo« Unwahrscheinlichkeiten; aber seine Zusammenstellung verrät eine geschickte Hand. Einen be sonderen Reiz erhält er durch di« Verquickung mit Szenen aus dem Wirkungskreis der Wiener KriegSorganisativn sman steht hier die Erzherzogin»«« und dt« Wiener Aristo- kratinuen ihre» Amte» walte«) und der Pilsener Skoda- Werke. In einer »er Hauptbarstellerinnen erkannte man Schickt Liebesgaben für unsere rümpfenden Truppen di» staatliche Abnahmestelle Dresden-Arnstadt, Hansastrahe r. Da» übrige die sächsisch« Hosschausplelerin Poldt Müller. Programm unterhielt ebenfalls anfs beste. — D>» Viulaßkarl«, ,«« Bortraae des «erla-tduchtzilodlerS Mi»»«* am 1t. März d. I. über: „Ein Blick aus die Lage der Unsere» tm europäischen Rußland" sind bereit» auf die erste, kurze Bekanntmachung »i» zum Überwiegenden Teile vergriffen. Versa ue«, die cinen Angehörigen als Militär- oder Zivilgcsangenen i» Rußland haden und an der Veranstalt»»» tciliiclimen wollen, tu» also gut daran, sich in die iänmeldeltste möglichst « mgei> e » d cinzutragcn. Sie liegt in der AiidkiittstSsteile vom Noten Kreuz, DreSdcn-A., Taschcnbcrg 8, während der bekannten GcschästS- stundcn bereit. — Städtische Haudeld-Hachschnle Köln. Das BorlcsnngS Ver zeichnis fstr das Sommer-Semester 1016 lAcgin» '-'7. April! Ist soeben erschiene». ES umfaßt 112 Vorlesungen und Ukönngen in 195 Wochenstunden. U. a. wird Unterricht i» der türkischen, l»il- garischen und perstschcu Sprache erteilt. Die 21 abendliche» össenl- Uchcii Vorlesungen biete» weiteren Kreise» reich« Gelegenheit zur Erweiterung nnd Vertiefung ihrer Allgemeinbildung. — tveslttgelsntter. Da» durch de« Ersten Dresdner Geflügelzüchter.Verein von Düsseldorf bezogene Futter hat in den Kreisen der Geflügelhalter groben Antlang gesunde». E» bestcvt aus einer Mischung voll Fleischfascrfulter und ge- rtngem SSeizen nnd ist besonders anch für die Aufzucht langer Ltere zu empfehlen. Der Verein beabsichtig», Im Interesse der hiesigen Gcsliigclzncht nochmals cinen wageuweisen Bezug einzn- lclten. An diesem Bchug können sich auch Nichtmitglicdcr beteili ge». Ein Rundschreiben, au» dem Näheres zu ersehen ist, laun vom Vorsitzenden des Vereins, BIcncrlstratze 25. bezogen werden. — Im Biktoria-Theater finden morgen die beide» letzten Sonntagsvorstellungen mit „Willi» Hochzeitstag" statt. La am Dienstag, den 2S. Februar, die Gesellschaft Härting sich von Dresden verabschiedet. — Mittwoch, den 1. März, beginnt Curt Olfers Possen-Gesellschaft, welche zum ersten Male in Dresden verpflichtet ist, ein kurzes Gastspiel, in deren Mitte der auch hier von früheren Auf treten im Viktoria-Theater her bekannte Komiker Gustav Bertram steht. Zur Aufführung gelangt die neue Posse „Fräulein Kadett. — I« Saiserpalaft findet heute Sonnabend ein »aicrlänbischer Bierabend mit Konzert bei freiem Eintritt staii. — Am Grabe seiner Kran tot aufgesuude« wurde am Donnerstag im Urnenhain des Tolkewitzer Krema toriums ei» 66 Jahre alter, in Leipzig geborener und zuletzt in Berlin wohnhaft gewesener Reisender H. — Offene Stelle» für Militäranwärter. Beim Gemeindc- vorstand zu Stci » plcis sosort Expedient, Müll M., Höchstgcöalt lbvo M.; bei der Gemeindebehörde zu Böhlitz-Ehren- berg im Laufe des JabreS drei -LstlsSarbeiierstcllen, 720 M.; — beim Schulvorstand zu Schönhcide i. E. Ende April HauS- mairnSstelle. 8kXl M. Bargehalt und freie Wohnung, Heizung und Belenchtiing, 200 M. für die Ehefrau. — Lockwltz. Au» de« Gemeinden Lockwitz, Sobrigau, Groß- korthen, Gombsen, Kreischa nebst GiiiSbezirlcn und aus dem Ver band für die Lockwitztalbah» Ist ein G c m e i n d c v c r b a n d zur dauernden Instandhaltung der Straße von der Kirche zu, Lockwitz biS zur Wegkreuzung uach Lungkwitz, i» Kreischa gelegen, gegründet worden. Das Ministerium des Innern hat dem Ver band einen jährlichen Wegebanbciirag von 1725 M. — zunächst ans fünf Jahre — bewilligt. »— Bad Berggießhübel. Schriftsteller Georg Zimmermann kDrcSden-Loschwiv» erfreute die Verwundete» im hiesige» Bcrcins- Lazarctt mit sächsischen Dialcktvorträge» eigener Dichtung. Fräu lein Johanna Lauck-Drckdcn sang Volkslieder zur Laute. Reicher Beifall belohnte die Vortragenden. — Dohna. Pastor Freier, hier, wurde als Pfarrer nach Medingen gewählt und hat das Amt angenommen. — Meißen. Der Bcreinzur Hcbungöcs Meiß ner Weinbaues hat am 23. d. M. seine diesjährige Hauptversammlung unter dem Vorsitz deS Amts- bauptmanns Geh. Ncgierungsrats Freiherr» v. Oer in Meißen abgehalte». Landwirtschafts - Oberlehrer Dr. Schellen berge r berichtete über die vom Verein an gelegte Rcbschulr, den Schnittgartcn und Musterwcinbcrg und schloß seine Ausführungen mit dem Vermerk, das; nunmehr dem Verein mehrere Tausend auf sieben ver schiedene» amerikanischen Unterlagen veredelte zweijäh rige Sylvancr-, Portugieser-, Burgunder-, Nuläuücr-, St. Laurent- usw. Rebe» zur Verfügung stehen, davon aber erst der kleinere Teil verkauft ist. Die Anlagen des Verciljs wurden im vergangenen Jahre von dem Dresdner KreiS- ka«ptma»n und dem Meißner Bezirksausschuß,'von dem Vorsitzenden des LandesobstbauvcretnS, von dem Wcinban- verein für die Löbnitzortschaften nnd von dem Königlich Preußischen Wcinbauinspektor Beber aus Naumburg in Augenschein genommen. Nach der Erstattung des Jahres berichtes erfolgte durch den Kassierer Lanhsch der Vortrag der JahreSrechnung, aus welcher hcrvorging, baß der Verein im vergangenen Jahre eine Einnahme von 6626 Mark, an Ausgaben Ü978 Mk. hatte und der Vermögen», bestand am Schluffe des Jahre» 1S15 rund Niv Mk. betrug. Tas Ministerium beS Innern hat außer dem tausenden jährlichen Äcttrage von lStztz Ml. nochmals eine einmalige Uuterstützuna in Höhe von 1-iiU Mk. zur wetteren A»> gcstaltuug der Rebanlagen gewährt. — Gebnttz. AmtsgerichtSrat Dr. Krüger, der vor stand deS hiesigen Amtsgerichts, ist am Donnerstag srü>> im Alter vo» 71 Jahren verstorben, ttcber SO Jahre lang stand der Heimgegangene, der im Jahre l88ü vo» Bautze» nach Sebnitz versetzt wurde, dem Sebnitzcr Amtsgericht vor. — Oppach. Im 67. Lebensjahre verstarb hier Herr Karl Weickert, der sich um die Gemeinde viele Per dtcnste erworben hatte. Er gehörte 36 Jahre dem Ge mcindcrat au, war Mitglied des Schnl- und Kirchcnvor standcS, langjähriger Vorsitzender des Vereins „Krieger- bnnd" und 86 Jahr« Vorsitzender -e- Geflügelzüchter Vereins Oppach und Umgegend. — Olbernhau. Der neuausgestcllte HauShaltplan be- darf zur Deckung des Fehlbetrags eines Stencrans- schlags von 86 Prozent gegen das Vorjahr. — Bautzen. Staats- und Finanzministcr a. T. Dr. v. Rüger war Ehrenbürger hiesiger Stadt. Anläßlich seines Ablebens widmete Staötvervrdnctciivorstehcr Dr. Hcrrmanu ihm in der gestrigen Sitzung der Stadtverord ncten einen Nachruf, in welchem er die Verdienste de . Verstorbenen um das Aufblühen der Neustadt und die Cr bauung der Kronprinzrnbrückc hervorhob. — Landgericht. Der Markthelfer Alfred Horst Kra- nert ans Dresden entwendete am 8. Jan. aus dem isadcn seines Arbeitgebers, einem IilesigeuHcrreuklcidcrgeschäft, eine Pelzstola tm Werte von 826 Mk. Sein Versuch, sie zu vcr setzen, mißlang, weil von ihm ei» Ausweis über ihre Her kunft verlangt wurde. Kranert, der darauf aus Furcht vor Entdeckung seines Diebstahls näch Leipzig geflüchtet war, stellte sich dort selbst der Polizei. Er wird wegen Dieb stahls im Rückfälle zu 9 Monaten Gefängnis verurteil«, von denen 1 Monat als durch die Untersuchungshaft vcr büßt gilt. — Der.vorbestrafte Fleischer Gustav Friedrich Koch entwendete seinem Arbeitgeber an zwei Tagen n» Dezember 12 Psnnd Fleisch im Werte von 22 Mk. und außerdem für 11 Mk. Nindstalg. Der noch unbescholten Fleischer Wilhelm Robert Arnold entwendete demselben Großschlächter im November 6 Pfund Fleisch im Werte von 6,60 Mk. Das Gericht verurteilt Koch, bei dem Rück fall tu Frage kommt, zu 6 Monaten. Arnold zu 6 Wochen Gefängnis. — Das Hausmädchen Elise Helene Kudc stal,: ihrer Wvhuungswirtin ein wollenes Kleid und betrog sie mit Hilfe eines von ihr gefälschten Zettels um 21 Mk. Mü ihr gleichzeitig betritt die Kontrollierte Roma Ottilie Horschig die Anklagebank, die verschiedenen Männern Geldbeträge entwendete. Tic Kude wird zu 3 Monaten, die Horschig zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt. — Ter 1828 in Dresden geborene Kaufmann Julius August Hugo Tätzner war im Sommer 1613 zu einer Köchin i» nähere Beziehungen getreten, obgleich die Ehe mit seine, ersten Frau noch nicht geschieden war. Ter Hauptanlasi zum Eingehen des neuen Verhältnisses war für ihn de, Umstand, daß die Köchin sich in einer Heiratsanzeige aG wohlhabend bezeichnet hatte. Tätzner batte sich bald in das vertrauen der heiratslustigen Person so weit ciugcschltchcn, daß sie ihn mit der Ordnung ihrer Geldangelegenheiten betraute. Tätzner, der wegen Eigentumsvergehcns schon häufig vorbestraft ist, benutzte die Gelegenheit, um sich ans unrechtmäßige Weise zu bereichern. Als ihm von seiner Geliebten ein Sparkassenbuch mit 2066 Mk. Einlage über geben wurde, um die Einlage bet der Sparkasse zu kündi gen, bob er unbefugt 200 Mk. von dem Sparkassenbuch ab. 15 Mk., die er zum Ankauf eines Stuhles verwenden sollte, unterschlug er ebenfalls und außerdem eine silberne Uhr, die er für seine Geliebte in Verwahrung hatte, von 126 Mark, die er für deren Rechnung eingenommen hatte, stahl er 16 Mk. Von 1106 Mk., die er für die Geliebte von deren Schuldnern cintreiben sollte, unterschlug er 260 Mk. und verzichtete unbefugt auf die Zahlung der übrigen Summe. Schließlich betrog er noch eine Köchin in Weißer Hirsch um 1V Mk. und eine andere Zeugin in Dresden um 77 Mk. Das Gericht verurteilt ihn wegen Betrugs im Nüüsalle, wegen Diebstahls, Unterschlagung und Untreue zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis und 5 Jahren Ehrcnrcchtsvcrlnst. AnS de« amtlichen Bekanntmachungen. DreöSner Handelsregister. Eingetragen wurde: daß die ossenc Handelsgesellschaft Paul Fl an versa i» Dresden auf gelöst, die Gesellschafterin Jda Auguste Anna vevw. F- l a n d e r l a geb. Hellmich später vereiset. Sciroi,; insoigc AblcöcnS anSgeschicden ist und daß der Gcselischaitcr Kansmann Mar Ernst Scholz in Dresden das Handclsgeschnst und die Firma als Aliciiiinliaber sortsührt; — daß der Inhaber Ser Firma L. I. Körner N a ch i. in Dresden Paul Richard Mar Bille gestorben und die Fabri kantynSwitwe Margaretbc Bilsc geb. Körner in Dresden I„ haberin ist, sowie daß die Firma künsiig lautet: Margarethe Bille geb. Körner. BerelnSkalender kür heute: K. G. Sriegrr-Bereiu: Mitgltederversamml., 8 Uhr. HanS Lachs. Bereinskalender für morgen: G«b.-V. f. d. Giichs. Schweiz: Wand-, Abs. 8,45 Nhr Hauptbahnh. Vs sr «! -» «» s a« vv » - Kunst mü) Mffarschakt. i Dresdner Theatersptekpla» für hente. Künigl. Opernhaus: »Dte verkaufte SUaut^ ss48): König!. Schauspielhaus: »AgneS Bernauer" (7); Residenz- Theater : „Unsere Blaujacken* (^z4), „Der brave Frido lin* Gl: Alb «rt-Theater: „Die selige Exzellenz" s^g); «entral-Theater: „Die E-ardasfürsttn" <8). 7 «. Großes Kon^rt »er ««eint«», der M»sUfreu»de, heute Sonnabend» abend» H8 Uhr, t« Gewerbehau». Mitwtrkenbe: Da« Phtlharmontsche Orchester »»Ser Leitung von Prof. Arthur Attisch, Solist: Kammerfänger Prof. Georg An ihr», «arten bet H. Bock. s GonvabevS-VAper »» GoevMrche juatknlttag» » Uhrj. I. Johann «ebastta» Vach: Prikt»»!»« »nb Inge für Orgel in A-Vkoll <PeterS.Au»gab«, vanb B. st. Orazio Brecht (1550—ISVch: „Zug -er Juden nach Babylon", Ehor. S. „Der gefangenen Inden Iammerlted", alttestameutliche Weise de« Psalms 187, B. 1—3. Entziffert von Leopold Aren»» m»b »o» -diesem mitgrtrilt in „Lprachgesang der Borzelt und Herstelwarkett der althebrälschcn Vokalmusik", Berlin >887. «. Gemeinsamer Gesang: ^keinen hat Gott verlassen". S. W. A. Mozart: »Ich will ans meinem Psad mit TrSnen", Sie» sür eine Stngsttmm« mit Orgel (Gescnnt-AuS- gäbe VH, Rr. 1«, KScbel-Verz. Nr. 890). 8. W. R. Mozart: Zwei deutsche Kirchenlieder für Shor lSalzSurg 1791, Köchel-Berz. Nr. 8181: al .O Gotte» Lamm, drin Leben": k) «Al» an» Aegypten Israel". — Mitwirken»« Der Sreuzchor. Soli: grl. Gcrtrude Albrecht (Sopran). Orgel: Herr Ktrchenmnsikdirektor Bernh. Pfannstichl. Leitang: Herr Profeffor Otto Richter. Texte an den Ktrchtüren. Freiwillige, in die Becken eingelegte Gabe» werden unmittelbar zur Linderung der KriegSnot verwendet. !' Hans «,ser» „Eharl»tte Efteglitz*. Man schreibt u»S aus Hamburg: Eine Frau, die mit einem Heiligen schein in der deutschen Literaturgeschichte lebt, hat der Dichter HanS Kyser noch einmal in einem Drama zu ver klären und zu erklären gesucht. Für ihren Gatte», -en „halben" Dichter Heinrich Stieglitz, wollte die romantische Charlotte durch ihren Selbstmord bas aufrüttelnde, große „Erlebnis" schaffen, das seine gebundenen Kräfte lösen und ihn zum Parnaß emportrelben sollte. Wir wissen, daß das Opfer vertan war. Heinrich Stieglitz blieb, der er war, von der Bahre CharlvtteS führte ihn kein Weg nach oben. — HanS Kyser — durch seine Dramen „TttuS und die Jüdin" und die „Erziehung zur Liebe" als Hosfiinng des gegenwärtige» Theaters cinacsührt — hat nun in seinem Schauspiel „Charlotte Stieglitz" das Verhältnis der handelnden Gestalten, wie es in unserer Vorstellung lebt. In sein Gegenteil verkehrt. Bisher war uns Char lotte die tuteressantere. ihr Gatte die reizlosere Figur. Kqser vereinfacht LaS Bild Charlottens: sie wird nntcr seine« Händen zu einer gradlinigen, einfachen Natur; der Schwärmerin gibt er fast Len Typus der braven, treuen Hausfrau. Heinrich Stieglitz aber wird problematische Erscheinung, eine Gestalt, die. andauernder Nervenreize bedürftig, vom Leben niemals satt wird, den Besitz für das Erträumte wegwerfend und beim Erreichten immer das Verlorene beklagend. Ein künstlerisch Unfähiger anS Ueberslutz, nicht aus geistiger Armut. Durch diese Charak- terisieruug gewinnt Kysers Heinrich Stieglitz unser Inter esse. fast unsere Steigung — sicher aber unser Verständnis für seine Wesenheit, der selbst Charlottens Opfertvd nicht frommt. Darin ist Kyser Hebbels Jünger, indem er alle Menschen seiner Dichtung von ihrem eigensten Recht, von der Notwendigkeit ihres Blutes getrieben sein läßt. Den Einwand, daß seine Gestalten zu bewußt sind, daß jede so zusagen aks ihr eigener Erklärer austritt, kann mit der empfindsamen Zeit begründet werden, in Ser das Stück spielt: man trug damals gern sein Herz und sein Hirn ans der Zunge. Das interessante Werk wurde im Ham burger Stadttheatcr mit Marie Ferron nnd Ernst Büch in den beiden Hauptrollen auf eine würdige Art auf geführt, die ihm einen schönen literarischen Etzfolg sicherte. I!. X. f Joseph Pembaur über Beethoven. Profeffor Joseph Pcmbaur» der feinsinnige Pianist, hat im Wundcrhorn- Berlag in München eine ästhetische Studie über die Beethvvenschen Klaviersonaten Op. 3l Nr. 2 nnd Ov. -'>7 veröffentlicht. Er beabsichtigt, damit seinem tresstiche» Büchlein „Von der Poesie des Klavierspicls" eine vom Allgemeinen aufs Besondere führende Ergänzung zur Seite zu stellen. Im Anschluß an bekannte Bemerkungen Beethovens müht er sich, die beiden Werke inhattlich zn beute». Nun haben ja freilich programmatische Analysen wie die bis in Einzelheiten Parallelen zu Shakespeares „Sturm" aufsuchende Auslegung der D-Moll-Lonatc stets ihr Problematisches. Im Munde eines praktischen Meisters wie Pcmbanr gewinnen sie aber einmal den Charakter eines interessanten künstlerische» Selbstbekenntnisses und führen auberdeM'Slt technischen Fingerzeigen von nicht ge ringem Werte. I» diesem Sinne kommt nament lich dem „Ratschläge für die Darstellung" betitelten Kapitel der Schrift Pembours. das auf ganz eigenartige ttangiiche Hitscn durch Pedalisierinig, tonloses Niederdrücke» von Tasten n. dgl.' htniveist, besondere Bedeutung z». i'. !' Ein nenansgcsnndcnes Kinderbitdnis des Kaisers von Oesterreich. Erst vor einia-rn Monaten lam in einem Schlosse des verstorbenen Erzherzogs Rainer ein durch Jahrzehnte verborgen gebliebenes KinderbildniS des ösier reichischen Kaisers, gemalt von Wnldmnllcr. zum Vorichei». Jetzt erwarb ein Wiener Sammler aus Privatbcsitz ein kleines Pastellbild des Kaisers aus dem Jahre 1883. das vo» der Mutter des Kaisers. Erzherzogin Lophjc. selbst her rührt. Das Bildnis, das in den Gcsichtszügen des drei jährigen Knaben eine nnvcrkennbare Achnlichkcit mit dem Knabenporträt Waldmüllcrs aufwcitt, ist ans dunklem Hintergrund in zarten Hellen Pastellsarben ansgeführt und trägt in feiner, doch deutlich sichtbarer Schrift die Unter schritt der Malerin „Erzherzogin Sophie". Die Echtheit des BildcS und der Unterschrift der Malerin wird von sachverständigen Personen für unzweifelhaft gehalten. Es ist bekannt, daß öle Mutter des Kaisers. Erzherzogin Sophie, eine künstlerisch begabte Frau war. wie ja anch de» Kaiser, der dieses Talent von Ser Mutter erbte, in seiner Jugend gern und viel zeichnete. I Das geistige Eigentum der Schwei, in Frankreich Im Aufträge der französischen Regierung hat die Botschaft in Bern dem Schweizer Bnndesrat die Ratifikations iirkundc Frankreichs betreffend das Zusatzprotokvll zu der revidierten Berner Ncbcrcinkunft zum Schutze des litera rischen und künstlerischen Eigentums übermittelt. f Römersunde. In Augst, der alten Römckstadt bet Basel, die schon viele prachtvolle Funde aus der röm scheu Kaiscrzeit. darunter ein sehr schon erhaltenes Amphi theater geliefert hat, ist neuerdings eine teilweise sehr gin erhaltene Waiseranlagc freigelrgt worden. Bon den weitläufigen Gebäuden sind bis jetzt ein Schwitzbad, der Feucrungsranm und ein Kaltwasserwannenbassin vom Schutt gesäubert worden. Im Schwitzbad verliefen Heiß luftröhren ans Ziegelsteinen rings an den Wänden. Die ganze Anlage stand niiter einem starken Deckengervölbe aus Ziegelröhren. . V Vorgeschichtliche Funde in Schützengräben wind, i beim AnSbeben der Stellungen an der Rukoicki n a - front gemacht. Man entdeckte dort ein prähistorisches Gräberfeld von. ausfallender Ausdehnung. Es wurden SteinzougMksscr, mit Aufschriften versehene irdene Töpfe und eine Pricstcrstatuc zutage gefördert. Die Funde sollen der Czcriiowitzcr Stadtverwaltung für ein Museum als Geschellt überwiesen werden. 's „Noch ist Pole» nicht verloren" — im russischen Sinne! Dem in Kiew ersckicincnbcll „Dzicnnik Kijoivsli" zufolge hat der russische Minister des Innern EI» wo stow In Beantwortung einer an ihn gerichteten Anfrage der iüd.
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