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^ G Zonnlag. S. Mol 1827 Die Zukunft Da- Eislers. Bon Geh. Santtätörat Dr. Hugo Bach, Bad Elster. Landtag n»d Presse haben sich in letzter Zelt gelegentlich der EtatSberainng niit der Znkunsi iKad Eisiers beschäftigt, and es ist dabet wieder seine Umgcstaüung zn eine», „Volts- bade" erörtert wurde». Diese jetzt beliebte Bezeichn»», „VollSbaü" ist nach dein Bericht tiber die Aussprache im Land- läge so zu verstehen, das» Bad Elster z» einen, Kurort nur sür Wenig, oder Unbemittelte nmgeändert werde» soll. ES wird mit anderen Worte» angesirebi, alle übrigen Schichten der Bevölkerung, trotzdem sie schließlich doch auch zu einem Volke gehören, alö Kurgäste von Bad Elster ganz auSzuschltetzen. Da Bad Elster ule ein Luxus- oder Weltbad war uird bisher schon immer alle Schichten der Bevölkerung, ohne besondere Bevorzugung oder Benachteiligung der einen oder anderen, als Kurgäste ansznweise» hatte, liegt die Frage nahe, a»8 welchem Grunde und mit welcher Berechtigung den Be- mtttelten der Gebrauch der Knrmtttek Bad ElstcrS in Zukunft entzogen werden soll. AIS StaatSbad untersteht Bad Elster der Regierung und dem Landtag, und beide haben natürlich das Recht, über seine Berweudung zu verfügen, aber nur so weit, als cs sich um den Staatsbesitz, das Bad an sich mit seinen natürlichen Kur- Mitteln, handelt. Der Ort Bad Elster mit seinen Bewohnern gehört nicht dazu, lebt aber von» Kurbetrieb und ist in seiner tziislenz schwer gefährdet, wenn es einmal dazu käme, das» das 'Bad zu einen» svgcnaunien Bvlksbad ansgebaut werden sollte. Bad Elster war ursprünglich ein kleines Bauerndorf und verdankt seine Entwicklung znm Kurort der Rutzbarmachung seiner natürlichen Knrmittel durch die Regierung. Seine »ach und nach gesteigerte Frequenz hat zur Folge gehabt, das, mehr und mehr Fremde sich im Orte ansiedelten, »m durch de» Kn», bet,leb eine Existenz zu finde». Tie Regierung als Besitzerin des BadcS hat diese Ansiedlnngcn nicht nur zugclassen, sondern znm nicht geringen Teil auch veranlaßt und kräftig unterstützt, um de» Kurgästen Unterkommen und alles Sonstige, was zu einem Kurbetrieb gehört, zu schassen. Sic hat damit die Pflicht übernommen, durch Ansrechterhalinng und zeitgemäße Aus gestaltung der natürlichen Knrmiiicl die Erwerbömöglichkeit der Bewohner deS OrieS z» erhalten und z» fördern, zumal, da zur Vermeidung einer Schädigung deS Kurbetriebes jede .'uidnßrie non 'Bad tziner serngebalie» wird, und die Be wohner dadurch nur ans den Erwerb durch das Bad angewiesen sind. Wenn die Negierung durch LondlagSbescblusse gezwungen wurde, in Zukunft nur noch Wenig- und Unbemittelte als Kurgäste zuznlassen, würde sie die Beraniworinng sür die damit unzweifelhaft verbundene schwere Exisienzschädignng der Bewohner des Lrles iressen, und es würden Schade», crsahansprüche nicht anSblcibcn. Anderseits ist in Erwägung zn ziehen, daß alle Volks schichten unseres engeren Baierlandes ein Recht daraus haben, »an den Knrmitteln Bad Eislers Gebrauch zn machen, denn das Bad ist Staatsbesitz und nicht bloß sür einen beliebigen Teil der Landesbevvikeriing geschossen morde». Schließlich sollte nicht vergessen werden, daß ein Kurort sich nicht zum Spielball sür mehr agitatorische als das BolkS- ivvbl fördernde Erperlmcnie eignet. Er bat. fern von allen »aliiischcn Treibereien, nur dem Wohle seiner Kurgäste ohne Ansehen der Person zn dienen und nur darauf zu achten, das» ausschließlich solche Kranke in ihm Heilung und Besserung ihrer beiden suchen, für die seine Knrmiitcl Erfolg vcr- lorcchen. Deshalb muß auch unbedingt verhütet werden, daß ikrupcllvsc. geschäftstüchtige Elemente ungeeigncic Kranke, womöglich sogar solche mit ansteckenden Krankheiten, in den Kurort ziehen. Wen» von diesen Gesichtspunkten ans die Zukunft Bad Visiers i»S Auge gefaßt wird, findet sich ganz von selbst der rechte Weg, seine bewährten Knrmiiiel znm Wohle aller sür diese geeigneten Kranken weiter zweckmäßig ausznbaucn und icdc Schädigung seines Besuches, wie sie sich durch eine »in- angebrachte Agitation setzt leider schon bemcrklich macht, zu vermeiden. Die dazu bernfenen Vertreter der Regierung und des Landtages brauchen sich nur klar z» machen, daß für daS öledeihen Bad ElsierS nicht seine Eigenschasi als StaatSbad in den Vordergrund zn stellen ist, sondern daß eS als ein industrielles Unternehmen z» gelten hat, daS ohne zn hänsigen Bcarntenwechsel nur durch eine stabile, sach- und sachgemäße Willing gefördert werden kann. Es würde sür die leidende Menschheit eine» großen Ver lust bedeute», wenn ein Kurort mit so ansgezeieimeien Knr- mtiieln. wie Bad Elster sie besitzt, nur eine einseitige, eng be grenzte Verwendung sändc. nnier der überdies seine Be wohner nnzweiselbasi nach und nach znarnnde acricbtet würde». Seine Siahlguellen. Moorbäder nnd seit Erbohrnng der neuen MincralaueUe natürlichen, koblensäiirereichen sprildelbäder, die asten an diese Knrmiiiel zn stellenden wilsciischaslllchcn Aniorderungen gerecht und weit über das enaere 'Vaterland lnnaiis ge'ä'ätzt werden, sind in Verbindung mit seinem erfrischenden Mütelgebirgstlimci in so Iiervor- ragender Weise sür einen Kurort geeignet, daß dies allein ge- iiiiaen müßie, ein kür allemal von jedem Versuche cibziischen. Bad Elster der Astgemeiiibeliiitznng zn entziehen. ES bat jetzt zwar wie aste Kurorte schwere Zeiten durchzumachcii, aber »nr. wenn ssine weiierc Enin'lcklnng durch Verkennung nnd Schädigung seiner Ausgaben fiir das Wohl aste» Schichte» des Volkes im engeren »nd weiteren Vaicrlande nicht gestört wird, wird es auch diese Zeiten überwinden »nd einer gute» Znknnsi enigegengeben. die sür jeden einsichtsvollen nnd nn- vartciischen Venrieilcr keinem Zweifel iiiiterliegi. Propagandafragen im Dresdner Verkehrs verein. Am Freitag fand im VcrwaltnngSgebandc der Iahrcsschan eine öffentliche V o r st a n d S s i tz u n g des Dresdner B e r k e h r ö v e r c i n S statt. Der Vorsitzende, Hofrat H o l st, begrüßte die Erschienenen und gab bekannt, daß Dresden gegenwärtig wieder in eine -Hochkonjunktur des VerkelirS cin- lrcic. Presse, Liiergiur. Wisscnschast und Industrie wirkten zusammen, daß die Ausstellung „Das Papier" unserer Heimat i'iadi den Erfolg bringen würde, den mg» erwarte. Er zeigte wdann die Gipsmodelle der zukünftigen Ausstellung und wies daraus hin. daß man allein eine Million Mark für Bauten anSgegcbe» habe. Bislang seien sitz Sv»der»iige zur Bewälii- gnng des Verkehrs vorgesehen. In der Ausstellung würden Ki hochmoderne Moschinen dauernd ln Betrieb zn sehen sein: eine Dresdner Woche werde stalliinden, auch sonst werde sei- >cns des Verkehrsvereins alles geschehen, um den für Dresden gcplanlcn Kongressen, soweit nur irgend möglich, die Wege zn cbncn. Vinn besprach sodann die Tariferhöhung der Postgebühren. Hofrat Holst betonte, dast daS richtige Prinzip der Post dgS 'ein müsse, ihre Einnahmen durch Vergrößerung des 'Betriebs, nicht aber des Tarifs, zu erhöhen. Fm übrigen führte der Vertreter der Obcrposidirekiion duz» anS, das» die ganze An gelegenheit noch nicht recht spruchreif sei. Der Wunsch nach Tariferhöhung sei seitens des Ministers vorhanden. Ein Rescrenieneniwnrs liege dein Ministerium vor. Zur rechten Zeit würden alle maßgebenden Siesten Gelegenheit haben, sich »ur Erhöhung zn äußern. Erst dann werde die Sache znrilck- gehen an den VcrwalinngSral der Post. Das» die Erhöhung deS TnrifS. der völlig veraltet sei, kann» werde umgangen werden können, sei bekannt. Die Post sei seinerzeit »nr des halb nicht ans Erhöhung »»gekommen, um die Wirtschaft nicht zn schädigen. An sich sei die Entrüstung über die nun ge plante Erhöhung begreiflich. DaS entscheidende Wort würden die Behörden sprechen. Der Redner ging dann ans die 'Ver mehrung der Zabl dcr P v st b c st c l l n n g e n ein nnd erklärte, dast eine solche zurzeit sür Dresden nicht an gängig wäre Im übrigen hingen die Vcsleiluiigszeiien lediglich vom Eingänge der auswärtigen Posten ab. Weiter hin führte er ans, daß er die Wünsche des VcrkehrsoereinS — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 214 Sette 7 Was bringen die Kinos? Prinzeßtheatcr. „Ich sag' es noch einmal", nach diesem Film mit besonderer Inbrunst: „Schön ist d i c I » g c u d - zell, sie kommt nicht mehr!" Refrains der Modelieder haben es in sich. Ans Erlebnissen, von ihnen zum Dichter geworden, schöpft da sv ein Kind des Bvlkeü den Sinn, die Seele des Alltags, deS MenschendasetnS und verströmt all sein Empslndcn wie heißes Herzblut ln wunderbar ergreifende Zellen. Etwas von dieser Poesie der Nainrkinder atmet auch in dem italienischen Film, der ein zahlreiches und ge. wählieö Publikum sichtlich — und hörbar fesselte. Besonders der Hochschuljugend sei er empfohlen, da er Jugendliebe und -seltgkeit einiger liebenswürdiger Studenten, eines stcgsrted. Haft schönen »nd eines hochkomischen, während ihrer Bolog neser Semester znm Inhalt hat. Unsere Muscnsöhne werden da bestimmt Unterschiede zwischen deutscher und italienischer Fidulität und Paukerei scder Art festnageln. -Hoffentlich geht das für die Philister und Manichäer rechts und links — die Znknnst der geistigen Elite in der Mitte — gnädig vorüber! In Italien sinkt man bei Wein iWasscr konnte man nicht entdecken) sich zeitiger in die Arme — siehe Tanzsaal —, nur unter den Tisch nicht gleich. Man hat auch blumenreichere Budenzauber. Aber cS sind die gleichen iiliiw Iioecpitaloc--. sehr, sehr anhänglich: sic nehmen ihr Schicksal aber weniger gretchenhast als südlich energisch in die Hände. Fehlt auch die romantische Landschaft Heidelbergs, so entzücke» geradezu herrliche Bilder auö dem Giardtno di Bobolt von Florenz mit seinen majestätischen Pinien. Ferner sind da: Bolognas Universitätstntericurs, Straßenszencn aus Florenz, ein Blick ans die landschaftlich so überaus reizvolle Gebirgsbahn zwischen Florenz und Bologna. Ein deutscher Regisseur würde das alles durch weitere Ansichten vom schönen Florenz er weitert haben. DaS ist sa der Hauptvorzug der deutschen Filme, das» sie echte Natur und einen reichhaltigen geographi schen Katalog gebe». (Bet den Amerikanern ist alles Atelier und Kalifornien.) Die natürlich »nd wahr geführte Hand lung erzählt von einem Studenten, den mit dem Hauöiöchter- chen innige Liebe eint. Als eine seine Dame Interesse für ihn gewinnt, behauptet sie durch Tränen und eine kleine, echt weibliche Indiskretion das Feld, muß aber beim Ab schied des neugebackenen Doktors doch dem Schicksal aller Lindenicnliebchen verweint nachirauer». Walter Slezak und Earinc» Boni machen das alles recht pvesicerfUUt. Der Kommilitone ist eine putzige Nudel, ein etwas angejahrtes Semester in südlich übertreibender Lebendigkeit. Sei» schwindsüchtiges Spazicrstöckchcn ist sein wichtigstes Emblem. Bandini mußte nnier deutscher Regie ein Filinhnmorist ersten Ranges werden. Eigcniüinlich, aber wundervoll die Photographie. Bremer tauchte den hübschen Film ln die leuchtenden Farben italienischer und deutscher Musik. * Die U.-T.-Lichlspiele lassen jetzt einen Film lausen mit dem Titel: „Potsdam, das Schicksal einer Resi denz." Der Titel ist irreführend. Man erwartet eine Gegenüberstellung des sriderizianischen Potsdam im 18. Jahr hundert mit dem Potsdam von heute. Statt dessen erlebt man eine Familiengeschichte, die lediglich die durch den Welt krieg hcrbeigcsühricn Wandlungen gewisser Anschauungen in den Kreisen von Potsdamer Generalen, Geheiiiirälen und jungen Mädchen aufzcigt. Das hindert aber nicht, daß der Film auch in dieser Gestaltung recht gut unicrhäli. Der in den Vorurteilen eines strengen Ossjziersehrenlodex be fangene General v. Hartogg zwingt seinen Sohn Bvdo, der Spielschulden gemacht Hai, zun» Ausziehen deS bunten Rockes, und seiner Tochter Ilse verweigert er die väterliche Genehmi gung zur Verlobung mit dem hochehrcnwericn Privaidozenien Tr. Fritz Kruse, lediglich deshalb, »veil dieser der Sohn eines ehemaligen OssizierS ist, der vor langen Jahre» — auö guten Gründen — einem Zweikamps aus dem Wege gegangen ist. Da bricht der Weltkrieg ans. Der gemaßregeüe Lentnani Bvdo behält unter sotanen Umständen seine Uniform: er sällt ans der Walstatt. Sein Vater, der General, kehrt als Kriegsblinder heim. Der junge Prtvatdozent vertauscht das Katheder mtt dem Schlachtseldc und übernimmt nach seiner glücklichen Heimkehr aus dem Kriege die Reederei seines ver storbenen Baterö. Praktisches Schassen, Ausstieg deS Volles durch prvdukttve Arbeit, — das ist der neue Geist von Pots dam. Auch in dem alten blinden General dämmert die Er kenntnis aus, daß die Frage nach dem „Warum" des menschen- mordendcn Krieges schwer zn bcantmvrten ist, und dast die Werke dcö Friedens ihre Bedeutung und ihren Segen haben. Er svrgt an seinem Teile für das Glück der klimmenden Genera tion, indem er der Liebe seiner Tochter zu dem Erwählten ihres Herzens nicht mehr hindernd im Wege steht. Paul Otto tGeneral), Christa Tordy Zeine Tochter), Hans Stüwc sBodo), Mathias Wiemann lPrivatdozcnt) und etliche andere (Paul Bildi, Eamilla v. Holla», Henry Bender, Fritz Kampers usw.) bemühen sich mit gutem Erfolge u»n eine lebendige Darstellung. — Die Emclka- W o ch e n s ch a u und ein interessanter Film von der Tätig keit der Landgendarmerie ergänzen datz Programm. * Ufa-Palast iViktoria - Theater). In die Zeit, da Napoleons Macht im Zenith stand, und ln die unmittelbar darausfvlgcnde, da sein Stern auf Rußlands unwirtlichen Gefilden erblich, führt der Film dieser Woche: „Burg Stolzenfels am Rhein" Wie die gewaltigen Zeit ereignisse von 1812/1.8 cingreisen in daS Schicksal zweier kerndeutscher junger Rheiiiländeriiinen, der hübschen Wirts tochter von Eron Stolzenfels, Josepha sMaria Mind- ze iltn). und deren vertrante Magd Marie sGrcte Rein mal dj, — das bildet den Kern der vaterländisch durch wehten Filmhandlung, die bald französische Machthaber mit ihrem großen Kaiser an der Spitze (E. v. -Hagen), bald spionierende Franzoseiilnechie deutschen Geblüts, bald helden hafte preußische Soldaten vom goldirencn Offizicrsbnrschen lH. Gon di) bis znm Generalseldmarschall Blücher sDr. H. Pohl), bald russische Patrioten nnd Patriotinnen, die den Brand von Moskau vorberciicn s-H. Frank und -Helen v. M ii n ch h o f c n), aus die wclibcdeuicndc Leinwand führt. Eine Hauptrolle spielt auch der preußische Major Wenzel v. Genr lEari de Vogt), der als Bräutigam der hübschen Josepha. wie auch als ritterlicher Beschützer der Moskauer Fürstin Katja v. Grckom wiederholt Gelegenheit hat, seine Heldenhaftigkeit und leine Liebe zur deutschen HeimatschoNc zu erweisen. Z,»letzt ioiniiii dieser eben noch zu rechter Zeit nach Stolzenfels zurück, »m seine geliebte Josepha und deren treue Dienerin Marie vor der Vollstreckung deS vom fran zösischen Präsekten über beide verhängten Todesurteils zu bewahre» und freudig mitzucrleben, wie Blücher in der Nacht zum 1. Januar 1814 über den Rhein zieht. So kann der Film schließlich in Hvchzcüs- und Siegcsgeläuie aubklingcn. DaS Manuskript von Luise Troop und die Regie von Richard Löwcnbctn haben eine ereignisreiche, kampf- und sicgersüllic Zeit der deutschen Vergangenheit in lebens vollen Bildern widergespiegclt. Der Film verdient, gesehen zu werden. — Vorher erfreuen lauster der Ufa-Wochen schau) sehr gut gelungene Nalurausiiahmcn vom Tter- leben am Meeres st ran de lSeesterne, Taschenkrcbsc, Seehunde und deren Jagd) und eine übermütige Groteske mit Mont» Banks als Hauptdarsteller: „Brantsahrt mit Hindernissen". hinsichtlich der Anbringung eines Postkastens sür letzte Post am Bahnsteig der Obcrpostdirckiion übermitteln werde. ES wurde von verschiedener Seite darauf hiiigcwicscn, daß in Leipzig und Berlin solche Koste» schon längst angebracht seien. Zur ArbcitsauSscknng der Krastdroschkcnsithrcr, die ja au sich durch Wiederaufnahme der Arbeit durch die Führer erledigt sei, sagte Hofrat Holst, Laß cs dem Vcr- kcbrsvcrein sehr daran liegen werde, den prekären Zustand, daß in einer Stadt wie Dresden den Fremden keine AutoS zur Verfügung ständen, nicht wiedcrkehrcn zu sehen. Amts- gerichtsrat Dr. 'Bartsch äußerte, daß die Krastdroschken- besitzer beabsichtigt bäticn, den 'Betrieb ihrerseits still- ziilcgen, um einen Druck ans die Gcsamtverhälinissc aus- zuiiben. So sehr man davon überzeugt lei, daß die Droschkcn- bcsitzer, wenn sic bestreikt würden, nichts für die Lage könnten, die entstände, so sehr ic! doch eine Betriebsstillegung Lurch die Besitzer selbst, als gegen die Veikchrsinicrcsicn verstoßend, zu brandmarken. Es sei Sache der Behörden, die Krastdrvschkcn- bcsitzer ans das Unzulässige solcher Handlungsweise aufmerk sam zu machen. Es wurde auch die Ta riss rage angcichnit- tcn, wobei AmtsgerichiSrat Dr. Bartsch und Lcgationsrat von der Decken für Einführung wesentlicher Verbilligung einiraicn. Oberregierungsrai 'Busch fülirte dazu auS, das» eine Verbilligung nur durch Einführung eines geeigneten Ein- heiiSinps der Wagen erzielt werden könne und würde. Die Frage sei sehr schwierig, da der geeignete Cinhciisinp noch nicht vorhanden sei. Znm Sommer-Programm führte der Vorsitzende kurz anS, daß silliRM Rcklame-Propa- gandahesichen von Dresden im Auslände verteilt worden seien. Tic Beschaffung der nötigen Mittel mache ans diesem Gebiete die größten Schwierigkeiten. Die Widerstände seien sa auch begreiflich, wenn man bedenke, daß das Budget mit 5 bis 6 Millionen Defizit abschließen werde. Zum Schlüsse wurde der Versammlung noch ein Ausschnitt aus den gegenwärtig von Dresden bestehenden Filmen vvrgcftihrt. Es gibt gegenwärtig einen Film der Neichs- zcniralc sür VerkehrSwerbung und die sogenannten Bochncr- Ftline. Man sah non allen etwas und nur Vorzügliches. Vom alte« Dresdner Siadisilm, wie er vielen schon bekannt mar, ist kaum noch etwas vorhanden. Man Hai auf etwa 'El Nieter Material durchweg neue Ausnahmen. Ter 'Bocliiier ° Film „Dresden, die Stadt der Anöstelliingen nnd Kongresse" ist allein 8Nü Nieter lang. Daneben besteht eine Bordkopie, wie sic in einer Länge von -'i-Zg Nieter ans den Ozeandampfern vvrgcsnlirt wird. Ei» weiterer Bvehncr-Film enthält vier Abschnitte, die zugkräftige und propagnndasähige Ausnahmen und Titel enthalten. Man sieht da „Dresden, eine Statte der Kultur", „Bilder ans Dresdens Umgebung", „Dresden als Sport- und Ansstcllnngsstadi" und schließlich „Dresden alS Ställe der Arbeit". Sämtliche Filme fanden lebhafte An erkennung. Der Vorsitzende gab zum Schlüße bekannt, daß man ans diese» und ans dem von Hofrat Seusfert bergestellten volkskundlichen Dresdner Filmen dann de» eigentlichen Dresdner Prv»mganda-Film znsammcnstellcn werde. — Die Gilde, akademische Vereinigung an der Staatlichen Akademie sür Knnsigcwcrbc, beging am Freitag im Künsiler- hauS zugleich mit der Feier ihres 27jährtgcn Be stehens einen neuen wichtigen Forschriii ihres Daseins: die Ausnahme der Vereinigung in den Bambcrgcr E. E. Als Ehrengäste wohnten der Festlichkeit bei: Direktor Pros. Groß von der Staatlichen Akademie sür Kunstgcwcrbe, Hofrat Pros. Sepssert: die Ehrcnmiiglicder Oberlehrer A. H. Jiinghähnek. der Vorsitzende des Ali-HerrcnvcrbandeS, A. H. Akschncr, der Gründer der Gilde: Pros. Rösrlcr und A. H. Walther: ferner waren zugegen Domprcdiger n. Kirchbach, Pros. Lippmann »nd die Vertreter der bcsrenndeien Vereinigungen, z» denen diesmal die Abgeordneten der Kciriellvercinigungen stießen. Der erste Ebargierie. Ale, Mügge, erössncic den Kommers mit einem donnernden Salamander der Gilbncr auf die Gäste. Dann kam, nachdem manch frohcS Studcntenlicd vorubcrgczogen war, die Reihe der Abgesandten der be freundeten Vereinigungen mit ihren Glückwünschen zu Wort. Und dann folgte die scicrlicbc Ausnahme der Gilde in den Bambcrgcr E. E. Der Saal wurde dazu verdunkelt: ernst erscholl dos Mvzartlicd: Brüder, reicht die Hand znm Bunde. Kerzen stammten mit schwachem Licht über der Szene: die Klingen der Ehargiericn blitzten in der halbe» Beleuch tung. Im Anschluß stieg das Farbenlicd. Späterhin gab der Jubclgesaiig: Vom hoh n Ol»mp herab, Veranlassung, daß noch einige Hanpiredncr zu Worte kamen. Direktor Pros. Groß kleidete seinen Dank und die Wünsche der Akademie in wcniae, aber inhaltsvolle Worte. Der 1. Vor sitzende des Ali-Herrcii-Verbandes, A. H. Oberlehrer Egon I u n ghähncl, hielt die Festanspra ch c. Er kcnn- zciclnietc, was die Grundlagen der Gilde sind: die Gemein samkeit ihrer Mitglieder als Künstler — die Jungen lernen hier von den Alten, und die ihrerseits bleiben im Strome der Entwicklung durch die lebendige Beziehung ans die Jungen. Dann die Arbeit. Wissen und Können, das sind die beiden Nassen, die uns nnvcrlorcn sind, die auch kein Feind unö rauben kann. Mit ihnen hoffen wir, dereinst noch zu bestehen. Tie Kameradschaft sodann. Sie bedeutet nicht allein eine Stellungnahme gegenüber den Lebenden, sondern ebenso sehr gegenüber den Tote», darunter den Ge fallenen. Die Versammln»» ehrte daS Gedenken der Toten durch Erheben von de» Plätzen: gedämpft spielte die Musik das Deutschlandlied. A. -<V Junghähncl schloß unter dem lebhaften Beifall der Kommilitonen, daß cS das Bestreben der Gildner bleibe, deutsche Manncsart, und das heißt A n st o n d und Takt, in die Jugend hinein zu pflanzen. Der saloppe Künstlcrbohcmten von früher möge dem in sich gefestigten, starken, selbstbewußten Künstler das Feld räumen. Im Deutschlandlied klang die ausgezeichnete Ansprache aus. Un mittelbar danach trat die Fideltias in ihre Rechte. — Ein Fe st ball, ebenfalls im Künstlcrhaus, beschließt am heutigen Sonnabend abend die Feier deS 27. 7-t!KnnaSfestcs. — Grobe Matkäscrplage. In den Lößnttzortschaf- ten treten seit einigen Tagen die Maikäser, insbesondere in den Abendstunden in so großen Schwärmen auf, daß wenn nicht sofort Maßnahmen zur Bekämpfung ergriffen werden, der Schaden für Gartenbau und Landwirtschaft nicht abzn- sehcn ist. Ist 3rur>cl»«>tr l-lukle L klsbielil 33, Lek» zzo»ar>n»k^»teaN« /Xn g u l u s - s O ll u k S x -kuburn ilii imiilimMlm liml Modle llcI>lr»IiM IV»!« Ko»6,«»r tünssitrix 15'75 ?8 . . lM 11»«. Taurtng fünkiirix 15 75 „ . . „ 117«.— 8por1-8eck»n künksitr. 15 75 „ . . „ 1»»«.— 8 frei Vrescken Verlangen 8ie unveebinckliche prodekasirt Vsfksufsslslie: IVIslSsnsIr, HS vamenwklselin Ilori-enwüSlHio Müller L 6. Ikiel Strab« SS. lücli« !go»er!nr1izcstr»v«