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Dresdner Nachrichten : 08.05.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192705084
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19270508
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19270508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-05
- Tag 1927-05-08
-
Monat
1927-05
-
Jahr
1927
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 08.05.1927
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Nr. Sri!« « Sonnla-, ». AUiil 1-2r -- —" >> > - t - ... . >> > ßlternralswahl - Mernrecht und Aternpflicht. i„ die Hölle. »nd der Kirchturm tubelt förmlich, weil «r die neine» Hüiiier. klärte». Liege und Ltetg« sp bewußt zu seiner Hölle zwingt. Zwei Strafen umklammern Berg und Ltcldt. Sie eine will siädtiicll iei», bat Süden und GeichästShäuscr. ln teilen die Glocke schrillt, ivenu eine Kundin kommt. Die andere >>al sä» dörflichem Gepiäge. Ta l>.rt jedes Haus seinen Garten. In jede», Karten itevi ein Schuppen. Um jede» Schuppen siooeri das Hiilinervslk. lind irgendwer «macht Holz . Die csärien lllülle» mit de»,, was die Jahreszeit gerade hergibt. Jetzt wetteifern Wleieittktranuitrant »nd Steinbrech mit Löwen Gl!» »uü 'Bntteilllninen, nur. wo sich die Häuser wieder ,»,u Markt drängen, verlieren die Gärten etwas von ihrer nalnrieligen Lvrglosigkett. Da stehen dann Tausend,chüne Stelle der Gäitselllümchen, und der Goldlack leuchtet bei nahe genitet durch die Zaune. In de» schönsten Mattagen ist der Marktplatz ein richtiges Märchen in moderner Hei«. Tn ll.ii das Ratllans ein höchst festliches Braut, gewand angezogen. Hier klettert wilder Nein an de» g>,anein empor, und dort iropse» Glnzinentrauben t» wnndei nolleni, fas» durchsichtigem Blau am Gewände herunter. 2L>e ein oerzanberies Glockenipiel sieht das aus. Hu dem tiathans fuhrt eine Treppe empor, ähnlich einem Lauben- »ang. Auch dieser Lanbengang ist von dem zarten (Geläute dieser planen Blütenglvcken unispielt. June» spricht ein Schild non, eiweek des Daieins: Aufgang zum Ltandesamt. Schoner tan» einem Brantpaar Ser Himmel zu seinem gesetzlichen tt'nntt nicht eröffnet werde». In Weißenberg sollte nian darum nur im Mai Hochzeit machen! Um die Stadt kennen z» lernen, 'chant man sich noch ein wenig »>n, guckt liier in ein Gäsiel, daS gleich den Berg hin» nnlerslnrtt. ich.'»! da in ein Schaufenster, hört, was sich ein Neuier Bube heim Kaufmann alles iviinscht. geht am Rats- teile, die Strafte hinaus, sieht seine städtische Gebäude in nächste, Nacht», richcttt non altersbranncn Scheunen und das Schnvenhans. das ein BereinSzimmcr „mit elektrl'cheu, Kla vier' meldet. Sonst gibt es immer noch einen Friedrich- Augnü Platz. einen König-Alheri Bliet und ... die Well geht lonllicl, nicht ans den ^ngen. Sie hört hier auch nicht aus. sondern geh, tapfer weiter, ins Prenfttsche hinein. Und sic in ganz Stille. Unbe'orgtheit. Gcrullianilcit. Geborgenheit würde Mörikc sagen. In Siiddentichlanö ivürden die teilte ganz gewiß Tische oo, die Sladlschenken setzen. Hier ist man vorsichtiger. Ma» ivitl sich nicht die Schoppen vom Herrn Nachbar nach, i m'.ile» lasset,. Also bleibt man hübsch in der Stube. Wir aber lassen uns einen Tisch ins Freie stellen, schauen über den I Marti und in seinen ubersoiinten ,Frieden und singen i>» Herzen ein Lob der kleinen Stadt. Tranftcn fährt uiilerdessen ein hellanwehen-der Wind über das blühende Lausitzer Hand. Wo er durch Busch und Bäume nrei'k. klingt ein Ton herauf wie aus dunkler Harfe. Mit den, Wind weht ein Nnch von Glieder daher, slift und satt. Tie Glvclen erheben ihre Stimme» und künden Abend und Feier. Um die>e Stunde Mrt ein Zug zur heimatlichen Stadt, immer durch den Abend und seinen stillen Legen, immer am Rande der Heide hi», unmer mit einem Blick ans das blühende Schlachtfeld, immer gegrüftt von den Bergen, die hock und hell in nnsercm Morgen standen. Ter Tag nmr nicht groft, modisch, elegant: aber er hatte seinen heslimmte» Ton. vom Morgen bis znm Abend, hatte 'Berg n»d Hügelland, Stadt und Torf, viel Lonne und köst liche Stille, hatte Felder und Wleien in anfgrünender .Kraft. Lerchengesang und Ktickncksrus, schenkte ein einzig grohes Blühen, Es war ein rechter Wandertag, ein Weg in die Freude. Wer wollte, konnte auch einen Hauch verspüren deutschen Gentes ans deutscher Zeit. Auch die Tollwut hat ihr Gutes! Unter dieser Uebcrschrist schreibt uns der Landesverband Lachsen sur Obst und Weinbau sGcschästsstelle: Dresden-A., Sidonieiinrafte l 1, 4): 'Aus einer Bekanntmachung des Rates zu Tresden ist zu ersehen, daft infolge des WicderanSbruches von Tollwut auch alle Katzen einzittperre» sind, und daft Katzen, die innerhalb des Stadtbezirkes frei ninherlanfend betroffen werden, nn- n.ichsichtia einznsange» und zu töten sind. «Kartenbesitzer lind 'Bogelsrennde werden mit Genngtnniig dieic Bekanntmachung des Rates zu Tresden gelesen haben. Alle Gartenbesitzer und Bogelsrennde werden dringend gebeten, daraus zu achten, daft auch dieser Bestimmung Folge gegeben wird. Auch in diesem Zähre lause» bei der Geschäftsstelle des Landesverbandes Sachsen snr Obst- und Weinbau ungezählte Klagen ein, daft net umherivttdernde Katzen in den verschiedensten Teilen der Stadl die ganze Bvgelwell so gut wie ansgerottet habe». Alle Bestrebungen cur Förderung des Bvgelschntzes sind htnfällig, sc lange leine Möglichkeit besteht, die «Karten von wildernden Die Sltttnratswahlen stehen vor der Tür. Sie finden a» allen Dresdner Volksschulen am Op»««««. tz«> 11. Mat. »an „r«. 11 bis nachm 1 Uhr statt. Wahlberechtigt sind: jeder Bater und tede Mnlter. unter gewissen Voraussetzungen auch Lties- und Pflegeeltern, die ihr Wahlrecht beantragt haben. Für jeden christliche» Vater und jede christliche Mutter ist die Ausübung des Wahl rechtes eine heilige Pflicht Beide sollen hierdurch ihren Willen bekunden, daft sic ihr Kind auch t» der Lchnte im christlichen (Klauben erzogen haben wollen. Mit der Einrichtung des Elternrates wollt« man nach dem politischen Umsturz die weltliche Schule durchsetzen. Nachdem aber die Wahl der Elternrütc nicht mehr in den lLtterittxrsammlunge», sondern in geheimer Verhältnis wahl erfolgt, hat sich eine bedeutsame Wandlung vollzogen, die deutlich erkennen läftt, daft sich im ganze» Lande die Mehrheit der Eltern nicht für die weltliche, ivnder» für die christliche Schule entscheidet, in der ihre Kinder zu christlichen «rharaktercn erzogen werde» solle». Nach der vom Landesverband der christliche» Elternver« eine Sachsens heransgcgebcne» Slalistik der Elternrats- Wahlergebniiie l92l bis l92ft — di« erste und bisher einzige statistische Darstellung ans diesem Gebiete — wurden bet der Elternratswahl in.tt in Dresden 4ä9 weltliche und 4ä2 christ liche Ellernratsmilglieder gewählt, aber doch schon an 84 Schulen die christliche Mehrheit erreicht, bei den Eltern- ratswahle» lü.'u htugege» wurden <E christliche und nur 4.8!» weltliche ElternratSiiiitglieder gewählt und damit die christliche Mehrheit an 28 Schule» erreicht. Die stetige Zunahme der Stimmen für die christlichen Elteinratsmilgliedcr. deren Pionierarbeit nicht fruchtlos ge- wesen iit. und die vielen persönlichen Schmähungen, die die christlichen Vertreter im Elternrate um ihres «Klaubens willen ertragen muftten und noch werden ertragen müssen, sollte alle christlich denkenden Väter und Mütter bewegen, von ihren, Wahlrecht entschieden Gebrauch zu machen und durch ihre Stimme der christlichen Schule endlich zum Siege zu verhelfe», znm Segen ihre, Kinde, und des deutschen Volkes. In, Hinblick ans das schon längst notwendige Reichs, schulgesetz, das sich nicht mehr länger hinaiiöschiebc» läftt und nunmehr kommen wird, werden die Negierungen und Paria- »teilte der Länder und dcü Reiches den Ausgang der dies jährigen Elternratsivahle» in Sachse» mit besonderem Interesse verfolgen. Die Reichsversassnug gibt uns Eltern da» Recht der Entscheidung, mal» slir eine Schul« wir für unsere Kinder habe» wollen, ivelcher Geist in lhr walten foll. u«h h«s Elternrecht brich« sich Bahn »»h »lrb sich durchsetzen. Rur »ie Retheu gelchlaßenl Kein christlicher Vater und keine christliche Mutter dürfen an der ElternratSwahl am 23. Mal 1927 fehlen! Wahrt Euer Recht durch Abgabe Eurer Stimme für die Liste der christ liche» Eltcrnvereine Ihr sichert damit die christlich« Lrziehuua in der Schule »nd damit eine glücklich« Zutuns« Eure» »lad«» und d«s deutschen Volkes! Die Wahllisten zur Sllrruralswahl el«sehe>! Die Wahllisten für die ElternratSwahl an den Dresdner Volksschule» liege» werktags vom 9. bis 14. Mal während der Sprechstunden des Schulleiters auö. Jeder Wahlberechtigte svllte Nachsehen, daft er auch in die Liste ausgenommen ist. denn nur wer in der Wahlliste steht, kann am 22. Mai sein Wahlrecht anSiiben, da die Wahlliste» am Wahltage die Unterlage sllr die Wahlhandlung bilde». Jiisvndcrheit sollten die Eltern der Schulneulinge lsowvhl Vater wie auch Mutterj. dann dteienigen. deren Kinder i», neuen Schuljahre in eine andere Volksschule gekommen sind, und weiterhin diejenigen, deren Mädchen die Anlassen der Volksschulen besuche» lda die Erziebungaberechtlgten. Vater und Mutter, von Mädchen der cV-Klasien an den Volksschulen auch wahlberechtigt sindj, nicht versäumen, nachzusehen, daft sie auch in die Wahlliste ausgenommen worden sind. Gties- und Pslegeelterntcile, die während der amtlich sestaesetztcn Frist vom 2. bis k>. Mai 1927 beim Schulleiter die Anerken nung ihrer Wahlberechtigung beantragt haben, können sich durch Einsichtnahme in die Wahllisten versichern, ob ihrem Anträge stattgegebcn worden ist. Wer Kinder nicht nur in eine Volksschule schickt, sonder» in verschiedene Volksschulen, der muft in jeder Wahlliste dieser Schulen salsv nicht nur in der Wahlliste einer Schulet verzeichnet sei», da er ja an jeder Schule, die ein Kind von ihm besucht, wahlberechtigt ist. Wer nicht in der Wahlliste steht, der erhebe bei der Ein- sichtnahme sofort zn Protokoll Einspruch. Man sehe die Wahllisten ein. denn eü kommt bet den diesjährigen Eltcrnratswalllen angesichts der Gestaltung des Reichsschulgesetzcs ans die Stimme jedes Wahlberechtigten an. Katzen zu befreien. Auch von dieser Stelle aus werben alle beteiligten Kreise dringend gebeten, jede Gelegenheit »n be nutzen zur restlose» Beseitigung sänitlichcr frei umhcrwildern« den Katzen. Alle Bestiebnngcii des Landesverbandes als nütz- sn, Obst- und Weinbau zu», Schutze der Vvgelivclt als nütz liche Helfer gegen die tierischen Schädlinge der Obstbäuine sind nutzlos, solange nicht diese gefährlichsten Vvgelseinde von de, Vitdsläche verschwinden. Tiefe Verordnung des Rates zu Dresden wird allen Ve- börde» i» Stadt und Land zur Nachahmung empfohlen. — Verlegung von JustizamtSstellcn. Am 9. Mai d I. werden ans dem Amtsgerichtsgebände. Lothringer Strafte 1, in Dresden die K v n k n r s a b t e i l u n g und die Abteilung snr Regi st e r s a ch e » iHandels-, Genossenschasts-. Vereins.. Güterrechts.. Schiffs- und Mnsterregisteri nach Dresden- Neustadt, Hauptstrahe 27. verlegt. Soweit Termine in Kvlikn,stachen nicht ausdrücklich nach Hauptstrafte 27 an- berannit worden sind, werde» sie im Gebäude Lothringer Strafte abgehalten. — Landeobischos 0. Jhmclü hält am Dienstag 8 Uhr im Festsaale des Realgymnasiums Blafewitz. Kretzschmarstratze, einen ösfenllichen Vortrag über das Thema «Die kirchlichen Einigililgsbestrebiiiigen der Gegenwart". Veranstalter ist der Evangelisch-Kirchliche Gemeindevercin für Blasewitz und Neugruna. — Zum Tod de» Reichswehrsoldaten Wagner. Zu dem Tvde des Rcichswehrivldaten Wagner vom AusbildungS- bataiNon Löban teilt jetzt die Staatsanwaltschaft Bautzen fol gendes mit: Nach den bisherige» Feststellungen ist an- znnehme». Saft cs sich um einen UnglückSsall handelt. Wagner hat sich anscheinend, während er am Munitionshause aus Posten stand, aus die Querleiste des das MunittonShauS umgebenden Zaunes gesetzt. Dabei hat er sein Gewehr, das er cittgeaen der Dienstvorschrift geladen hatte, neben sich ge habt. Dann Ist er vermutlich etwas elngeschlase», aber aus irgendeinem Grunde im Schlafe ausgcschreckt und an den Ab- zugsbngrl des GeivehreS gekommen, wobei der Schuft ans- gelöst morden ist, und zwar unglücklicherweise gerade in dem Augenblick, wo die Mündung des Gewehrs aus ihn selbst ge- richtet war. Für diese Angabe spricht der Befund am Tatort, und sie wird in gewisser Weise durch das Ergebnis der an, Dvnnerötag vormittag vvrgciivn,menen Leichenschau und Leichenüssittliig bestätigt. Es ist kann, anzunehmen, daft die weiteren Nachforschungen ei» anderes Resultat ergeben wer- de». Für das Vorlieaen eines Verbrechens oder die Annahme eines Selbstmordes fehlt iedensalls seglicher Anhaltspunkt. — Naturtheater Hcidepark (Haltestelle Laloppet. Sonntag «4« Mir: „P a p a g e n o". Polle von Robert Sncljel. Die neuen S»m««rl»l«t-«r und Mltak«k der Firma 2. DollraIh, Prager Strafte 2» werden gezeigt ab Montag den S. Mai. 8 Tügileiior tzingnng nouootor liäuoior Ak»i»«ni,,u»«1r»v» IS 8v! S8 L-utt- oäsr Lckvlmmdaä Ssrle-^nrUse Strümpfe In 1000 Serben s^relgse Sti-alZs 22 ^OiiLMNStt-aiSs 17 Sämtliche 8,c!emoclen einxetrofken Olatte änrüße von —.Y5 ällc. an tz von fernem Glanz umwitterte Gestalt von einem Albert B aiie r ni a » n wieder einmal ins lebendige Leben der Er scheinung geritten wird, das ist zweisellos. Da stellt vor uns die hohe Gestalt eines altmodischen, aber würdevollen Pädagogen, dcnkicher Gelehrtent»p bester Prä gung von einst, mit weiftem Vollbart und goldener Brille, keine Spur von Wedekindilchcr Lchnlmeisterkarikatur, kein Flachsmnnn und kein Pedant, sondern ein chrsurchtweckender Lehrer und Schulmann. Wie leuchtet ihm gütiger Menschen- glanbe ans den Augen und dem frischen Gesicht! Wie nnfaftbar erscheint ihm die üble Skandalgeschichtc. die ihm rücksichtslos versetzt wird, wie wehrt er sich gegen die Zumutung, an die Verworfenheit seines liebsten und besten Schülers glauben zu sollen! Bassermann hat hier wieder eine ganz andere Ge bärdensprache, eine ganz veränderte AusdruckSweise und ist durch und durch ei» naiver, humaner und väterlicher Mensch. Es ist unsagbar grohartig, wie dieser Schauspieler daö My sterium der Verwandlung vollzieht. Und wenn man annehmen wollte, daft die kennzeichnenden Gebärden, die kleinen Hilfen, wie er in der Erregung ein Heft, ein Buch ergreift, und all diese verblüssenden Züge der Lcbcnswahrhett „stndtert" seien unid ste müssen das bis zn einem gewisse» Grade technisch sein), so ereignet sich ihm gegenüber immer wieder die Illusion, daft da ei» Meittch znm ersten Male alle diese Erregungen, Be wegungen. Herzcrichntternngen erlebt, die sich vor uns wie „das Leben" abspielen. Man möchte fast meinen, daft ihm bei einer Wiederholung diese Feinheit, jene Wendung nicht wieder gelingen könne, und doch weih man, daft er das s o hundertmal gegeben lwt und morgen cbcitto tief nnd rem geben wird. Das ist das Wunder des ichaittpielerischcn Genies ans dem Punkte, wo Kunst wieder Natur geworden ist. Wie in»» ein solcher Künstler das Menschenherz kennen nnd die Zustände grofter Erschütterungen an sich erlebt haben swenn auch vieles »ur tu der Phantasie», um die Verzweiflung des Tranmnlns im letzten Akte, wo er ans die Kunde von Rettung oder Untergang des geliebten, unerbittlich ueritoftcnen Schüleis wartet! Taft der Naturalismus Gelegenheiten schuf zn solche» seelischen lTssenbarungcn. ist sein bleibendes Ver dienst. dem gegenüber die Uebertreibung des Peinigenden und Schrecklichen verschwindet. Tenn wie brutal ist e«, dem gebrochenen Idealisten auch noch den verbrecherischen Leicht, unn des Lohnes und die unzuverlässige Oberflächlichkeit seiner zweiten Iran zn verietzen! Aber daS lenkt uns kaum mehr ab von der bangenden, zitternden Sorge um TraumuluS, den Gütigen, dessen unverdienten Zusammenbruch Basiermann zu einer Tragödie des Gute» in der Welt macht. Nicht die per. ivnlichc Gehässigkeit des Gegners hat ihn gefällt, sondern die Höbe und Härle der eigenen idealen Forderungen schuf ihm gegen die Milde seines Herzens das schwer« Schicksal einer Niederlage. „Ich verstehe die Welt nicht mehr!" könnte er ouSrufcil wie Hebbels Meister Anton, aber ans viel tieferer Verwundung seines Herzens. Neben der Meisterletstung Basiermanns verblaßt alles andere, obwohl die Aufsllhrung tüchtig und sorgfältig vor. bereitet ist. Rur Alfred Haase als Landrat setzt eine vollwertige ttsegenjigur mit scharfen ostpreuftischcu Zügen hin und zeigte sich im Kampfe dem großen Partner gewachsen. Die Lydia Link Else BasscrmannS war nicht mehr die iuiigc Verderbtheit einer dirnenhaften Natur. Karla H o l m. Steiner. Wohlbrück halten sich gut im Bilde, Le witt bringt einen falschen grotesken Zug hinein. Hanns Herbert Witt als Gast hatte für den sungcn Zedlitz den Vor- zua geeigneter Erscheinung und die Ehrlichkeit jüngling» hasten «Kefühls. Die Gymnasiasten draschen sehr forsch Kom ment. Aber daS Erlebnis ivar Albert Basiermann, ihm galt der jubelnde Beifall an allen Aktschlüssen und langanhaltcnd am Schluh des Ganzen. P. < Dresdner Thcatcr-Spielplan sitr heut«. Opernhau«: „Mignon" s!L8j: Schauspielhaus: „Egmont" l^7i; Albert. Theater: «Komödie der Irrungen". „Der zer- brochene Krug" jlli, «Othello" s?48 Uhrj,- Residenz- Theater: «Alt-Heidelberg" sX4s, „Die Tanzgräfin" s^8>: Die Komödie: «TraumuluS" sX8 Uhr),- Ec nt rat- Theater: Haller-Rcvne «An und Ans" s.8 und >48). i Mitteilungen der Sächsischen StaatStheatcr. Opern haus: Montag, den 9. Mat. Anrcchlsreihe 4. Ga st s p i e l von Elisabeth Reihbcrg als „Elsa" im «Lohcngrin",- Titclpartie: Eurt Taucher, Telramund: Friedrich Plaschke, Ortrnd: Maria RöSler - Kcuschnig, König Heinrich: Ivar Andresen. Heerrnser: Rudolf Schmalnaner. Musikalische Lei tung: Fritz Busch: Spielleitung: Georg Toller. Anfangs Uhr. Die E r st a n s s ii h r » n g von M o u s s o r g e s k n S Oper „Die Fürsten von H o w a n s k y" an der Dresd ner StaatSoper findet Anfang Juni statt. Musikalische Leitung: Generalmusikdirektor Fritz Busch: Inszenierung nnd Regie: Professor Jssai D o b r o we n sa. G.): Szenrnbilder nach Ent- würsen von Nicolai Bcnoi » : Kostüm«: Prosessor Leonhard F a n t o: Einstudierung der Ehöre: Ernst vintze. Schauspielhaus: Die Komödie «EinNorrmacht viele" von Fritz Peter Buch, deren Uranfsührung unter der Spielleitung Josef Gielens am Donnerstag, dem 19. Mai, stattsindrn soll, stellt — unter Benutzung von Motiven dcS Ser- vantcs — die Gestalten deS Don Quixote und Sancho Pansa i» den Mittelpunkt einer buntbewegten Handlung. Den Don Quixote spielt Erich Ponto, de» Sancho Pansa Alfred Meyer. Der Verfasser, welcher zurzeit alS Spielleiter an den Städti schen Bühnen in Frankfurt a. M. tätig ist, wird der Ur aufführung beiwohnen. ft K«td»lisch« Hoskirch«. Morgen Sonntag «8.>, vorm. 1l Uhr: Missa solemniS von Pembaur: Graduate: Jubilate Deo von Aib linger: Llseriorlurn: Ave verum von Mozart. ft Di« K»«Idi«. Am Mittwoch, dem N. Mal. einmalige» Gast spiel von Pamela Wedeklnb, Erika Mann, Klau« Mann und Gustav Gründaend in dem neuen Bllhncnwerk von Klau» Mann: „Rcvuezuvieren". ft Ald«rt-rhe«ter. In den am 7. nnd 8. Mai ftattslndendcn Aus führungen von ..Othello" gastiert Theodor Becker In der Titelrolle. Dell Maria Teichen spielt lüe D«»deowna, O«kar von Tnlander den Jag». Da» Gastspiel kann infolge Becker» Ber- liuer Verpflichtungen nur dies« beiden Mal« stattlinden. Beginn der Vorstellung )4S Uhr. — Die Sonnlag-Nachmittag-Vorstellun« de» ONermürchen» „Jörg und Jutta» JrühlingSsahrt zum Ost erhol en" mutz heute nachmittag auSsalI « n s veutral.Theater. Morgen Sonntag finden zwei Aufführungen der Haller-Revue „An und au»-" statt. ft Prvsesior Dr. Eugen Schmitz wurde vom SSchs. Mlnlsteriu» sllr Volksbildung ln den PrüsuiigSauilchutz für Musik» leb rer noch Maftgabc der Proi -ngsordiiung von tlilö berufen. ft «erauftaltunge». Sonntag, abends >4? Ubr. MBB. Riesen» Llcdergarten lm Palmengarien: 8 Ubr: MGV. Ltedertrauz. Man- lag: Liederabend Knappe: Tanzabend Westerhagen: MSB. Oester- rcichlscher Ellenbahnbeamten. Dienstag: Konzert Slepura. Mitt woch: Lehrergcsangvcrctn. Donnerstag: Konzert Elisabeth Reih- berg. Freüag: Gcsanglchul« Erben. Sonnabend: Trtoabend Busch« Tahmen-Heije. ft SouderauSftelluug I« Siadtmuseu«. Am Sonntag, 8. Wal. wird ln Raum 8 de» Sladttnuleum» eine SonderauSstellung von 38 Karikaturen von Pccht und Ramberg eröffne«. Di« hervorragendsten Mitglieder der Dresdner Moutag«- GeselllchaIt sind für den Zweck eine» Kainevalpuppensplele» als Hamvclmänner dargeftcllt. Der Gedanke der Komödie war der, dah für einen berühmten deutschen Mann von dem deulschen Verein ein Tenkmal crrlchlct werden sollte: aus der Bühne erschien da» fertige Tenkmal aber ohne Kopf, da man sich Uber die Person de« Erwählten noch nicht klar war. Die berühmtesten Drr-dner Künstler und Kunstfreunde, die in den Karikaturen mit überwältigendem Humor dargestellt lind, traten ln dem Poilcnlplel al» Bewerber für das Denkmal auf. Unter ihnen, um nur die bekanntesten Namen zu nennen. Ludwig Richter, Gutzkow, Auerbach, Eduard Tevrlenl. Lehme u. a. m. Besuchszeiten von tl bl» l Ubr. ft Staatliche» Kuustgewcrbemuseum lEIiasstr. 84). Au»stel. lung Melhncr Porzellan I8t8 bi» lv2s. OessnungSzetten: Sonntag» von lk> bi» 1 Uhr. wochentags von 8 bi» 2 Uhr, Dienstag» und Donnerstag» von t2 bl» 7 Uhr. Eintritt nnentgettllch. ft Sächsisch«« Suuftvereia, Brühlsche Terrasse. Die sehenswerte I r ü h I a b r » a u » st e I l u n g mit den Sammlungen von E. R. Dletze. Erich Biichivald-ZInnwald, Erich Jraaft. Ulrich Henk«, Hanns Herzlng, Theo Rosenhauer, Georg Slebrrt. Willy Nowak, Kerdlnans Staeger und der berühmten Kollektion von 88 Zeichnungen und Aguarellen französischer Meister au» dem lg. Jahrhundert „von Ingres bl» Eäzannc" «Besitz der Albertina, Wlenj wird um eine Woche bl» zum Sonntag, den l5>. d. M.. verlängert. Sie ist ge- öffnet: werktags vo» Ist bl» g Uhr, an Sonntagen von >411 bl» >42 Uhr. ft Galerie Sruft «ruvld. Die Photographlen-AuSftellung der Rleft-Verlln Ist nur noch nächste Woche zu sehen. Die Galerie bleibt am Sonntag, dem 8. Mal, geschlossen. ft Galerie Neu« Kuust Fides, Struvcstr. 8. Mittwoch, 11. Mal nachm. >4ü Uhr, Sröttnung der Jame« Ensor-Autstellung. Unter grober Schwlerlgkeli ist c» gelungen, die erst« deutsche Aosstelun- de» großen belgischen Maler» lEnsor Ist 1889 geboren, er lebt In Ostende), ble vorher in Hannover gezeigt wurde und baldigst wieder aufgelöst werden mutz, da viele Werke au« belgischem Prlvatbefitz znrückverlangt werden, noch sür Dresden gewinnen. Kabinett am Jerdlnandplatz: Stickereien u.a. von Irma Goecke, Dort- mund. „nd Goldschinledearbeilen von Johanne» Eckert Dre»h«n. ft KuustauSftelluug Max Sinz. SonberauSsttllung Willy Ttedien, Conrad Pfau, Anna Gaftetger, München. ft Graphische» Kabiuett Küh«. Erste SonderauSftellung von Elisabeth Ahnert: Landschaften von Hiddensee, Blumen- Jllustratlonen zu Andersen» Märchen ln Aquarell und RadlcruuH Geöffnet 10 bi» v Uhr. Sonntags geschlosien.
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