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Lottitz auf Schergiswalde schickten einen Kundschafter voraus auf die Spitze des Breitenberges, um nach Zittau und um nach dem ihnen vielleicht nacheilenden Feinde zu sehen; diesen aber hatten die im Walde schon lagernden Zittauer aufgefangen und stellten dann selbst einen Manu auf die Spitze des Berges, der den Hus- siten das Friedenszeichen, daß alles ruhig und sicher sei, gab, worauf dieselben ihnen gradezu in die Hände kommen mußten, und zwar ganz unvorbereitet, denn sie hatten auf jenes frohe Zeichen „Tart scheu und Armbrüste von sich gelegt und zogen ruhig am Berg hinauf." Den Raub an Vieh ließen die Zit tauer ruhig vorüber, als aber das Volk kam, fielen die Zittauer Bürger und Söldner (Kreutziger) auf sie los, schlugen und stachen so gegen sie, daß über 150 Mann, unter ihnen auch der Hauptmann von Lottitz auf Schergiswalde, auf dem Platze blieben. Dies ge schah Mittwochs vor Elisabeth (Elisabeth ist der 8. August, auch der 19. November) 1467. Spät erst, als man schon Licht anzündete, kehrten die Zittauer frohlockend heim. Ihre wenigen Todten wurden nach Zittau gebracht und bei der Webergassenhalle an der Westseite der Johanniskirche beerdigt. Alte Chroniken nennen nur drei Gebliebene (??), als: Jacob Rawer, Hanns Hentschel und ein Bauer. Doch ist es kaum zu glauben, daß bei dem Kampfe gegen 900 Feinde nicht mehr geblieben sein sollten. Als man 1617 den Grund zur Weberhalle aufs Neue grub, stieß man auf dreifach übereinander stehende Särge und dürften vielleicht dieselben jenen gefallenen Strei tern angehört haben. Auf dem Kampfplatze fand man, den Aussagen alter Chroniken zufolge, noch ca. 40 bis 50 Jahre nach jenem Ueberfalle Schädel und Gebeine von den hier erschlagenen und jedenfalls auch da selbst begrabenen Hussiten. Jedoch giebt über das Be-