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— 16 — Sie sind auch oft in die Dörfer gekommen und haben sich in die Häuser und Stuben verfüget, also daß die Leute ihrer gar gewohnt gewesen. Nachdem man aber Glocken gegossen und dieselben geläutet hat, haben sie den harten Schall des Erzes nicht vertragen können und sind durch denselben Vertrieben worden, daß man derselben keines mehr verspüret hat. Die, welche auf oder in dem Breitenberge hausten, preßten aus dem nahen Dorfe Hainewalde*) einen Bauer mit ein paar Wagen und ließen sich fortfahren (nach Böhmen). Die beiden Wagen wurden gepfropft voll, denn die ganzen Querxe hingen sich darauf und daran, so daß an jeder Latte und Speiche ein Querxlein hing. Den Bauer, der diese Fuhre übernahm, belohnten sie sehr reichlich, so daß er dadurch zu einem reichen Manne wurde und alle seine Nachkommen sich dieses Glückes noch erfreuen konnten. Die Querxe sagten beim Abschiede, dann würden sie wiederkommen, wenn die Glocken wieder würden abgeschafft sein und „Wenn Sachsenland wieder käm' an Böhmerland", dann, meinten sie, würden auch bessere Zeiten sein.**) Uebrigens soll sich alle fünf Jahre um 11 Uhr in der Nacht von Johannis Enthauptung auf jenem Berge eine Art Leichenzug sehen lassen. Ist nämlich der Mitternachtsstunde letzter Ton verhallt, so entsteigt dem daselbst befindlichen sogenannten Querxloche eine Menge in tiefe Trauer gehüllter Zwerge. Lange Flöre entwallen ihren kleinen runden Hütchen, acht Mann, welche Posaunen gedämpfte Klagetöne entlocken, schrei ten voran, ihnen folgt ein langer Zug, in dessen Mitte *) Laus. Mag. 16. B., 1838, p. 380 steht: „ein Bauer aus Bertsdors". **) Diese Sage ist poetisch bch. von Segnitz a. a. O,, Bd. I, S. 76 ff. Die folgende erzählt Grave in seinen Volkssagen der Lausitz p. 149 1,XIV. Der Leichcnzug übcrsckriebcn.