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Sonntag den LS. Scpteiuber 102l Sttchstsch« BollSzeitung Ar. 222, Sette IS I trircnS Munde vernahiil er die Weissagung, dass dem Papst Klemens, der ossen und um Hinterlist Heinrich auf seiner Bahn behindert, die eisige Hollenstraie bei den Limonisten, bei Simon MaguS und dem achten Bonisaz. bestimmt sei. Diese Prophe zeiung — Bea.ricens letztes Worr — ist das politische Glaubens- beteniitnis des Dichters. MS Kaiser Heinrich nach seiner Krönung Nom verlassen hatte, war bald das Regiment in der ewigen Stadt von den Eo- lonna im Verein mit den Orsini in die Hand genommen worden. Aber noch gegen Ende des Jahres 1312 l-atle das Volk sich gegen seine übermütigen Bedrücker erhoben und den Giovanni Ar- lotti de Siefancschi zum Diktator, zum Volkstribnn, erheben. Durch Voiksbeschlus; wurde erklärt, der Ausstand sei im Namen des Kaisers erfolgt. Rom sei eine kaiserliche Stadt; und Heinrich wurde aufgesordert, auss Kapitol zurüctzukehren und dort süc immer seinen Sitz aufzuschlage»; ec solle die kaiserliche Würde von neuem aus den Händen des römischen Volkes eutgegcniieh- men. Tie Herrschaft der jungen Tcmokralic'in Nom nährte nur wenige Monate: schon im Frühjahr 1313 gelang cs dcn Krisiokrateii. durch einen glücklichen Handstreich das Bo.kSrcgi- nient zu stürzen. Aber cS ist doch überaus bcdeutungsvill, das; nun zum ersten Male der Gedanke der BolkSsouveränuät und der Ileberiragung der Kaiserwürde durch da-S römische Volk anf- tancht und zur Triebfeder politischen Handelns wird. Ls sind Ideen, die damals einen geheimnisvollen Einfluss auf sie Ge müter au-sznübe» begannen, die gewaltsam nicht mehr nnter- drückt werden konnten, deren Fortleben und Erstarke» wenige Jahre später in Defensor pacis des Magisters Marsilius von Padua, in den Ereignissen bei der Nomfahrt und Krönung Ludwigs des Bauern und in der so flüchtigen und doch so be deutungsvollen Episode des Lola di Nienzo offenbar wurde. ES bat nun hohe Wahrscheinlichkeit süc sich, das; die Enistehung von TanleS Schrift „lieber die Monarchie" in engen Beziehun gen zu diesen römischen Vorgängen steht. Die Gcdankengänge, die in dieser bedeutsamen Schrift mit viel Gelchrsamkeir in scholastischer Beweisführung entwickelt werden, sind folgende: Jur 1. Buch wird die Noiwendigkeit einer den Erdball umspannenden Monarchie, eine? WellkaiscrS, dargetan. Die Aufgabe des ge samten Menschengeschlechtes ist cs, jederzeit die ganze Fülle der dem Menschen innewohnenden Geisteskräfte nach der theoreti schen Seile wie in praktischer Betätigung zur Entfaltung zu bringen. Und wie der einzelne nur in ungestörter Nah: in Klugheit und Weisheit vollkommen zu werden vermag, so kann auch die ganze Menschheit nur in der Ruhe des Friedens am freiesten und leichtesten das ihr gestellte Ziel erreichen, das man säst als göttliches- hezciclmen kann. So ist der Wcltfrie.de das Beste unter allen Gütern, die zu unserer Glückseligkeit hinge ordnet sind. Dieser Wcltfricde, der also die notwendige Vor bedingung für die Entfaltung dcö in der Welt ruhenden Knlttir- zwcckes ist, wird aber verbürgt durch da? Weltkaiscrtum, durch den WeUmonarchcn, der die Streitigkeiten zwischen den Fürsten und Völkern zu entscheide» das Recht hat. Dieses Weltkaiscr- tnm umgibt der Dichter mit dem Glanze religiöser Weihe; un bedenklich wendet er auf dcn Weltkaiser, dem eine so hohe reli giös ethische Aufgabe obliegt, die Schriftstellcn an, die in:n in der Kirche ans Christus allein zu deuten gewohnt war. Das zweite Buch ist dem Nachweis gewidmet, daß die Weltherrschaft auf rechtniäsggc Weise vom römischen Volke erworben wurde; es ist der Wille Gottes, der in der Entstehung und dem Werde gang des römischen Volkes sich verwirklicht hat; nicht die Trans lation durch die Päpste, wie die knriale Theorie cS wahrhaben wollte, war die Oclle deS Kaisertums — das römische Volk hat die Kaiserwürde geschaffen. Das dritte und letzte Blich er örtert die gefährliche Frage des Verhältnisses bon Papsttum und Kaisertum. Die kaiserliche Autorität ist unabhängig vom Papsiinm, sie stammt unmittelbar von Gott und wird nicht durch Vermittlung von Stellvertretern auf Erden verliehen. Aber wenn auch zwischen Papsttum und Kaisertum kein rechtliches Verhältnis der Unter- oder Ueberordnnng besteht, so ist doch eine aeheimniSvolle Verbindilna beider in religiöser Hinsicht vor handen, und darum schliefst die Monarchie mit der Erklärung: „Der Kaiser möge dem Papst gegenüber jene Ehrerbietung er zeigen, wie sie der erstgeborene Soh» dem Vater entgcgenbringt; denn dann Permag er, erleuchtet Pom väterlichen Gnadenlichte, kraftvoller auf den Erdkreis seine Strahlen zu werfen, zu dessen Herrscher ihn der bestellt hat, der der Lenker aller geistlichen und zeitlichen Geschicke ist." Wenn Dantes Monarchie im Sommer des Jahres 1313 nie- dergeschrieben wurde, so wäre diese „berühmteste politische Schrift des Mittelalters" nicht nur eine theoretische Erörterung, der grosszügige Versuch der Begründung einer neuen Staats lehre, veranlasst durch die kaiserfeindlichen Theorien angiovi- nischer und kurialistischer Publizisten, sondern die Veröffent lichung derselben wäre auf ein praktisches politisches Ziel abge. dem Dichter hochverehrten Monarchen Heinrich die Wege zu ebnen, als dieser im Sommer 1813 zum Entscheidungsknmpke gegen Robert von Neapel aufbrach, der die Rechtmässigkeit seiner Kaiserkrönung anfocht. Denn Heinrich gedachte, sich zuerst nach Nom zu wenden, und wie viele Ghibellinen, mochte auch Dante hoffe», dass das römische Volk sich wieder von neuem erheben und dass cs Heinrich auf dem Kapitol als dem Imperator, den Cäsar Augnstiis, akklamicren würde. Der frühe Tod des Kai sers machte diese Erwartungen zunichte; er bewahrte Heinrich wie Dante vor Enttäuschungen, die unvermeidlich waren. Und so konnte damals Dantes Monarchie nicht zu praktischer Bedeu tung gelangen. Das erklärt es auch, dass damals dieses Werk nicht Beachtung fand, sondern erst zur Bedeutung gelangte, als der Kampf Ludwigs des Bayern mit Johann XXII. entbrannt war. Ter tragische AuSgang Kaiser Heinrichs war die zweite Katastrophe im äusseren Lebensgang Dantes. Er musste weiter die Wege eines Verbannten wandeln. Für seine innere Ent wicklung, für Dantes Seelenleben aber sind die nun folgenden Jahre die wichtigsten; denn wenn der Grundgedanke der Divina Commedia Dante schon in der Florentiner Zeit beschäftigt bat, so ist doch die Ausarbeitung und Vollendung dieses Wunder werkes der Weltliteratur in diesen Jahren erfolgt, die er zumeist als Gast des Guido Novclla da Polenta in Ravenna zubrachte. Damals war es (1816), daß Florenz ihm und den Mitverbannten noch einmal die Heimkehr angeboten batte, doch unter entwür digenden Bedingungen. Stolz wies Dante die erniedrigenden Zumutungen zurück: „Das ist nicht der Weg, um in die Heimat zurückznkchrcn. Wenn aber ein anderer gefunden wird, der .Dantes Ruf und Ehre keinen Eintrag tut, so werde ich ihn mit nicht langsamen Schritten annehnien. Gibt es aber nach Florenz keinen solchen Weg, so werde ich niemals Florenz betreten, ^ehe ich nicht der Sonne und der Sterne Licht überall? Kann ich nicht holdesten Wahrheiten überall unter dem Himmel nach- , sinnen? . . . Und auch das Brot wird mir nicht fehlen." So wurde nach den Worten von Kraus durch seltsame Fügung Ra venna, die Stadt, wo das weströmische Kaisertum seine letzte Zu flucht und sein Grab gefunden batte, auch das letzte Asyl und Die Haltung deS Hell. Stuhles in und nackt dem Weltkriege hat gerade in den letzten Monaien in der öffentlichen Erörte rung eine nicht unbeträchtliche Rolle gespickt. Zu dieser Frage bat ein genauer Kenner der Verhältnisse, d>r frühere Geheime Lcgationsrcrt im bayerischen M'nisterium des Acusseren, Min isterialdirektor Franz von S t o ck h a rn m er n, in einem Vor- trage Stellung genommen, der i» einer Versammlung des OrtSverlxrnde» der katholischen Vereine Dresdens und des Ea- .ritasverbandeS Dresden am 15. April d. I. gehalten wurde. ^Dieser Vortrag ist nunmehr in Druck erschienen und kan» durch das EaritaSsekretariat in DreSocn-Neust., Weintranbenstrasse 13 -(Preis 1,75 Mark) bezogen werden. Wer ttch über die Haltung 'des Vatikans, vor allem stuck im Weltkriege, einwandfrei an .Hand von Tatsachen unterrichten will, sollte nicht versäumen, diese kleine bedeutsame Broschüre zu lesen. Der Reinertrag fließt dem Caritasverband zu, der ja vor allem in der Diaspora so ausserordentliche Aufgaben z» erfüllen bat. die Ruhestätte für den, welcher di« Idee diese» Kaisertum» w>> der zu erwecken unternahm. — lind doch — wir dürfen diesen Eharakterzug nicht üoe» gchen — hegte der stolze Dichter die stille Sehnsucht nach der Heimat im Herzen. Er lies; nicht von der Hoffnung, dass vor seinem grosse» Werk der Hass seiner Mitbürger sich beugen werde und ihm die Heimkehr verstaltet werde zur Dichter» krömttig: . . Wen je den Hass besiegt mein heilig Lied, Daran der Himmel mithalf und die Erde, So dass seit Jahren man mich mager sieht, Wenn ich zur schönen Hürd' einkehren werde, Wo ich als Lamm schlief, bis man mich verstieß, Ter Wölfe Feind, die Schaden tun der Herde — Mit andrem Ruhm dann käm ich, andrem VÜrss, Ein Dichter, um den Lorbeer zu empfangen Am Stein, wo mich der Vater taufen ließ. ES kam weder der Tag der Heimkehr noch der Dichtrr- krönnng. Aber der Tag ist gekommen, da die Heimat ihrem Verbannten Denkmäler baute, da Florenz die Gebeine seines grössten Sohnes zurückverlangie, und wie man treffend gesagt hat: „solange als es Menschen gibt, wird man das Schicksal segnen, daS durcb das blinde und ungerechte Dekret der Stadt Florenz dem grössten Florentiner hals, in der Einsamkeil st'ch selbst zu finden, und aus der irdischen Stadt, die ihre Beatt'ce verloren halte, den Weg zu suchen zu einer ewigen Welt und einer unsterblichen Beatrice." i-iöinriek IlMjM Oneseüen-A. ZckI<eZpolLl'-unc!Zc>iös8eiLasss25 (dt liebste Ickssse clerlcatlioliscbenlloücirebe) l-kjjgiÖZN' 66tj6H8l3Nl!8 UNL, Lücken 2044 (/oisiebtsLenckun^ neck auswärts lrsnlco gezen kranko). Kk. Marienchak Zisterzlrnserinnciiklostcr in der sächsischen Oberla»sit> Von Dr. Tcuber, Ord. Eist. Kunigunde, die Tochter Philipps von Schwaben, war mit Otto von Wittelsbach verlobt gewesen, wurde aber im Jahre 1206 dem Böhmenfürsten Wenzel, einem Sohne PremiSl Ottokars, vermählt. Aus Rache dafür, dass der Pater seine Tochter nicht ihm, sondern einem anderen zur Gattin gegeben, erschlug ihn der Wittelsbacher im Jahre 1208. Dieses traurige Ereignis und die vielen Opfer an Menschenleben, welche der Kampf zwischen ihrem Vater und dessen Gegner gefordert hatte, mochten das Herz der frommen Fra» tief erschüttern und sie beschloss, eine Stätte zu schaffen, an der bis in die spätesten Jahrhunderte jener Mord und das übrige Blutvergießen durch das Gebet und freiwillige Opferleben gottgcweihter Jungfrauen aus dem Zisterzienserorden gesühnt werden sollte. Und diese Stätte ist daS Kloster St. Marienthal (ValliS sanctae Mariae) in der sächsischen Oberlausitz. Nach einer Urkunde vom 14. Oktober 1234 muss ein Wohngebäude für die OrdenSjung- franen, die von Tischnowitz hierher kamen, schon vorhanden ge wesen sein, wie besagte Urkunde erweist, durch die dem neue» Kloster der Weiler SifridSdorf nebst allem Zubehör zugewen det wurde. Ucbrigcns muß die hochherzige Fürstin ihren Schützlingen auch reiche Geldmittel vermacht haben. Die erste urkundlich nachweisbare Acbtissin war Adelheid von Donyn oder D o h n a, unter deren Regierung laut Urkunde vom 22. Februar 1238 die Stiftung bestätigt wurde mrd den Mitgliedern des neuen OrdcnShauseS vorzüglich ununterbrochene Arbeitsamkeit, unermüdliche Andacht, tägliches Fasten, fortwährende Gast freundschaft und andere Tugenden und fromme Werke nachge- rühmt werden. Schon ttn folgenden Jahre wurde der Besitz des Klosters durch eine neuerliche Schenkung des böhmischen KömgSpaareS vermehrt und im Laufe der kommenden Jahre durch Ankauf benachbarter Güter bedeutend erweitert. Im Jahre 1246 und nochmal? ttn Jahre 1248 nahm Papst Jnno- cenz IV. Maricnthal unter seinen besonderen Schutz gegen Verletzung seines Besitzes und seiner Gerechtsame. In unge trübtem Frieden lebten und arbeiteten nun die Bewohnerinnen Maricntbals für ihre Selbsiheilignug, sühnten und opferten im Sinne ilrcr hohen Stisterin, beielen und entsagten für das Heil ihrer Untertanen und der sündigen Menschheit überhaupt, spendeten Wohltaten !» grossem Masssiabe und leisteten Kultur arbeit ttn schönsten Sinne deS Wortes. Dass die Besitzungen des Klosters durch Räubereien, Befehdungen und Erpressungen nicht seilen beträchtlichen Schaden erlitten haben mögen, ist wobl sicher. Jedocb der kaiserliche Schutz, der der frommen Stiftung in ausgicluger Weise zuteil wurde, bewahrte sie vor dem Schlimmsten, ganz abgcseben davon, das; auch die höchsten kirchlichen Behörden sich deS Klosters warm annahmcn und mit schweren Kirchenstrafen dieicnigen bedrohten, die eS wage» soll ten, cs irgendwie zu schädigen. Mit der religiösen Bewegung, welche in Böhmen durch den berüchtigten Magister Johannes HuS nngcfacht worden war und sich zu einem langen, grausamen Kriege answuchs, begann für Marienthal eine lange Lcidenszeit, die aber die fromme Stiftung glücklich überstand. Nachdem die Hussiten in Böhmen Greuel aller Art verübt hatten, drangen sie auch in die benachbarte Lausitz ein; raubend, plündernd, mordend, sen gend und brennend zogen diese zügellosen Horden von Ort zu Ort. wobei viele Dörfer (auch SifridSdorf), die deck: Stifte ge hörten, in Flammen aufgingen. Und im Jahre 1424 wurde Maricnthal zum Teil, im Jahre 1427 ganz eingcnschcri. Die OrdcnSjungfrauen hatten sich in dieser Zeit der Not (ausser der Acbtissin Margarethe von GerSdorf und einigen Konventnalin- nen) in daS damals gut befestigte Görlitz geflüchtet. Da infolge der grossen Verluste, welche Marienthal durch die Hussitenkriege an Geld und Gut erlitten hatte, nur geringe Mittel vorhanden waren, dauerte es bis zum Jahre 1452, ehe das Stift wieder in seiner alten Grösse dastand. Wenige Jahr zehnte später brannte da» Kloster abermals vollständig nieder, wurde jedoch unter der Acbtissin Margarethe IV. von Bresen in kurzer Zeit wieder aufgcbaut und erhielt unter der Aebtissin Elisabeth lll. von Talke nberg »n Jahre 1527 (und im Jahre 1542) eine neue Bestätigung aller bisher:- gen Privilegien, Freiheiten, Besitzungen, Einkünfte und Nutznu- gen mit dem Befehle an den Landvogt, sich den Schutz und die Sicherung deS Klosters ernstlich angelegen sei» zu lassen. Hatte die Hussitische Bewegung dem Kloster Marienthal in materieller Hinsicht.grosse Verluste gebracht, so sollten die Stürme der Reformation es in die grösste Gefahr bringen, sei. nein ursprünglichen Zwecke ganz verloren zu gehen. Durch den wiederholten, von der Not der Zeit aufgczwungenen Aufenthalt der Ordensschwester» ausserhalb ihres Ordcnshanscs war es ge kommen, dass einerseits die Ordensregel» und Haussatzunge» wieder sorgfältig befolgt wurden, andererseits der Geist der Auflehnung in das Kloster eindrang, uni so mehr, als auch be- rcitS innerlich im Glaube» wankende Töchter vornehmer Fa milien in Marienthal den Schleier genommen hatte». Die Acbtissinncn Ursula l. Laubig und Margarethe VI!. Kolinas wurden wegen offenbarer Begünstigung und Förde rung der neuen Lehre und deren Anhänger ihrer Würde entsetzt. Nur dem entschiedenen Eingreifen der OrdcnSobere», namentlich der Aebie von Neuzelle und Königssaal war es zu verdanken, dass Kloster Marienthal vor weiteren Abwegen be wahrt blieb. Der T r a d t t i o » s r c z e s; vom 30. Mai 1035 nennt n»s Marienthal als Stützpunkt des katholischen Glaubens inner ferncrem Schutze der böhmischen Könige. Nach dem Westfälischen Frieden (1648) kamen bessere Fett teil für das durch zwei Jahrhunderte schwer hettngesnch'e Lr- denshans, und tüchtigen Aebtissinncn gelang es. daS Stift so wohl seinem äusseren Ansehen als auch seiner früheren geisti gen Höhe wiedcrzugeben, so das; cs, in jeder Hinsicht gross tu stehend, im Jahre 1734 das 500jährige Jubiläum seines Bestan des in feierlichster Weise begehe» konitte. Eine der bcdcutcndstcn Acbtissinncn aus- der neueren Zett, iliiter der (1834) das Kloster Marienlhal sein OOOss'ihrigeS Juvckäum feierte, war Michaela Zock,er. Unter ihrer Re gierung wurde mit Papst Gregor XVl. Genehmigung eine Schule für Mädchen errichtet, in der die schulpsiichüze weibliche Jugend der Umgebung in allen Schulfächern und auf besonderen Wunsch der damaligen Königin Maria von Sachsen auch in den weiblichen Handarbeiten unterrichtet werden sollten, eine Schöpfung, die für jene Zeit einen bedeu tenden kulturellen Wert hatte. Im Jahre 1857 wurde von der Aebtissin Gabriela Agnes Marsch» er ri» Waisenhaus gegründet, das, zunächst ttn Herrenhaus i» Griinan nntergebracht. bei seiner Eröffnung 18 Mädchen barg, bald darauf aber nach Marien'ck'ni verlegt wurde (wo es heute »och bettelst) und jährlich 40 bis .50. manchmal auch noch mehr Kinder beherbergte nun nnuttgettss.h verpklegtc. Eine äbnliebe Anstatt batte die genannte Aststtttin im Jabre 1861 in Jaucrnik in Prenssisch-Schlcjien fitt Knaben und Mädchen mit einem Kostenaufwand von 17,000 Mark cr- össnet. Ausserdem wurde von ihr das Grunaner Herrvnbaus dem Albcrtverein zur Errichtung eines Krankenhauses imcntgeltsich überlassen, eine Anstalt, die zahlreichen Kranken beider Konfessionen zugute gekommen ist. Diese hochh<'r;me Frau schenkte auch ttu Johre 1861 den Betraa von 45 000 Ml. zur Errichtung einer katholischen Kirche in Görlitz, durch sie wurde der Bau einer katholischen Kirche in Reichenau hegounen, wo der im Jahre 1800 verstorbene KanolnknS Paul Reime nach 300 Jahren der erste katholische Pfarrer war. Für den Ban der Zittaucr katholischen Kirche schenkte die Aebtissin Anna Maria Nowak das Bauholz ttn Werre von 8000 M. — Das letzte grosse Unglück, das Marienthal ge troffen hat, war die furchtbare Ueberschwcmmung im Jahre 1807, durch welche das berühmte Kloster samt den anliegenden Gebäuden ein Raub der wütenden Wasser zu werden drohte. Am 1. März 1015 wurde Roberta Anna Reime, geboren am 13. Oktober 1872 zu SchirgiSwalde i. S, als 52. Acbtissin de? Klosters Marienthal durch die Wahl ihrer Mit« schwcstcrn zur Regierung dieses altehrwürdigcn Hauses berufen. Damals war der unglückselige Weltkrieg im vollen Gange und Sorge und Kummer, ja sogar bittere Not klopften an Marien- tbals Pforten. Aber mit starkem Geist, festem Mut und- uner- schütterlicher Tatkraft wusste die neue Aclstissin dcn Schwierig, ketten, die sich ihr entgegcnstellten, zu begegne,, und mit eiserner Entschlossenheit zu überwinden. Möge cs der jetzige» Herrin des königlichen Stiftes Maricnthal vergönnt sein, die ihr au- vcriraute gottgcweihte Jnngfrancnschar <36 Chor- und 13 Laien, schwcstcrn) in eine recht glückliche Zukunft zu führen! Bk Trost «iL Und wenn dich keiner trösten mag, wenn niemand deine Not versteht, — — Gott bringt dir Licht in deinen Tag, Gott hört das leiseste Gebet! wenn 'Krankheit deine Glieder lähmt, wenn Lündenschnld dein Her; beschwert, wenn Nlenschenurteil dich verfehmt, — Ist Einer, der dein Jammern hört . . . Ist Liner, der dich retten will Non aller Hnal, von allem Leid, — Blick' auf znm Kreuz — er starb so still Und hat den Himmel dir gefreit. Drum trag' in Demut deine Last Durch dieses dunkle Tal der Not ... Linst kommt die Stunde süßer Käst Iin Morgenrot . . . Lucia Speick. Die Liga zum Schube der deutschen Kultur veranslaliet vom 7. Oktober ab wieder ihre Vortragsreihen wie im Vorjahre. Diese wenden sich ans wijjensck'astlichein Geiste heraus in ge meinverständlicher Form an ;cderinann ohne Unterschied der Partei und deS Standes. Sie wollen ein tieferes Verständm.S für wirtschaftliche und volköwichiige Fragen der Gegen wart in allen Kreisen schassen und durch die geistige Zusam menarbeit in der anschliessenden freien Anssprache das Gefühl der Volksgemeinschaft fordern. In der ersten Reihe zu sechs Vorträgen behandelt der bekannte VolkSwirischaftlcr Dr. Karl Gört er das zeitgemäße Thema: Konzerne. Kleinaktien, Pri- vaitapital. Näheres ist aus dem Anzeigenteil und an dcn An schlagsäulen zu ersehen. Die Vorträge finden in diesem Jahre ,m VortragSsaake der Akademie für Kunstgcwerbe, Dresden» Altstadt, Eliasstrasse 34. 2.. statt. Hartnäckige Kopfschmerze» hemmen den davon Befallenen in jeder Berufstätigkeit und nehmen ihm alle Lebensfreude. Häufig ist es der sogenannte Kopfrheumattsmus, weil sich der starke Schmerz nn Htttterkopfe äußert. Der Kranke versucht die verschiedensten Mittel, um sich von se-nem Leiden zu be< freien. Leider vielfach vergeblich, denn schon nach kurzer Zeit kehren die Schmerzen wieder. Rasch und radikal werden sie aber durch die Selbstbchandlnng mit einem glänzend bewähr ten Naturheilmittel, dem elektro-galvanischen Schwachstrom des Wohlmuth-ApparatcS Marke Gewcco beseitigt, welcher die Schmerzempfindung herabsctzt und die erkrankten Muskeln der Kopfschwarte, wo das Leiden seinen Sitz hat, zu den heilsamen aktiven Bewegungen anregt. Druckschriften kostenlos durch G. Wohlmnth n. Co., A.-G-, Dresden, Bürgerwiese 22.