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Sächsische Volkszeitung : 25.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192109258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-25
-
Monat
1921-09
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.09.1921
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Sonntag den 25. September tv2t Sächsische DolkSzeitung Nr. 222. Seile 1Z t:. welch eine Seelenkrasl und welch ein Heil durch Jesu Opfer jeder Seele zu flieh!. Nirgends wird ja das Herz des Kindes mehr entflammt zum Glauben an Jesus Christus, sein Wille zn christlicher Lebenssührung besser ge» Wonnen und geübt als durch das eindrucksvolle Vor bild von Vater und Mniter. Denn es ist den Kindern angeboren, die Eltern als das Höchste in dieser sichtbaren Welt an betrachten und darum ihre Worte und ihresTaten für ein Heiligt»», 5,1 lmlten und nachzuahmeu. Geht doch nir gends Levre und Beispiel so lieblich und leicht in die Seele des Kindes ein wie in der Familie. Ueberaus wichtig ist, das; die Verbesserung christlicher Fa- niiliencrziehung aus uns und durch uns selbst geschehe. Ten» der Segen solch selbsttätiger Mitwirkung wird auf uuS zurücksließen. Und somit gibt es auf die oben gestellte besorgte Frage: WaS soll aus unserem Religionsunterricht werden? nur die eine Antwort: Religionsunterricht und christliche Fami lie »- E r z i eh » n g werden gedeihe», wenn wir Christen — Eltern und N c l i g i 0 » s l c h r e r — einmütig zu- s a m in e 11 h a I t e 11 und getreulich durch Taten mit- wirken. Die (Mitteksiandefraze Von Tr. Karl Söhling-Esscn, Tirekwr des Verbandes kath. koa.-'m. Vereinigungen Dentschlanss Tie bl. Guieralvcrsainml.nig der Katholiken Deutschlands zn Franlsnrt stand, wie es nicht anders denkbar war, unter dem erschütternden Laidruck der tiefen Not unseres Volkes. Sie hat den ganzen Umfang und na»n"nll,ch auch die Ursachen unserer Leiden ausgedeclr und dann nach den Quellen gegraben, die dem kranken Körper r! iiderung und Hiilung spenden können. Wenn sich dann durch iasl alle Reden der Ruf nach ..Gemeinschaft?, geist" wie ein roter Faden hindnrchzog, wenn immer wieder beklag wurde, des; von diesen' Geist und einer von ihm ge tragenen Präzis des Volkslebens im neuen Deutschland der Not so wenig zi erkenne» i<n. das ferner die deutschen Katho liken berufen s'.ien, in dieser Richtung als Pioniere voranzu- gehen, so erscheint cs nunmehr um so dringlicher, das; die deut schen Katholiken ernsthaft beginnen, von den Worten der Auf forderung zn den Talen der Verwirklichung übcrzugehcn. DaS Gegenteil von G-meiiischaftSaeist ist Selbstsucht. Sie wird um so starker und härter, je brutaler die Not des Lebens an den Einzelnen herantrit!, je größer seine Sorgen um de» Lebens unterhalt und je eibillcrtcr sein Kampf uni die eigene Lebens- inügiichleit wird. DaS gilt w:- von der Einzelpersönlichkeit auch von ganzen Stäift-eu und Bernssgrnppen. Die elementar über unsere Wirtsch.,!: hercingebr.'henr Krise der Geldeiiiwerlniig, die durch den Verlust des KrmgcS über uns gekommene Schul denlast, das dare.ns resultierende Anziehen der Steuerschraube, das alles hat in der Ta: die Lebens- und Arbeitsbedingungen mancher Glieder des MnschaftMrpers gewaltig erschüttert und ernstlich bedroh:. Von einem Volksgenosse» oder bon Gruppe» solcher, denen es gut gehl, die sü> ihe tägliches Brot keine» zer mürbenden und alle Kräfte i erzehrende» Kampf nuSzufcchten haben, kann m: 1 Gemeinschaft:ge'si verlange» und erwarten — wie schwer ist »'dessen die glück-: Forderung, wird sie gerichtet a» Personen n,) Slä»degrnpgc>', die in der Tat darbe» und entbehren, von dcr Hand in den Mund lebe» und nicht wissen, was der nächste Tao für sie b-.ingen wird. Was Wunder, wenn sie durch ihre Organiialionen und Korporationen »ach Siche rungen ringen, '.nenn sic Wn ftcke äußern, Forderungen stellen, die, je kräftiger d>e Widerslä'de werden und je drückender die Lage wird, im Slreb.n nach unbedingter LebcnSsichcrheit schließlich in die RechtSsphär, ,.»derer Gruppe» hincindriiigcii »»d bor den unveräußerlichen Rechten dieser »ich! mehr halt »lache»? lind lennoch mus; nuiscs Maßhallen vo» allen Gruppe» gefordert werden, soll der innere Kampf, der so viele dcr beste» Krä 'e nnnütz vererb" und das Volksleben vergiftet, der uns unfähig xnin Wiederoo'ch,,, und zur Lösung jener gro ßen Aufgabe des- ganzen Vo kes macht, die nur durch einheit liche» und gro'Zjüftg organisierten Einsatz aller wirtschaftlichen Kräfte gelöst mieden kann, eii mal ein Ende finden, das- nicht schnell genug herbeigesühri werden kann. Wen» der Kampf dcr Stände nm Entiajlung und v »-besserte Lebensbedingungen von lieber,zrn'sen der einen in di: Rechte der anderen befreit wer den, wenn ibm dir gegenwärtig noch so üb-ranS scharke, ver lebende und veibehende Form genommen Weden soll, so dünkt eines unbedin. st crsorder'ich: lei': die einzelnen Gruppen sich bemühen, für die Lage der a,d,ren Verständnis zn gewinnen und das; ihnen tiisek Verständ».-- durch mündliche oder schrift- I che Ausklarniig vermittelt iwrd. Wir Katholiken könnicn in dieser Richtung ganz vorzüglich arbeiten, verfügen wir doch in unseren! anSged,' 1 ien, alle S-ände nnnasscndc» StandeSvcr- eiiisorgainSmnS über ungezählte Persönlichkeiten und Stellen, die wie kaum andere geeigner sein dürfte», in enger Fühlung mit einander die Anf.iärnngS- i nd VersöhnnngSarbeit auf ge meinsamer P'i'ücnm der GlonbenSideale zu übernehmen. Ich will die sich hi-r bietende G.ll, enheit benutzen, selbst wen» eS in den Rahme» dieses Aufsätze? nicht hineingehört, den Segen praktischer G c in c i n s ei: a s t S a r b c! t aller katho lischen S l a » d e ö 0 r g a n i i a 1 i 0 n c» wenigsten? anznden- tcn. In diesem Sinne ist c? auch zn begrüßen, wenn Fest schriften, die une d:c vorliegende Tausenden von Katholiken bei Gelegenheit ihrer Tagungen in die Hand gedrückt werden, sich an dieser Versöhnung?-, Friedens- und Aufklärungsarbeit be teiligen. Wenn nun in, Rahmen dieser Schrift auch „die Mit te l st a n d s f: a g c" behände'! ticrden soll, so kann das natur gemäß nur sedr i'izzenhast und andeutungsweise, ohne näheres Eingehen ans di:i zelsragcn nna lcionderc Verbällnissc einzelner Grnppeii geschah Zwischen der Mitlelstau-issiage, wie sic sich henie al? überaus ernstes Problem soft ler, wirtschaftlicher und politischer All deritellt, ». derjenigen der Vorkriegszeit ist fast keine Aeb»- lichkeil mebr s st anstelle». Alle Cinzelgrnppen de? Mittelstan des — als die wesentlichsten kenn man ansprechcn Handwerk, Handel, Hans- - »k> Grnndb ':tz. Kleinrentner, Staat?-, Kom munal- und Peinnibeamten, fc-üe Berufe, wobei eine Abgren zung noch Ein'»i'incnsvcrhäll'i i'en außcrordenUiche Schwierig- keilen bieien öüftte — sind social, wirtschaftlich »nd poliüsch durch Krieg, Re.-olniioii und deren Auswirkungen derart erfasst »nd umgestelli Waiden, daß störe Stellung in »nd zur Volks- gemeinsclicift n,ik derjenigen de: Vorlriegszcit kaum noch ver glichen werden k'i n. Ter Begriff „Mittelstand" besagt rein wörtlich genom men. daß e? sich bei seine» Angehörigen nm eine Bevölkcrungs- schichi handelt, die sowohl durch den Besitz materieller Güter al? dnrch ihre gesellschaftliche Slenung zwischen der Masse der Be- Tie Nene Brill angcpnßt von 1968 Diplom "Optiker .Halm i'i der Gipfel von Kleidsamkeit »nd Behaglichkelt Nur im I. Stock Wilsdruffer Straße 42 gegenüber den «aminerlichtjpielrn. Hn jedes KaHottscßeHaus.. Von L. Wersleubet tzkr, M. d. N. Katholiken Sachsens! Ein Zcilnngsschccibcc wen- dct sich an Euch, cftigcladcn von der Schriftleiiung der „S.i.bü- scheu Volkszcitniig", einige Gedanken über die Presse in diese Fcstnuinincr zn schreiben. Lange Jahre als Seelsorger i» verschiedenen Gemeinden NnierfrankcnS tätig, dachte ich nicht im Traume daran, den mir so liebe» und so befriedigenden Beruf anfzugcbcn und mit dcr undankbaren und wenig Eigensrc»:)e bringende» Tätigkeit eines Redakteurs zn widmen. Aber die Erkenntnis, von welch ungchenerem Einfluß die Presse im -!l- gemeinen und für unser katbolischcS Volk in Deutschland im be sonderen ist, hielt mich ab, die Aufforderung meines Bischofs zur llcbernahme dieser Stelle abznlchnen, zumal er mich er- municrie mit dcr Bemerkung:: „DaS ist auch eine Seel sorge im weiteren Sinne und da können Sie auch die Ar beit Ihres Bischofs unterstützen »nd fördern helfe n." Katholiken Sachsens! Ihr habt nun auch wieder nach 400 Jahren einen Bischof bekommen, einen Oberhirlen, der die Schoflem auf die Weide des göttlichen Heilands führen, :ür ihr wahres zeitliches »nd das davon beeinflußte ewige Heft sor gen soll. Eine erschreckend schwere Aufgabe angesichts eine: Herde, die über das weite Gebiet des ehemalige» Königreich Sachsens in alle Winkel zerstreut ist! Wie kann da der Hirte sein Augenmerk alle,: einzelnen znwenden? Wie sich täglich mit allen verständlich machen »nd mit ihnen in Füh lung treten? Wie sie schützen, wenn der Wolf sic vcr- cinzclt zn überfallen ned zu zerreißen droht? Wie sie zurück- rufen, wen» sie auf falsche, verbotene Weiden geraten? Wie sie warnen, wenn man ihnen Giflkräuicr als Nahrung reicht? Wie sic täglich wieder s a m m e l » , wie sic ständig z n. s e> m - ine» halten? — Da gibt cö nur ei» einziges, durchschlagendes und erfolgreiches Mittel: Dir katholische Presse, die als Tnqek- zeltiing täglich i» jede katholische Familie kommt. Wa? wäre r? ein Leichte? für Euer» neuen Obcrhirten. seine Herde zu leiten und znm Gute» zn führe», wäre sic auch noch so sehr zerstreut, wenn da? katholische Blatt Sachsens in jedem katholische» Hanse gelesen würde! Sei eß. daß er es »nmitielbar, al? Sprachrohr benützt, oder mittelbar durch gute Nedalienrc und Mitarbeiter, die im katholischen Geiste arbeiten. Tann würde die Zcitnng wirken wie das Hnrtenhorn, da? laut und bernehmlich auch bi? in die abgelegensten Orte Sachse»? er tönt, wo immer »nr ei» Katholik wohnen mag; wie ein treuer Schäferhund, dcr nnermüdlich die Herde umkreist, sie z.ftam- menhält, heranSdrängt ans lockenden, fremde», aber verbotenen Saaiäckern, der den Feind verbellt und todesmutig selbst dm Wolf nicht fürchtet; wie der Hirtenstab, die Schleuder, welche die im Genüsse vertieften Lämmlcin anfschreckt, daß sie nicht zurückbleibe» und schließlich hilflos bo» der Herde getrennt um herirren; wie die Hürde, welche allabendlich die Herde ausniinint nnd znsamnienhält. Sa wirkt ein kalholische? Blatt in katho lischen Familien. Und um so erfolgreicher, je mehr Familien ek lcscn und den gleichen Geist gemeinsam einalmcn. Aber nicht nur für die hohen, idealen Güter der Religion und de? Glaubens ist die katholische Presse unent behrlich und in der Diaspora geradezu Lebe,,?. Notwendigkeit, auch alle anderen Interessen des katho lische» VolkötcilS finden i» ihr nainrgeinätz eine bcborzuile För derung. Ihr schreit mit Recht ans, wenn man Euch wiriscchast- lich zurücksctzi; wenn man Euch Lasten auferleat für den kon fessionellen Unterricht, die die Andersgläubigen nicht zn tragen haben; wenn man Euch für unwert hält. Aemter und Stellen zn bekleiden, die jedem Andersgläubigen offen stehen. Doch wa§ ist dcr Aufschrei eine? einzelnen oder auch mehrerer? Cr ver halle, wie dcr Schrei eine? Rufenden in der Wüste; wie der Hilferuf eines Schwim'meiide» im Weltmeer. Aber unterstütz! durch Euere Presse wird er z» einem Weckruf, der alle Stimmen vereinigt derer, die die Zeitung halten; nnd wird nm so lauter, je mebr Leser dahinter stehen, und wird mit solcher Gewalt i»k Land und darüber hinan? ertönen, daß auch die radikalsten Herrenmenschen ihn nicht überhören können und die Anftncrksainkeii fürchten, die er selbst nnßcrh, lb dcr Gren zen de? Lande? erregt. Wa? seid Ihr ein e!» bei Euerer verschwindenden Minder heit? Nullen, die keine Geltung geben. Eine starke, von euch allen gelesene und iiiitcrstütztc Presse ist die „1", die vor diese Nullen gesetzt wird. Sic verleiht jeder je nach ihrer Stel lung eine lOfache, IWsache und lOONfache Geltung. Gewiß kann auch jede einzelne Stimme schön erklingen, wie die einzelnen Pfeifen >» einer Orgel. Aber erst all diese, an? verschiedenen Stofsen. von verschiedener Größe nnd nach verschiedener Bc- wcrliing ziisainniengefaßt durch da? gemeinsame Gehäuse dcr Orgel, angesacht durch einen einheitlichen starken Hauch geben einen gewaltigen, karinonischen Klang, dcr die Herzen erfreut, sic über Mensck.mleid erhebt und Gott dein Allerhöchsten selbst zur Ehre dient. — Da? seid Jbr, Katholiken Sachsen? in dcr Tiast'vra, znsamincngcsaßt durch euere Presse, angesacht durch den von ihr ausgehenden gemeinsamen, kräftigen, katholischen Hauch. Darum glhilrt in jede katholische Familie eine kath». lilchr Zeitung. In Sachsen : m besten die „Sächsische Volkszeit»»!,". holender Angestellten ausgenommen der tatsächlichen Höhe sitzloscn, dcr Aibeilceschaft und, der zahlenmäßig geringeren Schicht der Reichen eine Mtticislelliiug einnchuien. Da? traf in der Tat i» scr Verkriegsz.':; in vielfältige: Beziehung zu, hat sich aber i» den letzlen Jahre» wesenilich geändert. Die Einzel» gruppen de? M'Piclstaiidcs sind von dieser Ilmschichtulig nicht gleichmäßig er aßt worden, am wenigste» die Angehörigen des Handwerks und des Handels t:e, wenn sic auch in der Gegen wart keineswegs Sorgen i in ihre LebenSführnng und wirt schaftliche Sicherstellung befrüt s nd, immerhin den Wirkungen d'r Geldentwcrtilng einen Ausgleich zn geben vermögen. Weit schwereren Erschütterungen sind zweifellos die Renicnempfängcr, am Hans- und Grnndbesitz nnd Kapital ansgesetzt. Hier kan» von einer tatsächlichen Not gesprochen werden, ihre Lage ist ver zweifelt nnd sed-L Wart der Erklärung dazu ist überflüssig. Ein gleiches gilt Kir da? B^a-ntentum. Staat und Gemeinden sind nicht in der Lage, angemessene.-Gehälter, die den in Fric- denSzeiten gezah icn auch wir einigermaßen entsprechen, zn zahlen. Nickt besser ergeht es dem Heer der Privatangestellte,,. Seine Besold» g »nierscheider sich — die einer tleine» Schicht nach nicht mehr rc» brr Entübnung gelernter Arbeiter, niitcre Schicht der Angestellte,ischasl erreicht sie sogar kaum. Man lebt von der Hand in dm: Mund. Die notwendigsten Lebensunterhalt?,nft'cl sind koum erschwinglich, Bekleidungs stücke bis zur Fakeiiscäeiingrrit abgenutzt, die Wäsche bis zur llninöalickkeit heinniergerisseii. und wer als Angestellter ge zwungen ist, »i Interesse seiner Stellung nnd oft seiner Finna „standeSgcmäß" gelleid" z» sein, tann das nnr auf Kosten der Ernährung le ner ft-,bst »nd d>r Familie. Kleine Erspaeniise sind längst a.ijgek'.anm-, an Rücklagen für das Alter »nd sie Bildung Heranwachsender Kinder Ü- unmöglich zu denken. Kann man diese Ginp'e überhaupt wch als „Miiielständisch" an» sprechen und es ist ein beze'chaender Vorgang, wenn der Pali, tisch linlSsiehe ide Finger der Ane.estcll'ewchaft, die sich in der Vorkriegszeit m:i Verliebe al-a den »cuen. Mittelstand bezeich. ncte, keinen Ai pirach rneh: darauf erhebt. Ebenso wehrlos stehen b:-''e Angehörige der sogenannte» freien Berufe der Gelde-^wc-.»ng gegenüber. Die akademische Vorbildung v.')e:iict für sie nick: mäjr wie in Friedcnszeüen die Sicherung eines gehobenen EinkomnicnL. Das Elend so vieler Akadem ker, Uerzle, Rech Sanwäl'c, Schriftsteller, Förster, Künstler n. a. tritt allerdings nach außen, weil nicht offen aus den Markt getragen, weniger in Erscheinung, ist aber >» nnze- zählten Fällen nm so krasser. Nor mühsam noch durch äußeren Glanz verdeckt, ist, wenn die gegenwärtigen Verhältnisse noch eine Weile sor dauern, der Tag ankznrcchnen, an dem auch der mühsam ansrecht erhaltene äußere Schein verbleichen wird. DaS sind Tatsachen, die nilbestreitbar, aber viel zn wenig bekannt und gewürdigt sind. Zn wenig gewürdigt, weil i» dieser Mittelst indsnot ernste Gefahren staatspolitischcr und kultureller Act verborgen liege». Der Mittelstand ist seit je e iic der zuverlässigsten Sinne» staatlicher Ordnung gewesen. Je breiter und einflußreicher, je kräftiger und let-nSfroher diese Bevölkerungsschicht ist, nm so besser ist cs um die ii»ierpo'>t:schcn Verhältnisse des Staates bestellt. Eine gesunde Mittelschicht ist für das staatliche und gesellschaftliche Leben ein ganz unentbehrlicher Faktor, mehr als daS: ei» wertvolles Gut, indem sie die Verbindung daeslellt zwischen reich und arm, gesellschaftlich höheren und niedrigeren Klasse», indem s e auch als der hauptsächlichste Quell staaüicher Stcuerkraft a»g'.sprachen werde» darf. Schroffe Gegensätze zwischen einer große» Schicht Besitzloser und einer kleine» Gruppe Kapita »aiker zerreißen die soziale Einheit, wen» nicht dazwischen eine breite mittlere Wchlstandsklassc vorhanden ist, in welche hinanfzilstcigcn den nock darunter Sichenden als An. sporn und Ziel vor Augen sch-!».hl „Nnr wo durch einen drei- tcn, Wirtschaft ich selbständigen und lebenskräftigen Millelstand vo» der Tiefe zur Höhe hinaw Stufen gebildet werden, da kann eS ei» befried!;-'.dc? soziales Anfstcigen geben, bleibt die obst-- lute Vorherrschaft der Geldaristokratie anSgcschlossen, ist nicht dak Ganze ni't der Hand arbeilei.de Volk Proletariat ohne Haft- iinng." lPesch.) Es liegt im Interesse dcr B o l k s w o h l sa h r!, das; ein beträchtlicher Teil dcr B-wölkernng dem Mittelstand an. gehört und daß der Mittelstand tatsächlich lebenskräftig blcibr. Dieses Jntermsc ist, mn noch einmal mit Pater Pesch S. I. zn sprechen, „so wichtig, das; eS unter Umständen vielleick! auch einmal angczemt sein tann, wiVschattSpoliiisch fü der Erhallniig di? Mittelstand"? ocn Forisckrit der Mchrprodnktion durch die Großindustrie stelle»". DaS w'std unlcr den heni-gcn kaum zn erwac'en sein, wird anck der halben verlangen. Auf eine? aber möge wa» anck >m Deutschland sciienk dcr Negierung und der Parkamenie ernstlich achten: ei»-. . in: l t e l st a -n d k f r c a n d t i ch c Wirt» s ch a f t s p o l i i i k i st das leider noch zu wenig beob achtete Gebot der St» »de. Dieser Stand, da, über herrscht bei allen bedeutenden V'lkswirtcn und Staatsmännern Ucbercinstnnmnng, ist »nd b.'e bl da? wichftchic Fundament eine? gesunden StaatL'vetcns und ne in unser neues deutsches Belt-?» Han? diesen festen Fu'ndainentS entbehrt, wird c? kern Haus des Frieden? und der Harmonie Neiden. Spoliiijch für den Z weck orischrit der T eckiül. die in die zweite Linie z» Verhält misse» allecb !,:gS Mitleist and n! eht sc Hat die kaIholi s che Ki r ch c ein Interesse an der Ec. Haltung eines breiten nnd kräftige» MiiietjtandcS? In mehr denn einer Biziehnng. Ans seinen Reihe'!, geht die gewaltige Mehrzahl ihrer Priester hervor. Tor Mitteilland ha! eine,, her. vorragendcn Anteil an den Führer» de? katholische,, Voltes. Seine Ungehörig»: haben eS au materieller Opferwilligkcit sn,- kirchliche und kulturelle Zwette »wie für solche kirchlicher und privater Wohliaiigkeit nie fch.cn iosscii. Hoffnungslosigkeit nnd Armut find unfruchtbar, materielle Lebeiissicherheit und mast »ec Wohlstand aber fruchtbarer Boden für die Saat de? Glanic»:. Um so mehr hat gerade heute dcr dentschc Katholizismus Per- anlassiing, sich mit dem M '-elftnudsproblom ernsthaft zu be schäftigen. Der katholische Teil dcr deutschen Bevölkerung n„d des deutschen M:it> Istanoek tosondcrheit, gehört seit langem zu den wirtschaftlich schwächsten Elementen. DaS Wort von der „wirtschaftliche., Inferiorität" Hai seine Bedeutung, wenn auch schon vor langer Zeit geprüft, leider nock nicht verloren. Schlimmer und härter a!s die Angehörigen anderer Kviiiei- sioiieri, weil sie durchweg kav'talschwächer sind, leiden deelolb auch die kathdliickon Mitiolständler, iiamentüch soweit sie Lew ständigkeit besitzen, unter den gegenwärtigen TenernngSverbält- nissen. Wolle:: wir die in dieser nicht hinwegzulcilgnendo» Tat sache für den deutschen Katholizismus beruhende» Gefa'n m bekämpfen, wollen wir dcr üa«holisckeii Kirche einen sno ji- opfcrsrendigen und für ihre Knl'nr- und LiebeSwcrko leistnmw- fähigen Mittelstand erhalten, so liegt eS nahe und ist eS wirl- lich an der Z: t. praktische Mittel und Wege wir!schafi!üt,:r und materieller Ertüchtigung boreitzustcllen. Soweit dabei dec Kanfmannk- und Ungestelltenstand in Frage kommt, sind da;» durch den Verband kath. kauft» Vereinigungen Deutschland? bereits viclverh-.'ßcnde und nack verhältnismäßig kurzer Feil schon gute Fräch'e zeigende Ansätze gemocht. Man hat schon in der Vorkriegszeit vo» einem „Niedergang des Mittelstandes" gesprochen. In sozialistischem Sinne war eS gänzlich falsch, teilweise nchlig dagegen insofern, als die Ei»° Wicklung dcr Industrie einzeln, n Gruppen des Mittelstandes den Boden nnt,c de» Füßen entzog. Dafür indessen erhob sich eine andere Be'ivlkcriingSschicht zwischen die obere »nd die nntcrc, da? He:c der Privatlenin'e» in Handel »nd Industrie, dcr Techniker, Werkmeister nnd anderer Gruppe», so daß man die Entwicklungstendenzen de? Mittelstandes nicht all,;» peni- mistisch zn bener.e» Veranlassung hatte. Wird indessen der gegenwärtigen Mittelst,-iiidsnot „ich' energisch und bald ge steuert, so droht daS Wort von, Niedergang de? Mittelstände? i» dcr Tat Bede iNing, ernste und schlimme Bedeutung, zn ge winnen. Möge kurch eine zielbcwnßle MiüelsünidSpolüik dem Unglück vorgebeugt wcrd n, inöch'on dock namenllich die an ver- aniworinngSwoller Stelle der Reeßernng nnd dcr Parbimeiile stehenden Führe': des katholisRe» Volkes daraus die Nutz anwendung ziehen. Nene Krreifei nngcpaßt von füg" Diplom - Optiker Hahn ist der Gipfel von Kleidsamkeit und Behaglichkeit Nur im l. Stock Wilsdruffer Straße 42 gegenüber Sen sramia-rUchtspieIrn.
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