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Sächsische Volkszeitung : 25.09.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-09-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192109258
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19210925
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19210925
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1921
-
Monat
1921-09
- Tag 1921-09-25
-
Monat
1921-09
-
Jahr
1921
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 25.09.1921
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Sonntag den 25. September 1521 Sächsische VolkSzeitung Nr. 222, Seile li Gewalt an,utnn. So bleibt es dabei: Beatrice war eine histo« riscbe Persönlichkeit; mit diesem Ehrennamen schmückte der Dich ter die unbekannte, edle Florentiner!», der seine zarte, keusche Jugendliebe gehörie. Uiner ibrem mächtigen Einfluh stand sein Leben und sein Dichten, ihr dankt er seine Bewahrung tioin Ge meinen, seine Erhebung über das Niedere, das Streben nach der Höhe, nach Veredelung. lind um es gleich beizufügen: die Beatrice der Tioin« Eoincdia ist keine andere als die Beatrice der Viia »uova, bvn ihr wollte ja der Dichter, wie er es am Sck'lnh der Vita nuor-n erklärt, Dinge sagen, die noch von kei ner sterblichen Frau jemals gesagt worden sind, und damit deutet er bin ans den Plan der Divina Comedia, der in -einem Geiste Gestalt zu gewinnen begann. Die Beatrice der Dwina Comedia ist die Selige, die Dante während ihres irdischen Wandels liebte, deren Gott sich als Werkzeug bediente, um ihn zu re.iei' bon dem Wege der Berirrnngm., den er eingeschlagen, und um ibm al? Bewohnerin des .Himmels, die Gott von An gesicht 'u Änncsicht schaut, die Geheimnisse Gottes zu enthüllen. In, Jahre 12R> satt der Tod Beatrice hinwcggcrafft. ,.Ats dis Wonne meiner Seele für mich berlorcn war, ward ich von solcher Traurigkeit befal len, das; kein Trost mir frommte" — so erzählt Dante selbst im Convwio (II 13), doch dann raffte er sich ans und — so fährt er fort — „mein Geist, der nach Genesung anSschaute, suchte den gleichen Weg cinzn- sclilaneu. den andere Trostlose zu ihre!» Nutzen gegangen waren." Cr suchte und fand Trost in des Böcthins Buch „Ban dem Trost der Philoso phie" und in Liceros Schrift von der Freundschaft. Das Studium der Philosophie, dem er sich in den Schulen der Franziskaner und Dominikaner und in den Disputationen der Phi losophiehekli neuen widmete, nabm seinen Geilt gefangen. In der kurzen Feit von etwa 80 Monaten begann er nach seinem eigenen Geständnis — „so sehr ihre Süßigkeit zu füh. len, das; die Liebe zu ihr jeden anderen Gedanken verjagte und zerstörte". Damals hat Dante den Grund gelegt zu jenem ftaunlicken Wissen, von dem seine Schriften, besonder? sein petnaltiacS Hauptwerk ei» so überwältigende? Zeugnis gaben. Damals wurde Dante vertraut Mit den apoknlpptischcn, ans de» Abt Joachim von Floris zurnckgchenden Ideen der FranziSkanerspiritnalen, die unerbittlich an dein strengen Ariinitsidcal de? Heiligen von Ahnst ze'ibwswii; denn zwei der Fiibrer derselben weilten da mals im FranziSkanerkonvent der Arnostadt. Petrus Johannis iHlwi. der zwei Jahr- als Lek tor am GeneratordenSstudluin zu Santa Croce wirkte, „nd llbertino n. Easale, der Verfasser des Arbor vite crucifirae Jesu, jene? eigenartige» Erbauungs- bncheS voll der schärfsten kir- chenpolitischcn Angriffe, da? so manchen BernhningSpnnkt mit der Dwina C.nnedia aiifwcist.— In dieser Zeit der tiefste» Ver zweiflung nach Beatrices Tode, da die Crinnernng an sic vorübergehend verblasste, ist Dan tes Leben aber auch von sittlichen Verirrungen nicht srei- geblieben. Man soltic diese Entgleisungen in dieser Fest einer schweren LeelenkristS- nicht bestreiten, die Zeugnisse sind zu be stimmt, wie wären sonst die strafende» Worte Beatrices -m 30. und (!i. Gesänge des Purgatorio zu deuten, wie ihre Mahnung, seine Schuld zu gestehe», und ihre Anklage: „Und sank durch meinen Tod dein Glück darnieder, Das dich erhob — was hing sich dein Verlangen So bald an niedere Erdendinge wieder? Da, als du diese» ersten Pfeil empfangen. War'» dich vom Mahn cmporzuhebe» Zeit — Mir nach, die allem Erdentand entgangen. Nicht durften, daß dich ireff ein neues Leid, Den Flug dir hemmen Mägdelein noch Spielen Mit anderer, schnell verbrauchter Eitelkeit." Doch mochten philosophische Studien und das nngebnndeiie Lclen unseren Dichter eine Wcnle fesseln — bald begann auch das politische Leben ihn in seine Kreise zu ziehen. Als Dantes Beteiligung am politischen Leben seiner Vaterstadt begann, hatten inzwischen die politischen Verhältnisse derselben eine be deutsame Verschiebung erfahren. Unter erbitterten Kämpfen war durch eine Verfassungsänderung die Uebermacht der Gro ben gebrochen und der Sieg der Demokratie in der Stadt republik entschieden worden. Durch die einflußreichen sieben Hanptzünfte war im Jahre 1282 auf die Kunde von dem sieg- reichen sizilianischen Aufstand did Schaffung einer neuen Be- L-inpfvIilsnnzvörfs Oeavlisnlvvzorlcg ktir rlio Icatstolikivffs I'nmilis * Di« Befrist rM«iL »url A».°> äor Vniguts. mit Rüolcmoi'tnsbms »uk äoo Ornnätoxt üdorsoted null mit A„mo>lcnnf-sa mlttntsrk von Auzustia krackt 8. ä Litt App odatioa äos ^poMolisovon 8»uvlon nuä Lmplsblunxon vislsr Lisobökv. In äisi ünnäon Aübnnävu 167 Narü. Das «k«8«l Lnoli äon vlor Lv»vp;slisn äarzrsstellti von Dr. äosopü Qrimm, Univoroittttsproksnsor in Wür/k.cirg, Llit bioelcdkiiobs-- ApprotistioQ. In siobon Lttnäsn ^obuncken 225 üls.rtc. Das ariav LvdeiL ui»Ä aasvrvs HvDrir nncl ksinsr Iisilixsn Llnt-tsr Ll-cria nsbsd äon Oodsimnisssn äss altsn Luaäs» n»ob äon Ossiokton äor ^otiLsii^so A^nns. Lcctborinec LdldlkLIOII. Aus äon Pagodüoborn äos Olsmsns krovtovo lcsreus^e^vdsn von k. 0. O. Zobmögvr aus äse Hon^esxatiou äos allsekoili^ton Lrlüsor». kraobtausxabs mit roiolrsin Liläorsodmuelc 162 Llarlc. vaa rioir DviiiKe» kaltes Von Oeorg Ott. Haob äsn doston tzuvllsn non bsardsitst von ktsrrsr Läuorä Lodrincror. Lrvoinnä- äro,Lif;sts vorde-siisrto Ankisge. Uir 11 Linsodaltbiläern naod Lloistsrworksn äor Lunst unä 260 tVb- diläuvß;sn im Boxt. Im OriAinal-Haldlsäordauä 176 ilarlc. /.60/r^a^c/ Oo////rs DaaÄposliLI« oäer Icurro Auslosung allsr sonntL^Iiodsn unä kostttlAliodon Lpistoln unä Lvanxfslioa von k. tz'rsn» Rattlor 8. C. Ledön xobunävn 34 Llark. OosokovkansAobo in rot I-oinvaaä k«bunä«n mit Ooiä- sovoitt 86 Llarlc. Ln vd arLsli v - D a «I» IVunäsrdaro LsKodsndoitsn unä Lr^Ldlnnesn von äsm ßsic>rv.'üräif;8tvn Hgjlj^gton A.itar«a!rr»msnt. 8sraus§oAoboll von Ooorg Ott. Litt Vitoidiiä unä violon vonou Üolesotlnittdiiävrn in xraodtvoli kvpivlltom lösinvunädaoä 43 Nark. nnÄ Flaiiav Llktttsr dsiii^or Luvst, ltlit bgs-ioitonäon Worten von Or. äosspd IZsrndart. 16 Icünstiorlsodo Wioäsr- s-adsn von Worbon äsr pg:öüton hloistor, auk biauZrauon Larton ^oLox;on in vornolnnom Lindanä 120^1arlc. l)io nior aukßüködrtsn Worlcs siuä äurod allo Luoddanälun^sn ru borisdon. A.usküdrliodo Urosgsicio unä LntaivAS kür sümtliodo VsslaAsabtoilunAon vvr- sonäot auk Wuusotr Icostonkroi äio I'ropu°:aoä'20otrlrlo Nünokon, Oionorstr ö. /<S§6/ cL /">/6k//7c/k Hörde, der Priori dell^ Arii, der Zunftprioren — zuecst drei, dann sechs für je ein Stadisechste! — dnrchgesetzt worden, und auf diese Zunftprioren, deren Amtstärigkeii jeweils zwei Mo nate dauerte, ging nun allmählich die Fülle aller Machtbefug nisse über. Und als dann die demokratische Bewegung, die ans einer Zunftsache sich zu einer Volksbewegung verbreitert hatte, in dem klugen und kühnen Ginno Tedaldi della Bella einen Führer gewonnen hatte, gelang cs, die Volksrechte, die man in zwischen gegenüber der im Abstieg begriffenen sozialen Ober schicht des Feudaladel» und der Plutolratie errungen hatte, z„ sichern und gesetzlich festzulegen: die Ordinamenti della giusti. zia, die „Ordnungen oer Gerechtigkeit", bilden die Kodifikation der gesetzlichen Maßnahmen, durch die man die Großen, jür die ihr Belieben Gesetz gewesen war, seit 1282 unter das Joch de, öffentlichen Ordnung zwang; sie wurden das Grundgesetz d«r Stadtrepublik am Arno, sie blieben — trotz mancherlei Ilmge. staltungen und trotz allen MühenS, an ihnen zu rütteln — die Grundlage der florentinischen Volksregierung und wurden da« Vorbild für die Demokratien der anderen StadtrepMilen Italiens. — Es mag wohl bald nach dein Erlaß der Ordinamenti della giust zia gewesen sein, daß Dante sich in die Arte de, medici speziali, die Zunft der Aerzte und Apotheker, hatte aufnehmeo lassen; nun begann er eifrig an den öffentlichen Angeleg-ichei. tcn Anteil zu nehmen und unvermeidlich war es, daß er mitten ins üble Getriebe erbitterter Parteikämpfe hineiiigezoaen wurde. Im Mai des Jahres 1800 wurde er als Gesandter nnckj dem türmcrcichen San Eimig. iiano geschickt, um dessen Bür ger zum weiteren Verbleibe» im Guelfenbund zu bewegen. Und am 15. Juni trat Dante beim üblichen Wechsel de? Pc>. orales für die kommenden Mi Monaie als einer der sechs Zunftprioren an die Spitze der Florentiner Stadtverwaltung — es sind Monate, in denen Un heil für Florenz hernnrcisic, Monate, die des Dichters Le bensschicksal in die Bahn tiefe» Unglückes und Verhängnisses .sineindrängten. — Schlimmer als je war Florenz in den letzte» Jahren des 13. Jahrhunderts vom Parteihader zerrissen. Nicht nur, daß der alte Gegensatz der Nuelfen und Ghibellinen sort- iestand, und daß der Haß der adeligen Geschlechter sich immer aufs neue in wilden Tumulten und bluligmr Gewalttaten entlud — auch ninerhalb der gnclji- schen Partei kam eS zur Spal tung. An der Spitze der beiden sich befehdenden gnelsisckien Fraktionen standen die Herce»- geschlechter der Ccrchi und der Donati. Für die beiden guelfn schen Parteien war kurz vor Dantes Priorat die Bezeich nung die „Weißen und die „Schwarzen" üblich geworden; es waren Parteinamen, die aus dem benachbarte» Pistoia übernommen worden waren, als die Cerchipartei, um im Flo rentiner Stadtreginwni sich an der Macht zu erbalten, sich den Ghibellinen genähert und be sonders die Weißen in Pistoja unterstützt halte, damit diese sich hier de? ausschließlichen Einflusses bemächtigten, und ihnen selbst dann einen feiten Rückhalt bieten könnten. On-, rade damals drohten nämlich der Parteiherrirbaft der Eerchi. aber anch — was ungleich wich tiger ist — der Freiheit von Florenz, schwere Gefahren durch die Pläne, die Pavji Vonifaz VII!. verfolgte. Kir alt dem icidei'schas.lichei' Un gestüm, taS dem Gwlanch,w>! eigen war, strebte ec dammch 7oSka»a, das seit alter-:- ocr NeichShoheit unterstand, in seine Hand ;» bekomme!!, dainii dtnu ein Mitglied seiner Familie, der der Papst mit nngemejsener '.V de nnhing, den „giardino del imperio", den „Garten de? Reiche?' unter der LehenSobcrhoheit der Kirche beherrsche. Soll!- oder Toskana erworben werden, so war es nötig, sich den b--herrse„.!- den Einfluß in der stolzen Ariiosiadt z» sichern. So bnü c? znm Eingreifen des Papstes in die Florentiner V.'r''ä.:-.'i!>->. Und dadurch sind nun die schroffen Paneigcgenscitze in Floren- weiter verschärft worden, und die Glut der längst cniieü-.llw:: 1!>58 I WS--.' .>w -1 Köse! und Pustet Eil! Spiegelbild der Literatur und Kultur der deutschen Katholiken von E. v. Brancn Je inehr sich im Bilde unserer Zeit die Kreise breit machen, die dem Makeciatismus oersnlicn sind, desto stärker wird der Drang des denkenden Teiles unseres Volkes nach Verinner lichung; je mehr eine gewisse Presse und Verlegerschast ihre Lese-r mit sensationellen und den niederen Begierden schmeicheln den Büchern speist, um so dringender verlangt jener nach ge sunder geistiger Nahrung. Leider sind cs nickst eben die Kreise, die das meiste Gctd haben; und eni Verlag, der daran festhält, nur wirklich gute und gediegene Literatur hcrauSzngeben, an de; das geistige Leben unseres Volkes wieder gesunden kann, hat mit Schwierigkeiten zu kämpfen, über die nur der Eifer für die gnie Sacbe ihm hinweghilft. In der Erkenntnis, daß durch Zu sammenschluß diesen Schwierigkeiten eher zu begegnen und eine bisher unerreichte Metlarbcit zu leisten ist, haben zwei der grüßten kntbolischen Verlagsfirmen sich znsammengeschmolzen: Josef Köiel in Kempten und Friedrich Pustet in Negensburg. Tie beiden Firmen, die schon jede für sich einen hohen Ruf ge- nosien, ergänzen sich auf das Glücklichste »nd stellen in ihrer Geineinschaft zweifellos den Höchststand der katholischen Büchec- rrzeiignng dar. Ihnen haben sich angeschlosscn der 'I. I. Lent- »erschc Verlag und der Jlaria-Verlag, beide in München, und der RorbertuS-Verlng in Wien. Die beiden Hanpistcllen, die Perlagsabteilung Kempten und die Verlagsabteilnng RegenSbnrg, entsprechen den beiden großen Linien, die es für das katholische Verlagswesen in Deutschland geben muß; die erste der täglich ringenden Aus einandersetzung >nil der Gegenwart und ihren Fragen, mit Wirkung ank das- aktuelle Geistesleben in Wissenschaft und Literatur, die zweite dem rnh'gcii, katholische» Bewußtsein im deutschen Geist »nt Verankerung in den konservativen Grund lagen des- katholischen Wesens (Liturgie, Theologie). Die Regeiisünrgec Missalien und Breviere haben allmählich die Welt erobert und trotz aller Anstrengungen der französischen und amerikanischen Verleger, ne für die romanischen und angel sächsischen Länder zu verdrängen, ihren ersten Platz behauptet. Der Heilige Stuhl erkennt sie als die gültigen an, weil deutsche Gründlichkeit und GeivisscnhafEgkci! sich so leuchtend in ihnen bewährt, daß auch nicht ei» Buchstabe falsch ist, nicht ein Komma am Unrechten Orte steht. Die Regensburger bnchge- werbiiche» Wcrkstäüen sind in ihrer ganzen Anlage das technisch Feinste und Vornehmste, wa? das Druckcreigewerbe kennt. Als sch an? der klösterlichen Buchkunst, der sie ihre Vorbilder ent nehme», anch die fromme Sorgfalt der Schreibermönche auf sie nbergegangen, denen ihre Arbeit Goiiesdienst war, so fehlerlos schön ist jeder Buchstabe gesckmilten, so wundsrfein sind die Ini tialen gezeichnet, so prunkvoll feierlich sind die Einbanddecken der gottesdienstlichen Altar-Mssalien ans getriebenem Silber, ans reich geschnitztem Elfenbein, ans eingelegtem Leder. Aber diese liebevolle Sorgfalt für alles, was dem Gottes dienst angehöct, verschmäht über den großen Aufgaben auch die AuS-gestalmng de?- Kleinen nicht. Viele tausende Pustelschcr Breviere sind i» der Hand der Priester; jeder dcnische Katholik kennt die Pustetschcn Gebet- und Än-dachtsbücher mit ihren ge diegenen Texten. Als ein Juwel der Gcbeibuch-Literntur nach Inhalt und Ausstattung sind soeben die „Deutschen Herz-Jesu- Gebcte des 14. und 16. Jahrhunderts" von Pater Karl Nich- sicitter S. I. erschienen, die M't unendlichem Fleiße und fein stem Verständnis aus-acwählle Schätze aller .Klosterhandschriften darbicten — ein Bn4 von knltnrhistorischem Werte, das weit über die katholischen Kreise hinaus geschätzt wird. Einen Ehren platz ,in vielen tausenden katholischer Häuser nimmt Otis präch tig ausgcstcittete „Legende von den lieben Heiligen Gottes" ein, von der die 32. Auflage erschienen ist. Zahlreiche Werke dienen dem Priester zur tieferen Erfaffung seiner Berufspflichten, so das neue Büchlein von Kunz über „die katholische Kcankensecl. sorge". Reichhaliig ist die aszeiische Literatur vertreten; und ei» Buch von Jmmle über „die kcstholischen Orden", das dem nächst erscheint, wird da?- ziila.nmenfassciide Werk über dieses Thema sein, da? bisher gefehlt hat. Damit sind wir zu den theologisch-wissenschaftlichen Wer ken übergegangcn, von denen Joseph Grimms berühmtes sieben- händiges „Leben Jesu" jedem gebildeten Katholiken bekannt sein sollte. Die beste Widerlegung des Materialismus ist Holz apfels „Christliche und monistisckie Weltanschauung"; und Nosts prachtvolle Zusammenstellung: „Die -atholische Kirche nach Zeugnissen von Nichtkatholiken" möchte man in die Hand jedes Katholiken und Protestanten wünschen. Das große Mbclwcrk von Hetzenauer ist für die wissen schaftliche Welt ebenso wichtig wie für das Volk die dreibändige Bibel von Allioli-Arndt, die einzige, vom apostolischen Stuhl approbierte deutsche Bibelübersetzung. Auch die kleine Ausgabe der Eckcrschen Bibel und die Volksbibel von Heilmann tun da» ihre, mn dem vom Heiligen Stuhl und von allen Bischöfen enipfoblene» Studium der Bibel den Weg zu bereiten. Die wissenschaftliche Theologie pflegt auch die I. I. Lent- nersche Verlagabteilnug; die bon dem jüngst verstorbenen Theo logen Professor Dr. Knövfler herauSgegebenen „Veröffentlichun gen ans dein K'rchenbistorischen Seminar München" (Studien zur Kiröbengeschichie) haben neben anderen theologischen Wer ken den Namen des Verlages in der wissenschaftlichen Welt längst zu eine», wohlbekannten gemacht. Nicht weniger be- deutend ist der knnsigescbichtliche Verlag, au? dem besonders hcrvorzuhcbcn ist Dr. Ernst Konrad Stahls reich illustriertes ikonographischeS Werk „Siilwandlnngen der Graphik durch zwei Jabrhnnderie dargestellt an der ChristoPhornS-legende". Vor allein finden aber die wissenschaftliche!' Werke de? katholischen Geisteslebens in der ' ceriagsavteilnng Kemptc» (Kösel) ibre Stätte. Ta ist von theologischen Werke: -.»erst Esser ManS-bachS umfassendes Werk „Religion, Christen!»«!. Kirche" zu nennen. Die „Bibliothek der Kirchenvnirr" stellt mit ihren bisher 89 Bänden ein .einzigartiges Ekreninal für die .größten Persönlichkeiten aus der Frühzeik des Christentums dar. und ein unvergleichliches- Vater-Archiv für alle Kinder in-ß.-.-c Kirche. Besondere Pflege widmet die BcrlagSabieiliing Ke-ntne» der Philosophie. Die „Philosophische Handbibliothek" wird, nnm ihre 11 Bände abgeschlossen vvrliegen, einen nmsassendcn ikebcr- blick aller Gebiete der Philosophie geb-n, wie er in dieser Au überhaupt noch nicht vorhanden ist Jeder Band ist einem be sonderen Gebieie gewidmet; bisher liegen vor: Band 1: Endrr?. Einleitung in die Philosophie; Band 2: Sawicki, Gesa,ick,S- philosophie, Band 3/4; Schwcrtschlager, Philosophie der N.,::-.r; Band 6: Linworskp, Experimentelle Pspckiologie. Jedm- der Stamen bürgt schon kür die wissenscbaslliche Höhe und O-k i d:i.r- tät des Werkes, und doch bilden alle ein großes- Ganzes, zn- sanimengchnltcn durch die katholisch-idealistische Wclianschaun-n »nd durch die auch dem Laien verständliche Darstellung, der doch die wissenschaftliche Tiefe nicht geopfert wird. Zn den Büchern der We'.iwcisheit, vielleicht sogar dcc Gotlesweiöheit, gehört anch Else Hasse? wundervolle Auslegung von „Dantes Göttlicher Komödie", deren soeben erschienene dritte Auflage die schönste Festgabe zu dem Danie-Jnbilänin dieses Jahres ist. Sie will keine gelehrte Würdigung diri'eS gcuxrltigstcii EpoS der Weltliteratur sein: da?- Ewige in ihn:, seine religiöse Idee will sie hecanSheben. Eine Einführung in sämtliche Gebiete der Wissemchast und praktischen LebenSknnde bezweckt die „Sammlung Kösel", die bisher 91 Bändchen umfaßt. Sie zeichnet sich aus durch streng wissenschaftliche Grundlagen, die durch die Auswahl ihrer Mit- arheiter verbürgt sind, und durch die leichlfaßliche Form und die straffe Zusammenfassung, tue dem Laien einen schnellen Ein blick in jedes Wissensgebiet ermöglicht. Zwischen dem erste» Bändchen, Hertlings „Recht, Staat, Gesellschaft" u^d den letzten beiden Doppelbändchen 88/89 >.nd 90/91 Seppclts „Papstge schichte" ist ein reicher Schatz von Wissen aufgespeichert. Besondere Pflege einpfnnat anch, ihrer Wichtigkeit für da? VolkSwöhl entsprechend, die Pädagogik, sie hauptsächlich von der Lehrmittelabteilnng des Verlags-Konzerns, dem früheren Jiaria-Vcrlag. Er hat im Anschluß an die führenden Köpfe der Münchner katechetiscken Schule das veraltete Svsten, im Reli gionsunterricht durchbrochen, die alle», iinverstäudlicheu Bibel- hilder durch prnchtioe Darstellungen bon Fuge! und stark kon- tm'crte Bilder von Schumacher ersetzt, die dem kindlichen Geiste ein lebendiges Bild der heiligen Gestalten imverlöschlich cin- prügen.
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