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Unterhaltung uns Witten WM«MWG Ein Ahn« Abd el Krim» Einem Journalisten, einem amerikanischen natürlich, einem der rührigen und verwegenen Berichterstatter der Chicagoer „Tribüne", ist es kürzlich gelungen, in das Lager der Risskaby- len einzudringen und den Abd el Krim zu interviewen. In dem Gespräch mit dem Amerikaner wies Abd el Krim darauf hin, datz er ein direkter Nachkomme des Barbarossa sei und sein Kampf gegen Spanien nur fortsetze, was sein Ahne vor Jahrhunderten begonnen und zeit seines Lebens fortgeführt habe. Barbarossa — es gibt zwei Barbarossa in der Weltge schichte: der eine, der abendländische, war der Schrecken des Morgenlandes, der andere, der morgenländische, der Schrecken des Abendlandes. Dieser berühmteste moslemische Seeheld aller Zeiten war ursprünglich der berüchtigst« Seeräuber seiner Zeit und von Geburt weder Mohammedaner noch Türke, sondern wie die meisten Berühmtheiten der osmanischen Vergangenheit, christliciier Abstammung, Sohn eines Griechen, von dem man nur den Vornamen Jakob kennt, und der Witwe eines Popen. Jakob lebte in großer Not und trat deshalb auf der Insel Lemnos zum Islam über. Aber als Renegat hatte er noch weniger Glück, und so mutzten die zivei ältesten der zahlreichen Kinder, die Söhne Charudj und Chaireddin, schon früh aus dem Eltern hause, um sich ihr Brot selbst zu verdienen. Charuds (von den Zeitgenossen zuweilen auch Horusl» ge- nannt) wurde Matrose. Chaireddin Töpferlehrling. Es war um die Wende des 15. Jahrhunderts zum 16.. als Charudj auf einer türkischen Galeere Sträflingsaufseher wurde. Sein Schiss fiel in die Gewalt der Ritter von Rhodos, und er wurde nun selber ein ans Ruder geketteter Sträfling. Listig von Na tur, stellte er sich vom ersten Augenblicke seiner Gefangenschaft an stumm, und da die Christen seinen Namen nicht erfahren konnten, nannten sie ihn nach seinem langen roten Barte: Bar barossa: dieser Name ging später auf seinen Bruder Chaireddin über, dank seiner List des Stummseins gelang es dem Charudj, die Wachsamkeit seiner Wächter einzuschläfern und eines Tages zu entfliehen. Bald darauf ist er als Steuermann aus einer Brigantine Anstifter einer Meuterei, deren Erfolg ihn zum Herrn eines K o r s a r e n schiffes macht. Er segelt nach Lesbos und holt sich seinen Bruder Chaireddin als Leutnant. Im Dienste des damals gefürchtctsten Seeräubers Kamali machten die beiden Brüder schnell reiche Beute. An der Küste von Sizilien hatten sle ihr erstes Zusammentreffen mit einem nach Neapel segelnden spanischen Schiffe. Das schwere Lösegeld für die Gefangenen machte sie reich und der Erfolg berühmt, so datz der Sultan von Algier sie gegen die Spanier zu Hilfe rief. Sie landeten am Kap Matif» und rückten in die Hauptstadt des Sultans als Befreier von einer schweren spanischen Belagerung ein. Während der Feier ihres Einzugs begaben sie sich in den Palast. Der Sultan befand sich lm Bade. Die beiden Barbarossa drangen ein und erwürgten ihn. Darauf lies; sich Charudj zum Sultan von Algier ausrufen, und niemand wagte Widerstand zu leisten. So war ln wenigen Jahren aus einem armseligen Matrosen und Galeerensklaven der Herrscher eines der meistgesürchteten See räuberstaaten des Mittelmeeres geworden. Aber Macht und Luxus verweichlichten den Sieger, er wurde im Mai 1518 von den Spaniern überrumpelt und geköpft: auf einer Fahnenstange aufgespietzt wurde sein Haupt im Triumphzuge durch ganz Spanien getragen. Erbe des Charudj wurde sein politisch Klügerer und mili tärisch begabterer Bruder Chaireddin Barbarossa. An seinem Hofe erschien eines Tages ein gewisser Sinan. der tür kische Rothschild seiner Zeit, Hosjude des Osmanensultans Su- leiman, und machte ihm im Namen des Kalifen den Antrag, den Oberbefehl über die gesamte Türkenflotte zu übernehmen. Chai reddin war nun bereits ein Mann von siebzig Jahren, aber von MeS Il»i VMS VM Will Nur wenige Kilometer von der schönen sächsischen Industrie stadt Zittau entfernt, liegt in einem tiefeingejchnittenen Selten tale der Lausitzer Neisse, umgeben von zerklüftete,, Fclsgebirgen, ein steil emporragender bewaldeter Bergkegel, dessen Gipfel alte Ruinen kröne». Zu seinen Fitsten breitet sich in romantischer Schönheit der bekannte Luftkurort Oy bin auS, der von den Ruinen de» Namen übernommen hat. Ter Oybin ist ein in einer Seehöhe von 514 Meter liegender bewaldeter Bergkegel, der »aus zerklüfteten Sandsteinfellen besteht und schroff und steil etwa 116 Meter über der Talsohle emporsteigt. Seine Geschichte reicht bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurück. Uebrigens soll sich schon in prähistorischer Zeit «i„e heidnische Knltstättr ans der» eigentümlichen Berge befunden haben. Einige seltsame Stein gebilde werde» noch heute als „Opfgrsteine" bezeichnet. Da Oybin an einem uralten Verbindungswege liegt, der von Zittau aus über Bühinisch Leipa nach Prag führt« und r„ der Rühr des Ortes einzelne Funde aus der vorgeschichtlichen Zeit zu ver zeichnen sind, ist dies« Annahme nicht von der Hand zu westen. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundert? befand stch auf dem Berge ein befestigtes Gebäude, das jedoch schon nach kurzer Zeit den Raubritter» als Schlupfwinkel diente. Der ehemalige Zittauer Stadtschreiber Johann Guben berichtet um da- Jahr 1363 darüber wie folgt: „Ein Laudherr war sesshaft bet Leipa, der hieß Herr Quahlo, dcinselben gehörte das Ge birge jenseits bis Leipa. Dessen Diener jagten einen Bär auf dem Steine, darauf nun die Burg Oybin steht, erschlugen ihn daselbst und kamen heim und spräche»: „Wir haben gefunden den besten Platz zu einem Hause, als Ihr je gesehen habt". Ter bebaute zuerst den Oybiu. Nach etlicher Zeit verfiel dieser Bau lind blieb gegen 2V Jahre verfallen. Tann bebaute,, ihn wieder die Herren, die auf dem Burgberge sagen ,„,d raubte» vom Oybin. Dies waren die ersten Räuber, die man in diesem Lande erkannte. Ta zöge,, die Leute, die hier waren, aus, zerbomben daS Haus »nd vertrieben die Herren vom Burgberge. Danach lag der Oybin unbebaut, bis Zittau wieder kam a» den Herr,, vo» Leipa. Dieser errichtete aus de», Steine eine,, Bergsried, welcher poch bet seinen Zeiten drei Jahre wüste lag. Tann liest der von Leipa den Oybin mauern, wie er noch jetzt steht bis an den heutigen Tag." — Quahlo wird in de» Jahre» 1254 bis 1262 ,nehrc»-emals urkundlich genannt. Tie Errichtung des erst?.' befestigte» Gebäudes dürfte also in jener Zeitspanne erfolgt sein. Heinrich von Lewa, eine tn der Geschichte Böhmens bedeutsame Person, erhielt die Herrschaft Zittau einschließlich des Oyb'n »in da» Jahr 1306. In den Jahre» ISIS bis 1316 liest er d»e alte «Utterhurg erbauen; deren Ueberreste sind noch heute teilweise ungebrochener Enregie. Er drehte die Steuer seiner sechzig Schiffe, mit denen er einen Raubzug nach Cadix geplant hatte, ostwärts statt nordwärts und brandschatzte auf der Fahrt nach den Dardanellen statt der spanischen die italienischen Küsten, um im Serail des Sultans nicht mit leeren Händen zu erscheinen. In ganz Italien glaubt« man das Ende der christlichen Herr schaft gekommen, selbst aus Rom flüchtete alles Ins Innere, und bei Papst Klemens, der todkrank zu Bette lag. blieben nur hnndertfünfzig treue Schweizer als Schützer zurück. Zuletzt lan dete Barbarossa bei Fundi und erstürmte diesen Ort so schnell, datz nur wenige sich zu retten vermochte», unter ihnen die Schwe ster der Johanna von Aragonien, Giulia von Gonzaga, die be rühmteste Schönheit der Zeit, von den Dichtern Italiens in schwärmerischen Sonetten gefeiert. Chaireddin Barbarossa aber hatte es beim Sturm auf Fundi just auf die eine, nur aus Giulia Gonzaga abgesehen gehabt, die er dem Sultan Suleiman als Geschenk hatte mitbringen wollen. Unmutig über den Entgang dieser Beute ließ Chaireddin alle Küstenstädte Italiens, Sizi- lliens in Trümmer legen. Einmal gelang es dem Kaiser Karl V. im Bunde mit dem Genuesen Andreas Doria, den Barbarossa zu besiegen und ihm sogar Tunis zu entreißen. Aber bald nahm der Seeräuber-See held Revanche, trieb den Doria in die Flucht und zwang den Kaiser zu schleuniger Heimkehr, um die eigenen Küsten zu schüt zen. Nach diesem Triumph Barbarossas lud Franz 7. von Frank reich den Korsaren ein. sein Bundesgenosse gegen Karl V. zu werden. Mit hnndertfünfzig Schiffen ankerte darauf am 5. Juni Eure Weisheit Ich sah am liebsten hoch im Turm Welt nach den blauen Landen. Bin jauchzend bei dem lauten Sturm Des Glockenschwungs gestanden; Ich kam hernieder, doch empor Schlägt noch mein Herz nach Jahren. So blieb ich immer euch ein Tor. Die niemals droben waren. I. G. Fischer. 1543 Barbarossa im Hafen von Marseille. Als im Sommer 1514 wieder Friede zwischen Franz und Karl geworden war, wäre der Franzose gern den Korsaren gleich losgeworden. Aber der wollte ohne Lohn nicht abziehcn, und als Franz mit seinen lee ren Kassen nicht zahlen konnte, machte Barbarossa sich selbst bezahlt, plünderte er alle erreichbaren Städte, führte die Bevöl kerung ganzer Ortschaften als Sklaven auf seine Schisse, herrschte so unumschränkt, datz er sogar I» ganz Südfrankretch das Läu ten der Kirchenglocken verbieten konnte. Bis schließlich Franz das Geld zusammenbrachtc, um diesen unangenehmen Alliierten zu bezahlen. Auf seiner Heimreise nach Konstantinopel machte Barbarossa verschiedenen Hafenstädten Besuche, und das Resul tat war, datz er mit siebentausend jungen Christensklaven an Bord seiner Schiffe und mit unermeßlichen Schätzen beladen, an der Serailspitze des Goldenen Horns Anker warf. Die Juwelen nnd das Gold verteilte er a» die Damen des kaiserlichen Ha rems, die Knaben. Mädchen und Fronen an den Sultan und die Wesire, das Gold an die Offiziere, das Silber an die Matrosen. Sich selbst hatte er nur eines mitgebrocht. Als er auf sei ner Expedition am 26. Juni 1543 einen Abstecher von Marseille nach Reggio gemacht hatte, ivar dort die von ihm besiegte Be satzung gezwungen worden, über die Klinge zu springe». Da ivar die Reihe auch an dem Stadtvogt Diego Gaetano gewesen. In diesem Augenblick aber l>atte sich des Verurteilten Tochter dem Barbarossa zu Füßen geworfen und um des Vaters Leben vorhanden. Tie erste urkundliche Erwähnung derselbe» datiert vom 12. April 1316. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts herrschte wie derum eine Zeitlang Raubrittergejindel auf der Burg. In der Nacht zun, 16. November 1343 nmr es de», nahezu als Raubritter berüchtigten Johann v. Michelöberg gelungen, stch auf hinterlistige Weise in den Besitz der Burg zu sehe». Nach hart näckiger Verteidigung wurde dieselbe, wahrscheinlich >m Jahre 1318, durch den deutschen Kaiser Karl IV. zurückerobert. Sechs Jahre später erbaute die Stadt Zittau auf der Burg das „Kniserhaus", in welchem Kart IV. 1366 übernachtete. Einige Ueberreste dieses Gebäudes sind »och heute vorhanden. Am 16. März 1366 schenkte Karl.IV. die Burg den Zöle stin er» zur Gründung eines Klosters. In den folgenden 15 Jahren wurde der Ban der herrlichen Klosterkirche ans« gesührt, deren schöne architektonische Formen noch heute den aiisiucrksamen Besucher erfreuen. Am 6. November 138t voll zog der damalige Prager Erzbischof Johann v. Jenste»» die Weihe derselbe». Zu Anfang des 15. Jahrhunderts war das Kloster Oybiu, dem eine Zeitlang drei Nebeziklöster unterstanden, »»be streitbar das reichste »,,d bedeutendste der Obvrlausttz. Auch während der Hussitenkriege spielte es eine bedeutende Nolle. Zweimal holte» sich die wilden huWischeii Horden bei der Berennnng desselben blutige Kopse, ohne es in ihren Besitz bringen zu könne», so daß es weit und breit als „uneinnehmbar" galt. Infolgedessen suchten sowohl viele vrdgnsleute, als auch ange sehene Laien Schutz hinter seinen Mauern. Mehrere Jahre war aun) der Prager Doinschatz nebst de» Reliquien lsier uniergebracht. -- Tie langjährigen Kriegsunriihen hatten den« Kloster jedoch schwere Lasteil gebracht, von denen es sich nicht mehr erhole» konnte. Ais zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Tentschland dir Reformation ihr Haupt erhob, und in der Görlitzer und Zittaner Gegend schnell Bode» gewann, ging das Kloster allmählich dem Untergänge entgegen. Wohl führte in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein Mönch namens Gvttschalk »och den Titel „Prior von Oybin" »nd hielt zuiveile» Gottesdienst in der ehemaligen Klosterkirche ab, doch eigentlicher Besitzer war er nicht mehr. Die St'stliug de» nuvergestlkhen KaisgrS Karl ivar wieder in den Besitz der Krone z» rückgefalle». Schweren Herzens Hallen die Mönche „ach und »ach das einst so blühende Kloster verlasse», um in der Fremde den Rest der Tage zu beschließen. Um das Jahr 1556 versuchte» die Jesuiten sich in der Gegend sestzusetzen, um die ehrwürdige Stätte dem Katholizismus zu erhalten; doch ohne Erfolg. Ter berühmte deutsche Jesu!!: Peter Cants ius hielt sich selbst einige Tage, lm Kloster auf. Ein Jesuttenpater liest die schöne Klostqrbibliothck nach Prag schasse», wo sie den Grundstock zur heutigen La»doSbtbltoth.',k bildete. Tie Klrchengcrcite wauderte,, „ach und nach m die Kir gesleht. Die Schönheit des Mädchen» rührte den Korsarenad- miral, er schenkte dem Alten das Leben und »ahm das Kind, indenl er alle seine Frauen und Favoritinnen verstieß, zu seinem einzige» legitimen Weibe. Der fast Achtzigjährige suhlte sich an der Seite der kaum Achtzehnjährigen so glücklich, datz er nach der Heimkehr von diesem Kriegszuge Konstantinopel nicht mehr verließ Auf seinen Lorbeeren ruhend, lebte er die letzten Jahre seines langen Erdenivallens als ein durch ein Weib aus einem blutgierigen Tiger in ein srommes Lamm verwandelter weltab geschiedener Greis »»r noch Werken der Wohltätigkeit in den« idyllisch spießbürgerlichen Hanse zu Boschiklasch am Bosporus, wo er unter seinen Balkonen die Wellen rauschen hörte, die ihm von seinen mürchenhasten Seeabentenern erzählten und bei deren vertrautem Plätschern er an einem Maientage des Jah res 1547 fromm und friedlich die Augen schloß. Von seinem Andenken ist nichts übrig gebliebe» als der Hatz gegen Spanien, der in seinen afrikanischen Enkeln sortlebt. B. Szara. AliMMWI! !ll AM In der nächsten Zelt soll mit den Ausgrabungen des Zir kus MaxImus begonnen werden, und zwar zunächst an der Stelle, die Eigenlum des Fiskus ist. Man hofft da mit wenigen hunderttausend Lire die Ucberbleibsel des Triumphbogens blotz- zulegen, der im Jahre 81 nach Christus von Bespasian und Titus au der Ostseite des Murciatales errichtet wurde, da wo sich die Porla Triumphalis des Zirkus Maximus befand, deren die Er oberung von Jerusalem behandelnde Inschrist im 8. Jahrhundert vo» dem Anonymus van Einsiedeln abgeschrieben wurde. Außer dem Bogen des Bespasian und Titus werden die von Professor Boni vorgeschlagenen Ausgrabungen die Zirkustreppe» und die ersten bei dein Obelisken endigenden Rennzisle blotzlegen, auch dürste die breite via Nova aufgesund.m werden, die zu den Ter men des Caracalla führt, und die mir in der Forma Urbis der Antonine verzeichnet finden. Diirch Erforschung anderer Stellen Roms hofft man in Bälde die Schwelle der Porta Capena aiifzusinden. der Aus- Miigspuiikt des ersten Meilensteins ans der Bia Appia, der Re gina Viarum, die geodeiische Basis des Römischen Reiches: wei terhin die Fundamente des im Jahre 208 vor Christus von Mar cellus errichteten Tempels Houori et Birtuti, Bruchstücke der Ara Fortunae Rodueis, ein Altar, der an die glückliche Rückkehr des Augustus aus seinem letzten Feldzug und an die Ausdehnung des Römerreiches nach Osten hin erinnerte, gleichwie die be rühmte Ara Pacis Augustae, die an der Stelle entdeckt wurde, wo die via Flaminia zum Campo Marzio einbiegt, zum Anden ken an die Ausdehnung des Reiches gegen Gallien und dem nördlichen Europa errichtet worden ist. Kinder als Sklaven in China Im Jahre 1623 gab die Petingcr Regierung unter dem Einslus: der Internationalen Arbeiterkonferenz des Völkerbundes einige Bestimmungen heraus, die zum erste» Mal das Prinzip des A r b e i t e r I ch u tz e s vertraten. Dock» auch diese sehr be scheidenen Anfänge erstickten rm Keim. Nun macht der Stadtrat von Shanghai, ansgerüttelt durch de» Bericht seiner Kommis sion über die Arbeit Jugendlicher, eine »ene Anstrengung, um Besserung herbeiznführen. Ter Bericht gibt eine trübselige Schil derung der Lage jener Kinder, die als H a n s h a l t s k t a v e n verkauft werden. In de» Fabriken arbeiten arme kleine Sechs jährige zwölf Stunden per Tag in Tag- und Nachtschichten, wobei sie ost die ganze Zelt steh-n müsse». Viele von ihnen werde» von einem Unternehme» vom Lande hereingebracht und d>e Uinstänoe, unter bene» sie existieren, unterichevde» sich nicht vo» der Sklaverei. Tie Schwierigkeiten, die einer durchgreifende» Besse rung >m Wege stehen, liegen einerseits im Mangel einer Jentral- regieniiig in China, aber andecerscitS auch in der Furcht der che» der Umgehend. Im Jahre 1577 bereitete ei» Blitzschlag der Kirche und dem Kloster den endgültigen Untergang. Ter Lauf der Jahrhunderie, sowie mehrere unvorsichtige Spren gungen in »nmiltelbarec Nähe der Rinne» haben daS Zerstörung?« werk weitergesührt. Trotzdem bieten dieselben noch heute manche Sehenswürdigkeit. » Wem für den Besuch des Oybins genügend ^jeit zur Ver fügung steht, steigt am beste» schon bei der Haltestelle „Teusels- mühle" aus, »m zunächst die umliegenden Felspartien zu be suchen. In etwa einer Stunde führt der Weg von der Tenfels- mühle aus hinauf auf den „Töpfer", einen bewaldeten Berg >»6 wildromantischen Felse,,gruppe». Von einem hohen Steinfelsen genießt man eine liebliche Rundsicht in die Zittauer nnd Görlitzer Landschaft. — Nach weiterer zweistündiger Wanderung ist der 7-16 Meter hohe Hochwald erreicht. Ter Weg führt an de» schönsten Felsengruppen der Oybiner Landschaft vorüber. Emsehlenswert ist die Besteigung des Scharfenstecnes nnd der Möncliskanzel, die einen liebliche» Mick ins Tal und aus die Burg- nnd Klosterr„lneu bieten. Ter Aussichtsturnl auf dem Hochwald gewährt eine sassende Rundsicht. I» etwa einer Stunde gelangt man hinab nach dem Torfe. Tie Ortschaft Oybin ist ein« moderne Sommerfrische. Dicht unter dem Felsenkegei befindet sich das kleine Kirchlein. Fast scheint cs, als wolle es sich fest an den Berg ansch,wegen, dessen Gipset ehemals selbst eine prachtvolle Kirche trug. TaS Jlliierc des^kleinen Heiligtums ist sehenswert „nd intcressanii- Kiliistvolle Schnitzereien zeugen vom Fleiste der Vergangenheit. Tie Bänke steige» nach der Chorseite zu stufenweise auf wie bei den moderne,, Groststadttheatern. Tie Kanzel hat auf dem Hoch altar ihren Platz gefunden. Der Besuch des Kirchleins r„ft eine feierliche Stimmung hervor, die „och erhöht wird, wenn vom kleinen Turme beim Stnndenschtagc durch e»« schönes Glocken spiel liebliche Choralmnsik ertönt und in den Felsen ein zauber haftes Echo findet. — Ein Stufe,,iveg führt von der K'rche aus hinauf nach dem Berggipfel. Hier herrscht in de'. Regel lustiges und frohes Leben. Eine Gastwirtschaft mit große,» Gesellschastsgarten bietet gute. Bewirtung und Unterhaltung. T>e ehrwürdigen Mauern, die früher den Psalmen- und Hymnen, gesängen sromiiiec Mönche lauschen dursten, Hallen heute von dem frohe» Singsang der Wandervögel und dem lustige» Ge plauder der sonstigen Besucher wider. Unmittelbar vor der ehemaligen Klosterkirche, befindet sich der Friedhof; ein malerischer Anblick. Ter Friedhof besteht scsi den, Anfang des 16. Jahrhunderts und diente ursprünglich den weltlichen Klostcrbedieiiten als Ruhestätte, während me Or- denslcute rn der Klostergrust beigesetzt wurde». Seit 1574 dien» er als Begräbnisplatz für di« Gemeinde. Trutzig »nd kühn