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Wünsche des Kardinals, Landeshauptmann Dr. Hor 1 on - Düsseldorf sprach im Namen der Behörden den Wunsch aus, die Veranstaltung möge eine Förderung der Frauenmit arbeit an den Aufgaben des öffentlichen Lebens werden. Oberbürgermeister Dr. Adenauer, Regierungspröst- dent Elf gen, Ministerialrat Dr. Gertrud Bäumer sah man unter den Ehrengästen. Von den deutschen Bischöfen waren Glückwunschtelegramme eingelaufen, auch Ministerialrat Helene Weber übersandte telegraphische Wünsche. Zu Beginn der Tagung hatte Generaldirektor Esch die Frauen in der altehrwürdigen Benediktinerlirche be grüßt und ihnen einen Ueberblick Uber die Pressa-Weltschau mit ihrer Bedeutung und ihren völkerverbindenden Zielen gegeben. In der nämlichen Kirche hielt Pater Dominikus Johnen-Beuron 0.8.8. in der abendlichen Feier stunde die Einführung zu den Lituranchen Gesängen von hl. Jungfrauen und Frauen, von Prof. Bachems Orgel spiel umrahmt. Als lebenidiges Bild geistigen Frauenschasfens reprä sentiert sich die Abteilung FrauundPressa, begonnen mit den Lebensbildern großer Frauen: Maria Theresia, Luise Otto Peters, die Gottschedin, die reizvoll durch die plastische Darstellung das Leben und die Bedeutung dieser Frauen für ihre Mitwelt erstehen lassen. Dabei sind nicht vergessen das Frauenschrifttum der Romantik, der Jahre 1850 —80, die empfindsame Zeit, das mittelalterliche Frauenschrifttum. Bis hinüber zu den Frauenzeit schriften: da melden sich die Organisationen der deut schen und internationalen Frauenbewegung mit Wort und Scy..'». da sind die F r a u e n b e i l a g e n der Tageszei tungen, Henen allerdings im Vergleich zu den Frauenzeit schriften hi- recht wenig Raum "«gönnt ist. aber dock an schaulich in der Behandlung ihrer Themen, ihrer An stellung zu den verschiedene« Frauenproblemen. Lehrreich die Abteilung des Reichsverbandes landwirtschaftlicher Frauenvereine mit den Modellen ihrer Musterküchen, die Entwicklung der hauswirtschaftlichen Ausbildung, die Rhein. Landfrauenvereinigung, der Haus- und Landfrauen verein des Katholischen Deutschen Frauenbundes mit seinen Verbandsorganen, der Verband für Frauenkultur. Breiten Raum beanspruchen die katholischen Frauenzeit schriften. angeschlossen die Vereinigung der verschiedenen deutsch-evangelischen Frauenverbände, der Jüdische Frauen bund. Reichhaltig die Abteilungen der Sozialcaritativen Zeitschriften, der pädagogischen Fachzeitschriften und weib lichen Berufsorganisationen. Das Frauenschaffen des Aus landes: Frankreich (mehr auf Mode und illustr. Zeitschrift eingestellt), Ungarn, Tschechoslowakei, Belgien, Schweiz, die Sowjetrepublik mit wirksamer, stark propagandistischer Darstellung ihrer Frauenbewegung, vorangesetzt Lenins Ausspruch: „Jede Köchin muß lernen den Staat zu regie ren!" Wenn auch nur als Steinchen im prächtigen Pressa- Bau, so ist „Frau und Pressa" doch der sinnfällige Aus druck für ernsthaftes Frauenstreben und Frauenschaffen. Daß er in solch einprägsamer Form lebendig wurde, ist größtes Verdienst der verantwortlichen Leiterinnen. Vor der öffentlichen Tagung fand am Sonntag in der Zentrale des Katholischen Frauenbundes eine Besprechung der katholischen Schriftleiterinnen der Frauenbeilagen und Frauenzeitschriften statt über Wesen, Aufgabe und Schwierigkeiten der Frauenbeilagen. Das einführende Referat hielt Jgna Maria Jüne mann,- bei dem abendlichen geselligen Zusammensein mit Kölner Bundes frauen las Ilse von Stach aus ihrem neuen Werk: „Frauen von Corinth". vrercken unck Umgebung Tagung -er Iugendverbün-e Dresden 29. Juni. Ter Landesausschuß Sachsen der Iugendverbände trat hier zu einer außerordentlichen Hauptversammlung zusammen, um über wichtige Satzungsänderungen zu beschließen. Zum ersten Borsitzenden wurde Alfred Krüger wieder gewählt. Es wurde beschlossen, im September ein Landesführertrefsen für die sächsisck^n Iugendverbände abzuhalten, wofür als Tagungsort Grimma oder Ost rau ins Auge gefaßt wurde. Der Arbeilsmarkk in Sachsen Dresden, 26. Juni. Die Berichte aus der Wirtschaft enthalten in steigendem Maße die Feststellung, daß die wirtschaftliche Konjunktur im Ab- sinkcn bcgrisscn sei. Die Entwicklung der Arbeitsmarktlaee gibt vorläufig zu einem so allgemein gefaßten Urteil »och keine Bestä tigung- Nichtig ist, daß die saison gemäße Aufwärts, beweg ung de: Nachfrage nach Arbeitskräften in den Außen- berufen, mit Ausnahme der Landwirtschaft, allem Anscheine nach vorläufig ein Ende gesunden hat. Insgesamt wurden am 15 Juni in Sachsen 96 356 Arbeit suchende gezählt; gegenüber dem 15. Mai mit 101636 Arbeitsuchen den ist also eine Abnahme um 5280 eingetreten. I» der Zeit vom 15. April bis 15 Mai hatte das Angebot jedoch um 1711V ab- genommen. Es ist also insgesamt ein fühlbarer Rückgang der Auf nahmefähigkeit für Arbeitskräfte eingctreten, der im Vergleich zum Vorjahre verhältnismäßig frühzeitig einseht. Die Abnahme des Angebotes beginnt hinter der des Vorjahres zurückzubleiben, wo Mitte Juni nur noch 91121 Arbeitsuchende gezählt worden waren. Solange sich jedoch der Bestand des Angebotes insgesamt tatsächlich noch verringert und solange der Vedarssrückgang beziehungsweise die Bedarfssättigung uns der Rückgang des Beschäftigungsgrades in der Hauptsache doch nur einige Verbrauchsgüterindnstrien, die zum Teil hier regelmäßige Saisonslauten durchmachen, und dos Baugewerbe betressen, dessen Konjunkturlage zum Teil ganz anderen Einflüssen unterliegt als die für den Markt produzierende Indu strie, wird man wohl von einer Hemmung der bisherigen Auswärts, bewegung, aber noch nicht von einer aus gesproche ne» Nichtungsänderung aus dem Arbeits markt« sprechen können. Der Bestand der H a u p t u n t e r st ü tz u n g s e m p f ä » y e r in der Arbeitslosenversicherung hat in der Zeit vom 15. Mai bis 15. Juni um 30:18 bis auf 58 278 insgesamt abgenommen. Neu zugegange» sind in dieser Zeit 37 378 Unterstützte und abgegangen insgesamt 10116. Da jedoch aus der Versicherung nicht weniger als 3003 nur wegen Erschöpfung des Anspruches ausgeschicden sind, ist auch von hier aus eine weitere Abnahme der Arbeitslosigkeit nicht scstzustcllen. : Ter kath. Gemeindeverein Dresden-Striesen veranstaltet am Mittwoch, den 1. Juli im prächtigen Garten und Saal des Hotel Demnitz-Loschwitz ein Sommerfest. Erstmalig wochentags, da uns am Sonntag kein Saal zur Verfügung steht. Die Veranstaltung findet bei jeder Witterung statt, da uns bei ungünstigem Wetter die Gasträumr und der Saal aufnchmen können. Für Unterhaltung ist gut gesorgt, auch der überall gern gehörte Kirchenchor wird mit eini gen Darbietungen aufwarten, und so hoffen wir, daß uns unsere Freunde und Gäste auch diesmal vollzählig mit ihrem Besuch be ehren werden, zumal ja die altbekannte Gaststätte an der Elbe mit ihrem herrlichen Garten allein schon eine gewaltige Anziehungskraft ausübt. : Das diesjährtge Somiiierfest des Bolksvereins Dresden- Neustadt findet Dienstag, den 3. Juli nachmittags von 1 Uhr ab auf der Waldschlößchenterrasse Bautzner Straße statt. Neben den musikalischen Darbietungen des Kapellmeisters Hayjck werden diesmal die Kapellknaben ernste und heitere Lieder bieten. Auch die Gabenlotterie weist eine schöne Beschickung aus. Wie alljährlich, sind für die Kinder zahlreiche Unterhal tungen und Belustigungen vorgesehen. Abends wird der Dra matische Klub „Teutonia" durch Theater und bunte Bühne Mit wirken. U. a. sind auch bayerische Natianaltänze vorgesehen Nachmittags ist, wenn der Wettergott gnädig bleibt, auf der Tanzdiele im Freien Gelegenheit zum Tanz. Der Eintritt beträgt nur 30 Pfg. für Erwachsene, 15 Pfg. für Kinder. -Bei ungünstiger Witterung stehen die schönen Säle zur Verfügung. : Hauptman» Dr. Köhl und Freiherr v. HUHneseld in der Jahresschau. Dos Präsidium der Iahresschau Deutscher Arbeit hat die Ozean flieger Hauptmann Dr. Köhl und Freiherrn von Hühncfeld telegraphisch eingeladen, anläßlich ihres Besuches in Dresden am 21. Juli die Ausstellung „Die Technische Stadt" und das erste Kugelhaus der Welt zu besichtigen. Im Anschluß an die Besichtigung soll für die Ozeanflieger ein Frühstück statt- sinden. : Der Kölner Droschenkutscher Karl Martin ist auf seiner Fahrt zum Sängerfest gestern nachmittag mit seiner eichen- laubgeschmückten Pserdedroschke auf dem Altmarkt eingetrof- sen. Er verkauft Ansichtspostkarten mit dem Bilde seines Pferdegeschirrs. Der Berliner eiserne Gustav, der der letzte seiner Art sein wollte, findet doch noch Nachahmer! : 70. Geburtstag D. Ihmels. Am Freitag, den 29. Juni beging der protestantische LandeÄnschof D. Ihmels seinen 70. Geburtstag. Der Jubilar war aus diesem Anlaß Gegen stand zahlreicher Ehrungen. Der Dresdner Kaushallplan verabschiedet Dresden, .30. Juni. Die Stadtverordneten genehmigten in ihrer Donnrrötag- ptzung nach Feststellung des Gesamtabschinffcs drn städtischen Haus haltsplan für 1988, der in drn Einnahmen mit 110 537 416 und in Ausgaben mit 112 366 687 Mark abschließt, also einen Fehlbetrag Von 1829 181 Mark aufwrist. Borher hatten die beiden städtischen Körperschaften in einer gemeinschaftlichen Sitzung den Einigungs- Vorschlägen über die Errichtung eines städtischen Gesundheitsamtes und die Etatposition „Der Rat" zugcstimmt. Jahn-Festspiele -er Köheren Schulen DreSdrn, 30. Juni. Vom Mittwoch bis Freitag dieser Woche fanden auf der Ilgen-Kampfbahn die Jahn-Wettkämpfe der Dresdner höheren Schulen statt, die gestern ihren Höhepunkt sanken mit den sportlichen Wettkämpfen um den Jmmelmann-Ehrenprcis, den der Akademische Turnbund als Wanderpreis gestiftet hatte. Am frühen Nachmittag zogen die Schüler und Schülerinnen auf verschiedene» Anmarschstraßen mit Musik nach dem Sportplatz, wo sich über 3000 jugendliche Wettkämpfer vereinigten. Der Oberleiter, Studienrat Thiele, hielt eine Begrüßungsansprache zum Gedächtnis Ludwig Jahns, desse 150. Geburtstag auf den 11. August fällt. Mit dem ge meinsam gesungenen Deutschlandlied klang seine Rede ans. Den Jmmelmann-Ehrenprcis gewann als erste die Landesschule in Klotzsche. : Im Juli kein Wachauszug. Infolge Abwesenheit des 10. (Sachs.) Infanterie-Regiments von Dresden, fallen in der Zeit vom 1. bis einschließlich 29. Juli 1928 die Wachaufziige nach dem Blockhaus mit anschließender Platzmusik aus. Woch- aufzug erstmalig wieder am 5. August 1928. Platzmusiken aus dem Altmarkt werden am 8., 22. Juli und 5. August 1928 gespielt. : Geheimrat Renk gestorben. Hier starb im 78. Lebens jahre der Geheime Not Dr. Friedrich Renk. Er war lange Jahre Präsident des Landesmedizinalkollegiums und später des Landesgesundheitsamts sowie Direktor des Hygienischen Insti tuts an der Technischen Hochschule Dresden. : Historischer Feuerwehrumzug. Aus Anlaß des 60jährigen Bestehens der Berussfeuerwehr Dresden findet, wie schon ge meldet, am Sonntag, den 1. Juli, ein historischer Feuer wehrumzug statt, in dem die Entwicklung des Dresdner Feuerlöschivescns seit dem 15. Jahrhundert dargestellt werden soll. Der Umzug wird gegen 15 Uhr am Neuen Rathaus eintrefsen. : Naturtheater Herdepark (Haltestelle Saloppe). Am Kom menden Sonntag, den 1. Juli, nachmittags 3.30 Uhr, gelangt nochmals Franz v. Suppes Operette „Die schöne Golathee" unter der Leitung von Aenne Schönstedt zur Ausführung. Die Exerzikierr in Koheneichen-Koslerwitz s.—13. Juli: Studenten. 16.-29. Juli: Mittelschüler. 80. Juli bis 3. August: Priester. 6.—16. August: Lehrer. Im Iosephlnenstist, Dresden, Gr. Plauensckj« Straße 16. 15.-19. Juli: Frauen. 29.-24. Juli: Jungfrauen. musikalische Leitung liegt in den Händen von Ernst Schicketanz. Außerdem singen Else und Ernst Schicketanz im Kostüm Wiener Lieder und Duette. Die niedrigen Rintrittspreise (Mitgieder 50, Nichtmitglieder 75, Kinder 30 Pfg.) ermöglichen weitesten Kreisen den Besuch des Theaters. :Noch ein Opfer der FreUaler Bluttat. Zu der entsetzlichen Bluttat in Freital ist weiter noch zu berichten, daß nunmehr auch noch der durch zwei Schüsse in Bauch und rechte Hand schwer verletzte Kriminalwachtweister Paul Robert Schreiter verstorben ist. Er sollte nochmals operiert werden, da die Wunde eiterte. Dieser erneute Eingriff war aber nicht mehr erforderlich, da der Kriminalbeamte am Mittwoch in der seckfften Nachmittagsstunde im Freitaler Krankenhaus seinen Verletzun gen erlegen ist. Die Beerdigung Schreiters erfolgt heute Sonn» abend aus dem Löbtauer Friedhof um zwei Uhr nachmittags. Festspiele der Slaalsoper Dresden, 29. Juni 1928 „Und mit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten." Auch der Maschi- neriegcivaitige einer Staatsoper ist gegen Mißgeschick machtlos. Die Gardine hatte sich nach dem ersten Bilde des zweiten Aktes von der „Frau ohne Schatten geschlossen, und die klang- trunkene Musik Rich. Strauß' leitete zum Falknerhause über. Da mischten sich von der Bühne beunruhigende Geräusche in das Orchesterzwischenspiel. Ein Knirschen und Zerbrechen, ein Auf schläge» von Eisenstücken. Man ahnt« sofort, daß hinter der Bühne etwas nicht in Ordnung war. Da brach auch die Musik ab. Der Hauptvoriiang senkte sich, und das Licht im Zuschauer raume stammle auf. Zunächst ein Warten, dann die Mitteilung Kutzschbachs, der die Aufführung mit Fluß und Farben pracht leitete, daß infolge eines Maschinerieschodens ein« Pause etntreten müsse. Nach einer Knappen halben Stunde konnte endlich die Ausführung fortgesetzt werden. Freilich nur unter Streichung der Szenen des Falknerhauses und des Schlaf- gemaches der Kaiserin, da die Gastin Moja Ford ach noch an demselben Abende nach Stuttgart zurück mußte. Diese peinlich« Störung in der einzigen Aufführung der „Frau ohne Schatten" innerhalb der Festspiele war natürlich sehr bedauerlich. Doch — „mit des Geschickes Mächten". Schade auch, daß man von der Gastin Dclia Reinhardt (Berlin), die die Kaiserin sang, nur eine begrenzte Probe ihrer Kunst erhielt. Hoffentlich Hot man bald wieder Gelegenheit, diese ausgezeichnet kultivierte, klangschöne Stimme zu hören. Moja Forbach (als Färbers frau) ist in dieser Partie schon aufgetreten und von uns ge würdigt worden. Auch diesmal fesselte sie gesanglich und dar stellerisch sehr stark. Trotz des Zwischenfalles hatte sich die Stimmung »ach und nach wieder gefestigt, und man fand sich mit der gekürzten Aufführung in vornehmer Rücksicht ab. Das leidlich gut besuchte Haus dankte für die sonst vortreffliche Vor stellung mit spontanem Beifall. — -Ist- Gestern abend ging zum letzten Male in dieser Spielzeit die „Aegyptifche Helena" über die Bühne der Staatsoper. Je öfter man das Werk hört desto stärket wirken die Schön- heilen des ersten Aktes. Desto mehr empfindet man aber auch, daß der zweite Aufzug die beglückenden Gefühl« erheblich ab- schivächt. Der Zusoll der dichterischen Grundlage und auch -er musikalischen Linie wird immer offensichtlicher. Man hält an der prachtvollen Geschlossenheit des ersten Aktes fest, und diese bleibt auch am Schlüsse der Oper noch im Uebergewichte. Dieser erste Akt wird es auch sein, der die Oper doch für längere Zeit im Spielplane erhalten wird. Wenn man auch hervorheben muß, daß die Musik zur „Elektra", zur „Frau ohne Schatten" weit geistreicher, in der Erfindung viel bedeutender und in der Har monie mannigsaltiger ist, so steht doch die Allgemeinverständlich keit der musikalischen Linie der „Aegyptischen Helena" ent schieden mehr im Vordergründe. Der Klongrausch und der imposante Wohlklang der Musik dieses letzten Werkes Hot etwas derartig Faszinierendes, daß man sich seiner Macht eben nicht entziehen kann. Fritz Busch versteht auch in packender Weise, die Leuchtkraft der Straußschen Instrumentierungskunst zum tönenden Leben zu bringen, wiewohl man neuerdings feststellen muß, daß er im Ueberschwang des Temperamentes die dynami schen Höhepunkte derart steigert, daß die Singstimmen strecken weise zugedeckt werden. Die jüngste Aufführung stand wieder Im Rahmen der Umbesetzung: Rose Pauly-Dreesen (Helena). Edith Fleischer (Aithra). Max Lorenz (Mene- las). Lorenz hat sich nun mehr in die Partie eingefühlt und stellt eine hochzuwertende Gesangsleistung aus die Bühne. Die Darstellung bleibt aber noch im Suchen nach einem geeigneten Ausdrucke stecken. Prachtvoll wieder Rose Pauly-Dreesen und Edith Fleischer. Beide Gastinnen fesseln nicht nur durch ihre klangschönen Sopranstimmen, sondern auch durch ein stark indi viduelles Spiel. Besonders Rose Pauly-Dreesen steigert die Partie der Helena zu hochdramatischen Höhepunkten. Diesem prominenten Künstlertum schloffen sich Robert Burg, Helene Jung und Erna Berger in edler Kunstbegeisterung harmo nisch an. Man würde es sehr begrüßen, wenn man Rose Pauly- Dreesen auch in anderen Partien einmal hören könnte. Sicher lich sollte man an kompetenter Stelle diese intelligente Künst lerin im Auge behalten. Das gut besuchte Haus kargte nicht mit freudigem Beifall. —Ist— X»is«r-X»»Ir-Ss«1 «i? k.ungs Silbernes PrieslerjubilSum in Plauen i. B. Plauen i. V-, 28. Juni. Am 20. Juni waren 25 Jahre verflossen, seit Hochwürden Pfarrer P. Kurze in der Kreuzkirche zu Breslau das heilige Sa krament der Priesterweihe empfing. Plauen ließ es sich nicht neh- men, dieses Jubiläum, das in seiner Einzigartigkeit zum ersten Male iu Plauen gefeiert wurde, festlich milzuseicrn. Am 18. Juni fand eine Ehrcnvorstandssitzung des K. B. V Unitas statt, in welcher der Vorsitzende, Lehrer Wels, im Namen des Vereins Herrn Pfarrer die herzlichsten Glückwünsche überbrachte und Direktor Schindler die Festansprache, behandelnd des Priestertums Segen, Würde und Leid, hielt. Ein kleines Ge schenk wurde darauf Herrn Pfarrer überreicht. Am 19- Juni kamen in den Nachmittags- und Abendstunden zahlreiche Deputationen der Gemcindevereine, um Herrn Pfarrer die besten Wünsche zum Jubiläum auszusprcchen, so der Mütter verein, die Erwerbstätigen, der Katholische kaufmännische Verein und andere. Am 20. Juni hielt der Jubelpriester eine stille heilige Messe in Gegenwart aller Geistlichen des Archipresbyterates Plaue» und einiger Vertreter der Archiprcsbyterate Gera und Zwickau. All« Schulkinder und Lehrer der Goetheschule waren bei der heiligen Messe anwesend. Viele Gläubige empfingen für ihren Herrn Pfarrer die heilige Kommunion. Es war eine Feier voll eigenem, stillen Reiz. In der Wohnung überbrachte daraus Erzpriester Scheu« ring di« Glückwünsche des vogtländischen Klerus und überreichte das nach den Intentionen des Herrn Jubilars für eiu zu bauendes Gotteshaus inWet schlitz vom Klerus gesammelte Geldgeschenk in Höhe von 715 Mark. Schulleiter Brauer überbrachte die Glück wünsche der Goetheschule, Andere zahlreiche Abordnungen schlossen sich an. Blumen in reicher Zahl füllten bald die Wohnung des Jubilars, ein Zeichen der Belebtheit, welcher sich der Jubelpriester in der Gemeinde und über diese hinaus erfreut. Am 23. Juni fand di« Jubiläumsfeier von seiten -er Goetheschule, d«r sich einige Klassen der HScknerschule mit deren Herren Lehrern anschloffrn. In Ermangelung eines geeigneten