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Sächsische Volkszeitung : 01.07.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-192807013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19280701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19280701
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-07
- Tag 1928-07-01
-
Monat
1928-07
-
Jahr
1928
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 01.07.1928
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Iskrerrcksu Vreden IM Die Deranstattungen -er Woche Am Dienstag. den 3. Juli, 18 Uhr findet die dritte Feuer, wchrnbung am Kugelhous statt. Für das Elitekonzert am Diens tag, den 5. Juli 10 Uhr wurde als Gastdirigent der Dresdner Philliarmonie Julius Einödshoser (Berlin) verpflichtet. Am Sonn abend. den 7. Juli. 19 Uhr veranstaltet der Julius-Otto-Bund (Dresden) ein grobes Konzert, das das gesamte Programm der dem Jnlius-Otlo-Bnnd anaeschlossenen Gesangvereine für das Wiener Sängcrbnndcsfcst bringt. Am Sonntag, den 8. Juli. 17 Uhr findet im Vergnügungspark ein Kunst- und Reigenfahren des Bundes Deutscher Nadtahrer statt. Am Montag, den 9. Juli konzertiert naclnnitlags und abends die Ortsgruppe Dresden des Rcichsbundes ehemaliger Militiirmusiker Deutschlands auf dem Konzertplatz. : Die Kindesleiche tm Bahnwagen. Heute früh gegen '8.15 Uhr fanden Bahnarbeiter in einem Abteil der 2. Wagen- Klasse des gegen 12 Uhr nachts von München in Dresden ein getroffenen Schnellzuges die Le>che eines neugeborenen Knaben. Dt? Reiche war in gelbem und bräunlichem Packpapier ein- gemickelt und mit starkem Bindfaden umschnürt. Um den Kopf befand sich ein Stück braune Decke, womit das Kind annehm bar gleich nach der Geburt erstickt worden ist. Auf einem der ti-'ackvanierbosten befindet sich eine Paketadresse. Die An schrift ist weagekratzt dach sind noch deutlich die Worte ..Firma I. u. S" zu erkennen Zur Ermittelung der Kindesmutter dienliche Angaben an die Kriminalpolizei. Zimmer 149. erbeten : Wegen Beleidigung der Reichswehr verurteilt. Der Miährige Pförtner Karl Rudolf Martin hatte in der zweiten Morgenstunde des 18. März in der Johannstrahe grob beleidi gende Aeuherungen über die Reichswehr getan, deretwegen er sich heute vor dem Amtsgericht Dresden zu verantworten hatte. Der Angeklagte, der von einem Gefreiten der Infantcrie-Lehr- ichuie erst dazu gereizr und mit der Waffe bedrobt worden sein will galt für überführt, die ihm zur Last gelegten Ausdrücke wie Lump. Schuft usw getan in haben. — Er wurde zu 30 RM. Geldstrafe verurteilt: dem Wehrkreiskommandeur wurde die Publikationsbefugnis in zwei Dresdner Zeitungen zugesprochen. : Stahl-Heilquelle Dresden-Briesnitz. Vor 20 Jahren wurde von der Gemeinde Briesnitz, in dem der Stadt Dresden gehöri gen Grundstück. Meißner Landstraße 59, die Briesnitzer Stahl- Heilouclle gebohrt Die Quelle befindet sich in einem zirka 70 Meter tiefen Brunnen und ist wohl jeden infolge seines Eisengehaltes als ausgezeichnetes Heilwasser bekannt. Um es aber als Tafelwasser zu verwenden, muß der Eisengehalt ent zogen werde» Die Enteißungs- und Kohlensäure-Gewinnungs- einrichtiingen sind sehr interessant. Das Wasser wird nach diesem Vorgang alsdann auf Flaschen gefüllt und einem Teil der Fül lungen noch ein Zusatz von Hlmbeer oder Zitrone beigegeben. Diese Füllungen vereinigen den äußerst angenehmen Geschmack mit dem Heilwerte der im Wasser enthaltenen Mineralien. Außer nach Dresden und Umgebung wird das Wasser auch nach auswärts gesandt und zwar rechnete man 1927 mit einem Ver sand von weit über 3 Millionen Flaschen. : E>n gefährlicher Spitzbube vor Gericht. Am 28. März wurde in der Hauptstraße vor der Stadtbanksiliale einer Kon toristin. die zuvor im Postscheckamt Geld abgehoben hatte, die Aktentasche entrissen. Der Spitzbube konnte aber ergriffen 'und der Polizei übergeben werden. Es handelte sich um den 27 Jahre alten wiederholt vorbestraften früheren Butterhändler und letztsten Chauffeur Willi Paul Hauswald, dem von der Kriminal polizei noch zivei weitere raffinierte und dreiste Diebstähle nach gewiesen werden konnten. So hotte er am 10. März am Neu städter Eilgutboden und am 19. gleichen Monats in der Mark- grafenstraßo non Fahrzeugen je eine Tonne Butter im Werte non je 200 Mark gestohlen. Das Schöffengericht Dresden ver- urteilte Hauswald zu einer Gesamtstrafe von fünf Monaten Gefängnis. : Südslawische Gäste. Auf Einladung der Deutschen Akademie trafen gestern mehrere Mitglieder der südslawischen Sindicnkommis- sion auf ihrer Reise durch Deutschland in Dresden ein. Sie besich tigten die Zeiß-Ikon-Wcrkc und folgten abends einer Einladung des VolkSbildungsministcriums zum Besuche der Aegyptischcn He lena im Opernhaus : In die Elbe gestürzt u»d ertrunken. Von einem aus der Bergfahrt begriffenen Elbkahn stürzte am Donnerstag auf der Stromstrecke bei Königstein ein aus Aussig gebürtiger 18 Jahre alter Bootsmann Kubef ab, der sofort in den Fluten versank. Der Leich- Der fSchstsche Haushaltsplan Dresden, 30. Juni. Der Sächsische Landtag hat in seiner Donnerstag sitzung die Beratungen des Haushaltplanes energisch fortgesetzt. Be-- merkcnswert wa« die Annahme eines Antrages, wegen der Ver. einigung des Gutsbezirks Albertstadt mit der Stadt Dresden mit der Reichsregierung ins Benehmen zu' treten und bei der Reichsregierung aus anderweitige Unterbringung der Bewohner des ehemaligen Flüchtlingslagers Zeithain zu dringen, in der Zwi schenzeit aber dafür zu sorgen, daß die Gemeinde Zeithain keine finanziellen Lasten zu tragen hat. Beim Kapitel Finanzministerium, das ohne Aus sprache erledigt wird, wird ein kommunistischer Antrag auf Ableh. nung des Gehalts des Finanzministers abgelehnt. Eine Debatte fand über das Kapitel „Staatsstraßen, Wege- und Mas se r w e s e n" statt. Finanzminister Weber erklärte, daß das Bau programm für die Staatsstraßen bis zum Jahre 1931 durchgesührt werden soll. Die starke Inanspruchnahme der Straßen durch die Lastkraftfahrzcuge bereite der Regierung große Sorge. Durch die Uebcrlastung würden unsere Straßendecken vollständig ruiniert. Die Mehrheitsanträye wurden angenommen. Auch das Kapitel „Staatliche Porzellanmanu faktur Meißen" rief eine längere Aussprache hervor. Finanz- minister Weber erklärte hierbei, die Regierung sei ernstlich bemüht gewesen, beim Ausbau der neuen Ruhelohnkasse einen Aus gleich zu schaffen. Den meisten Forderungen der Belegschaft sei nachgckommen worden. Der Entwurf sehe eine jährliche Leistung der Porzellanmanufaktur Meißen von rund 150000 Mark für die nam des Ertrunkenen konnte nicht geborgen werden, obgleich der Schleppzug rasch stoppte. : Johannes Mayrhofer spricht- In der Versammlung des Kath. Kasinos Pillnitz am Sonntag, den 1. Juli. 18 Uhr spricht der bekannte Schriftsteller I. Mayrhofer über „Im Glanze der Mitter nachtssonne". Die Versammlung findet statt im Gashaus Winkler, Hosterwih, Bergstraße 16, 1. Gäste herzlich willkommen. : Eigenartiges Verkehrshindernis. Am Freitagvormittag setzte sich aus dem Parkplatz am Wicncrplatz ein Bicncnschwar am Kotflügel eines Personenwagens fest. Der Schwarm hatte sich zwischen Kotflügel und Rad festgesetzt, so daß der Chauffeur nicht weiterfahrcn, sa sich nicht einmal dem Wagen nähern konnte. Die Wohlfahrtspolizci sorgte für die Entfernung des Bienenschwarms. : Sächsische Kartoffclvcrsuchc 1918—1927. Wie die Presse stelle der Landwirtschastskammer milteilt, ist soeben ein 68 Druck, seiten umfassendes Heft über „Sächsische Kartosfelversuche 1918 bis 1927", bearbeitet von Professor Dr. Pieper und Oberlandwirffckafts- rat Dr. Ritter. Dresden, im Verlage der Landwirtschaftskammer erschienen. Das Merkchen, das eine Mark kostet (für landwirtschaft liche Vereine beim Bezüge von 10 Stück 75 Pfennig) bringt die Er gebnisse der im obengenannten Zeitraum von der Landwirtschaft lichen Versuchsanstalt Dresden-Pillnitz, dem Institut für Pflanzen bau und Pslanzenzüchtung an der Universität Leipzig und der Landwirtschastskammer in Verbindung mit praktischen Landwirten dnrchgcfübrtcn Kartoffelvcrsnchc Viele Landwirte werden in der Schrift willkommene Ausschlüsse finden über Einfluß von Klima, Boden, Standort, Standraum, Knollengröße, Vorkeimen und über andere Wachstumssaktorcn auf de» Pflanzgutwcrt und den Ertrag der Kartoffeln. d. Sein 25jiihrtges Geschiistsjubiläum feiert am 1. Juli der weit über Sachsens Grenzen hinaus bekannte Weinhändler Vin zenz Richter, Inhaber der Meißner Weinkelterei und Altdeut schen Weinstuben, nachdem sein Vater vorher das Gesciräft 30 Jahre in Besitz hatte. d. Bürgermeisterwahl. Bei -er Bürgermeisterwahl in Stolpen wurde der Bürgermeister Tamm in Berggießhübel unter 110 Beiverbern einstimmig zum Bürgermeister von Stol. pen gewählt. d. Neuer Bürgermeister In Glashütte. Zum Bürgermeister der Stadt Glashütte ist Finanzdirektor Gotthardt gewählt worden, der seit zehn Jahren im Dienste der Stadt Oeisnitz i. V. steht. Damit ist nun endlich der seit längerer Zeit venvaiste Pcssen des Bürgermeisters wieder beseht, so daß damit auch die staatliche Vcrlvaltung der Stadt Glashütte wieder in Wegfall kommt. Ruhelohnkasse vor. Die volle Erfüllung der materiellen Forderungen würd« aus der Manufaktur einen Destzitbetrieb machen. Die Ein stellungen beim Kapitel werden schließlich genehmigt. Desgleichen wird die Errichtung einer Vcrkaufsniederlage in Berlin beschlossen und der Entwurf einer Satzung der neuen Ruhelohnkaffe angenom- men. Die Sitzung schloß 19.30 Uhr. Am Dienstag und Mittwoch nächster Woche finden weitere Sitzungen statt. Der Haushaltausschuß B befaßte sich gestern mit der Regierungsvorlage über die wirtschaftlichen Verhältnisse und die zu künftigen Verwendungsmöglichkeiten der staatlichen Land» wirtschaftsbetriebe. Danach soll ein Teil der Betriebe verpachtet und nur noch etwa die Hälfte in StaalSrcgle weiter geführt werden. Die Linke wandte sich gegen diese Pläne, weil sie die Staatsbetriebe aus politischen Interessen ungeschmälert aus- rechterhalten wißen will. Die Abstimmung über das Kapitel und die Vorlage wurde »erlagt. Der Ausschuß stimmte beim Etatkapitel „Wasserwirtschaftliche Betriebe" der Regierungsvorlage über den Erwerb der Dalsper, ren bei Kltngenberg und Malter durch den Staat zu. Besprochen wurde noch die Denkschrift der Regierung über die Be- kämpsung von Hochwasserkatastrophen. Der Ausschuß beschloß, die Regierung zu ersuchen, dem Landtag möglichst bald eine Vorlage über die Talspcrrcnbautcn in dem Gebiete der Gottleuba und Müglih zu machen unter der Voraussetzung, daß die Interessen ten unter den Anliegern, sowie das Reich und die Reichsbahn an gemessene Beiträge leisten I-eipriq unrl ^niqebung Annahme -es Kaushalkplanes Leipzig, 30. Juni. Die Stadtverordneten verabschiedeten in ihrer letzten Sitzung den gesamten städtischen Haushaltsplan gegen die Stimmen der Kommunisten und Nationalsozialisten. Bewilligt wnrde» beim Konto Bauverwaltung 3 475 000 Mark für Straßenverbcsscrungen. Die Zuschläge zur staatlichen Grund- und Gewerbesteuer wurden mit 125 v. H. beschlossen. Alle übrigen Zusahanlräge verfielen der Ab lehnung. Rarsbeschlüffe Leipzig, 30. Juni. Der Rat hat beschlossen: Die Hauptrechnung für das Rech nungsjahr 1928 wird genehmigt. Dem Entwurf eines Orts gesetzes über die Pflege des Stadtbildes insbesondere über den Schutz wertvoller Gebäude wird zugesttmmt. Für den Neubau der 4. Städtischen Bücherhalle im Westen werden 382 000 RM. bewilligt. Die endgültige Planung für den Neubau des Hallen bades im Westen wird genehmigt. Man nimmt Kenntnis, daß die Wahlzeit des Herrn Bür germeisters Dr. Kubitz Anfang April 1929 «bläust. Gesetz, sichen Vorschriften entsprechend beschließt man. die Stadtver ordneten um Vorbereitung und Durchführung der Neu- und Wie derwahl bis Anfang Oktober 1928 zu ersuchen. Die Leipziger Messe als Konjunklurbaromeker Leipzig, 30- Juni. Wie nach den beiden Messen des Jahres 1927, so bat auch im Anschluß an die Leipziger Frübiahrsmcsse 1928 das Institut für Konjunkturforschung in Verbindung mit dem Leip ziger Mcßamt eine enguetcnmäßige Befragung der deutschen Aus steller über den Verlauf und Erfolg der Frühiahrsmcssc 1928 dnreh- gcsührt. — Ungefähr die Hälfte der Bestellungen stammt aus dem Auslände; ein Zeichen, in welch großem Ausmaß« die Leip ziger Messe unsere Ausfuhr fördert Die Forschungen des Jnsti- Festsaales wurde die Feier im Gotteshausc abgchalten. Nach einem einleitende» Orgelvortroge von Kantor Nitzsche sang ein Kinder, chor unter dessen Leitung „Loetatus sum . . Darauf trug der Knabe Süß aus der 1. Klasse den von Lehrer Wels gedichtete» Glückwunsch mit recht schöner Anssprache vor. Schulleiter Brauer hielt eine Ansprache über das Thema: „Lasset die .Kindlein zu mir kommen" und zeigte darin, wie berechtigt es sei, bei der Liebe des Pfarrers zu den Kleinen, daß die Kinder ihrem Pfarrer Glück wünsche darbrächten. Das Schulmädchen Kreuzer aus der 6- Klasse «Visen schönen Blumenstrauß. Pfarrer Kurze dankte und sprach dann zu den Kindern von der Liebe des Heilandes, der das Priestertum in seiner Würde und Erhabenheit eingesetzt habe. Nachdem er die Kinder gesegnet hatte, trug der Kinderchor noch vor: „Herr, deine Güte reicht so weit . . Die Kind«rcköre kamen in der Kirche sehr schön zur Wirkung. Im Lehrerzimmer dankte bei einem kur zen Beisammensein der Pfarrer nochmals den Mitgliedern des Kollegiums für ihre bisher geleistete Arbeit im Dienste der kon fessionellen Schule und bat um weitere Mitarbeit. Am 24. Juni war der Tag. an welchem die Gemeinde den Ebrcntag ihres Pfarrherrn feierte. Mar, Kirche und Kirchplatz waren festlich geschmückt Dank den treuen, fleißigen Frauen »nd Männern, Dank Herrn Fleischmannl Der Altar im Schmucke der weißen Schnecballcn wirkte wie ein Gedicht von zartester Lyrik. In die klar«, stille Morgenluft des St. JohannestagcS erschollen vom Turme der Pfarrkirche Festtrommetenklänge. Ein Bläserchor bot die der Feier des Tages «»gepaßten Choräle: „Die Himmel rühmen", „Das ist der Tag deS Herrn", den Lobgesang „Großer Golt. wir loben dich". Da öffne» sich die Fenster, da gehen die Türen auf. und stille Zuhörer lauschen den ungewohnten Klängen. Von den Hügel» und hochragenden Gebäuden scholl eS zurück, ein Fcicrklang, ein Introitus des Tages, wie er schöner nicht gedacht werden konnte Um 9 Uhr begann da? feierliche Levite»- hochamt. Von drei Geistlichen im Festornat wurde der Jubel- Priester in seiner Wohnung abgeholt. Die Herren de- Kirchenvor- standes folgten. Vier weißgekleidete Mädchen, deren eines eine Myrtlicnkroiie aus weißem Kissen trug, schritten dem Jubilar vor aus An die Herren des Kirchenvorstandes schlossen sich die Ver» Nwndten des Jubilars an. in ihrer Mitte der betagt« Vater d«S Jubelpriesters. Jungfrauen begleiteten den Herrn Pfarrer, weiß, gekleidete Mädchen bildeten in der Kirche Spalier. DI« Vereine hatten Fahnenabordnungen entsandt. Und nun begann die Fest ster in der Kirche. Erzpriestcr Rücker (Zwickau) hielt auf besonderen Wunsch des Jubelpriesters die Festprcdigt. Unter Benutzung des Vorlpru- ches: „Glückselig das Volk, das solche Feste feieri" legte der Fest- Prediger die Erhabenheit des Priestertums dar. Er gab dann einen Rückblick auf die verflossenen 25 Jabre und führte darin aus, daß Taborseligkcit und anck Oelbcrgstunden dem Jnbclpriester nicht er spart geblieben sind. Die zirka einstündigc Predigt zog die zahl- reich versammelten Gläubigen in ihren Bonn. Beim feierlichen Levitenamt assistierten die hochwnrdigcn Herren Kaplänc Erdle und Höhel, sowie der Festprediger Ms Festgcschcnk für ihren Präses bot die Eäcilia unter der Leitung des Herrn Kantor Nitzsch« in gewohnter Fertigkeit und Schönheit die Messe in C von Rhein« berger. I» feierlichem Zuge wnrde d«r Jnbelpriester in seine Wohnung zurückgcleitet, wo ihm der Kirchenvorsland, der Arbeiterverein und zahlreiche Einzelpersonen die besten Glückwünsche anssprochen. Im dichtgcsülltcn Praiersaale begann pünktlich 8 Uhr die weltlich« Jubiläumsfeier. Sie wurde mit einem Chor- vortrage des Cäcilienvereins „Tcdenm" eröffnet. Die Leitung für diesen Gesang wie auch für die folgenden Gesangsvorträae hatte Kantor Nitzsche, der in feinverstchender Art mit dem Chore die Gesänge zur Darbietung brachte. Darauf sprach Lehrer Henk« formvollendet den von Lehrer Wels gedichteten Prolog. Fabri kant Gushnrst begrüßte als Mitglied des Kirchenvorstandes Jnbelpriester und Fcstversammliing und sprach aus, daß diese schlichte Feier ein TrengelöbniS zum beule so oft geschmähten Prie. stertume sei- Die Festrede batte Hocbw, Pfarrer Beter (Leipzig-Gohlis) übernommen. Er führte aus. daß auch im Maschinenzeitalter der Mann des Gebetes, des Opfers gebraucht würde. Den Wahrheits- suchern wolle der Priester der Künder der ewigen Wahrheit sei». Dem Schuldbeladenen sei er Erlöser, dem von der Sünde Gerclnig, ten sei der Priester ein Führer zu Gott, indem er ihn durch die AuSspendung der heiligen Kommunion mit Jesus Christus vereinige. Der Cölibat sei die Gottesweihe des Priesters, die Arbeitsweihe für das Volk und gegebenenfalls auch die TodeSwelhe. Die Gemeinde ei die Familie des Priesters. Aber die Gemeinde müsse auch für hre Priester einsteben. Sie solle für die Priester beten und Per- trauen zum Geistlichen haben. Das treue Zusommenstehen vo» Pfarrer und Gemeinde wird «Ne Hindernisse und Anfechtungen sieghaft überwinden. Nann sang Frt. Kästner mit ihrem schönen Hellen Sopran das Venedictus von Hasse. Der Cäcilienverein bot einen zweiten Ehorvortrag. den Jnbiläumsscstchor von Sipp mit dem innigen Schlußwort „Und Liebe geleite dich allcrwärlS". Der reiche Beifall lockte eine Zugabe hervor „Wie's daheim einst war" Nun sprachen Glückwünsche aus für die Gemeinde Kansmann Fried rich, lm Namen des Klerus der Psarrei und des ArchipreSbyteraies Kaplan Erdle, für die Schule Schulleiter Brauer, der beson ders die herzlichen Beziehungen zwischen Kirche und Schule gerade hier in Plauen betonte. Da der Herr Jubilar jedes persönliche Ge schenk abgelchnt hatte, wurde ihm von fünf weißgekleideten Kongre ganistinnen die in den Gemeindevercincn gesammelte Spende für Welsch litz im Betrage von 800 Mark überreicht. Fräulein Kästner sang noch in gleicker Schönheit wie bisher „Spiritu santo" von Löwe und „Meine Nachtigall" von Springer. Kantor Nitzsche begleitete sie am Klavier. Er, wie auch Lehrer Jndlekofer beim ersten Chorvortragc, begleitete anschmiegsam. Von lebhaften: Beifall begrüßt bestieg hierauf der Jubelprie. st er das Rednerpult und führte aus, daß er ohnmächtig sei, die Gefühle auSzusprccken, die ihn packten für das, was ihm erwiesen worden sei. Er habe die Feier nicht gejuckt, habe sich dagegen ge wehrt, aber die Liebe der Gemeinde sei stärker aks sein Wille ge wesen. Er dank« für die Liebe, siehe Gottes Segen ans alle herab und sckließe die ganze Gemeinde in sein dankbares Gebet ein. Schuldirektor Schindler führte im Schlußwort auS: daß diese Feier eine seltene Feier sei, lenkte da? Augenmerk der Gemeinde auf den Vater des Herrn Pfarrers, dem in körperlicher und geistiger Rüstigkeit diesen Ehrentag seines Sohnes zu erleben beschicken sei. Er faßte darauf nochmals zusammen, was Priester sein heißt, dankte dem Festausschuß, durch dessen Bemühen dlc Festwoche so harmonisch verkaufen ist, und gab im Namen der Versammlung das Versprechen ab: Wir wolle» mit unserem Pfarrer gehen durch Freude und Leid, Daß olle Vorführungen auf beachtlicher, sa künstlerischer Höhe standen, braucht nicht besonders erwähnt zu werden. Geradezu stürmischer Beifall folgte allen Darbietungen, den Reden sowohl wie auch den Gedichten und Gesängen. Die harmonisch verlaufene Festwoche hat gezeigt, daß Pfarrer und Gemeinde In treuer Liebe verbunden sind. Mögen di« Feierlichkeiten ein kräftiger Ansporn ,u erhöhter Tätigkeit tm Dienste der Gemeinde und der heiligen Kirche sein. t. k.
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