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Nummer N8 Sächsische Vvlkszeilung 7. Ion« <»r» Im Dienste der Gemeinschast Von P eter Horn. Vorstandsmitglied des Verbandes K. K. V, Berlin. Wir habe» uns im deutschen Volke in leider allzu starkem Maße daran gewöhnt, alle Fragen und Probleme in erster Linie unter dem Gesichtswinkel der eigenen Interessen zu sehen. Ein ge sunder Egoismus macht sich in mehr oder weniger allen Kreisen unseres Volkes breit. Dem Gedanken des Klassenkampfes wird sorlgesetzt neue Nahrung zugesiihrt. Diese Entwicklung, deren Ur sachen hier nicht näher untersucht werden sollen, hat auch vor dem deutschen Organisationswesen nicht haltgemacht; auch hier sind diese Tendenzen in sehr vielen Fällen vorherrschend. Ja, es ist sogar so, daß gerade darin der Egoismus und dar Klassenkampfgedankc durch die Zusammenballung -er Massen zur stärksten Auswirkung kommen. Mau verstehe mich nicht falsch, die Wahrung berechtigter Belange »nd Berussinteresscn unter verständnisvoller Berücksichtigung der Interessen der Gesamtheit, ist nicht Klasscnkampf. Aber soviel steht doch fest, die heute vielfach zur Regel gewordenen Methoden sind nicht dazu angetan, einem wirtschaftlich und politisch geknechteten Volk wieder die volle Entfaltung seiner Kräfte und das Glück der Nation zu erarbeiten und zu fördern. Reichskanzler Marx hat vor dem deutschen Industrie- und Handelstag einmal den Satz ge sprochen: „Wir brauchen auch den Frieden der Arbeit." Wir reden viel von Volks- und Arbeitsgemeinschaft. Diesem Ziele werden wir aber erst daun wirklich näherkommen, wenn der Geist der Mitver antwortung in unserem Volke lebendiger wird, wenn alle Schichten und Stände bereit sind, sich dienend einzufügen zum Wohle des Ganzen. Diesen Willen zur Volks- und Arbeitsgemeinschaft, zum Dienst am Ganzen, gepaart mit einem starken Mitverantwortungsgesühl, hat der Verband K. K. V. seit den Tagen seiner Gründung stets zur Aichlschuur seines gesamten Handelns gemacht. Mit Recht konnte deshalb das Ehrenmitglied des Verbandes, der bayerische Minister präsident Dr. Held in seinem Bcgrühungsschrcibcn anläßlich des im August vorigen Jahres in Essen statigcfundenen Jubiläumsver- bandstages zum Ausdruck bringen: „Der Verband K. K. V. hat sich als unentbehrliches Glied im deutschen Wirtschaftsleben er wiesen." Wahrlich Grund genug, die gesaintc katholische deutsche Kaufmannschaft, Selbständige und Angestellte, auf diese ihre Be rufsorganisation hinzuweiscn und ihr zu sagen: „Dort ist dein Platz!" Eine Berufsorganisation von der Eigenart des K. K. P. (konsessioncll und, paritätisch) paßt in das moderne Denken man cher Leute, vor allen Dingen derer, die nur in rein gewerkschaft lichen Gedankengängcn zu gehen gewohnt sind, schlecht hinein. Dessen ungeachtet wird und muß der Verband seinen bisherigen Weg der praktischen Arbeitsgemeinschaft im Interesse des deutschen Volkes weitcrgchcn. Auf seinem Verbandslage 1926 in Frankfurt an der Oder hat cr unter dem Leitmotiv „Arbeitsgemeinscliast in der deutschen Wirt schaft" zu diesem brennenden Problem Stellung genommen und die zu seiner Lösung unerläßlichen Forderungen klar herausgestellt. — Mehr christlicher Geist auch hinein in die Wirtschaft!" „Aeußcrc Pflichterfüllung durch Pflege des echten Bcrufsgcistcs und wahrer Berufsfremde!" — Forderungen und Aufgaben, die durch den Ver band K. K. N. fortgesetzte Förderung erfahre». Bei aller Pflege der ideellen und kulturellen Aufgaben bleibt sedoch auch die wirtschaftliche Interessenvertretung der Mitglieder nicht unbeachtet. Ter selbständige kaufmännische und geiverbliche Mittelstand steht in einem Existenzkämpfe wie wohl nie zuvor. Die moderne Wirtschaftsentwicklung macht seine Lage fortgesetzt schwie riger. Oessentliche Abgaben und Lasten haben eine fast unerschwing liche Höhe erreicht. In der Rcichsverfassung steht der Satz von der Erlaltung und der Existenzsichcrung des Mittelstandes als eines lebenswichtigen Gliedes unseres Volkes. Daß dieser Sah nicht zur Phrase werde, darum geht dos ständige Bemühen des genannten Verbandes. Es können hier nicht alle Einzelsragen aufgczählt wer den. Deshalb sei gesagt, daß alle Fragen aus den, unisangrcichen Gebiet der Wirtschafts- und Steuerpolitik eingehendster Bearbeitung unterzogen werden. Die Bekämpfung der vielen den Mittelstand schädigenden Auswüchse (öffentliche Hand, Wandergewerbe usw.), die Bestrebungen nach baldiger Steuervereinheitlichuug und Ermäßi gung seien nur angedeutet. — Im K.-K.-V.-Wirlschaftsdienst hat die selbständige Kaufmannschaft «in Instrument zum gegenseitigen Vc- zugsgucllenaustausch und zur Anbahnung von Geschäftsverbindun gen, dessen sic sich mehr noch wie bisher bedienen sollte. Daß der Verband K. K. B. mit Recht für sich in Anspruch nimmt, »eben der Interessenvertretung für den selbständigen Mittel stand auch als Berufsorganisation für die kausmännische Angestell tenschaft zn gelten und anerkannt zu werden, dafür liefert seine Ge schichte, insbesondere aber auch seine derzeitige dankenswerte Aktivi tät auf dem weiten Gebiete des A r b e i t s r e ch t s, derSozial - Manna ln -er Wüste Gedanken zum Fronlelchnamssest Non Leo Wolpert. *) Als einst die Israeliten durch das Rote Meer gezogen waren »nd die weite, trostlose Wüste durchwandern mußten, um ins Ge lobte Land zu gelangen, da murrten sic wider Gott und sprachen: „Wird er uns hier wohl einen Tisch bereiten?" Gott aber war barmherziger, als das klcinmvtge Volk nur gehofft hatte; cr er schien dem Moses in einer Wolke und sprach: „Siebe, Ich will Brot vom Himmel regnen lassen; das Volk gehe aus und sammle tägftch, was cs bedarf; ihr werdet davon gesättigt werden und sollt wissen, daß ich der Herr, euer Gott bin." Und Gott gab den Israeliten täglich Manna, das ..Brot vom Himmel" und nährte sie damit, und in der Kraft dieser Speise ertrugen sie die Hitze nnd die Mühen der Wnstenwanderimg und überwanden sie die Völker, die ihnen den Ein zug in das Gelobte Land verwehren wollten. Vierzig Jahre lang nährte sie Gott mit der Wunderspeise. bis sie endlich einzogcn in das Gelobte Land, wo Milch und Honig floß und wo sie des Man nas nicht mehr bedurften. — Auch wir alle sind durch das Rote Meer, durch das Wasser der heiligen Taufe hindurch unserem Todfeinde entgangen und sind nun aus der Reise durch eine Wüste; und auch wir wollen an: Ende die er Reife ins Gelobte Land eingehcn. Aber die Reise ist lmrt und beschwerlich und entbehrungsreich: es ist eben eine Wüste, durch die wir wandern müssen. Da möchte wohl auch mancher sich ein- sallcu lassen zu murren und zu klagen: „Wer wird uns hier einen Tiich bereiten?" — wenn nicht Gott barmherziger wäre, als wir Menschen uns nur träumen lassen, und uns mit seiner Liebe nicht schon zimorgekommcn wäre: er gibt uns das Brot des Lebens, stas „alle Süßigkeit in sich enthält", cr labt und stärkt uns durch dieses Brot und gibt uns Mut und Kraft, die Beschwerden dieser Wüsten. ») Aus dem Buche „Die einzige Seele". Freiburg, Herder (Preis geb. IM M-). Fronleichnam Tobender Sturm, wild wogender See! Mag auch das Meer in wilder Brandung stürmen, freundlich, klar und majestätisch steigt die Morgensonne doch am Horizont empor. So schwebt die herrliche Sonne des Fronleichnamstages in ewig junger Strahlcnpracht über die dunklen und wild bewegten Fluten der gegenwärtigen Zeit heraus. Sieh da, wie sie den katholischen Erdkreis aufs neue mit ihrem herzerfreuende» Licht und Glanz umsäumt! Ihr freundlicher, hellichter Sck)ein läßt uns aus Stunden des Tages Last und Leid vergessen. Fronleichnam ist ein Fest der Freude. Das kündet die Prozession festlich gekleideter, glücklicher Menschen, die im Fahnen- und Girlandenschmuck prangenden Straßen der Städte, die fröhlichen Dörfer, die altersgrauen Dome, die Fahnen, Girlanden und Wimpel und die unzähligen Altäre, aus Blumen und lauter Licht gebaut und umwogt von Weihrauch- wolken. Glockenklang und Iubelton auf allen Wegen. In vollen Akkorden gießt heute die Harfe Sions ihre schönsten Lieder aus: Lieder ungetrübten, lauteren Glückes. Jawohl, der Ostermorgen hat auch seinen Jubel. Aber es klingt und singt doch auch ein fremder herüber mit in sein Freudenlieö. Harter Widerstreit des Lebens mit dem Tode, Beben der Erde, Totenschleier und Grabesschatten weben die Osterhymnen durch einander, wie abziehendes Gewitter Hallen darin fern der Schrecken und die Traucrklage vom blutigen Karfreitag. Nicht so heute! Rein, voll, friedlich, fröhlich rauschen heute die heili gen Gesäuge der Kirche hm; sie gelten ja auch nicht dem Sieger und dem Uebcrwinder, „dem der den Satan, den Tod, über wand, der im Triumph aus dem Grabe erstand," nein, nicht dem Sieger, heute weiht die Christenheit dem Hirten, dem Heiland und Lehrer, dem geliebten Herrn und Friedensfürsten ihren schönsten Preisgesang. Aus ihren Liedern spricht das Glück, die Freude über den Besitz eines großen, kostbaren Schatzes, eines hohen Fami liengutes und himmlischen Völkcrhortes. Es ist die Freude an dem wahren Besitze Gottes unter den eucharistisclw» Gestalten, die Freude an dem fortwährenden, so vertraulichen und wunder baren Wohnen Gottes unter seinem Volke, das an ihm zugleich seinen Hort, seinen Führer und Ernährer hat, viel wunderbarer als einst das Volk Israel aus seiner vierzigtägigcn Wüsten wanderung. In Palästina am See Genesareth, da erlebt man gar selt same Schauerscheinuiigen. Da geht die Erinnerung zurück in längst entschwundene Zeiten. Vor dem geistigen Auge steht der Heiland wieder wie in den Tagen seines Erdenlebens. Da siehst du ihn in der Morgenkühle inmitten einer Schar Kinder unter den Eukalyptusbäumen des tiefblauen, heiligen Sees. Und wieder weilt er jenseits an den Hängen der öden Berge unter tausenden Menschen. Sie alle hängen an seinen Lippen, bis der Hunger kommt und die Nacht sich nicdersenken will. Armes Volk! Wer wird dir in der Wüste Speise reichen? Einer ist cs, der über göttliche Macht versügt. der jetzt in deiner Mitte steht, von dem das Wort herrührt: „Mich erbarmt des Volkes!" Und da! Der Sturm steht auf, es wogt und wütet der weite See! Ein Schifflein mit zwölf Insassen ist in Gefahr. Jede neue Woge kann es ftn Abgrund begraben. Da wandelt der Herr über das Meer! Wie auf ebenem festen Boden schreitet er daher: „Meer, lege dich, Sturm, sei still!" Und den Männern un zerbrechlichen Boot ist augenblicklich geholfen. Und wieder I geht er am Ufer durch die Reihen der Kranken, der Lahmen, der Blinden, der Aussätzigen. Das Elend dehnt sich vor ihm weit, weit wie eine mordenländische Gasse, und er schreitet mitten hin durch, überall helfend, überall heilend und tröstend. Und die Toten stehen vor ihm aus! Die den schlimmsten Tod, den Tod der Sünde starben, und auch die. die schon in die Kühle Erde gebetet wurden. Da! Einer leidgequälten Mutter gibt er den einzigen Sohn zurück. Wie die Sonne leuchtend ihre Bahn zieht, so zieht er daher. Ja, wer das schauen könnte! Was gäben die meisten darum, wenn sie das Hütten miterleben dürfen! Wir Toren suchen Bilder, wir sehnen uns nach Sensationen. Und doch steht er vor uns. Ist es Borwurf, ist es Klage, das Wort, das da aus dem stillen Tabernakel uns entgegentönt: „Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubet ihr nicht!" Derselbe Heiland, der wunderwirkend durch die Straßen und Gassen Judäas und Galiläas schritt, wohnt verborgen unter der geheimnisvollen Brotsgestalt in unserer Mitte. Er hat Bürgerrecht bei uns; mehr noch, er hat seinen Thron uns zum Tröste ausgeschlagcn in den Marinordomen von Mailand und Neuyork gerade so gut wie im armseligen Dorfkirchlein, und heute verläßt er den Thron und steigt herab zu seinem Volke. Heute leidet es ihn »ichl im engen Tabernakel, die Kirche wird ihm zu klein Er tritt hinaus aus ihrem Dämmerlicht in die Helle des Tages und schreitet über die Straßen und Plätze unserer Vaterstadt, umjubelt von einer festlich gekleideten Menge, und das zu der Zeit, wo sich die Sonne strahlend zur Höhe der Sommerwende erhebt und die roten Rosen und die weißen Lilien duften in unendlicher Pracht. Fronleichnam!. Tausende gehen ihm voran, tausende folgen ihm. Betend und singend. Huldigend dem Gottkönig in überströmender Freude. Dies alles in katholischen Gegenden wenigstens wie seit vielen hundert Jahren. Dort hoch und niedrig, Priester und Volk, Honoratioren und kleine Leute jedweden Berufes, Damen von Stand, alte Mütterchen aus den Bürgerhäusern und den Arbeiterkolonien, die Schulen, die Kinder in Hellen Scharen! Alle, die ihn vergaßen in glücklichen Tagen und ihn nach langer Irrfahrt wiedergefunden. Die ihm vertrauen in Elend und Not. Wie einst droben am Galiläischen Meer, wie einst in „seiner Stadt". Der Rabbi aus Judäa, von dem das ganze Land er füllt; er kommt, er naht Kapharnaum, und wie aus hundert Adern quilt entgegen ihm und nach und um, ein Glutstrom: Galiläa. Und du? Du gehst nicht mit? Du bleibst daheim? Warum? Du machst am Ende mit deiner Familie einen Tages ausslug. Oder schließt dich den Gaffern auf der Straße an, als wenn du einer anderen Konfession angehörtest? Kaum daß dgin Lächeln erstirbt, wenn die machtvollen, aus den Iugendtagen, ach, so trauten Klänge der Bläser und Sänger die Straße heraufkommen und die vielstimmigen Glöck chen der Chorknaben das Allerheiligste ankündigen! Einmal kommt er in deinem Leben auch zu dir. Dann tritt er gar über die Schwelle deines eigenen Hauses. Wenn du dein Heim für immer verlassen mußt und ein letztes „Herr, ich bin nicht würdig, daß du eingehest unter mein Dach!" über deine bleichen Lippen kommt. Da du reuevoll gedenkest all dessen, was du in deinem langen Leben versäumt hast. O. verdiene dir, bereite dir ein gutes Ende! „Wer mich vor den Menschen bekennt, den werde auch ich bekennen vor meinem Vater, der im Himmel ist." sosek 8ommer. Politik, des kaufmännischen Bildungswesens usw. den treffendsten Beweis. Ob es sich handelt um die Frage der gerechten, auskömm lichen Entlohnung, der Arbeitszeit, der Sonntagsruhe, der Sozial- vcrsicherungsgesetzgebung oder was immer es sein mag, an keiner für die Angestelltenschaft wichtigen Frage geht der Verband achtlos vorüber. Seine konfessionelle und paritätische Einstellung henmhrt ihn dabei vor schädlicher Einseitigkeit. Einer bcrufSständigcn Glie derung und einem vernünftigen Ausbau der Sozialpolitik unter weitestgehender Selbstvenvaltung der Beteiligten widmet cr sein stetes Interesse. Das gilt insbesondere auch von der Angestelltcnversiche- rung, bei der der Verband durch eine Reihe von Vertrauensmännern sowie auch im VcrwaltungSrat vertreten ist. Wie ernst es ihm uni die Interessenvertretung beider Mitgliedskategorien gemeint ist, be weisen vor allem auch die lehtjährigen Verbandstagc. Aus vielen Einzelheiten sei hier nur erinnert an die große programmatische Entschließung zur Wirtschafts- und sozialpolitischen Arbeit des Ver bandes, die im August vorigen Jahres in Essen gefaßt wurde. Wesentliche Voraussetzung für den sozialen Ausstieg eines Be. rufSstandes ist die berusliche Ertüchtigung seiner Glieder. Deshalb hat der Verband neben seinen Bemühungen, die katholische Jung mannschaft zu charakiencste», religiös und sittlich starken Männern hcranznbilden, gerade der Frage einer gediegenen Berufsausbildung stets seine ganz besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Diese Arbeit hat schon unmittelbar nach der Gründung des Verbandes im Jahre 1877 eingesetzt. Das umfassende Bildungsprogramm der letzten Jahre ist bekannt. Aus seinem Inhalt seien nur hcrvorgehobcn: Forde rung nach Erlaß eines B e r u s sa u s b i ld u n g s g c s c tz c s, Sicherung einer gründlichen Ausbildung während der Lehrzeit. Bekämpfung der L ch r l i n g s z ü ch te r e i, Ausbau der Berufs - und Fachschulen usw. Erst in den letzte» Tagen ist die diesjährige Führcrtagnng des K.-K.-V.-Jngcndbnndes in Breslau zu Ende gegangen. Dort ist in mehrtägigen Arbeitskreisen zu der Frage „Das Bcrufsstreben der katholischen Kaufmanns- jugend" Wertvolles erarbeitet worden. Nicht unerwähnt bleiben reise zu ertragen und die Feinde, die sich uns auf unserem Wege ins Gelobte Land entgegenstellcn wollen, zu überwinden. Das allcrheiligste A l ta r sa k ra m c n t ist cs, von dem wir reden, dessen Vorbild das Manna ist. Es ist eben ei» dauerndes Denkmal seiner göttlichen Liebe, das der Heiland am Gründonners tag gestiftet lmt, ehe cr sein Leiden-begonnen. Ja, es ist ein unbe greifliches Wunder seiner Liebe; denn dieses Manna des Neuen Bundes, das cr uns gibt, ist nicht nur eine Himmelsspeise wie das Manna, das den Israeliten gegeben wurde, das ist er selbst, das ist sein heiligstes Fleisch und Blut. Jesus selbst will unsere Seelen- nabrnng sein: nicht bloß etwa in dem Sinne, daß die Kraft seiner- Worte »ns stärken und aneifcrn soll, wie man auch sonst bildlich von „Seelennahrung" spricht, oder in dem Sinne, daß Jesus »ns seine Gnade in die Seele senkt — das ist seiner Liebe nicht genug —, er selbst will persönlich in unserer Mitte wohnen bis ans Ende der Welt und will wesentlich in unser Herz eingehcn, will mit unserer Seele eins werden. lind dieses Werk ist ein Wunder, ein unbegreiflich großes Wunder. Tenn um ein solches Werk auszudcnken, bedurfte es eines Gottes Weisheit, und um es zn vollbringen, bedurfte es eines Gottes Allmacht und Güte. Im allerbeiligsten Sakrament hat Got tes Weisheit seiner schrankenlosen Liebe durch die Allmacht „ein Haus gebaut", in welchem er immerdar bei »ns wohnt, er, „dessen Freude es ist, bei den Menschenkindern zu weilen", und der, „da er die Seinigen lieblmtte, sie liebte bis ans Ende". Noch einmal: dieses Werk des Heilandes ist ein unbegreiflich oroßes Wunder seiner Liebe; je mehr wir darüber Nachdenken, desto klarer wird cs uns. Wir wollen darum nicht vergessen, was wir an dem hochheiligen Fronleichnam haben, wollen den sakramentalen Heiland als das Kostbarste, was wir besitzen, Hochhalten nnd innig verehren und unZ treu um ihn scharen als den Mittelpunkt unseres Glaubens. Und dankbare Herzen sollen ihm entgcgenschlagen, wenn wir der Mon stranz folgen an seinem Ehrentage. Doch wir müssen ihm mehr bieten. Nicht bloß will er bei uns wohnen, sondern er verlangt auch sehnsüchtig danach, Abendmahl mit uns zn halten; er klopft an bei uns »nd begehrt Einlaß; er will sich mit uns vereinigen, nicht weil er uns braucht, sondern weil er uns liebt und deshalb uns glücklich machen will durch seine Ver. einigung. Wir dürfen dir beste Waffe, die uns geboten ist, nicht unbenützt lassen, nw wir dock immeriort im Kampfe sieben oder doch stets auf den Kampf gefaßt sein müssen; wir dürfen an dem größten Glück, das uns aus Erden bereitet ist. das zugleich das sicherste Unter pfand unseres ewigen Glückes bildet, nicht gedankenlos vorüber gehen, dürfen über der Sorge für den Leib nicht versäumen, unserer Seele zur rechten Zeit Nahrung zu geben; wir müssen den „Tag der Heimsuchung" erkennen, „ehe die Nacht kommt"; wir müssen die Hand ausstrecken nach dem lebendigen göttlichen Manna, das täglich für uns vom Himmel steigt, unsere Seele damit zu nähren, damit sie nicht erliegt auf der Reise durch die Wüste dieses Leben?, noch ehe sie zum Gelobten Lande gelangt. Von Elias ist in der Heiligen Schrift berichtet, daß ibm in der Wüste ei» Engel Speise brachte und daß er in der Kraft dieser Speise vierzig Tage und vierzig Nächte durch die Wüste wandcrte bis an den Berg Horeb. So werden auch wir in der Kraft der Engclsspeiic, die un? geboten wird, durch die Wüste diese? Lebens wandern bis zum „Berge Gottes", bis ins gelobte und ersehnte Land — vorausgesetzt, daß wir, wie EliaS, diese Speise auch wirklich genießen. Wettbewerb: „Illustrierung einer Schnllnbel." Diesen Wett bewerb hat die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst c. V., Mün chen, im Auftrag des Verlages Joses Kösel n. Friedrich Pustet, K.-G-, München, durchgeführt. Es war die Ausgabe gestellt, Jllu. strationen für eine Schulbibel von Bischof Dr. M. Buchberger, RegcnSburg, zu schasse», die künstlerisch wie pädagogisch geeignete Lösungen bringen. Das Preisgericht »vier dem Vorsitz van Akademieprofessor Karl Killer traf dieser Tage die Entscheidung über die 69 cingelauscnen Arbeiten von Bewerbern: 1. Preis mit 1000 M Berta Schneider, Beuerberg; 2. Preis mit .',00 Nt. Georg Poppe, Frankfurt a. M.; 3. Preis mit 100 M. Max Tcschcmacber, München; 4. Preis mit 300 M. Fr. Wilsried Braunnüller, O. S. B. Abtei St. Bonifaz, München; 5. Preis mit 200 M. Pros. Felir Banmhauer, München. Die Entscheidung über den Wettbewerb einer Kriegcrgedächtniskirche der katholischen Kauf- leute Deutschlands in Leipzig-Connewitz wird im Monat Juni eben falls durch die Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e. V-, Mün. chen, Wittelsbacherplah 2. getrosten.