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Lonmag. oen ». Lirrwber 192k Kr. 225; seue v f>nc!en schnell: L- 3 ms! so susgi'ebi'H »vie kolmenkstiee unä tVtalrkLliee i8t (Zuietr, lüc ecgldl 8tst8 guten, billigen unä äsdei 8elb8t Xinclecn uXciinken beköinmsicken Xslleo, In pslieirn; 6«Ick INI vi^., 6-IK 18 p>is , Nol 58 Nix,, 6rlln 28 plx. Südwesksachsen Weifchlitz. Das Ministerium des Innern hat genehmigt, nah die Gemeinde ein Sieger führt. Dieses zeigt drei Elstcr- sedern auf der Zinnmauer, Wellenlinien deuten die Lage an der Elster an. Neichenl-aVH. Der Verein für Naturkunde konnte eine wesentliche Bereicherung seiner Sammlungen buchen, die ihm aus dem Nachlasse seines Ehrenmitgliedes P. Philipp ttifiel. Die Einordnung wird längere Zeit beanspruchen, Bad Brambach. Drei Mitglieder der Diebesbande, oie im Zophelschen Konfektionsgeschäft vor zirka vier Wochen für 1800 Mark Ware erbeutete, konnten durch die Be mühungen der sächsischen und tschechoslowakischen Gendar merie dingfest gemacht werden; sie befinden sich in Egcr in sicherem Gewahrsam. Gemeinde- uns Vere!nswe?en 8 Bolksverei» für das Kathalisä-c Deutschland Tresdcn- Nenstavt, Ilm Dienstag, den 19, Oktober, abends >/-8 Uhr, hält H, H, Nedemptoristcn-Pater Rektor Matig (Filipps- dvrf) einen Vortrag über das Thema „Christus der König in unserer Zeit". Den Vortragsabend umrahmen Dar bietungen des Kath. Mannergesangvereins und des Drama tischen Vereins „Teutonia". Alle Katholiken Dresdens sind zu der Veranstaltung, die im Ballhaus, Bautzner Straße 35, abgehalten wird, herzlichst eingeladen. 8 Nazareth-Schwestern Goppeln b. Dresden. Am Fest veS hl. Franzislus, Montag, den 4. Oktober, findet in der Kapelle der Nazareth-Schwestern in Goppeln die Feier des 13stündigen Gebetes statt. Früh um 8 Uhr ist Hochamt, V-7 Uhr abends Festpredigt und Schlußandacht. Alle Verehrer de? HI. Franziskus sind herzlichst einge laden. 8 Deesdcn-Johaunstad. (Herz-Jesu-Koufercuz) Die Mitglieder unserer Konferenz beteiligen sich an dem am 12. und 13. Oktober, abends 7,30 Uhr, in der Raumen der Dresdner Kaufmannschaft, Ostra-Allee (Eingang Maler- gäßchcn), stattfindenden Karitas-Lehrgang. MIE1" l-ercSilslkIstik / k^ukbsN / Unnis / koxer, / deckten ^/sSSLl'Spoi't / U/-rr»ljsN8p0Nt fsknnäüen / Mvloni'Ziler' ^nslcunkt über erleiebterie ^»klungsbeäinguligen erteilt un8ere UeelmuiiM-Abteilung Direkter 2ugsng: -kn äer Xreurkireke y, I. Turnen - Sporl» Spiel Futzball Grohkampfkag in Dresden Die Verba »bespiele nehmen am Sonntag ihren Forigang; als wichtigstes Tressen kst der Kampf Guts Muts gegen Dresdner Sportklub anzuschen. Tausende von Menschen werden also am Sonntag nachmittag 1-4 Uhr auf dem Platze der Radrennbahn Reick er scheinen, um Zeuge eines großen Kampfes um die Ostsächsische Meifterfclsaft zu werden, Guts Muts tritt ohne den Verteidiger Geißler, welcher disqualifiziert ist, an und >l>at demzufolge eine Schwäche aufzuweisen. Die Stürmerreihe des Klubs sollte des halb den Lilien äußerst gefährlich werden. Als zweites Derby steigt der Kampf Fuhballring gegen Brandenburg im Neustädter Stadion, Dieses Spiel beginnt 1i3 Uhr, Nach einem Vergleich der letzten Spiele Leider Mannjcksasten ist mit einem Siege der Brandenburger zu rechnen. Oder sollte sich Ring noch besinnen? VfB. gegen Sportgesellschaft 1893 An der Leutewitzer Windmühle kommt es ivarscheinlich zu einem erbitterten Kampfe, 93 will keine Mrlnstpunkte; VfB, muß un bedingt gute Punkte haben. Den Ausgang dieses Treffens hal ten wir für ungewiß, Dresdens!« gegen Spielverein!gung Die Milchen sind Gäste an der Fohann-Georgcn-Allee und werden sicherlich auch zwei wertvolle Punkte entführe». Für die Leicht athlet'.» ist das Spiel zufolge der Tabellenstellung sehr ernst zu nehmen. » * * Spiele der B-Klasse: Sporllust gegen Fortuna; Favorit gegen 05 Eintracht; Freiherr, gegen 08 Meißen; Ol Freital gegen Guts Muts Meißen; Radeberg gegen Rasensport. Hz. Radsporl Rund um die Sächsische Lausitz Die dritte Bautzner Znverlässigkeitssahrt „Rund um die Sächsische Lausitz" wird am Sonntag, den 3, Oktober vom Motor- radklnb Bautzen 1024 (TMB.) veranstaltet. Sie ist offen für alle Mitglieder der Landesgruppe Sachse» und führt über 205 Kilometer. Die Strecke ist folgende: Bautzen, Weißenberg, Laban, Herrnhnt, Dittclsdorf, Hirfchselde Tiirchau, Reichenau, Zittau, Spihkunnersdarf, Seifhennersdorf, Neugersdorf, Ebcrsbach, Op- pach, Wchrsdorf, Steinigtwolmsdorf, Neustadt, Bischofswerda, Ohorn, Pulsnitz, Kamen',, Bautzen, Die Klasseneinteilung sieh! folgende Durchfchnittsgeschwindigkeiten vor, die streng eingehal ten werden müssen: Maschinen nicht über 175 Kubikzentimeter 30 Kilometerstunden: nicht Uber 250 Kubikzentimeter 35 Kilo- meterstnnden: nicht über 350 Kubikzentimeter und Seitenwagen- Maschinen nicht über 000 Kubikzentimeter 40 Kilometerstunden: alle andern, stärkeren Solo- und Seiienwagenräder 45 Kilometer stunden. Liaitz—Possendors <7,2 Kilomeier) Die Bergmeisterschaft des Bezirkes Dresden im Sächsischen Nadsahrer-Bund Nicht weniger als 34 Nennungen weist die Teilnehmeriiste auf für die Prüfung am morgigen Sonntag, Alles was einen Na men hat, ist eingeschrieben, und so dürste es dem vorjährigen Sie ger und derzeitigen Meister recht schwer werden, seinen Titel mit Erfolg zu. verteidigen. Außer Gcbr, He r t iv ig sind für die Ent scheidung E. Kö! z, K, Babisch, N, OehlschIngcI und Sästinherr zu beachten. Wir glauben, daß es K » rtBabisch ge lingen sollte, dem Verteidiger üußevst knapp den Titel zu ent reißen, Die Ucdcrraschung müßte von dem zur Zeit stark fah renden Saxonen E. Kölz kommen können, doch ist nicht von der Hand zu weisen, daß eine ganze Anzahl guter Kurzstreckenfahrer den Berg in noch besserer Zeit bezwingen. Das Ende wird wohl mit Sekundcnbrnchtcilen rinschieden werden, vorausgesetzt, daß das Rennwetter dem Veranstalter treu bleibt. Die riesige Teil nahme der Bevölkerung an der Rennstrecke dürft« sich in diesem Jahre noch weit größer gestalten, ebenso werden sich die Radsport freunde Dresdens die Gelegenheit nicht entgel>en lassen, um Zeu gen des gewaltigen Ringens mit den Hindernissen der Landstraßen zu sein. Der Start besindet sich am Gasthos Kaitz (Omnibus- verbindung), wo von 8 Uhr morgens an die Fahrer mit Minutcn- äbständen abgelasscn werden. Das Ziel liegt ans der Höhe aus. gangs Passcndavf und sollte gleichzeitig das Ziel einer riesigen Schar von Radlern und Fntevcssenten der Veranstaltung sein. Die Fahrer werden sofort nach Ueberquernng des Zielbandes die Tal fahrt rückwärts nach dem Startpunkt in Kaitz antretcn, wo die Siegerehrung und die Bekanntgabe der Fahrzeiten für die 7,2 Kilometer lang« Strecke erfolgen wird. Mit dieser letzten großen Veranstaltung beschließt der Bezirk Dresden im CRB, die Neilze seiner Melstcrkämpfc für 1926/27 und gleichzeitig mit die Saison 1920 für Straßen fahren, um in eifriger Winterorbeit für das kommende Fahr die Pionierarbeit für unser» deutschen Radsport weiter fortzusetzen. Hoffentlich ist dieser Veranstaltung der Wet- tergoit günstig. Radrennen in Dresden-Re;m Leddy (Holland) sicherer Starter Für die nächsten Sonntag, den 10. Oktober, statt findenden letzten diesjährigen Radrennen sind bisher als sichere Starter der Frankfurter Weiß und der noch vom -letzten Rennen in aller Erinnerung gebliebene Holländer Leddy. Mit anderen Fahrern steht die Rennleitung noch in Verbindung und es verspricht aller Voraussicht ein würdiger Kehraus zu werden. Mit Leddy ist wieder ein Mann verpflichtet ivorden, der säpm letzthin durch sein brillantes Fahren sich die Sympathien aller Zuschauer erworben hat und diesmal gilt es, seine große Form erneut unter Beiveis zu stellen. Hoffen wir, daß es der Leitung gelingen möge, noch recht gute Fahrer von Klasse zu finden, die den Dresdnern wie der einmal zeigen, ums Radrennen heißt. Slvckbatt Leipziger Sportklub in Dresden. Am morgigen Son...»^ hat der SHTK, 99 den zur Zeit in glänzender Form befindlichen LDK, mit zwei Herren- und einer Juniorenmannschaft zu Gaste. Die Spiele finden aus dom 09.Platz an der Paradicsstrahe statt. 2. Mannsäzast 9,15 Uhr. 1. Mannschaft 10,45 Uhr. Junioren 12 Uhr. Akad. Sportverein 1. und Dresdner Hocker,Klub 08 1. treten sich am Sonntag auf dem ASB.-Platz am Zetteschen Weg erstmalig gegenüber, lieber die Form der Gegner ist mit Sicherheit nicht viel Zu sagen, da beide in dieser Spielzeit noch wenig in Tätig keit getreten sind. Der Sturm des ASB. wird vielleicht den Ausschlag geben. 08 muß noch immer auf Kranke verzichten und dieserhalb viel Ersatz ins Feld führen. Spielbeginn H Uhr. Tie 2. Mannschaften treffen sich nachmittags 3,30 Uhr. Die Prager Sparla konnte in ihrem fünfien Amerika Gast spiel den All Stars in Cleveland eine hohe Niederlage von 0:2 (3:1) beibringen. Die All Stars gelten allerdings in ihrer Henna' nur als drittklassig. Aus dem Deutschen Derby 1927 sind bei der zweiten Ein- satzzahiung mehr als die Halste der genannten Pserde ausgcschie- den. Von 2t9 Unterschriften wurden in Berlin noch 100 auf recht erhallen. Das Deutsche Derby 1928 fand in Berlin 128 Unterschriften. Fm Großen Preis von Karlshorst am 10. Oktober sind noch 16 Pserde stariberechtigt. unter anderen Mylord ll. Raubritter, Abenteurer. Mainberg, Eichmaid, Jmmelmann, Gcldulf, Boros und Vonzalom. Jockey W. Eicke ist die Reitlizenz vom 3. bis 10. Oktober entzogen worden, weil er kürzlich in Dortmund seine mitrciten- de» Kollegen in rücksichtsloser Weise behindert hat. Der Deutsche Rcichsausschuß für Leibesübungen hält am 23. Oktober in Erfurt seine Ortsgrnppentagung ab. Am 9. Oktober treten in Berlin Kampfspielausschuß und Borstand zusammen Der Goldpokal von Breslau, das im Fahre 1904 begründete klassische 100-KiIometcr-Doucrrcnnen der Radrennbahn Grün- ciche, sicht bei der 18. Austragung am Sonntag Maronnicr, Sa- ivall, Krupkat, Saldow, Fcja und Thomas in Wettbewerb. Otto Kampshenkel, eine der bekanntesten Berliner Ren», bahntypen, ist in Berlin das Opfer eines Unfalles geworden. Der Verstorbene hat sich seil zwei Jahrzehnten immer ein paar Renn pferde gehalten, deren bestes der aus dem Stall des Barons Op penheim gekaufte Blaustrumpf war, mit dem Kampshenkel einen I förmliche» Siegeszng durch zahlreiche Rennen feierte. Franziskanerklöster in Erfurt Geschichtliches zur 700-Jahrfeier des hl. Franziskus von Robert Hillmann (Fortsetzung.) 'Man !-n!te beschlossen, das Haus der Kindcr abzubrecyen und rin größeres für die Schwestern und die Pflegekinder zu errichten. Mit dem Bau sollte 1865 begonnen werden. Wieder stellte Herr August Lucius die Mittel zur Verfügung. Fm Vorjahre war der Bau eines neuen Sicchenhauses in Angriff genommen ivorden. ßm Frühjahr des nächsten Fohres war die zweite Etage bezieh bar, und diese überließ man vorübergehend den Franziskanerin- nen. Zur Kapelle wurde das mittlere Zimmerchen eingerichtet. Die Zellen stellte man aus Brettern auf dem Speicher her, »nd als Sprechzimmer diente eine Bretterbude auf dem Hose. Nun konnte das Kinderhaus abgerissen und mit dem Neuvau begon nen werden. Die Kosten ivarcn mit 10 000 Talern veranschlagt. Herr Carl Lucius gab 5000 Taler für die Kirche uno 5000 für das neue Kloster. Andere Wohltäter zeichneten je 500 Taler. So Dar die Sorge um die Kosten abgetan. Das Fahr 1805 suchte das Kloster eine Ueberflutnng durch hohen Wasserlauf der Gera keim. Schon vorher hatte man aus den »nteren Räumen die Möbel entfernt, so daß der Eäsabcn nur gering war. Line segensreiche Tätigkeit sollten in demselben Fahre die hiesigen Schwestern in Hedersleben entfalten. Hier war die Trichinenkrankheit ausgcbrochen und forderte viele Opfer. Dar um erbat der dortige Pfarrer vom Erfurter Kloster Pflegerinnen. Anfänglich hatten die Acrzte die Krankheit für die Cholera ge halten; bald abcr wurde sie erkannt und die Bekämpfung geän dert. Hier in .Hedersleben blieben die Schwestern sechs Wochen und hinterließcn bei allen Bewohner» den besten Eindruck, da (je mit gleicher Liebe Katholiken wie Protestanten betreuten. Als 1866 -er Kriegsrus durch die Lande gellte, sing man in Erfurt an, sich zu verproviantieren, da man eine Belagerung der Stadt befürchtete. Nach der Schlacht Lei Langensalza wurden fünf Schwestern zur Mrwundetenpflege entsandt. Auf ihrer Fahrt nach dem Kriegsschauplätze trafen sie überall ans zu rückkehrende Truppen, die ganz verhungert und verkümmert aussahen. Auf den Wegen lagen tote Pferde, die ganze Umge gend war verwüstet. Die Schwestern pflegten zunächst in dem Lazarett in Heinemanns Kasseclious 300 zum Teil schiveroerwnn- dete Soldaten und Übernahmen dann di« Pflege IN anderen La zaretten. Hlcr hatten sie die schwerste Arbeit und freuten sich. a!s vom Aachener Mutterhause weitere fünf Schwestern zur Unter stützung einlrafen. Nun konnten zivei der Erfurter znrückkehren. 'Nach dem Treffen bei Dermbach erbat der zuständige Landrat die Hiise der Frairziskanernine». Drei von ihnen reisten sofort dahin und erhielten wieder Hilfe vom Mutterhaus«. Doch das mar noch nicht die aufreibendste Arbeit in diesem ereignisreichen Jahre, Ende August brach in Erfurt die Cholera ans und forderte viele Opfer, Mancher, der am Morgen noch irisch un gesund war, lag am Abend schon auf der Toicnlxchre. Da Schwe stern ans Hildesheim die Kriegsvermnnöctenpflcge übernahmen, konnten die Erfurter Sch:vestcrn für die Ehoicrakranken in Er furt freigemacht werden. Beinahe hätte diese Krankheit auch eine der Schwestern als Opser gefordert. Schwester Candioa er krankte an der Cholera so schwer, daß man ihr H.»scheiden befürchtete. Sie genaß aber wieder. Tie übergroße Arbeit in der Krankenpflege hatte auch zur Folge, daß einige andere Schwe stern erkrankten. Da die Cholera ziemlich lange anlpelt. hatten die Franziskanerinnen mühereiche Wochen, Alan kann sich einen Begriff von der Heftigkeit der Seuche mache», wenn man er fährt, daß an einem Tage sieben Personen am Tore des Klosters, wo sie um Hilfe baten, starben. Selbst zur Nacktzelt gingen die Schimftern von e:nem Krankenbette znm an dern. um soweit zu Helsen, als es menschenmöglich war. Daß eine solche auwpserndc Licbestütigkeit in der ganzen Stao: die größte Anerkennung fand, zeiat eine Notiz der „Thüringer Zei tung", -die schrieb: „Die ganze Stadt ist Zeuge von der iibcr- menschlicken hingebcnden Tätigkeit dieser Schwestern mährend der Cholerazett, uns wenn man obendrein bedenkt, daß dieselben größtenteils aus den höheren Kreisen diesem unsäglich tchwcrc» M' use sich hingeben, indem sie alle pflegen — aber vorzüglich, ja fast ansfchlicßlich — die armen Kranken, nicht fragend, welchem Bekenninisse der Kranke angekört, nicht forschend, ob seine Vergangenheit mit Sünden bedeckt sei, sondern nur fragend, ob der leidende Brudv' oder die leidende Schwester ihrer Hilfe be darf, s- muß man einstimmig in den Ausspruch: „Hciaeninüdchen sind sie im wahrsten Sinne des Works". So vergalten in christ licher Liebe die Töchter des HI. Franziskus den Erfurtern, daß man sie öffentlich und gelieim bcfe!)det, daß man ihnen das Kal- lelttieren verbot usw. — Inzwischen wurde der Bau des neuen Klosters voll endet, und am Feste des Ordeusstiftcrs wurden Kapelle und Haus im Aufträge des Bischofs Konrad Martin von Paderborn durch den Propst Hucke feienlich «ingeweiht. Nun w.ar es auch möglich, die klösterliche Ordnung nach jeder Seite hin durchzusühren. Ende des Jahres 1866 wurde der" Rektor Schulte, der dem Franziskanerklvster zu allen Zeiten ein nimmer müder Helfer und geistlicher Pater gewesen war, als Pro fessor nach Paderborn berufen, und an seine Stelle trat der Doinpfarrer Klei lisch mied und als sein Vertreter der Domvikar, nachmaliger Propst, Reik. Die aufopfernde Tätigkeit der Schwestern in der Kriegs- und Cholerazeit brachte schon im nächsten Jahre seinen Segen. 1867 wurde seitens der Regierung die Kollekte gestattet, wcnn auch nicht ganz nach dem Wunsche der Schwestern. Anfänglich verharrte a»f neue Anträge hin die Regierung auf ihrem bisherigen, ablehnenden Standpunkte. Auch der Oberpräsident dpr Provinz Sachsen, der in dieser Angelegenheit verschie dentlich in Erfurt war, redete dagegen. Erst ein Bictgc'nch- an die damalige Königin A ü g u st a brachte diese An gelegenheit ans günstigere Wege, und es wurde vierteljährlich eine Kollekte gestattet und zwar in der ersten Woche dos Quartals. Der Regierung mußte der Ertrag und dessen Verwendung mitgeteitt ivc.'dcn. 1867 wurde die bisherige Oberin des Erfurter Franzis- kanerinnen-Klostcrs versetzt und an ihre Stelle trat Schwester Hildegard, die zwei Jahre später durch Swester Rufina abgelöst, die aber wegen Kränklichkeit durch Schwester Ca, milla ersetzt wcrocn mußte. Sv kam die Zeit des französischen Krieges. Nach den ersten Schlaättcn richteten die Schwestern iin'kleinen Dienst hause des alten KlösterchenS ein Lazarett mit 15 Betten ein. Am 21. August trafen hier die ersten Verwundeten ein. Auch in dem vom Kaufmann Walther eingerichteten Privatlazarett und in den Lazaretten im Ratskeller und auf dein PetcrSbcrge mußten die Franziskanc- rinnen pflegen. Vom Mutterhause hatten sie Hilfe be kommen, aber die Anforderungen waren trotzdem überaus große und schwierige. Bei der Verwnndetenpslege half wieder, wie schon in Langensalza, das Frl. Zernentslch, die sich auch an der Kinderpflege beteiligte. 1874 übernahm die Schwester Cleopha die Ver waltung des Klosters, das damals 10 Schwestern und 2 Pvstulatinncn umfaßte. Von 1871 sei noch nachgetragen, daß das Kloster wieder durch eiue Ueberflutuug der Gera zu leiden hatte. Die unteren Räume des kleinen Haines standen nnter Wasser. (Schluß folgt.)