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Sonntag, den 3. Oktober 1926 Nr. 226: Seite 6 Gemeinde- und Vereinswesen Glockenweihe in Pirna Sonnabend, den 25. September, 2 Uhr nachmittags ging vom Güterbahnhof ein feierlicher Zug aus, der die neuen Glok- ken der Gemeinde zur Weihe einholte. Eine stattliche Schar bekenntnisfreudiger Männer und und Frauen, die Kinder der katholischen Gemeinde, die Fahnen der Vereine und der aufgelö sten katholischen Schule geleiteten den prächtig geschmüchten Wagen mit den neuen Glocken durch die Gartenstraße nach dem Kirchplatze. Die geistlichen Gebäude grüßten im grünen Schmuck der Ranken mit den weiß-grüne» Sachsenfarben und den schwarz- rot-goldenen Fahne» des Deutschen Reiches: hoch vom Turme wehte stolz das weiß-gelbe Banner des Papstes. Der Bischof nahm nach einer kurzen Ansprache, in der er die Symbolik der Glockenweihe erläuterte, sofort die heilige Weihe vor. Geistliche Musik und ein Lied des Kirchenchores „Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre" von v. Beethoven umrahmten die feierliche Hand lung. Während die Glocken am Turme hochgewunden wurden, fand im Adlersaal ein Festaktusder katholischen Religions- schule statt. Lied und Gedicht leiteten die Feier ein. Oberlehrer Ka risch begrüßte den hochwürdigsten Herrn Bischof. Dieser ging in kurzen Ausführungen auf die Bedeutung der Glocken im Leben des Kindes und der Menschen ein. Weitere Lieder und Gedichte rahmten ein Festspiel der Kinder ein „Der Glocke Heim kehr", das die Kleinen unter Leitung von Oberlehrer Karisch mit Begeisterung und Freude meisterhaft ausführten. Am Abend fand in der S t. - K u n i g u » d - K i r ch e eine festliche Andacht statt zur letzten Vorbereitung der Firmlinge und zur Feier des ersten Glockenläutens. Der Sonntagmorgen sah eine stattliche Schar von Firmlingen zum Tische des Herrn gehen. Um 9 Uhr zelebrierte der Bischof Dr. Schreiber ein feier liches Pontifikalamt, bei dem er selbst die Feslprcdigt hielt. Er seßte in packenden Worten das heilige Evangelium des Tages und das heilige Sakrament der Firmung zueinander in Bezie hung. Ter bischöfliche Segen und das Tcdeum beschlossen das Amt, worauf der hochwürdigste Herr an 127 Firmlinge das Sakrament der Firmung spendete. Die Gefirmten versammelten sich um 3 Uhr nachmittags zur feierlichen Dank- und Scgens- andacht wiederum in der Kirche. Um 5.30 Uhr begann der Festabend, zu dem der hoch- würdigste Herr Bischof mit der Geistlichkeit des Archiprcsbyterats erschienen war. Ebenso gaben uns die Ehre ihres Erscheinens Amtshauptmann von T Hümmel, Oberbürgermeister Dr. Gaitzsch, Stadtrat Burk Hardt, Staütrat Hansel, Stadtverordneter Drexler und Stadtverordneter Drögemüller. Das Vorspiel zum Bühnenweihspiel „Parsifal", vorgetragen von der Kapelle Burkhardt, leitete den Abend ein. Ein Prolog, der auf die Glocken, ihre heilige Patrone Sta. Maria und Skt. Petrus Bezug nahm, folgte, gesprochen von Frl. Mal lach. Der Katholische Kirchenchor unter Leitung von Oberlehrer Dieze- m a n n trug zwei Lieder vor: „Alles was Odem hat" von Silcher und „Wer mein Jünger sein will", Hymnus von Hagedorn. Herr Versicherungsdirektor Mal lach begrüßte den hochwürdigsten Herrn Bischof, die Ehrengäste und alle Erschinenen aus Pirna und den Nachbargemeinden. Redner rühmte vor allem die Opferfreudigkoit der Gemeinde, deren Glieder alle, die Aerm- slen wie die mehr Begüterten, zur Beschaffung der Glocken freiwillig beigetragen haben. Anschließend trug Frau Zimmer ein Sopransolo vor: „Glockentöne" von Proch und „Madonna" von Hagedorn. Lied für Sopran und Tenor, letzterer vertreten durch Herrn Dombrowolny. Pfarrer de La falle gab einen Rückblick über die Ge schichte der neuen Glocken, die von Meister Steoormer in Erfurt gegossen wurden und den alten von rauher Kriegsgewalt vor 9 Jahren zerschlagenen Glocken nahezu gleichgestaltet sind. Arm und reich trugen bei zur Sammlung, Katholiken und Anders gläubige. Besonders bemerkenswert ist, daß bei der allgemeinen Sammlung in der Stadt in sehr vielen Fällen im 1. und 2. Stock nichts zu erhalten war, während der Dachgeschoßbewohner gern sein Scherflein gab. In herrlichen Worten stattete der Ortspfarrer allen Sammlern, Spendern und Helfern den innig sten Dank ab. Der erste Donk aber gelte dem Allerhöchsten, der das Gelingen des hehren Werkes segnete. Die Kapelle Burk hardt spielte das Larghetto aus der 2. Symphonie von Beet hoven als Ueberleitung zu dem von Frl. Zimmer gesprochenen Gedicht „Den Firmlingen zum Geleit". Der Prolog und dieses Gedicht sind meisterhaft von Oberlehrer Schröter (Leipzig) verfaßt. Im Mittelpunkte des Abends stand die begeisternde Rede des hoch würdigsten Herrn Bischofs Dr. Christian Schreiber. In heiteren Worten äußerte er Freude und Dank über den schönen Verlauf der beiden Feiern. In programmatischen Aus führungen ging der Bischof auf die Arbeit der Katholiken an der Wohlfahrt des Volkes ein, auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiete. Wir bekennen uns zur Pflicht, jedem Staatsbürger das Existenzminimum zu sichern. Wir müssen jede Ausbeutung des Arbeitnehmers ablehnen, ebenso eine Schädigung der Arbeit geber durch Gewissenlosigkeit. Wir sind dafür, die Wohnungs not und die Bodenfrage in gerechter Liebe praktisch zu lösen: hierdurch wird zugleich mit wirtschaftlich-sozialer Besserung die Heimatlicbe gefördert. Wir bekämpfen jeden Klassenhaß, der aus einseitiger Interessenselbstsucht entspringt. Wir fordern gegenseitiges Sich-Verstehen: das Recht zu leben und seine be rechtigten Interessen in paritätischer Weise zu vertreten für jeden Staatsbürger. Dieses Programm hat Leo XIII. in seiner Arbeiterenzyklika niedcrgelegt, ebenso in seinem Rundschreiben über den Staat: zum Bei spiel Gewinnbeteiligung der Arbeiter, Arbeits zeit, Bodenreform, staatsbürgerliche Freiheit. So fordern wir die Freiheit, unseren Glauben offen zu bekennen. Wir hindern niemanden, nach seinem Gewissen zu leben, i» bür gerlicher Toleranz. Gleiche Freiheit, Hoäzachtung unserer Welt anschauung beanspruchen wir für uns. Wir sind der Ueberzeu- gung, daß wir der Volkswohlfahrt darüber hinaus einen erheb lichen Dienst erweisen, wenn wir die Religion des Heilands pflegen. Alle menschliche Organisation verliert ihren Wert, wenn die Menschen, die dahinter stehen, nicht von der Gesinnung der Arbeitsamkeit, Ehrlichkeit, Gewissenhaftigkeit. Wahrhaftigkeit und Gemeinschaftlichkeit erfüllt sind. Diese Gesinnung fördert unsere Religion, unser Glaube an Gott, der die 10 Gebote für uns und für das ganze öffentliche Lebe» gegeben hat. Wir sind dankbar, daß die vielen, die Gott und diese Geltung seiner Ge bote leugnen, doch nicht folgerichtig handeln — denn dann wäre der Egoismus die einzige Lebensweisheit —, daß sie unbewußt doch nach dem göttlichen Sittengesetz ihre Lebenspraxis gestalten. Wenn viele andere Geld ausgeben zum Kampfe gegen Gott, so fordern wir das Recht, unser Geld auszugeben für Gott und für unsere christliche Ueberzeugung und Lebensrichtung, zum Beispiel für Glocken, die Gottes- und Ewigkeitsgedanken in die Men schenherzen läuten, und für Gotteshäuser, die unsere religiöse Sehnsucht stillen und unserem Gotte Wohnung geben. Wir wol len unsere Gewissensfreiheit nutzen, für unsere Volksgemeinschaft sie betätigen. Wer nichts von Gott, Christus und der Kirche weiß oder auch nicht wissen will, wer die Segnungen des Gottes glaubens, des Christentums an sich nicht erfährt, weil er ihnen fcrnsteht, soll uns. die wir darin stehen, überlassen, aus unserer Lebenserfahrung heraus zu sprechen und zu handeln. Nach der mit langanhaltendem, stürmischem Beifall auf- gcnommenen Rede Sr. Bischöflichen Gnaden sang die Gemeinde, während alle Anwesenden sich von ihren Plätzen erhoben. „Fest soll mein Taufbund immer stehen!" Die Damen des Kirchen chors trugen zwei sinnige Lieder vor, „Hebe deine Augen aus" von Mndelssohn-Bartholdy und „Wenn ich ein Glöcklein wär", ein altes Volkslied. Einen zarten Abschluß fand der Abend durch die Sopransoli von Frau I. Dahlmann (Dresden), beglei tet von Frau L. Hammitsch (Dresden), „Es blinkt der Tau" von Nubinstcin, „Liebesfeier" von Weingarten, und „Mahnung" von Hsrrmann. Dis obengenannte Kapelle ließ den Festabend aus klingen im „Einzug der Gäste auf der Wartburg" von Richard Wagner. Zum Schlüsse sei auch an dieser Stelle denen gedankt, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben. Ich will keine Namen nennen: Viele waren tätig. Die einen, die Leitung und Verantwortung innehatten, und die vielen, die rastlos arbeiteten Vereins - Kalender Dresden. Sonnabend, den 2., und S o n n l a I, den 3. Oktober: Goldenes Jubiläum mit Fah nenweihe des K. K. V. Columbus Dresden. Pillnitz u. Umg. Sonntag, den 3. Oktober: Kathol. Kasino, Herb st fest im „Goldenen Löwen". Weinböhla. Sonntag, den 3. Oktober: Kathol. Kasino» Volksverein, 20. S t i f t u n g s f e st. Dresden. Mittwoch, den 6. Oktober: Ortsverband der katholischen Vereine. St. Franziskus-Fei er im Gewerbehaus. beim Sammeln der Gelder, beim Ausbessern und Schmücken. Die einen gaben, die anderen leisteteten außerdem all die Hand griffe, die so leicht übersehen werden. Ein Werk aller ist es, in der Anschaffung und in der Ausführung, ein Werk, auf das die katholische Gemeinde und viele ihrer Freunde stolz sein können. Gott aber möge allen Opfermut und Nrbeitsfleiß mit seinem Segen vergelten. Klinget, ihr Glocken, klinget ins Land, läutet Gottes Ehre und uns Menschen allen den Frieden des ewi gen Herrn! Studienreferendar Rudolf Karisch. Eine Missionsflihrt nach Kamichen Der Kirchenchor von St. Josef in Chemnitz hat, einer früheren Einladung des Vereins der Katholiken von .Hainichen und Umgebung Folge leistend, am Sonntag, den 26. September eine Fahrt nach Hainichen ausgeführt. Bei dem an diesem Tage in der Schulaula zu Hainichen stattsindenden Missions- gotlesdienst brachte der Kirchenchor unter Leitung seines Chor leiters, Herrn Lehrer Kretschmer, die „Missa Septima" von Haller und das Offertorium „Ave verum" von Mozart in einwandfreier Weise zur Ausführung, hierdurch der andächtig lauschenden Diasporagemeinde Hainichen einmal den seltenen Genuß eines liturgischen Hochamts bietend. Nachmittags fanden sich die Mitglieder des Kirchenchors und der katholischen Gemeinde Hainichen, ferner auch Franken berger Gäste in Falken au bei Hainichen zu einer kleinen Gemeindefeier zusammen, welcher auch Herr Pfarrer Katz sch mann beiwohnte. Erhebend war das einträchtige und gemütliche Miteinander »Ad Durcheinander aller Stände und Altersklassen. ^ Durch den Vortrag der Lieder: „Ach du klarblauer Him mel" (Volksweise), „Zu Vallendar am Rhein" (von Schwelm) und „Woran ich meine Freude Hab" (von Wolsrum) hat der Kirchenchor reichen Beifall geerntet. Herr Willi Fuchs brachte mit seiner wunderbaren, in bester Form befindlichen Stimme die Ballade „Prinz Eugen" (von Löwe), ferner „Alt Heidelberg du feine" (von Iensen) zu gehör und mußte infolge nicht enoen- wollenden, tosenden Beifalls noch die Ballade „Heinrich der Vogler" (von Löwe) zugeben. Herr Beckert erregte durch seine wohlgelungenen komischen Vortrüge stürmische Heiterkeits ausbrüche. Nur zu schnell waren »ach einem Tänzchen, an dem sich alt und jung beteiligte, die kurzen Stunden vergangen, welche so rasch nicht vergessen werden. Der Dank der Gemeinde Hai nichen für den Besuch und die Darbietungen, insbesondere für das Singen des Hochamtes wurde auf der Feier von einem Herrn der Hainichener Gemeinde mit dem Wunsch „Auf Wieder sehen in nicht allzu ferner Zeit" zum Ausdruck gebracht. Abschiedsfeier in Leipzig-Liir-enau Der Ehrenabend des hochwllrdigen Herrn Kaplar Dr. Benno Scholze, des bisherigen Kaplans in Leipzig« Lindenan, nunmehrigen Pfarrers der neuerrichteten Pfarre! zu Markranstädt bei Leipzig, gestaltete sich zu einer ebenso würdigen, wie herzlichen Gemeindefeier im Saale des Gosenschlößchens zu Leipzig-Plagwitz am Freitag, den 23. September. Die veranstaltenden katholischen Vereine, vertreten durch das Ortskartell, bewiesen durch ihr zahl reiches Erscheinen, daß die achtjährige segensvolle Geel- sorgertätigkeit des Scheidenden ein Band d'.'s Vertrauens und der inneren Zugehörigkeit zwischen Priester und Ge meinde gewoben hat. Aus diesem Grunde empfand dis Gemeinde den Verlust tief, der sie durch d,as Scheiden des hochwürdigen Herrn Pfarrers Dr. B. Scholze treffen mußte. Die zahlreiche Teilnahme von seiten der hoch- würdigen Geistlichkeit der Stadt und zum Teil von aus wärts bewies, daß den neuem Herrn Pfarrer treue Freun deswünsche in sein neues Diasporaamt begleiten. Die nicht gerade mit irdischen Glücksgütern gesegnete Lindenauer Gemeinde hatte in kurzer Zeit die Listen u.nterzeichneb für eine vom neuen H. H. Pfarrer gewünschte Monstranz für seine Pfarrkirche und konnte dem Treuverdienten einen namhaften Ueberschuß als „Reisegeld" mitgeben für seine bedürftigen Pfarrkindsr. Das Kartellmitglied Herr Kauf mann Heinrich Scholz gab den Wünschen und Empfindun gen der Anwesenden beredten Ausdruck. Mit Vertrauen er wartet die Gemeinde den Nachfolger. Sie ist zu weiterer treugemeinter Mitarbeit aufrichtig bereit. Dr. ugo HLöbmann. 8 Dresden-Pieschen. Unser Miitterverein hatte für letzten Sonntag seine Mitglieder, auch die übrigen Frauen und Jung frauen der Gemeinde zu einer Franziskus-Feier in den Schulsaal der 5. katholischen Volksschule eingeladen. Gegen 260 Teilnehmerinnen waren erschienen. Die Vorsitzende des Vereins, Frau Lehrer Bulang, begrüßte die Erschienenen, besonders den hohen Redner des Abends: Prinz Max von Sachsen. Unsere Lehrerin Fräulein Marcella Sprenzel spielte auf wohlklingendem Flügel das „Adagio in As-Dur" von Beethoven. Frau Martha Piefke sprach das Gedicht von Ernst Thrasolt: „Franz von Assisi", Frau Schick den berühm. ten „Sonnengesang" des Heiligen. Frau Helene Hö nicke sang mit glockenreiner Stimme einige Lieder, Der Vortrag behandelte: „Franziskus und die Tiere". Dir Mütter wurden ermahnt, auch ihre Kinder zu Tierfreunden zu erziehen. Tiere sind gottgeschasfene Wesen wie wir Menschen. Die Tierliebe bereichert das Gemüt und bewahrt vor Rücksichtslosigkeit und Rohheit im Verkehr mit Unsersgleichen. Herr Pfarrer Wer ner dankte der unermüdlichen und zielbewußten Leiterin des Müttervereins für die Vorbereitung des herrlichen Abends. Sein herzlicher Dank galt auch den mitwirkendcn Damen, sowie dem edlen Priester aus königlichem Hause für die Feierstunde, die sie der St. Iosess-Gemeinde bereitet hatten. 8 Grimma. Am 2,3. August weilten 16 Trierer Theo logen in Grunma, besichtigten Pfarrkirche und Pfarrhaus, besuchten die geschichtlichen Stätten und lernten die Natur schönheiten Grimmas und Umgegend kennen. Den fast vollzählig erschienenen Kindern erteilten sie Religionsunter richt, hielten abends vor der nicht zahlreichen „Geincinde" Brandis einen Gemeindeabend ab und saugen am 20. Aug. in den Kapellen von Grimma und Beucha in vollendeter! Weise unter sichtlicher Ergriffenheit der zahlreichen an dächtigen Besucher eine vierstimmige Messe. In Beucha hatten sich Zaungäste eingefunden, welche ebenfalls mit ihrem Lobe nicht kargten. — Am 5. September boten der Juugmännerverein Leipzig-Reudnitz und zahlreiche Gäste aus Leipzig ihr Bestes, um der Gemeinde Grimma einen festlichen Abend zu bereiten. Der Dank der Diaspora gemeinde Grimma ist allen, die sich so selbstlos und mit so gutem Erfolg in den Dienst der Diaspora gestellt haben, gewiß. Oelsnitz i. Vogtl. Am Sonntag, den 26. September fanl die schon seit längerer Zeit geplante A u t o m o b i l s a h r t de > Sch wer kriegsverletz ten statt. Es war geradezi rührend, mit welcher Dankbarkeit dieser herrliche Liebesdiens von diesen Aermsten, besonders vor den Blinden, entgegen genommen wurde. Alles war getan worden, um diesen Kriegs opfern recht frohe, unvergeßliche Stunden zu bereiten. Aller dings wurde es auch übel vermerkt, daß die Herren Groß industriellen, die über 2—3 Luxueautomobile versügen, sich aus schlossen und uns mit einer lächerlich geringen Geldsumme siö abzufinden müssen glaubten. Meine Herren, etwas mehr soziale, Empfinden! Auch für Sie sind die vielen schweren Opfer in Kriege gebracht worden. 8 Lengenfeld i. Vogtl. Am 26. September war es dem hie, sigen katholischen Volksverein vergönnt, sein 2. Stif tungsfest zu feiern. Früh zum Festgottesdienst im dichtgefüllten Kapellchen sang der Chor wirkungsvoll die deutsche Messe von Schubert: eine schöne Marienstatue, die nach dem Hochamt feier lich geweiht wurde, sowie eine neue Kommunionbankdecke, beides aus der Gemeinde geschenkt, bildeten willkommene Fest- geschenke. Am Abend hatte der Verein im gefüllten „Hammer". Saale zahlreiche Gäste aus der nahen und weiten Umgebung, natürlich auch wie immer die Brüdergemeinden von Auerbach, Falkenstein und Reichenbach mit ihren Pfarrherren darunter, die im Verlaufe des Abends anregende Worte sprachen. Die Festrede von Herrn Pfarrer Kurze-Plauen bot einen inter essanten Rückblick auf den gewaltigen Katholikentag von Bres. lau. Die Vortragssolge zeigte neben Vorspruch und klangvollen Konzertstücken als gewohnte Glanzleistungen der kleinen Ge meinde das mehrfache Austreten des mit wirklich gutem Stimnr. material begabten Chores, sowohl gemischt, wie als Männerchor, und ein den finstersten Griesgram aufrüttelnücs Schwankspiel „Die Welt geht unter". Der übliche Ball beschloß den Festabend. Der Lengenselder Katholische Volksverein marschiert; um seine Zukunft brauchen weder seine Führer noch seine Mitglieder besorgt zu sein! Kuckucke, I. 51 1,8 ^87. 86 (177 8 ff I_gueligl3>)eti 10 1073 KM?: 25741.21777.21136.22736. ch