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Stadtverwaltungen nahm der Ausschuß dadurch Stellung, daß er den Reichskanzler ersuchte, allen Maßnahmen vorzu beugen, die de» Fleischereibetrieb in die Bahnen genossen schaftlicher Konzentrationen oder in die Verlagsgetverbe hinüberleiten könnten. Ferner wurden Eingaben gegen die Beamten- nnd Konsumvereine, sowie gegen die schädigenden Wirkungen des 8 10 der Neichsgewerbeordnung abgesandt. Die Heimarbeitsansslellnng in Berlin habe gesetzliche Vor- fclstäge zur Folge gehabt, die auch das Handwerk wesentlich berührten. Zur weiteren Förderung des Handwerks wur den den Kammern Leitsätze für die Einrichtungen von Mei- sterknrsen an die .Hand gegeben. In der EröffnungSver- saminlung wurde beschlossen, dahin zu wirken, daß die Be- rechtignng zur Führung der Titel „Baumeister" nnd „Bau gewerksmeister" in sämtlichen deutschen Bundesstaaten an den Nachweis der Befähigung zur selbständigen Ausführung der Arbeiten des Maurer-, Zimmerer- nnd Steinmctzen- handwerks, sowie der zum selbständigen Betriebe dieser Ge werbe sonst notwendigen Kenntnisse, insbesondere auch in der Buch- nnd Rechnungsführung, geknüpft wird. Als Vor ort wurde Straßbnrg gewählt. Nachdem dann noch be schlossen worden war, am Dienstag am Denkmal des größ ten deutschen Handiverkers Hans Sachs einen Kranz nieder- znlegen, wurde die Erösfnnngsversaninilung geschlossen. lieber den früheren Koloiiinlgcheiinrat Helsserich urteilt nun die freikonservative „Post" folgendermaßen: „Daß es trotz aller Mühe dem Erbprinzen nicht gelang, das Kolonialamt völlig zu sanieren, lag weit weniger an ihm selbst, als an den anderen Umständen und Personen. So sehr man auch die Lauterkeit des Charakters und die Pflicht treue des früheren Kolonialdirektors Stübel anerkennen muß, so bleibt ihm der Vorwurf doch nicht erspart, daß er namentlich in den letzte» zwei Jahren seiner Tätigkeit — vollkommen unter dun Einfluß eines jugendlichen Kolonial- dilettanten stand, dem durch Stübels Protektion die Stellung eines Vortragenden Rates im Kolonialamte ein- geränint war. Ter Mangel an Erfabrnng nnd das uner trägliche. herrschsnchtige Wesen jenes Mannes, der inzwischen ans den: Kolonialdienste ansgeschieden ist, nnd sich zurzeit im Dienste einer anstvärtigen Eisenbahngesellscbast befindet, ist vor allem daran schuld, daß der bekannte Konflikt mit dem jjentrnnr eine solche Schärfe angenommen hat. Dem Einflüsse dieses Herrn sind jedenfalls die schwerwiegendsten Mißgriffe der Aera Stübel znznschreiben. Leider hatte der Erbprinz Hohenlohe das Unglück, daß er von Anfang an ebenfalls unter den Einfluß jenes Mitgliedes der Kolonial- abteilnng geriet, nnd daß er sich bis in die letzte Zeit be raten ließ von der Eligne desselben, die bis in die letzte Zeit im Kolonialamte ausschlaggebend war. Fest steht jedenfalls, daß der Erbprinz Hohenlohe von dieser Seite in eine über aus schwierige Situation gebracht worden ist, der selbst ein Stärkerer nicht gewachsen gewesen wäre. Ten Erbprinzen selbst trifft keinerlei Vorwurf, es muß vielmehr rühmend anerkannt werden, daß er mit großem Fleiß nnd dem besten Wille» bestrebt war, treulich seines Amtes z» nmlten und nach allen Richtungen hin Gerechtigkeit zu üben. Er ist also nicht schuld an der traurigen Situation, in welche daS Kolonialamt durch falsche und unfähige Ratgeber gebracht worden ist." Vieles davon ist sehr wahr: der jugendlich' „Kolonialdilettaut" war der Geheimrat Helsserich, der große Tesorganisator der Kolonialverwaltuug, der in alles hinein- redete, alles bester verstand und einen ungeschickten Streich nach dem anderen wachte. Es ist interessant, daß jetzt auch kelonialsreundliche Blätter so urteilen. Tie Gclikrnlversn»ii»l»ng des christlich-sozialen Me- tallarbeiterverbandes tagte zu Aachen unter eigenartigen Umständen. Am Vorabend des ersten Verhandlnngstages wurde das Eisenhüttenwerk „Rote Erde" in Aachen, das 4i»>0 Metallarbeiter beschäftigt, infolge eines Streikes still- gelegt. Der christlich soziale Metallarbeiterverband ist an diesem Streit mit zirka 000 Mitgliedern beteiligt. Daß ein so gewaltiger Lolmtampf auf die Generalversammlung einen großen Eiinlnß ausüben, ihr das allgemeine Inter esse der Bewohner von Aachen znwenden mußte, ist klar. Nach dem Geschäftsbericht ist der Metallarbeiterverband an dem großen Aufschwung der christlichen Gewerkschaften i» den letzten Jahren sehr stark beteiligt. Die Mitgliederzahl stieg von strta 10 090 am 1. September 1004 auf 2 0 5 4 l am l. Juli 1000 und beträgt zur Zeit bereits über 2 5, 0 0 0. Tie Zahl der Ortsgruppen ist in der gleichen Zeit von Alk, auf 025 gestiegen. Gegründet wurde» in die sem Zeitraum 205, Ortsgruppen, es gingen davon aber 85 wieder ii». 27 010 Mitglieder wurden neu ausgenommen, aber 14 075 traten wieder aus. Der Bericht führt diese im gewertschastlirlm Leben überall anzutreffende Erscheinung ans die Saumseligkeit eines Teiles der lokalen Führer daun aber auch aus den Mangel im Ausbau der lokalen In stitutionen zurück. Die Leitung bat jedoch in der letzten Zeit anrb in dieser Richtnng erhebliche Fortschritte zu konstatie ren vermocht. Die Fortschritte in, inneren Ausbau des Ver bandes illustriert die Tatsache, daß die meisten Agitations- bezirte in der Berichtsperiode eigene Verbandsbeamte er halten haben, insgesamt 18. Mit einem Pom Vorstände ent worfenen propisorisrben Statut, das der Generalversamm lung zur Beschlußfassung vorlag, wurde die seitherige Ar beitslosenunterstützung zu einer Erwerbslosenunterstütznng auch bei Krankheit ausgebaut und die Bezngs- berechiignng von 7 ans 20 Wochen ausgedehnt, die Wanderunterstützung auf 70 Mark, die llmzugsvergütnng auf 40 Mark, die Sterbeentschädigung auf 100 Mark festge setzt. Das Kassenwesen des Verbandes nahm eine sehr schnelle Entwickelung. Tie Beiträge stiegen von 20 157 Mark im zweiten O.uartal 1004 <i,,f 80 720 Mark im ersten Quartal 1000, die Gesamteinnahmen in der gleichen Zeit vo>i 28 :',05 Mark aus 04 008 Mark. Das Barvermögen be trug am I. Juli 1000 178 104,05 Mark, so daß auf den Kops des Mitgliedes zirka 8 Mark entfallen. Heute ist da? Vermögen ans zirka 200 000 Mark angewachsen. Ans den Ausgaben sind an erster Stelle herporznheben: 101 272 Mark für Streits und Maßregelungen. Ol 442 Mark für Agitation nnd Bezirksleitung. 20 507 Mark für das Ver bandsorgan, 11 000 Mark für Arbeitslosen- nnd 2012 Mark für Wandernnterstützung. In der konstituierenden Per- sammlung warfen der Verbandsvorsitzende Fr. Weber-Dnis- bnrg einen Rückblick ans die Entnnckelung des Verbandes, der die kühnsten Hoffnungen der letzten Generalversamm lung in Offenbach weit übertroffen habe. Bei der Wahl des Bureaus wurden Wieder nnd Klost-Essen zu Vorsitzen den gewählt. Reichstagsabgcordnetcr Giesberts verwies darauf ans die steigende Beachtung, die die clwistliche Arbei terbewegung finde nnd schilderte dann die Bestrebungen der Sozialdemokraten, besonders beim Bergarbeiterverband, dnrch ständiges Hervorhebcn ihrer Friedensliebe nnd ihrer Bereitschaft zur Verschmelzung der beiden Verbände den christlichen Verband als den Friedensstörer hinzustellen, um ihm Mitglieder abznjagen. — Kinderbeschästiguiig im Gotteshause. Der General- inspektor für den Bezirk Oppeln schreibt im neuesten Jah resbericht folgendes: „Das zeigt sich endlich auch beim Her anziehen von Schulkindern zu kirchlichen Diensten. Zweifel los fallen diese kirchlichen Dienstleistungen nicht unter Las Kinderschntzgesetz vom 00. März 1000. Und doch kann nicht verkannt werden, daß auch bei ihnen die Kinder nicht selten gefährdet werden. Es ist klar, daß, wenn die Ausnutzung der billigen kindliclx'n Arbeitskräfte auf seiten der Kirche Nxihrgenommen wird, leicht das eben im Volksbewußtsein anfkeimende Gefühl für die Notwendigkeit nnd die Ziele des Kinderschutzgesetzes wieder zerstört werden kann. Warum soll der arme kleine Gewerbetreibende sein Kind nicht einige Stunden täglich zur Arbeit, zur Beihilfe für den kärglichen Unterhalt heranziehen dürfen, warum soll das Kind der Witwe nicht früh Backware austragen, da doch das Nachbar kind von früh an und während des größten Teiles des Sonntages ungestraft Kirchendicnste leisten darf? Das Ergebnis der Berichte der Lehrer über den Ministranten dienst läßt sich etwa wie folgt znsainmenfassen; das frühe Ausstehen an Wochentagen verkürzt den Kindern die ihnen nötige Nachtruhe. Ter überlange Sonntagsdienst nimmr ihnen mitunter fast die ganze Ruhe nnd Erholung des Sonntages. Das Zusammenfällen von Kirchendienst und Schule entzieht die Kinder oft lange Zeit der Schule und beeinträchtigt den Lernerfolg. Tie häufig recht erheblichen Geldeinnahmen, von denen die Eltern nicht immer genaue Kenntnis erhalten — es gibt Ministranten, die bis zu 120 Mark jährlich verdienen — verleiten die Knaben zum Naschen, zur UnNxchrlxistigkeit und zu schlimmen Untugen den. Die Schüler nnd wohl auch die Eltern sehen die Mi- uistrantentätigkeit als eine Einnahmequelle an und zahlen ohne weiteres Schnlstrafen, weil diese, wie ein Ministrant äußerte, niedriger seien als der Verdienst. Die Schäden zeigen sich besonders in Städten und großen Landgemein den des Indnstriebezirks." Es wird interessant sein, wenn sich nun auch die Geistlichen des Bezirkes Oppeln hierzu äußern. Wir können diesem Urteile nicht beistimmen: daß das Messedienen eine solche Anstrengung ist, kann kein Katholik finden, mit Kinderschntz kann man hier nicht kommen, weil keine Ausnutzung stattfindet. Lesterrei^-Nnaarn. Ans Anlaß des Kongresses der deutschen Eisrnbahn- Vrrlvaltnngen in Wien fand am 0. d. M. abends ein Empfang im Rathanse statt. Bei der Festtafel brachte Bürgermeister Lueger ein Hoch ans Kaiser Franz Joseph. Kaiser Wilhelm und die übrigen Staatsoberhäupter aus. Ter Präsident des Kongresses, Behrens, trank mit Worten des Dankes für die Einladung auf die Stadt Wien und den Bürgermeister Lueger. Ecknveiz. — Die japanische Regierung teilte dem Vnndesrate mit, Japan lehne die Beteiligung an dein internationalen Uebereinkommen betreffend das Verbot der industriellen Nachtarbeit der Frauen ab. Frankreich. — Dem Vernehmen nach war die Vormittagssitznng am 0. d. M. der Vollversammlung der französischen Bischöfe der Frage gewidmet, wie die materiellen Hilfsquellen zu organisieren sind, die an die Stelle des Knltnsbndgets treten sollen. Die Versammlung soll es als unmöglich erkannt habe», gleiche Grundsätze für die Städte nnd die ländlichen Ortschaften anfznstellen, und jedem Prälaten Freiheit ge lassen haben, je nach den Umständen zu handeln. Eine anonhine Petition „hervorragender franzö sischer Katholiken" an den Papst wird soeben vom „Temps" veröffentlicht. In dieser Petition wird dem „Staunen und dem Schmerze" des französischen Volkes Ausdruck verliehen, welche die päpstliche Enzyklika wachgernfen haben soll. Tie Vorteile des Trennungsgesetzes werden herauögestrichen: es wird auch, wie schon früher im „Temps" der Versuch gemacht, die Bischöfe gegen den Papst ausznspielen. Der ganze To», in dein diese Petition gehalten ist und das Fehlen Pon Unterschriften lassen darauf schließen, daß es sich hier nm ein n nchrli ch e s M anöver der Block presse liandelt, dem auch die Negierung nicht fern stehen dürfte. Man will am Vorabend der zweiten Biscl>ofs- konserenz nur Stimmung gegen die Enzyklika machen. Tat sächlich ist mit derartigen anonymen Schriftstücken ans keinen ernsten Menschen Eindruck zu machen. Lpaliiktt. Nachdem die Negierung dem Vatikan eine Liste der für die Gesandtschaft am Heiligen Stuhl in Betracht kommenden Diplomaten vorgelegt hat, ohne daß hierauf eine Antwort erfolgt wäre, ist in dieser Frage tatsächlich ei» Aufschub cingetrete». Man spricht von einer :stirückber»fn»g des gegenwärtigen Nuntius Ninaldi. Es ist auch die Rede davon, das Konkordat zu kündigen, ohne die Ausarbeitung des Dereinsgesetzes abziinxirten. Balkan. Infolge eines Protestes von serbischer Seite hat die Pforte versprochen, dem Mali von Van Befehl geben zu wollen, den kürzlich besetzten Distrikt Marjetva wieder zu räumen. Ruklaud. — Ter Ministcrrat kündigte eine Reihe von weit gehenden Neformgesetzen an. Ein gestern veröffentlichtes Eommunignä der russischen Negierung zählt die seit Früh jahr vorgekommcnen Verbrechen. Aufstände nnd Meutereien ans nnd kommt dann auf die Aufgaben der Regierung zu sprechen. Es gibt nur eine Antwort: Das Endziel und die Pläne der Regierung dürfen unter dein Drucke solcher ver brecherischer Anschläge nicht geändert werden. Man kann den oder jenen ans dem Wege räumen, aber unmöglich ist es, die Idee zu töten, von der die Regierung erfüllt ist, un möglich ihren Willen zu beugen, der sich zur Aufgabe gesetzt, den normalen Gang des Lebens und die Freiheit der Arbeit wieder herzustellen. Die Verbrechen müssen ohne jedes Zögern unterdrückt werden. Wenn aber der Staat sie nicht rasch unterdrücken sollte, wird jeder Sinn für die Existenz des Staates verloren gehen. Darum wird die Regierung der Gewalt ihre Kraft entgegensetzen. Wenn cs der Pro paganda gelingen sollte, Agrarunruhen unter den un wissenden Elementen hervorzurufen, werden diese Unruhen dnrch die bewaffnete Macht unterdrückt werden. Die Ver antwortlichkeit für die Opfer wird auf die Agitatoren zurück- fallen. Die Revolution kämpft nicht für Reformen, deren Einführung von der Regierung selbst für notwendig er achtet wird, sondern für die Zerstörung des Staates und der Monarchie, für die Einführung des sozialistischen Re gimes. Tann geht die Regierung auf eine auf Gesetze be gründete Verordnung ein. Die Gesetzentwürfe, die der Duma unterbreitet werden, sind überaus zahlreich. Abge sehen von der Vorbereitung der Grundgesetze über das Ver- sammlnngs- nnd Prcßrecht befaßt sich die Regierung augen blicklich mit einer Reihe anderer hochwichtiger Fragen, wie Religionsfreiheit, Unverletzlichkeit der Person, bürgerliche Gleichheit im Sinne der Aufhebung der für gewisse Schichten der Nation geltenden Bestimmungen, Verbesserung der bäuerlichen Grundeigentumsverhältnisse, des Loses der Ar beiter, weiters Einführung der lokalen Selbstverwaltung mit dem Zwecke, die bestehenden lokalen Verlvaltungs- behörden und die Organe der Selbstverwaltung miteinander in direkte Verbindung zu bringen, ferner Einführung der Semstwos in den baltischen sowie in den nordwestlichen un- südlichen Provinzen, Einführung von Semsttvos und auto nomen Gemeindeverwaltungen in Polen, Abänderung des lokalen Gerichtsverfahrens, Reform des Hochschul- und Mittelsckyilwesens, Einführung einer Einkommensteuer, Re form der Polizei im Sinne der Vereinigung der Staats polizei mit der Gendarmerie. Die Ausnahmsbestimmungcn znm Schutze der Ordnung und öffentlichen Ruhe werden auch in einem einzigen Gesetze vereinigt werden. Endlich werden die vorbereitenden Arbeiten für die Einberufung eines Nationalkonzils ini Sinne des kaiserlichen Mas fort gesetzt. Die Negierung sieht ihre Pflicht nicht darin, die in der Presse oder in öffentlichen Versammlungen sich frei äußernde öffentliche Meinung zu unterdrücken. Aber wenn diese Mittel der Aeußerung des Volkswillens dazu ver wendet werden sollten, um revolutionäre Ideen in Schwang zu bringen, wird sie nicht zögern und von ihren Organen die Anwendung aller gesetzlichen Maßregeln verlangen, um zu verhindern, daß ans den Mitteln des Fortschrittes Mittel der Zersetzung und der Gewalt werden. Aus Stadt und Dresden, den 7. September 1966. Tageskalender für den 8. September. 1905. Furcht bares Erdbeben in Süditalien. — 1905. 4 Kardinal Pierotti in Rom. — 19^4. f Füritgroßprior Graf Guido t>. Thun-Hohenstein zu Oberiiebich. — 1869. * Prinzeß Olga von Sochsen-Weimar. — 1855. Erstürmung des Malakows, des Schlüssels von Sewastopol, durch die Franzosen. — 1831. Uebergabe von Warschau an die Russen. — 1778. * Clemens Brentano zu Frankfurt a. M., deutscher Dichter. — 1767. * August Wilhelm v. Schlegel zu Hannover, der beste Uebersetzer der Werke Shakespeares. 9. September. 1870. Flucht der Kaiserin Eugenie ans Frankreich — 1870 Einnahme der Festung Laon. — 1826. * Friedrich l., Großherzog von Baden zu Karlsruhe. — 1813. Allianztraktat zu Tcplitz Uviichsn Rußland, Oesterreich nnd Preußen gegen Napoleon. -- 1737. * Luigi Galvoni zu Bologna, der Ent decker des Galvanismus. — 9. Sieg der Deutschen unter Armin über die Römer- 10. September. 1904. Gefecht mit den Hereros bei Owinana-Naua. — 1896. 4 Luigi Palmieri zu Neapel, italienischer Mathematiker und Physiker, Erfinder des Seismometer. — 1804. * Kurl Rudolf Vromme zu Anger bei Leipzig, der erste deutsche Admiral. —* Wetterprognose des König l. Sächi. meteoro- logtsÄe» Instituts zu Dresden kür den 8. September: Wind und Bewölkung: starke westliche Winde, teilweise beiter. Nicdersch'ag und Temperatur: keine erheblichen Niederschläge, Temperatur nicht erheblich geändert. —* Se. Mas. der König ist gestern nachm, wohl behalten in Sibyllenort eingetrosfen. Heute früh begab sich Allerhöchstderselbe mit dem Prinzen Johann Georg zur Truppenparade nach Breslau und kehrte mittags nach Sibyllenort zurück. —* Se. Königl. Hoheit der Prinz Johann Georg wird sich heute abend von Breslau aus ins Manövcr- gelände bei Hirschfelde begeben. —* Das Stadtverordnetenkollegium wählte am 0. d. Mts. an Stelle dcS infolge von Krankheit in den Ruhestand tretenden Bürgermeisters Hetschel Herrn Stadtrar I)r. jnr. Hermann Krctzschmar znm dritten Bürgermeister von Dresden. Ferner bewilligte daS Kolle gium aus den Sparkassenüberschüssen des Jahres 1900 die Summe von 220 000 Mk. als Beihilfe zu den Rathaus baukosten. —* Volkskunde — Volkskunst. Die Tagung findet Sonntag den 9. September mit einer Fahrt auf einem Sonderdampfer nach der Bastei ihren Abschluß. Abends 6 Uhr findet unten im reizenden Wehlen ein großes Marktfest statt. Die Schützengilde in den Uniformen von 1827 bis zur Neuzeit, wird die Versammlung begrüßen und an den Schützenzug wird sich derjenige der Schiffer anschließen, so daß die Festteilnehmer und alle die, welche zu diesem Schauspiel nach Wehlen gekommen sind, ein lebensvolles Bild alter Sitten und Gebräuche unseres Elbtals erhalten werden. X Der Kongreß für protestantischen Kirchen bau trat am 6. d. M. unter dein Vorsitz des Geheimen Hofrats Dr. Gnrlitt zusammen. 14 deutsche Kirchenre- gierungcn haben hierzu hervorragende Kirchenbauineister als Vertreter entsendet. Mitglieder des deutschen evan gelischen KirchenausschusseS, des sächsischen Landeskonststo- rinms. der Künste und Vertreter Preußens, Bayerns und Sachsens wohnten der von Oberkonststorialrat Superintendent Ö. DibelinS geleiteten Eröffnungsfeier in der Andreaskirche bei. v. DibelinS führte aus, daß der Kongreß, der jetzt znm -weilen Male tage, bezwecke, in der prosaischen Zeit das Interesse an der früheren herrlichen Kirchenbaukunst aufs neue zu beleben und zu erwecken. Die Wahl deS Vorstandes fiel auf Professor Dr. Gnrlitt und Oberkon-