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Beilage zur Sächsische» volk-zeitu«-, Fastenhirtenvries der am Grabe des heiligen Bonifatius zu Fulda versammelten Erzbischöfe und Bischöfe. Die am Grabe des heiligen BonifatiuS zu Fulda versammelten Erzbischöfe und B.schöse entbieten ihren Diözesanen Grub und Segen im Herrn. Geliebte Diözesanen! Die Aufgabe, die sich Papst PIuS X. bei der Übernahme des obersten Hirtenamtes gesetzt hatte, findet sich in seinen zahlreichen Kundgebungen aus- gesprochen. Er will in der katholischen Christenheit ein kräftiges Glaubensleben Pflegen und zu reicherer Blüte erwecken. Gibt unS aber nicht unser Heiland im allerheiligsten Altarssakramente den Mittelpunkt des ganzen religiösen Lebens und daS wirksamste Mittel zu seiner Förderung? Die Lebensgemeinschaft mit unserm Herrn Jesus Christus ist der Gradmesser deS christlichen Lebens wie bei den einzelnen Gläubigen so in den Ländern und Völkern. „Die Weltgeschichte bezeugt eS", sagt Leo XIII. in seinem Htrtenschreiben über daS allerheiligste Altarssakrament, „daß das christliche Leben in jenen Zetten in hoher Blüte stand, in denen der Empfang des heiligen Abendmahls ein häufiger war. Dagegen ist eS ebenso erwiesen, daß, wenn die Menschen dieses himmlische Brot vernach lässigten oder verschmähten, die Kraft des christlichen Geistes erlahmte*)." Kann eS anders sein? Das allerheiligste AltarLsakrament ist ja die Quelle, aus der da» übernatürliche Leben der Seele immerfort gewährt wird. In der heiligen Taufe wird eS ihr verliehen: wie aber daS natürliche Leben beständig der Nahrung bedars, so auch da» übernatürliche, und diese Seelennahrung ist nach dem Willen de» Gott- Menschen daS Himmelsbrot, das er uns hinterlieh. „Ich bin daS Brot des Lebens. Wer von diesem Biote ißt, der wird leben in Ewigkeit. DaS Brot, das ich euch geben werde, ist mein Fleisch für da» Leben der Welt*)." DaS Leben der Welt flieht au» dem Leiden und Sterben deS Herrn, dessen Flüchte daS allerheiligste Altarssakrament uns mitteilt; durch die Bereinigung der Menschenseele mit Christus in diesem heiligsten Sakramente nimmt sie teil an dem Leben des Auferstandenen, der nicht mchr stirbt, wird eingesenkt in den Weinstock, der da Christus ist, und bringt in ihm Früchte deS ewigen Leben» her- vor; der Mensch wird dabet, wie Leo XIII. in jenem Hirtenschieiben mit dem heiligen Augustinus sagt, gewissermahen in Christus verwandelt und kann als- dann in Wirklichkeit mit dem heiligen Paulus sagen: „Christus lebt in mir^)." Die heilige Kommunion erhebt und adelt die menschliche Natur, die sie in die innigste Verbindung mir dem gottmenschlichen Erlöser setzt. Daher kanw man nach seinen eigenen Worten ohne Empfang dieser himmlischen Nahrung da» Leben nicht in sich haben. Sie macht unsere Seele stark im Kampfe gegen ihre Feinde, damit sich das Leben der Gnade ungestört in ihr entfalte und zu immer gröberer Vollkommenheit erblühe. Durch sie erfüllt ') vom 28. Mat 1002. l) Joh. s. 48. es. ') Gal. 2. 20.