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Hreiiaa. IS. Februar 1S27 2S Jahre D. S. I. Di»Tudilüuin»numm»r-er„G«tchNschenInduarie" Der verband Sächsl'cher Industrieller kan» bekanntlich iu den nächste» Tagen aus ein BicrleUahrhu.'derl seines von allein Ansang an ersvlggekrönlen Wirkens zurIck- blicken Aus dielen, Anlast ist diesmal die VerbandSzeiiichl cki «Sächsische Industrie" zu einer inhalllich und druck technisch ganz hervorragend gelnngenc» Iubilä » »> s. und E x p v r t n u m »> e r ausgestgliet wurden, die das formal eines GrostbncheS aufweist. Ter umsangreiche redaltivnelle Teil ist in Tenlich, Englisch und Spanisch gehalten und wird auch im Ausland sicherlich die hervorragende Bedeut»»« der sächsischen Industrie im deniichen Wirischasislebe» zur Gell»»« kvmmen lassen. Neichsausrenmintsler Dr Slresemann. bekannilich der erste Snndiknö des B. T I.< widmet an der Spike dieser Festnnmme.r der sächsischen Indnstrie svlgenden I n b i l ü n m S,r r u st : Dem Bcrband Sächsischer Industrieller zu dem Ta,re seines 25jährigen Bestehens Wvrle des Gedenkens zu wid men. ist mir eine liebe und angenehme Pflicht. Ich habe die Entwicklung des 'Verkmndes mitcrlebt und initempfiindeii. Darf ich doch sagen, dast ich bei seiner Geburt Pale gestanden habe. sa. dast der Gedanke und der Name des BerbandeS von mir aeschaslen wurde». In dem - kleinen Zimmer in der Ostra-Allee, in dem sich einst die Geschäftsräume des BezirkSverbandcs Dresden-Bautzen des Bundes der Industriellen befanden, wurde zunächst der Plast gefasst. diese kleine Organisation mit den Bezirks vereinen ^cipzia-Zwickau-(5hemniv des Bundes der In dustriellen zu verbinden. Als Leipzig zöaernd znstimmte, ward aus de» 21. Februar 1002 eine Bersnininlnna be rufen. in der ich mein erstes Neserat hielt. In dieser Bcrsammliina wurde die Begründ»»», deS Bcrbandes Sächsischer Industrieller beschlvssen. und bis zu der Zeit, in der der Tod Baüermannö mich veranlasse, die Inb runst der Nationalliberalcn Partei z» übernehme», habe ich ihm meine Kräfte stcwidmet und einst meine Lebens aufstabe darin gesehen. ihm innerhalb Sachsens, innerhalb der deutschen Indnstrie-Organiialioncn »nd damit inner halb deS Wirtin,asislebenS die Stellniist zu verschaffen, anl welche er als Orgcinisaiiv» der sächsischen Industrie einen bercchtistten Anspruch batte Akir stand dabei besonders vor Annen, dast die ver arbeitende Industrie in Deutschland vielfach nicht diejcniste Stellniist cinnimmt. die ihrer Bedentuiist entspricht. Die Wlrkuna der «rosten Zisscr drän«t das An«e der Akenschcn weit mehr ans die beherrschenden Grostbetricbe als ans die Einzelnniernehninngen. die in ihrer Gesamtheit ebenso bedeutend sind Tie Nachkricstszeit hat den Zn'ainn>cn- schlnst der Industrie zu «rosten Konzernen «csdrdcrt und jene Gebilde «eschasse», die heute die Zlisammenballniist der «röstten wirtschaitlichen Kräfte und dcö «rösttcn Kapi tals darstellen. Das war wohl nvtivcndist nm der inter nationalen ivirtichaltliche» Lage willen. Aber es trä«t ebenso die «röstten sozialen und vsiicholvaischen Gefahren in sich. Je län«er sich auch in Sachsen der Einzelbetrieb hält, je länger es »och neben «elnindenen Gesellschastcn des öffentlichen Rechts Familienbetriebe in der sächsischen Industrie «ibt, um so besser wird das lei» sür die All- stemeincntwicklnnst im Innern Je länacr die ans Qualität beruhende Exportware einen wesentlichen Bestandteil der Industrie anSmacht. nm io bester wird cs sein für die Wiedergewinnung uns verloren «e«a»stener Absatzmärkte, für die Wiederherstellung unseres Ansehens ans dem Welt märkte. Ter Verband ist heute wohl die umfassendste Ver tretung der Industrie in einem Lande. Seine Alisgabe» sind in der Nachkriegszeit noch «röster geworden als vor dem. Er begeht sein Inbiläumsjahr in einer Zeit der Depression und Unsicherheit die durch die steigende Zissei der Erwerbslosen gekennzeichnet wird Er hat die Zeiten durchgemacht, in der der Kommunismus «egen die In dustrie wütete und in der die Reichsexckntivc gegen Sachsen stattsin den musste Möge die sächsische Industrie unverzagt in der jetzigen Zeit ihren Weg vorwärts gehen. Möge sic sich aber auch hinten vor jeder politischen oder sozialpolitischen Einseitig keit und darüber klar sein, dast nur die Ziisamniensassiing. nicht die Trennung der Kräfte uns vorwärts zu bringen vermag. Persönlich werde ich an diesem Taac. von dem ich noch nicht weist, ob ich ihn innerhalb des Verbandes verleben kann, znrückdenken an die wenigen noch Lebenden, die einst den 21. Februar 1002 miterlebt haben, an die führenden Persönlichkeiten der sächsischen Industrie, mit denen ich zu- sammen arbeiten konnte, an die vielfachen Anregungen, die ich in den Jahren, empfangen habe, in denen sich mein Blick schärfte für die Bedürfnisse deS Wirtschaftslebens sür die Stellung des Industriellen, aber auch für die An sprüche der Volkswirtschaft und des Staates an Industrie und Wirtschaft. — «Dresdner Dachrlckiken* — Möge cd dem Verband beichteden iein. segensreiche Arbeit zu leisten, mitzuwirken am sozialen Frieden im Innern und an der Wiedergewinnung unserer Wirtschaft- lichen Weltgeltung nach auste». Weiter enthält die Festnuinuier noch !I8 Beiträge namhaster VvlkSwirtschaftler. die die verschiedensten Probleme der iäch- ! fischen Industrie und des Exports behandeln: io finde» sich § hier die Name» von Dr. Johannes M ä r z, Franz Miethk e, Tr. Emmerich Schubert. Karl Tögel u. v. a. Ein u»i- sasscnder Inseratenteil mit inannigsaltigen Knnsibeilagen um rahmt und schliefst diese Iubiläninsniimmer ab. F .ner hat der Iubelverband eine Festschrift herins- gegeben „25 Jahre Arbeit im Dienste der sächsisch,» Industrie und der sächsischen Wirt chast durch den Verband Sächsischer Industrieller". Tie Festschrift beginnt mit eine», Geleitwort deS Vorsitzenden Qttv Mo ras: es folgt ein Artikel reu Dr. Johannes März über „Gedanken und Ziele der Ver bandsarbeit" sowie ein eingehend behandelter Aussatz über „Wirtschastsentwicklnng und Verbandolebe» in 25 Jahren'. Cvana. - lull» Landes qnode. lForlsetzniig ans dem Abendblalic.s D e Stellung der Kirche zum Kirchenauslrillsgesetz behandelte Synodale Heinzc. Er forderte für ein neues Kirche,laliestriltSgesetz: Wiedereinführung der Ueberlegnngs- srist. Abmeldung bei der eigenen Religivnsgemcin'chast ldie Abmeldung beim Standesbeamten, statt beim Geistlichen, »ach dem geltenden Gesetz ist der Krebsschaden an der Ansirittö möglichkcitt und Hergnfsctznng des Entscheidungsalteis. Ein Protest der Synode gegen die Ungeheuerlichkeit, Last man den Austritt aus der Kirche nicht dem Psarramt, sondern dem Stande,amt zu melden hat, wurde dem Versaisnugs- a » s >'ch » st zur weiteren Formulierung übe'wiesen. Der Redner forderte sür ein neues Kirchenanstritls- gesetz: Wiedereinführung der UebcrlegungSsrist, Abmeldung bei der eigenen Religivnsgemeinschasl ldie Abmeldung beim Standesbeamten, statt beim Geistlichen nach dein gellenden Ge setz ist der Krebsschaden an der Anstrittsmöglichkeili und Hcranssetznng des Enlscheidiingsalters. Ein Protest der Synode gegen die Ungeheuerlichkeit, dast man den Anstritt ans der Kirche nicht dem Psarramt, sondern dem Standesamt zu melde» hat, wurde dem V e r s a s s n n g s a n S s ch » st znr weiteren Formulierung überwiesen. Der A n S s ch u st f ü r innere Frag e n referierte durch seinen Berichterstatter, Snnodalcii Wnstmann. über ein Gesuch des Landesverbandes Ehristlicher Elternvercine nm Ein führung eines SchnlansangsgvtteSdicnsteö sür die Abe- Lchützc» an deren erstem Schultage. Der Ansschnst wurde der ernsten Bedeutung des Gesuches voll gerecht, betonte aber, dast es wichtiger sei, die .Kinder überhaupt von Ansang an dem Kindergottesdienste zuzuführcn. Die Synode bcschlvst dem Antrag deS Ausschusses gemäst. das Gesuch durch die dies bezügliche Verordnung deS Konsistoriums von 1020 für er ledigt z» erklären. Nach längeren Verhandlungen über die Erleichterung des Konsirmandenuntcrrichtcs in dem Sinne, dast die beiden wöchentlich vorgesehenen Kon- sirmandenstnnden ans Zweckmästigkcitögründcn ansiiahms- weisc ans einmal hintereinander gegeben werde» können, wurde ein diesbezüglicher Antrag des Ausschusses für innere Fragen einstimmig a n g e n v m m c n. Festlegung -es Osterfestes. Synodale Biesold sprach sür den AuSschust für innere Fragen über ein Gesuch des Pfarrers Müller. Brvckmitz, wegen Festlegung des Osterfestes. Tie Bestrebungen der ganzen Welt wegen Festlegung deS Osterfestes sind bisher noch nicht von Erfolg gekrönt gewesen, weil es noch nicht gelungen ist, die dazu notwendige Einheit der Christenheit herbei- znführen. Sicher ist, dast die Loslösung deS öffentlichen Lebens vom Osterfest durch Festlegung des Beginnes des Ge schäftsjahres ans den l. April für Kirche und Christentum sehr einschneidende Nachteile hat. Daher ist für die Kirche dringend Eile geboten. Das Landeskonsistvriiim hat sich dieser Erkenntnis nicht verschlossen und ist wiederholt in dringenden Schreiben in dieser Angelegenheit an den Deutschen Kirchen tag herangetreten. Das vorliegende Gesuch des Pfarrers Müller mar unter Bezug aus diese Schritte deS Konsistoriums sür erledigt zu erklären. Im Anschlnst an die öffentliche Sitzung fand eine nicht öffentliche Sitzung statt mit der Tagesordnung: Wahl deS K o n s i st o r i a l p r ä s i d e n t e n. N ä ch st e Sitz n n g : Heute. Freitag, vormittags 10 Uhr. » Synodat-Schtutzgottes-ienft. Morgen Sonnabend findet um 12 Uhr in der Evang. Domkirche der Schlustgottesdienst der Synode statt, bei dem Obcrkirchenrat Reimer die Predigt halten wird. An den Predigtgottcsdicnst schlicstt sich eine Abcndmahlsseier sür die Synodalen durch den Landesbischof. Nr. 82 Seite 5 Der Königin Luise-Bund» Gau Dresden, hatte am Mittwoch eine Voll- versam m l u n g in Hammers Hotel. Tie Vorsitzende. Frau E. L v h r in a n », leitete sie mit einer kurzen Ansprache ein. Sie gab einen Bericht vom erwachenden Eigenleben in den einzelnen Gruppen und vermittelte ungewollt einen Eindruck von der Vielseitigkeit, mit der sich die Liiisenschlvestern be tätigen. Man erfuhr von Kursen in Sünglingspslege. von Mädchen- und Fraueninrnsinnden, von Hebungen im Volks tanz, Nähabenden n. a in. Der Geburtstag der Königin LuHe. am io. März, soll Anlast für eine Feier im Konzerl saale der Ausstellung werden: Dr. Wildgrube wird hier sprechen. Mit geivvhnlcr schlichter Würde vollzog sich die Ver pflichtung neuer Schwester». R.-A. Klvckner hielt dann einen Vortrag über das L n d e I e » d e u t s ch t u m. Er schilderte den alten Gegensatz zwischen Deutschen und Tschechen, wie er schon im Hnssiienzeitalter hervorbrach. im letzten Grunde dvch wohl durch die Tatsache bedingt, dast die Tschechen als ein Volk ohne genügenden Raum zwischen üaS weit grvstere deutsche Volk gepresst leben. Ihr Wille, den Streit durch Aufsaugung der Deutsche» zu beende», indem einschneidende Gesetze, wie die Bodenreform, der Beamtcii- abban und die Sprachenvervi dnnng einseitig gegen die Deut schen angcwendet werden, kann trotz der Uneinigkeit der Sudetendeiitschen. trotz des unklugen Hincingehens dreier deutscher Parteien in die tschechische Regierung nicht znm Er folge führen Dazu ist das Zahlcnübergcmicht der Tschechen zu gering. Wir in Rcichsdentschland aber dürfen dem Olingen jenseits der Grenze nicht anteilsloS zuschaucn: diese deutschen Minderheiten in Tschechien, in Polen und sonst sind starke S ch n Y w ä l l e sür das Deutsche bleich. Sie lassen cS de» Gegner» trotz unserer Qhnmacht geiragt erscheinen, gegen uns lvszuschlagen. so gern sie vielleicht möchten. Lichtbilder von der herben Schönheit des Böhmcrwaldcs und von der treuen Svnderlichkcit der deutschen Siedlungen brachten Sndcnicndeutschland den Zuschauern nahe als auch ein Stück noch »»erlösten deulscheii Landes, eine Sehnsucht und eine Ausgabe. - Mistgliickter Fluchtversuch eines Massen ei nb reche rs. Wie das Presseamt des Polizeipräsidiums Dresden unter dem 0. d. Ai. berichtete, konnte der 20 Jahre alte, erheblich vor- oeslraste Arbeiter Max Tempel sestgcnommen werden, der in letzter Zeit eine ganze Anzahl Wohnnngseinbrüche und andere Diebereien begangen hatte. Insbesondere war Tempel, der schon früher von der Schnstivasfc rücksichtslos Gebrauch gemacht hatte, in der Rächt znm 2. Februar iu der Friedensstrastc in ein Tpirilnvsengcschäst eingcdrungen. Beim Verlassen des Geschäfts ertappt, gab der gefährliche Spitzbube Revvlnerschüsse ab, und wusste sich ans diese Weise seine Ver folger seriizuhalten, um zunächst unerkannt zu entkommen. Später sestgcirommen und nach dem UntersuchnngsgcZängnis beim Landgericht Dresden übergesührt. unternahm Tempel gelegentlich einer gerichtlichen Vernehmung einen dreisten Fluchtversuch. Während der Niederschrift ''einer An gaben ergriff der UntersnchnngSgesangene plötzlich die Flucht, schlost blitzschnell den Referendar ei» und entkam in einen der Abvrte. Dort wurde Tempel bald nnsgestöbert und nach seiner Zelle zurückgcbracht. — Die zollfreie Einfuhr von Fleisch Im Grenzgebiet. Die zollfreie Einfuhr von zwei Kilogramm Flci'ch. die vor dem Kriege allen Bewohnern des GrciizbezirkS Zittau zustand ist zurzeit nur den Bewohnern einiger Ortschaften nachgelassen, die nicht imstande sind, ihren Bedarf an Fleisch im Inlandc zu decken. Alle anderen Bewohner des GrenzbczirkS dürfen zwar die zwei Kilogramm frisches und einfach zubereitetes Fleisch entführen, ohne dast es der Fleischbeschau unterworfen wird, sie müssen cs aber verzollen. — Sächsische Fcchtschulc. Tie Arbeitsgemeinschaft des Wohl. tcttigkcilSvcrcins Sächsische Fcchtschulc der Zweigvcrcine Grox- Trcsden veranstaltet am 1. März im Gcwerbchaiis einen Lichtbilder - »ortrag mit dem Thema „Meine Reise um die Erde" durch Dr. phil. K lein ft ü ck. Rach dem Vorträge findet Tanz statt. Ter Rein ertrag ist dazu bestimmt, erholungsbedürstige, schulpflichtige Kinder in das dem Landcsverein in Sohland an der Spree gehörige Kinderheim zu entsenden. Die Gefahr eines Kustens. Einsache Methode zur Unschädlichmachung der Erkältung. Das beste Mistel, um die schlimmste Erkästung lund ebenso auch Küsten) iiistchädlich zu machen, ist Gebrauch einer Flasche lelbstbereiiele» Sirups, der aus folgende Weste hercp stellt wird. Man bereise einen ge wöhnlichen Sirup aus >/- Pfund reinem Streuzucker, der in M Liier Heistern Wasser zwn Ministen lana gu! umzurüyren ist, worauf 60 e Ansy tdieisach konzcnlrierli zugesetzl werben. Damil haben Sie für geringe Kosten einen Vorrat guten Kustensirups stir eine Familie. Die lindernde» Dämpfe des Amy dringen ni alle Teile des Lufiröhrcnsystems ein, lösen den Schleim und machen die Brust in wunderbarer Weise frei. Ansy besiht auyereem keimtötende E genschaficn. weiche von groster Bedeutung lind, indem sic die Erkällnng schnell beseitigen: kurz, wenn Sie heule Ansy einnehmen, werden Sie morgen Ihre Erkästung los sein. g Shakespeare „KeruriG IV/ 2. Teil 2Trrrr1ustudteruug lru Schauspielhaus klivt. Ursula Mcliter, vresäcu Falstaff (Rlsred 2Nex>er) und sein Page (Gisela Ltdek) Körrig Kelnrlch IV. (Bruno Derart»), Prlnz Kesug (Sell, Stetubö-k)