Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270218011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927021801
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927021801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-18
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Eoldate« i« deutsch»« «aue» aushakte». Sr schloß mU dem versprechen, für die deutsche Gruppe, an der internationalen Verständigung weiter zu arbeiten. In seiner mit Beifall aufgenommenen Antwort be tonte Sir Arthur «aisour daki die ganze Welt mit Bewunde rung ,«gesehen habe, wie das dentsche Volk die große« Schwierigkeiten ansasse. nm die alte Stellung wieder zugewinnen. Er habe den Eindruck, daß Deutichland aus dem richtigen Wege sei. DaS englische Volk verstehe i» seinem Freihcitssinn, was es bedeute, wenn fremde Soldaten auf heimatlichem Boden stehen. Er gab die Versicherung ab, daß die britische Industrie und der britische Handel sich dafür cin- setzen werden, daß dieser Zustand möglichst bald aus- hört. lW. T. B.) Dorschlüge der Inlernattorialen Handelskammer. Genf, 17. Febr. Die Internationale Handelskammer hat ans Ersuchen der Kommission zur Vorbereitung der Weltwirt- schafkskviiserenz einen Bericht über die Ausgestaltung des Handelsverkehrs serliggestelit, in dem zunächst der Abschluß einer allgemeine» Konvention über die Behandlung der Aus länder, Abschaffung der Paßvisa, Freiheit des Aufenthaltes und gleiche Behandlung von Ausländer» und Einheimischen befürwortet wird, ferner spricht sich die .Handelskammer für die Aushebung von Ein- und Anssuhrverboten für Rohstoffe aus und empfiehlt die rasche Ratifizierung der Genfer Kon- vention über die V e r e i n f a ch u n g der Zvllsvrmali - täte n. Zum Schluß empfiehlt die Kammer. im Völkerbund eine» ständige» Organismus für die Behandlung von sämt lichen Zoll- und Handelssragcn zn schaffen. Gin Veulsches Konsulal in Trapezunl. Berlin. 17. Februar. In Anbetracht der günstigen Ent. Wicklung der Handelsbeziehunge» zwischen Deutschland und der auatolücheu Lchwarzmeerknste soll für die Bezirke Samsun und Trapeznnt ein deutsches Generalkonsulat er richtet lverden. als dessen Leiter Gesandlschaitsrat v. Hol stein in Aussicht genommen ist. Der Sitz des Konsulates soll Trapeznnt sein. Der Reichst«! für das Pariser Provisorium. Billigung der Hinausschiebung der Auslösung von Vorschulen. Berlin. 17. Febr. Der Reichs rat stimmte in einer unter Vorsitz des Reichsinueuministers v. Keudell abgchalte- uen Sißuug der Verlängerung des Haudelsprovisorinins und des Saarabkommens iwische» Deutschland »nd irrankreich zu. Mit dem ans der Initiative des Reichstages hervorgegange- ueu Gesetz betr. die Grundschnlen u»d Aushebung der Vor schulen iHiiiausschiebiuia der Aushebung der privaten Vor schulen bis zur Regelung der Entschädignngssragci erklärte sich der Rcichsrat einverstanden. Frankreich zahl! an England Schulden. Paris, 17. Febr. Wie das Finanzministerium mitteilt, wird daS sranzöniche Schatzamt am 15. Seplcmber 1027 und am 15. März 1028 je drei Milliarden Pfund an das britische Schatzamt als- Vorschuß aus die französische Sckuldeureaeluug bezahlen. Die Bezahlung ersvlgt im Sinne des Churchill-Ab kommens vom >2. Juli, obwohl diese Abmachung vom sranzö- sischen Parlament noch nicht ratifiziert worden ist. HT. U.) Verschiebung der Wahlresormdeballe in Paris Paris, 17. Fcbr. In der Kammer entwickelte sich heute eine lebhafte Debatte über die Absicht der Negierung, die W ahlres v r m - 2l n s s p rache zn verschleppe n. P o i n- eare sah sich wiederholt genötigt, cinzugreifc». Es gelang ihm auch diesmal wieder, den Vorstoß gegen die Regierung, der von den Sooalisteu ausging, abznwehrcn. Peinearö er klärte n. a., daß die Parlamentssession nicht abgeschlossen wurde, bevor nicht nach der Behandlung der Militärgesetze und des Haushalts für 1028 auch die Wahircform erledigt sei. Der sozialistische Antrag, die Wahlrcfvrm am 8. März auf die Tagesordnung der Kammer zn setzen, wurde schließlich zurück gezogen. sT. U.j Die Unwelkerkalaskrophe in Kalifornien. Anö San Franzisko wird gemeldet: Seit vier Tagen herrscht in Südkalisvr nie» heftiger Sturm, der von starken Schnee- und Regensällen begleitet ist. Ter Schaden, de» das Unwetter angcrichtet hat. wird aus mehrere Millionen Dollar geschäht. Etwa 2t> Städte Liidkalisorniens sind ganz oder teilweise überschwemmt. Mehr als 5000 Personen sind ob dachlos. Im Anahcim ist infolge der Wasser »lassen ein Tel ia »k. in welchem sich 80 000 'Barrel Tel befanden, eingestnrzt. Der Eisenbahnverkehr in den henngesnchten Gegenden ist nahezu vollständig lahmgelegt. Bei den an der Küste des Stillen Ozeans niedergegangencn Wolkenürüchen sind im ^ ganzen 2k Menschen ums Lebe» gekommen. Hunderte vo>^ Farmern im Bezirke von Los Angeles fliehen, um den Fluten zu entgehen. Tie Verbindung mit San Diego ist ab- § geschnitten morden. Oerlliches und Sächsisches. Die DeulschnaNvuale« zur A«desetzu«g -e« Innenmtnisierium». Ministerpräsident Heldt hatte, wie schon mltaeteM, die deutschnationale LandtagSfraktivn benachrichtigt, da« die demo kratische Fraktion Dr. Külz als Nachfolger Dr. DehneS ln Vorschlag gebracht habe, wobei er vvn der deutschnativnalen Fraktion bis zum Freitag wissen wollte, ob irgendwelche Ein- Wendungen gegen den Vorschlag der demokratischen Fraktion erhoben werden. Die d e u ts ch n a t i v n a l e Fraktion hat nunmehr dem Ministerpräsidenten briefliche Ant. wort zugehen lassen: „Wie Sie aus Ihrer Mitwirkung bei den Berhgndlun. gen über die Bildung deö sächsischen Kabinetts wissen, oder nötigenfalls bei anderen verhandlmigSsührern noch fest, stellen könne», ist unö eine Beteiligung an der Regierung, wie sie das Gewicht unserer Wahlstimmen begründet, ver sagt worden. Man hat uns lediglich am 11. Januar 1027 zwei Stunde» vor der Wahl des Ministerpräsidenten die fertige Mtntsterliste überreicht, so daß wir auch keinen Ein fluß ans die Auswahl der Personen der Minister nehmen konnte». Unter diese» Umständen haben wir uns zur Wahl Ihrer Person zum Ministerpräsidenten nur entschließe» können, nachdem nnS bindende Zusagen wegen der end- gültigen Bildung der Regierung gemacht waren. Da wir weder an der Bildung der Koalition noch an der Auswahl der Minister des jetzigen vorläufigen Kabinetts beteiligt waren, sehen wir auch den Wechsel in der Person eines dieser Minister als eine interne Angelegenheit der Koalition an." -Hierzu bemerkt der deutschnatlonale „Sächsische ZeitungS- dienst": Die Deutschnativnalen zeigen sich also, wie mir schon an gekündigt hatten, an einer Umbesetzung innerhalb der jetzigen Regierung desinteressiert. Anders würden die Dinge liegen, wenn es sich um eine Umgestaltung der jetzige» Regierung überhaupt handeln sollte. Dann würden die Deutschnatto- nalen selbstverständlich daraus bestehen müssen, daß die ihnen am 11. Januar gemachte» Zugeständnisse, z. B. auch Herab setzung der Zahl der Ministerien, eingelöst werden müßten. Allem Anschein nach legen setzt die Demokraten selbst nicht mehr so viel Wert ans die Berusnng Dr. Külz zum Innenminister wie anfangs. Plan spricht davvn, daß in der demokratischen Parteileitung die Kandidatur Külz überhaupt nicht gern gesehen wird und daß über diese Frage zwischen der Parteileitung und der Landtagösraklion erhebliche Mei nungsverschiedenheiten bestehen. In der demokratischen Land- kagsfraktton scheint sehr viel Neigung dafür zn sein, über haupt wieder aus der Reaierung herausznkommen. Ob »nd iniviemcit hierbei die Absicht vorherrschend ist, für erneute Verhandlungen mit den Linkssozialiste» zur Herbeiführung der Großen Kvalitiv» freiere Hand zu bekommen, wird sich bald zeige» müsse». Tatsächlich sind von scher gerade die Demokraten die entschiedensten Gegner einer Heranziehung der Dentschnatwilaien Zur Regierung gewesen. Wenn in ihren Reihen jetzt die Frage deS Austritts anö der Regierung erwogen wird, so durste das im wesentlichsten darauf zurück- zusnhren sein, daß die durch die Bernsung Dr. Külz heraus- beschivorenen Schwierigkeiten in »»deren Parteilagern die Erwägung ansgelöst habe», schon jetzt mit de» Deutschnatio- nalen über ihren Eintritt in die Regierung verhgiidliiiigen aufzunehmen. UnoerSnVerle ablehnende Kallung der Volksrechlparle'. Tie in Dresden am Donnerstag im LandtaaSgebäude versammelten Parteiführer der Neichspartei für Volkörecht und Aufwertung aus den drei sächsischen Wahlkreisen haben einstimmig folgenden Beschluß gefaßt: Tie Parteiführer billigen die Haltung der Fraktion und erwarten, daß sie aus ihrem ablehnenden Standpunkte in der Frage der Bescßnng des sächsischen Innenministers durch den Reichsminister Dr. Külz beharrt. Das neue lächttsche Anseibeaesetz. Dem Landtage ist der Entwurf eines Anleihegesetzes zu- gegangcn. Nach 8 l soll das Finanzministerium ermächtigt werden, zur Deckung außerordentlicher StaatSbedürsnisse eine oder mehrere verzinsliche Anleihen bis zum Gesamt beträge von 100 Millionen RM. anfziniehmcn. Weiter ist dom Landtage der Entwurf eines Gesetzes über Aendernng des S t a a t s s ch n l d b n ch g e s e tz e s zn- gegangen. Oberbürgermettler v Dr.Seehen-Wurzei, Präsiden« SesEv.-ulh.Ll'ndeskvnMlvriilms Die Synode hat gestern in geheimer Sitzung ihren Präsi denten, Oberbürgermeister I). Dr. Scctzen, Wurzen, zum Präsidenten des Evangelisch-lutherischen Landcskonsistortums an Stelle des znritcktretenden Präsidenten O. Dr. Böhme gewählt. Damit kommt wieder ein Mann an die Spitze deS Kirchen regiments in Sachsen, der sich um unsere Landeskirche in Mem Maß»^»erülM ge«echt hat. Seit' lunap, Jahren g«. en Präsident er in den '«tzteu er Synode Lu. »u deren Fahren durch da- Vertrauen jjttuep LousunohaM gewählt wurde. Welche- Ansehen der neue KvnKstorlalpriMrnt tn den kirchlichen Kreisen Sachlen- genießt, dafür hat erst bte gegcn- wärtiae Synode eine» neuen Beweis ersahren, al» der Lynv. dale Pros! Dr. Rendtorss im Ayftrag« der Universität Leipzig bekannlgab. daß dlele ihm in Anbetracht seiner hohe» Verdienste um die Kirche die höchste Würde, die sie -u ver geben habe, den Titel 0. tlmol., verleihe. * 0. Dr. Anton Friedrich rbeodoe T«»tz«n wurde geboren am 22. April UitzS In GroppöSna bei Leipzig. Nach dem üblichen Schul, besuch erfüllt« er seine Militärpflicht bet dem 8. Jnsanierte-Negiment Nr. 107 in Leipzig vom l. April 1887 bis St. Mürz 1888. Dem Ltudlum ber RechlSwi>,enschafl lag er an der Universität Leipzig von 1887 bis I8»t ob. dann war er Neterendar bet verschiedenen Behörden und Rechtsanwälten >1801 bis l88S>. Bom Mal l8»k> bis Oktober 18»., wirkte er als R,u«ane»or t» Leipzig, von Anfang Oktober I8»5 bis Ende September l8l>g al- besoldeter Stadtrai in Nurzen. seitdem Ist er Bürgermeister von Wurzen. Seit mehreren Jahren führt er den Tiiel Oberbürgermeister. Tr. Seeye» gehörte seti IM', der 2. Kammer de» Landtag» an, U1I1 wurde er vom König i» die Erste Kammer berufen. Seit I»OI Ist er Mitglied der tev.-linh. LaildeSspnvde, deren Präsident er tm Jahre t»I7 wurde. Tr. Sechen ist außerdem Angehöriger des Tomkaptlels tn Wurzen. — Wechsel in der Leipziger AmtShauptmannschast. Air Nachfolger des infolge Krankheit in den Ruhestand ver. setzten Leipziger Amtsßauptmanns Rüssel ist der Regterungsrat an der Amtshanptmannschast in Oschatz Dr. iur. veßler vom l. Mürz ab in Aussicht genommen. Regierungsrat D r. Et teil» e. der die Geschäfte der Leip ziger Amtsbauptmannschast bisher geführt hat. geht mit dem l. März d. I. als Badedirektvr nach Bad Elster- Der bis- hcriae Badedirektor von Bad Elster OberregierungSrat von Burgsdorsf ist in das Ministerium des Innern in Dresden berufen worden. — Dr. Asmus. der frühere Freiberger Oberstaatsanwalt, dessen vor dem Chemnitzer Gemeinsamen Schöffengericht im April deS vorige» Jahres geführter Prozeß noch in Erinne- rung sein dürste, ist seit dem 10. d. M. als Landgerichts- direktor beim Landgericht Chemnitz tätig. Cr leitet die 7. Kammer für Handelssachen. — Unveränderte Mietvcrhältnisse. Bet der Haushalt, bercttung am Dienstag erwähnte Abgeordneter Arzt die Be hauptung eines Dresdner Rechtsanwalts vor Gericht, im Albeitsministerinm liege bereits eine fertige Verordnung über die Lockerung der Wohnnngszwangsivirtichast. Wie der ..Volksstaat" hierzu erfährt, wird sich aller Voraussicht »ach am 1. April in Dachsen tn der Mietsrage nicht LaS geringste ändern, cs sei den», baß das Reich Aenderungen vor'chncb«. — Totengcdcnkfcier. Am 14 Februar beging die säch. fische Gruppe der Berufsorganisation der Kranke». Pflegerinnen Deutschlands eine stille, aber sehr er- greifende Totenfeier für ihre am 18. Februar nach langem schweren Leide» verstorbene Generaloberin Agnes K a r l l. Die ganzen BerusSkrankenpsleaerinnen verliere» i» ihr eine hervorragende Vorkämpfer!» Mit hohem Geist und starkem Willen und nie ermüdender Kraft trat sie et» für die Hebung deS Berufes, als einer der schönsten der Frauen. In ihr verlieren nicht nur die Schwestern, die sich in der von ihr am ll. Januar 1008 gearündcie» B. O K. D. zusammcn- schlossen ihre Führerin, sondern AaneS Karll war auch die Ehrenpräsidenti» des Internationalen Council of Nurses und Ehrenmitglied vvn Svensk Svikskätcrskeförening av 1010. —* Adreßbuch 1087/28. Das Anfang Avril erscheinende neue Dresdner Adreßbuch bringt wieder die sehr umfang reichen Veränderungen und Umstellungen der Privatadressen und der Firmen des vergangenen Jahres. Erstmalig nach mchr>ähriger Pause sind tn den Straßenteil wieder Skizzen der Straßenzügc ansgeiiommen, wodurch das mühelose Aus- sindcn jedes einzelne» HanseS ermöglicht wird. Wie tü den Vorjahren lieat dem Werk ei» mehrfarbiger, auf den neuesten Stand gebrachter Stadtvl.n kostenlos bei. Vorbestellungen werden bis zum 28. Februar gegen Lösung von Gutscheinen zu >e 20 Mark entaegengenommen in der Geschäftsstelle des Ber- lages. Breite Straße 0. > — TievftsubilSum. Ter kaufmännische Beamte, Herr Hermann M e l » h o l d, kann am 20. Februar aus eine 25jährige Tätigkeit bei der Firma Ala A n z e 1 g e n - A k t i e n g e s e l l s ch a s t in Dresden zurUckblickcn. Justro Daimler 10/40 k»L 10/48 .. 17/60 .. ilutohsus ll. l>. K. Osesr Nsllmsnn, vresräen-^., L.ü11!ckau8lrsüe 23. « mit k-rMäss-^olor unll Vierrsäbssm-s in süsn LuMsiningsn eine recht nette, unterhaltsame Sache- Die heitere Wirkung auillt vor allem aus der geschickt geführten und zugespißten Handlung, weniger aus dem Dialog, und obgleich man das Ende vom Lied schon im ersten Akte voraussieht, hält die Spannung doch bis znm Schluß vor. Der Fabrikbesitzer Tr. Rodenwald will der Firma an Stelle seines verstorbenen Bruders einen erfindungsreichen, tat- und kapitalkräftigen neue» Teilhaber geben, der aber gleichzeitig die Witwe des Vorgängers heiraten soll. Er glaubt den rechten Mann in einem aus Amerika znrückgekehrten Jugendfreund gesunden zu haben, und verlobt den heftig Widerstrebenden, obgleich er weiß, daß dieser nur fünf Mark sein eigen nennt, mit der Schwägerin, die anS Trotz und zum Schein einwilligt, weil sie dem dafür blinden Schwager gut ist und die Eifersucht des über seine Gefühle Unklaren wecken möchte. Das ge lingt ihr vorzüglich, und im dritten Akte ist daö Zustande kommen des Paares gesichert. Der andere aber verliebt sich im Handumdrehen tu Fan.ins achtzehnjähriges Töchterlein, dem zuliebe er einem armen Kunstmaler ein LotterieloS abschwindelt. Er weigert sich natürlich als skrupelloser Amertkaner und verliebter, den darauf fallenden Hanvl- aeivinn heranszugeben — dramatischer Höhevnnkt und zornige Erregung im Publikum — tut es aber ans „Babns" verlangen doch — Höhepunkt der Rührung bei dem armen Maler und den Zuschauern — womit auch Las ,-mcitc Paar fällig wird. Eine empfindliche Erbtante und ein ditto Metzgermeister ge fährden nur vorübergehend das Glück der Paare, deren erstes durch Mar Jähnia und Elln Mertens, deren zweites durch Albert Martens und Charlotte Friedrich ganz ivnnderhöbsch dargestellt wurde. Die Episodenrollen vertraten mit drastischem Humor Anna Sche» Vier und Hermann Rudolph. Als Maler Zeisel »nd Spielleiter aber feierte Carl Zimm ermann einen wohlverdienten Erfolg- Das stärkbesetzte Hans ging fröhlich mit und dankte herzlich. —-o— 7 Im Landesmusenm für Sächsische Volkskunde sind setzt eine Reihe vvn Scherenschnitten des in DrcSden- Briesniß wohnenden Kunstgewerblers Carl Voigt aus gestellt. die zn dem Vesten und Eigenartigste» gehören, das auf diesem Gebiete neuerdings geschaffen worden ist. 'Nicht nur weil sie höchst sein u»>) sauber mit der Schere unmittel bar aus dem schwarze» Pavier geschnitten sind, sondern vor allem, weil das Märchen „Vom tapferen Schneiderlein" einen Reichtum an Phantasie und Humor und die Reihe der .,Sächsischen Städtcbilder" einen Blick für das Landschaftliche bekunden, wie er in der Dilhouettcnkiinst selten ist. So sehr in dem Märchen Las spinneiidürre Lch.iciderlein mit sei»'.'» Gesellen und das Zierlich-Höfische im Künigsschloß der Filigranmanier des Scherenschnittes cntgegenkommen. so fern liegt ihm eigentlich der finstere Wald mit seine» Niesen. Beides aber bewältigt der Künstler mit der gleichen Meister schaft und dem gleichen ergötzlichen Humor, und gerade die Gegensätzlichkeit der Blätter verleiht der Mappe »och einen besonderen Reiz. Zu einem wahren Spottpreis sind die Sächsischen „Slädtcbildcr" zu erwerben. Dresden, Pirna nnö Meißen, Bautzen, Freiberg und Allenberg, Frauenstein, Hirschstein und Hohnstein hat der Künstler mit scharfem Auge für Schattenrißwirkungen gemustert, und neue, eigen artige Blicke hat er dabei gewonnen. Bekannte Beduten- ivirknngen fehlen fast ganz. Einzelne Blätter zeigen eine Weite oder eine Kraft der Ballung, die überraschen. Alle aber sind ein Zimmerschmucl, der billige Photographien und 'Buntdrucke an Wert und Wirkung weit überragt. Höchst originell ist auch das Rckiamcschild des Meisters, dessen Blätter znm Teil schon im Ltadtinuseilm hängen. — Der gleiche Raum birgt neben einem dem Museum soeben ge schenkten Rahmen mit schönen Pvrtränilhonetten eine große ..Anbetung der Hirten" mit weißen Figuren a»s schwarzem, Grund, die vvn Schülern der „Dürcrschule" unter Anleitung von Zeichenlehrer Herold geschnitten sind und eine mehr volkstümliche, überraschend formenreichc Arbeit und einen Beweis sür ivirkiingsoollen Knnstnntcrricht an der höheren Schule darstelleil. -ci>- z Dresdner Künstler answärls. Ter Pianist V. Schausnß- ?! o n i n t bat cmch dieses Fahr mit sieben K laiiicrabenden grase Erfolge in Italien gefeiert. Tic Mailänder ..Sera" »cnni ihm einen .,außergewöhnlichen Meister" n»d die „Fiera Lcoerarla" „einen oo» de» wenige», die zu großen Tioacn Hernie» sind". i Znm 8«. Geburtstag des Gclwimrats Pros. Dr. Karl Bücher sind vvn überall her Gliickivnnschtelegramme em- gegaiigen. Auch Reiei'smiiiister Tr. Streieiirann hat tele- gravlnich gratuliert. Wiederum Hab n mehrere deutsche Uni versitäten dem greisen Gelehrten die Doktorwürde ehren halber verliehen. ;» Professor Dr. Hans Driesch, Ordinarius der Philo- spphie an der Universität Leipzig, wurde von der „Gesellschaft sür pjychtsche Forichnng von Großbritannien", Sitz London, bei der Jahresuer'ammliina im Januar ein zweites Mal. also auch kür l027 bis 1028 znm Ehren präsidenten gewählt. Professor Driesch mar. als man Ihn sür 1025 bis U120 wählte, der erste deutsche Präsident, der seit 10 Jahren bestehenden Gesellschaft, die sich mit der exakten Erforschung von okkulten Phänomenen befaßt. Professor Driesch, der. wie bekannt, als Karl-Schurz GedächtniSprosessor zurzeit sich noch in Amerika anshült, wird auf seiner Heimreise Im März diese erneute Wahl in Ber-btndung mit einem Vor trag annchmen. I Der Nachsolger Dr. ErhardtS in Stutgart. Znm Ober spielleiter der Oper an den Württcmbcrgischen Landcs- thcatcrn. als Nachfolger des »ach Dresden verpflichteten De. Otto Erhardt, wurde Harry Ltailgenbcrg, der Oberregisseur der Kgl. Hosoper in Stockholm, berufen. Er wird seine Stellung mit Beginn der neuen Spielzeit aittreten. Harro Stangenberg verbrachte seine Lehrjahre bei Max Reinhardt am Tenischen Theater in Berlin und an der Münchner Hvf- oper bei Bruno Walter. 1010 17 hatte er seine erste selb ständige Stellung als Lberregisseur am Stadttheater in Bern. d Hedwig Eourths-Mahlcr, di: populäre Rvinanschriit- stcllerin. begeht am 18. Februar ihren 0 0. Geburtstag, tind da wir heute im Zeichen einer soziologischen Literatur- betrachtung »ns der Bedeutung gewisser Unterströmunge» innerhalb der Geiamtlitcrattir recht wohl bewußt sind, wird man an diesem Tag bei der erfolgreiche» Jubilarin verweilen dürfen. „Ich stamme ans dem Volke" hat sic selbst vor einiger Zeit einem Besucher gesagt, „und das ist das Geheimnis meines Erfolges. Ich weiß genau, ums mich in den harten Zeiten meiner Jugend die schwere Arbeit hat manchmal ver gessen machen, und ich werde das immer im Sinne behalten." Und im Zusammenhang damit sagte sie dem Mitarbeiter der „Literarischen Welt", ber ihr Urteil über Thomas Mann wissen wollte: „Ich lehre das Volk lesen. Machen wir uns doch nichts vor:: wenn der Arbeiter heute ein Buch in die Hand nimmt, so doch sicher nicht eines von Wassermann oder Thomas Mann s'?>, senden, eines non mir. Ich brinae il»n überhaupt erst den Geschmack an Büchern bei!" Dari» ist gewiß etwas Wahres, mcnn es natürlich auch genug Arbciicr gibt, die durch die Volksbüchereien den Weg z» ernsterer Lek türe finden. Die hohen Anslageziffern der Nomone vvn Hedwig Eonrihs-Mahlcr sind tcdenfglls ein Faktvr im literarischen Lebe» der Zeit, der nicht >u übersehen ist. und cs ist nur zn wünschen, daß die vielen Tausende, die nach dem Willen der Verfasserin durch sie lesen lernen, auch dazu kommen, reckt viele andere Bücher z» lesen, durch die'Iie In ihren Kenntnisse» und d''r Anschauung nein wirklichen L'b.'n gefördert werden- -s ttrausstthrnng in der Karlkrnhcp Oper. Aus Karlsruhe erhalten wir folgende Drahtnachricht nnseres Mit-rbsit'rö: Arthur Knstercrs Oper „Der kleine Klans" lTcxt frei nach Andersens Märchens gelangte am DonnerSt"ga'beitd I» Karlsruhe zur Uraufführung. Die Musik ist ahtistiich kühl. Die Ausnahme war wohlwollend. Eingehender Bericht folgt. Dr. zur Nedden.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)