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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-02-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270218011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927021801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927021801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-02
- Tag 1927-02-18
-
Monat
1927-02
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 18.02.1927
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Nr. S2 Sette S Der Kampf um den Reichswehrelat. Der-andluuqe« im Ausfchuh. Gszickliftlscher Umgriff gege» »«chsen» LanbeSkommqnbante». verli» 17. Febr gm HauShaltauSichuft des Reichstages »mrde «och der Rede de» Sves» der Heeresleitung. Generals He»e. i« der Beratung de» SehretatS sortgefahren. Gen ral tz Hmut verteidigt die von der Linken beanstandeten Etat», «irllltz«. Atg. l^bS-»Il» lSozi bezeichnet den Wehretat als „so lnxeriöS" , ,»gestattet. daft angesichts der gestern vom NelchS- ftnanzmtnl »er aekchtlberten Lage mehrere MilNonri, ge» strichen «verden könnten. Niemand werde von lcdem Offizier verlangen, daß er im gnnern begeisterter Renubltkaner lei. aber verlangen könne man daft di« Offiziere sich dem neuen Staat und seiner StaatSkorm geacnüber mit der äußerlichen Korrektheit benehmen, au» die Ne selbst den grössten Wert legen, An dieser korrekten Haltung fehle es jetzt im OssizterSkorps der ReichSivehr. StzaS sollten die Soldaten denktn. wenn Ne le»en. daft der Kommandant b«S sächsischen Wehrkreise», der sächsische Landeskommandant und zahlreiche aktiv, Hobe RctchSwehrofftzterr an einer Feier der lächlllchen Milltärverelne teilgenommen haben, In der rin Prinz die Grüfte des sächsischen Exkönig« überbrachte und tu der HuldlgnnaSieirgramme an diesen Srkönia gesandt morden seien? Wenn der Landeskommandant von Sachsen io etwa» mitmach«, ko sei das nicht korrekt und mit seinem Diensteid und mit seinen Verpflichtungen nicht zu vereinbaren, gn der gnkantericschule Dresden sehe man viele Fürstenbilber. aber »ich» die Farben und Lumbale de» gegenwärliae» Staates. Bei der offenkundigen animosen Haltung von N'-ichswehrofsizieren gegen den neuen Staat han-d-le rd stch nicht um bedauerliche Si»,el»äüc. Wenn der Minister wollte wären «olche Fälle schon längst bese'tigt. Er oder der Chef der Heeresleitung brauchten nur von der Vesed's-'rwalt ernstlich Gebrauch zu machen dann würde» die OM-iere aeborchen. Hier lei ein grofter Schaden an- gerietet worden »tir den der Neichswehrmintster verantwort iich sei. Die Fördernna der Svortverbä »de durch dir RetchSwehrofsiztere erstrecke stch nur a-»s die schwarz- wei ft-ro ten Verbände. Die AnSführuiiae» des Chefs der H-ereSleitung hätten einen soldatisch frischen Eindruck gemacht. A»g. «ras ,»« der Gchnleubnrg lD-N.i weist daraufhin, daß der NeichSwehretat im engsten Einvernehmen mit dem Retch»sinanzminis»«rti»m ausgestellt und von diesem gebilligt worben sei. Die Erhöhung der Sonderung«» könne nicht wundernehmen in einer Zeit, in der sich alle Preise und Löhne erhöh» haben. Die Klagen über die Undurchsichtigkeit des Etats seien unberechtigt. Die HrereSauSgabe« feie« die Prämie für die Werte, die Drutschland z« schütze» hat. Wir miiffeu ei« de«tfches Heer i« wahrste« Sinne deS Worte» haben. der Offiziersanwärter muft dl« Eignung zum Führer, Vor gesehen und Erzieher besitzen und-der Zwölslährig-Frei- willig« muft die Gewähr bieten ein erstklassiger Soldat und eine feste Persönlichkeit zu werden. Die Anwerbung muft in der Hand derer bleiben, die kür Ausbildung und Führung verantwortlich sind. Wir brauchen auch ein zufrieden«'» nnd materiell gesicherte» Heer, da» stark genug ist, um jeden frivolen An-riss ans Deutschland als ernste» Risiko erichet»-» zu lassen. Wir halten die Anforderungen im Etat für berechtigt. Die Reichswehr besitzt unser Vertrauen. Daö habe» wir hier auch in der Zeit bekundet, als wir in der Opposition standen. Die Stellung zur Wehrmacht dcö Reiches kann nicht beeinfluftt werden durch dte tnnerpoltttichc Haltung der Parteien. Wir willen, daft dte Reichswehr zuverlässig ist und auch als Organ dieses Staates niemals versagen wird. Abg. Crcntzbnrq (Komm.) meinte, jene Parteien, di« im Völkerbund eine Gewähr für die friedliche Schlichtung aller internationalen Streitigkeiten sehen, mttftten die Reichswehr als überflüssige und kostspielige Einrichtung ab leb ne». Ihr Zweck könne seit Deutschlands Mitgliedschaft im Völkerbund nickt mehr dt« Landesverteidigung nach auften sein sondern nur der Kampf gegen den inneren Feind. gegen das deutsche Proletariat. Darum würden die Kommunisten diese» Etat ablehnen. — Wettcrbcratung morgen. Zu den Ausführungen des sozialistischen Redners ist zu bemerken, daft cs sich bei den Vorgängen in Mililärocreiiic» nicht um monarchistische Kundgebungen handelt, sondern »m alte kameradschaftliche Beziehungen. Ae Tscheche! will die deutsche Industrie enteignen. Die Fortsetzung -er Bodenreform. Zn allen bisher in der Tscheche» auf gesetzgeberischem Wege begangenen Ungerechtigkeiten gesellt sich die vorläufig zwar noch nicht durchgesithrie. von gewisse» tschechischen Partien aber geforderte Enteignung der deutschen In dustrie. Sie verfolgt den Zweck den lebten und schwerste» Schlag gegen dte «udctendeut'che Wirtschaft zu führen. Dir Durchführung einer solchen Maftnahme erörterte vor längerer Zeit in einem Leitartikel das tschechische Hetzblatt „Lubina". Dieter Aufsatz mit der Ueberichriit: „Die Nationalisierung der Großindustrie" lautet auszugsweise in deutscher lieber- setzung wie folgt: .Grundlage und Sinn unserer heutigen Politik ist die wirtschaftliche Vorherrschaft des tschecho slowakischen Volkes t» unserer Republik. Alles andere ist nebensächlich... Des- halb war es notwendig, eine grobe gesetzgebende Aktion wie die Bodenreform ins Leben zu rufen. Der Staat konnte Grund und Bode» nicht in den Händen einzelner mächtiger Magnaten lallen von denen die meisten weder mit dem Staate noch mit dem tschechischen Volke kühlten.... Dtcie Nationalisier»«« war und ist bis heute aber bet der Groft- induftrie mühsam »nd beschwerlich... Allerdings sind wir iD'chkehcn» in elnzelnrn Industriezweigen zahlreich vertreten, von denen ich die Mühlen- Bra». und Zuckerindustrie nenne. Doch hinkt untere Beteiligung an der chemischen, GlaS-, Ellen- Holz, und elektrotechnischen Industrie hinter der dcut- ILen noch wett nach und entspricht nicht der politischen Be- tcuiung unseres Volkes tn diesem Staate. l!> lieber diese wichtige Angelegenheit wurde schon viel geschrieben und er- wogen, aber eine Besserung ist sehr schwierig und gescheht gewiß nicht in der Weile daft die Staatsverwaltung gelegent lich verschiedener Gefälligkeiten, die die deutschen Industrielle» von ihr verlangen, ihnen zur Bedingung macht, irgendein tchcchische» Mitglied In den NcrwaltunaSrat oder t» die Leitung auszunchmen .... Und deshalb sollen wir uns in der gleichen Weise, wie wir uns durch eine eigene gesetzliche Maftnabme den sremden Boden z» eigen gemacht haben, in gleicher Weile die fremde Industrie zueignen. slls Technisch könnte die Sache lv duichgektihrt werden, daft man bei den Generalversammlungen die Volkszugehörigkeit eines jeden Aktionärs oder seines Bevollmächtigten seststcllcn würde. Wären die t i ch e ch t i ch e n A k t i o » ä r e Inder Minderheit, mühte ihnen -aS Pluralitäts Wahlrecht etngcräumt werden, »m diese Minderheit in eine Mehrheit zu verwandeln. l!> Allerdings würde diese künstliche Ma- lorillcruna »ur den Verwallungsrat betreffen und wäre mit keinen wirtschaftlichen Nachteilen verbunden. Das deutsche Kapital einer Akticiigcsellschast würde weder benachteiligt l?t. noch geschädigt i?> werben. Aber vom wirtschaftlichen Stand- punkte wäre dadurch ein entscheidender tschechischer Einslnft aus alle Maftiiakmcn gewährleistet, was eine» grvften Fort schritt nicht nur i» der Beherrschung der Großindustrie. son dern des ganze» wirtschaftlichen Lebens in unserem Staate bedeuten würde." Soweit der Artikel der „Lubina". Wenn auch heuchlerisch bclxnlptet wird, es handle sich bloft um die Großindustrie, deren deutsche Besitzer ihre Betriebe behalten und nicht zu Schaden kommen würden, so weift doch jeder ans Grund der Erfahrungen aus diesem Gebiete daft die Durchsührnna dieser Forderung für daö sudctcndentsche Bolkövermögen den An fang vom Ende bedeuten würde. Ebenso darf aber auch niemand darüber im Zweifel sein daft die Regierung trotz deutscher Minister keinen Augenblick zögern wird, dielen der Tschechisicrung dienenden Plan gelegentlich zu verwirklichen. Der auS'chlaggebcndc tschechische Einfluß würde bei der Groftindustrie beginnen nnd beim Kleingewerbe aushörcn. Dieser Einsluft soll nicht etwa dazu dienen, das Unternehmen durch technische Neuerungen, gediegenere Sachkenntnisse, bessere Organisation, billigere Kreditbeschaffung uiw. leistungsfähiger zu machen, sondern nur dazu, den letzten deutschen Industriearbeiter und -beamten um sei» Brot zu bringen und die sreigcwordcncn Stellen durch beileibe nicht tüchtigere, sondern „verläßliche" tschechische Angestellte zu be setzen und die dcntiche Industrie den Tscheche» in die Hände zu geben Der deutsche Fabrikherr lrätte dann in seinem eigenen Betriebe gar nichts mehr zu reden. Sehr bezeichnend-ist es auch, daft der Artikclschrcibcr vom sudetendeiitschen Kapital und Boden wie von ctivas Fremdem spricht. Was hätten wohl die Tschechen getan, wenn die Deut, schen tm alten Oesterreich, das sie angeblich unterdrückte, daran gegangen wären. Ihne» ihr Hab und Gut zu enteigne»? Das tschechische Aeeresprogramm. Prag, 17. Febr. Wie die Prager Blätter melden, haben sich die Parteien der Koalition über dte prinzipiellen Fragen de» Militärresormprogramms vollkommen ge» einigt. In Betracht kommen dir Vorlage, durch die den aktiven Mtlttärpersonen da» Wahlrecht ob- gesprochen werden soll, die Vorlage über das Friedens, kontingent, das Bersorgung«.Reformgesetz. durch das Zivis, dteirststellen für länger dienende Unteroffiziere vorgesehen werde», und schließlich die Novelle »um Wehrgesetz, welche die Dienstpflicht regelt. Das Abkommen der KoalitionSparleien über die Dauer der Dienstpflicht basiert vor allem aus einer Vereinbarung mit den deutschen Regierungsparteien und geht dahin, die Dienstzeit von 18 Monaten, die später ans IS Monate verringert werden soll, noch weitere zwei Jahre In Geltung zu lassen. Das Abkommen bat weiter dieRUckkehr zum L a n d w e h r s y st e m, dem die Prinzipien des ehe. maligen österreichischen Systems zur Grundlage dienen sollen, zum Inhalt. Lr Ehvalkovfki tschechischer Gesandter in Berlin. Prag, t7. Febr. Das Amtsblatt der tschccho.slowakischen Republik meldet: Der Minister für auswärtige Angelegen, heilen betraute den außerordentliche» Gesandten und bevoll- mächtigtcn Minister (5 h v a l k o v s k i mit der Leitung der Gesandtschaft der tschccho - sloivakischen Republik in Berlin. Deutschland und die Inkernalionale Aandeiskammer. Curtiuü nnd Sir Balsour an die deutsche Gruppe. Berlin, »7. Febr. Die Tagung der deutschen Gruppe der Internationalen Handelskammer wurde heute von dem Prä. sidenten dieser Gruppe, Franz v. Mendelssohn, eröffnet. ReichSwirtschaftsministcr Dr. Eurtiuö überbrachte die Grüfte der Rcichsregikrung und führte u. a. aus: Die Begriffe inter nationale Verständigung und Kooperation sind heute säst ebenso Gemeingut der öffentlichen Meinung aller Länder ge worden. wie »och vor wenigen Jahre» die Kriegsideologie. Aber es besteht die Gefahr, daft die groben allgemeinen Prin zipien verklingen, wie die sonntäglichen Orgeltöne in der Kirche, und daft die Handelspolitik andere Töne hören läftt, wie den Nnf nach Hochschutzzoll und Absperrung. Der Geist der Ordnung und der Arbeit beginnt über dr» Dämon der Zerstörung und Zerschlagung zu triumphieren. Der Weg zum Ziele ist jedoch noch schwer. Die Jnlcrnatio- »alc Handelskammer scheint mit berufen, hier wertvolle Pionierdienste zu leisten, schon durch die ständige persön liche Fühlungnahme von Wirtschastsführern. Ihre Arbeiten dienen gleichzeitig dem Abba» der geistigen Sch-rankcn zwi'chcn den Völkern. Daft diese allgemeinen Grundsätze auch wirksam i» die Praxis umgesctzt werden, erfordert einen zähen Kampf. Hier liegt die Hauptaufgabe der Internatio nalen Handelskammer. Als Hauptredner gab Sir Arthur Balsour, Vizepräsident der Internationalen Handelskammer, einen ausführlichen Ncberblick über die wirtschaftliche Lage GroftbrllannicnS, wo bei er die Frage der Arbeitszeit, des Arbeitslohnes, das Arbeltslvscnproblcm. den Lebensstandard in England, die Sozialpolitik und die Wohlfahrtspflege eingehend behandelte und sich gegen eine Ucbcnpannung der Sozialpolitik auS- spiach. Nach einem Ncberblick über die Frage der steuerlichen Belastung, die Lage des Exporthandels, ging der Redner zum Schlnft ans daö Tätigkeitsgebiet der Internationalen Handelskammer über nnd drückte im Zusammenhang damit seine Hochachtung aus über die Schnelligkeit, mit der die deutsche Gruppe aufgeba-ut wurde. I-m Anschluß an den Vortrag BalfourS erstattete Reichs, minister a. D. Hamm den Geschäftsbericht für die Zeit vom Oktober 1923 bis Ende Dezember 192Ü. Die veulfche W rlfchafl braucht innere und Sichere Freche». Berlin, 17. Febr. Anläßlich deS Festbanketts der deutschen Gruppe der Internationalen Handelskammer, an dem aus allen Teilen dcö Reiches etwa 890 führende Vertreter der deutschen Wirtschaft teilnahmen, bcgrüftte der stellvertretende Präsident der deutschen Gruppe der Internationalen Hand-'ls- kammer A. Frowein die Vertreter der Negierungen, der Paria- mente und den Gast der deutschen Gruppe Sir Arthur Bal- f o u r. Er knüpfte an den anläßlich der heutigen Mitglieder versammlung geäußerten Gedankengang an, daft es im Inter esse jedes Landes läge, daß es seinem Nachstar put gehe. Die dentsche Wirtschaft brauche innere «tzd Luftcre Freiheit. Die letztere könne sie jedoch nicht erlange«, solange sich srcmde K Die Rad Neichenhaller Snrmittel sind letzt überall im Handel er- bältlich. Die Balneo G. m. b. H. zu Bad !lletchenhall hat in Dcrc»burg/Harz einen Generalvrrtrieb eröffnet, der dte ttur- mittet ln Apotheken, Drogerien und allen etnichlägtgcn Geschälten vertreibt. Sollten llc hier nnd da nicht zu haben sein, so wende man stch direkt an den Gencraloertrieb Balneo. Derenburg/Harz. Kunst und Wissenschaft. Opernhaus. Gerhart HauptmannS realistisches Traumfptel „Han- neleS Himmelfahrt" ist von Paul Graener zur zwetaktigcn Oper umgcstaltct worden. Georg Graener. der Beller de» Komponisten, hat HauvtmannS Original unter starker Kürzung des realistischen Rahmens und gedrängter Hervorhebung der visionären Romantik zu einer. HauvtmannS Sprache und Porste immerhin noch wahrende» dramatische» Skizze vereinfacht dte der Mulls erlaubt, des dankbaren StosteS mächtig zu werden. Die Dresdner StaatSover brachte da» Werk unter Fritz Busch gestern als Nraufführung -erau-. Inmitten der geistreicheln-en amttkantcn Jazz- und Ftlmorgten neuesten Opernstils, ist der Bühne damit wieder einmal ein echt deutsches Werk geschenkt. das den recht«, gerichteten Flügel der Gegenwartskunst verstärkt. Ein Werk, da» bet aller persönlichen Selbständigkeit doch in die Nähe tzan» Psihner» und seine» „Palcstrina" rückt, wegen de» Streben- nach Vertiefung. Durchgetstigung, Berinn-rlichung, wegen seiner idealen Tendenz, wegen seiner schlichten ein fachen Problemlosigkeit auch, die von Bluff, von äuftercr B'rkunq nicht» weift und als Seelcni'prache zur Seele sprechen will. Dl« Töne, mit denen Graener die Flcbcrtränme drö irmen. vom Leben zermürbten, tm Sterben aber alle Herr lichkeit naiv kindlichen HimmclSglaubens schauenden Pro- letartermädelchcnS verklärt bat. haben abseits von Atvnalität und jüngstem ZeriehungS-Hautgout altromanttschc Melodie und Harmonie in gewählter, von überlegenem Können nnd seinem Geschmack beherrschter Nenkormiing aickleben lassen. Mit einer gewissen Aizei« unter Verzicht auf starke G»gcn- sätze und wechselnde Farben, doch bezwingend tn ihrer Herz- »chkelt und mit einer pompösen Schluftsteiaerung zur chvrisch monumental erfaßten Avotheose. In schöner mullkallscher Abklärung wurde die Dresdner Ausführung allen ds,s,n Intentionen gerecht Erna Berger war ein Hannele von «iitzückend echter Ktndlichfeit in Erscheinung und Ausdruck. Turl Taucher ein Lehrer Gottwald mit dem übor'eugen» den warmen nnd lichten Tone einer echten Cbrist„snitnr. ve letze Jung eine stimmlich vrachtvo"e Vertreterin der mütterlich gütigen Kranken'chmestrr. Für dte l'eni'chen Nnnder hatte dt, Dresdner Bühne ihre r-tcheu Mittel vor- mögend mit Glück t--- btS ans daö nicht recht gelung-me Himmelstrovven-BIld —i eingrs'-vt. Nach der vauk »losen «nderthglbstiindlgen Auskührnng herrschte zuerst einen Moment schweigende Ergriffenheit. Dann ging nicht endemvollmber BeilaH los. der den Komponisten nnd seine Künstler immer wieder vor die Rampe rief. Ein paar weitere Worte über den Abend werden morgen »och zu sage» sein. Dr. Eugen Schmitz. s Dresdner Theatcr-Lpielplan für heute. Opernhaus: Sinsvniekonzert 6. ö t!48 >: Schauspielhaus: „Jugend freunde" 1^81: Albert.Theater: „Der Wauwau" i^N): Residenz.Theater: „Die AirkuSprinzelsin" i^8).- Die Komödie: „Das Kamel gebt durch das Nadelöhr" <^8s: Central» Theater: „Der LebenSkünstler" i^8s. t Dte A-ch am kommenden Sonntag, dem Sli. szebruar, Ist vormittag» 1t Uhr rinr Märchenvorftellung angeietzt worden. Ai-ßcrdem linden Borstcllunae» de» „Neugierigen SternlctnS" am Sonnabend tkv.t und Sonntag 12l>.> tcwell» i4-t llhr statt. f» Spielpla« de« Restdenz-Sheate»«. Jeden Mittwoch, Sonn abend und Sonntag )-jz Uhr: «Schneeweißchen und Rosenrot" Meine Preis«!. Jeden Abend >L8 Uhr: „Die ZirkuSprinzeflln". t Veranstaltung«»». Heut« um M Uhr: M. G. B. d<pc Städtischen Beamte», Konzert im Gcivrrbeha«». s Konzert des Dresdner Streichquartetts im Planetarium. Dte Borträge des Dresdner Streichquartetts (Fritzsche. Schneider Riphahn. Krophollerj. das diesmal Beethovens Opus >8,1 iStrctchquartctt F-Dur>. OpuS 8 (Strctchtrto EsDuri und Opus 95 »Streichquartett F-Molli interpretierte, gewährleisteten wiederum lene technisch abgerundete, seelisch vertiefte Kunst die dem echten Mustk- ke»»er konzentriertes Genießen und Schauen nach innen er- möglich». Daft das akustische Problem durch die nunmehr bribchaltene Postierung der Spieler nahezu restlos gelöst ist — wenigstens, soweit nicht die Mitwirkung des Klaviers tn Frage kommt —. ist nicht zu bestreiten. Gewtsse. immer un berechenbar bleibende und auf Intcrfcrenzwtrkiingen stch schneidenden Komponenten dcr K langweilen »nd anderen, das Gebiet der Mathematik streifenden Erscheinungen beruhende akustische Wirkungen sind entschieden interessant aber nicht nackha'ttg genug, um störend z» wirken. Daft das Nig„ctari»m mit seiner, die geistige Konzentration erleichternden, das Parttturnachlescn deswegen aber nicht aitsschlleftenden matten Dämmerbeleuchtung ein idealer Raum für klassische Kammer-, mullk ist. liegt zudem aus der Hand. Das wundervoll ab gerundete Gekttge. wie es das Zusamiwensptel des Dresdner Streichquartetts darstellt, kam den Quartetten wie dem Trio besten» zustatten. Ungezählte Feinheiten, wie die Dempowodikikation-'n im „Maagiorc". »nd ..M>n"re"°TciI des zweiten Menuetts. -aS sowohl noch an dte alte Cassationen- Form, wie an den Satzbau bestimmter früher Haydn-Sinfonien denken lässt, erhoben dieses Stück in dir Svl'äre verfeinerter. historisch eingestellter Interpretation. Das Streichquartett F-Mvll sicherte einen schönen, harmonischen Auöklang. P. v. I,. Konzert auf zwei Klavieren. Künstlerisch recht wert- volle Eindrücke gingen von dem Konzert aus. das Trude Mayer-Splett und Theodor Blumer auf zwei Klavieren im Palmcngartcn boten. Als treffliche Vertreter ihres Instruments sind beide Kunstkräsic hinlänglich bekannt. Sie beherrsche» das Technische und meistern den Stoff mit musikalischer ttcberlegcnheit. In ihren besonderen Eigen arten ergänzen sie sich aufö beste, hier zurückiretend, wo es auf Unterstreichungen von anderer Seite her ankommt, und dort die Führerschaft übernehmend in Momenten, dte ein Hervor- treten qnqczeigt erscheinen lasten. So paarte stch bas Starke mit dem Weichen zu glücklichem Gelingen, das durch die treff liche Auswahl noch ganz besonders gestützt wurde. Man börte geradezu Seltenheiten aus alter und neuer Zeit. Vom „Mai- läudcr" Bach, I o h. Christi an, dem jüngsten Sohne deS ThomaSkantorS, wurde eine zweiteilige Q-Dur-Sonate ge boten. die den Förderer des neuen Stils der Mannheimer Schule erkennen läftt. Johann Sebastian war durch die lUr-Dur-Sonatc vertreten mit dem himmlisch schönen Adagio- Satze inmitten. Allenthalben trat da» Streben der beiden AuSsührcnden zutage, sinnvoll zu phrasicrcn und den Ton gcdankcn durch gute Deklamation und Belebung das zu geben, was ibr Schövfer in erstaunlicher Fülle tn Ne hineingclegt hat. Der Schluft'atz wurde überaus flott genommen, hliev aber dank festgefügten Zusammenwirkens noch ftngcrklar. Mozart folgte mit -er dreisatzigen l)-Dur°Svnate, deren ungezählte Schönheiten in Hellem Lichte erwachten und dte allgemeines Entzücken auölöstcn. Aber auch die Moderne kam z» ihrem Rechte. Reger sprach das Schlußwort mit den Variationen und Fuge über ein Beethoven-Thema iW.-rktW. das von den „Bagatellen" her bekannt ist. lieber dem ge- bankcnliescn Opus liegt Sonncnschcin gebreitet. Stimmungen von unerhörter Feinheit erwachen neben leibeiifchaststchcn Kiinbgcbuugcn. Ihre Nachdichtung war auf ragenden Auf bau bedacht sorgte für kraftvolle 9>egensätze und hielt i" allem auf Entfaltung der Klanvchvnlictten. Ueberaus sorgfältig wurde die Nicieusuge behandelt, die in Ihrer kontrapunltischen Gestaltung geradezu ein Wunderwerk ist mit Steigerungen gegen den Schluß hin. die tn ihrer Art eben nur einem Reger möglich waren. Für de» erhebenden Abend ,var man von Herze» dankbar. Nur schade, daft der Besuch kein stärkerer war. S. I'. 's* Volköwohlabcnd. Das Lustspiel „Der neue Papa" von Robert B'iirkner. das vom Zimmermann. Ensemble gestern z»m erstenmal ausgesührt wurde, ist
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