Volltext Seite (XML)
2S1, 14. Dezember 1SI2. Nichtamtlicher Teil. SörleudlE?. o. Lychn. vuchhanvel., 16005 Ergänzung, gegen Gutschein, von den Ausstellungsständen ent nommen werden könnten. Der Vorsitzende glaubt, es sei be>- ser, nicht über Gewinne nachzusinnen, sondern mit Deckung der Kosten oder im günstigsten Falle einer mäßigen Verzin sung zufrieden zu sein; sollte doch ein Überschuß herausgewirt- schaftet werden, dann fände sich Wohl schon Gelegenheit, dar über in gutem Sinne zu bestimmen. Er beantragt, 1008 zur Sicherstellung der sich an der Führung des Mustkalien- Mustersortiments beteiligenden Sortimenter zur Verfügung zu stellen. Herr Fritz Schuberts, begrüßte diesen Antrag als ganz besonders dankenswert, worauf er auch einstimmig zur An nahme gelangt. Weiter beantragt Herr Schuberth einen Be schluß darüber, ob der Verein selbst die Leitung des Mustka- lien-Mustersortiments übernehmen wolle. Eine Geneigtheit hierzu wird nicht zu erkennen gegeben, aber die Beschluß fassung abgelehnl. Im Namen der »Bugra« dankt Herr Carl Linnemann den Mitgliedern herzlichst für die Bewilligung des Betrags von 1000 er hoffe, daß das gute Beispiel viel Nachahmung finden werde. Nach Erledigung der Tagesordnung bittet Herr Alfred Hoffmann im Anschluß an die Mitteilung eines neuen Falles »Wohlgemuth«, an Vereine Material größerer Chor- und Or- chesterwerke nur gegen Ausstellung eines Verpflichtungs scheines zu liefern; er wende sich zur Beherzigung dieser Bitte nicht nur an die Verleger, sondern auch an die Sortimenter. Zum Schluß dankt der Vorsitzende allen Mitgliedern noch mals für ihr zahlreiches Erscheinen und getreues Aushalten bis zum Schluß der Sitzung, sowie für die überaus interes santen Ausführungen der einzelnen Redner. V. Aus dem dänischen Buchhandel. VI. lv stehe Rr. 223.) Auf der am S. und 10. September in Kopenhagen abge haltenen Jahresversammlung des dänischen Provinzbuchhändlervereins, die von 103 Mit gliedern besucht war, wurde auf das in den letzten Jahren erreichte nutzbringende Zusammenarbeiten mit dem Kopen- hagener Sortimenterverein, z. B. durch gemeinsame ständige Anzeige in »Folkeskolen«, dem Blatt für die Volksschule, daß alles Rabattgeben den Buchhändlern satzungsgemätz ver boten ist, hingewiesen. Über den vom dänischen Musikalien- hündlerverein herauszugebenden Schlagwortkatalog über alle dänischen, norwegischen und schwedischen Lie- d e r wurde mitgeteilt, daß er rund 40 800 Aufnahmen von Titeln, Anfangszeilen, Angaben von Komponisten, Verlag, Preis oder evtl. Zugehörigkeit zu einem größeren Musikwerk enthalten, und das Manuskript, von Alfred Nielsen bearbeitet, im Frühjahr 1913 druckfertig sein soll. — Über den Kol portagebuchhandel sprach R. Edelmann-Nakskov. Der für den Sortimenter bisher schlechte Ertrag aus diesen Ge schäften sei ungeeigneten, sehr oft überdies unehrlichen Kol porteuren, dann dem überaus geringen Kolportagerabatt der Verleger an das Sortiment (tüchtige Kolporteure arbeiten überhaupt nur für Verlage, die 15—20 Prozent Provision be zahlen) und der direkten Kolportagetätigkeit der Verleger, von denen einer für etwa 200 000 Kr. jährlich ohne Mitwirkung des Buchhandels absetze, zuzuschreiben. Edelmann regte an, die Gehilfen gegen Provision für die Kolportage zu interessie ren, wozu sie weit bessere Voraussetzungen mitbrächten als die nicht im Fache Ausgebildeten. Der Provinzbuchhändler verein möge eine Anzahl Gehilfen (unter Berücksichtigung der gerade stellenlosen) hierzu ermächtigen und sich verpflichten, ausschließlich diese zu benutzen. Ferner solle der Verleger- Börsenblatt für der Deutschen Buchhandel 79 Jahrgang. verein um eine bestimmte Rabattskala auf Bestellzetteln mit Kolportage-Stempelbermerk ersucht und einAbkommen getroffen werden, das die Verleger verhindert, selbst im Bereiche des Sortimenters Kolportage zu betreiben. Da alle diese Punkte in des durch einen Ausschuß dem Buchhändlerverein, der noch immer keine Entscheidung getroffen hat, vorgelegt worden sind, sah man davon ab, etwas zu beschließen. — Über die billigste Versandweise von Zeitschriften und Kom missionssendungen hielt Edelmann gleichfalls einen Vortrag, in dem er empfahl, angesichts der erhöhten dänischen Bahn tarife einmal in der Woche mit Dampfer oder als Frachtgut eine Sammelsendung an die Buchhändler-Kommissionsanstal ten zu machen, deren Vorsteher sich erbot, Streifen mit Auf druck der Versandweise zum Anheften auf die Ordrezettel her zustellen und zu verteilen. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt. — Auf einer gemeinsamen Sitzung des Provinzialbuchhändler vereins (in dem nur noch 22 rabattberechtigte Provinzsorti menter fehlen) mit dem Kopenhagen» Sortimenterberein forderte Verlags-Direktor Peter Nansen durch seine auch im Druck erschienene Rede »Die große Revolution im Buch handel« zum Kampf gegen die direkt oder mit Umgehung des Buchhandels sogar schon nach Gewicht verkaufenden Buch fabriken auf und bat, den Mut nicht sinken zu lassen, sondern selbst neue Wege für den Bllcherabsatz zu suchen. Er regte die Einführung eines Automobil-Buchhandels (Verkauf durch Chauffeure) an, der jedoch, wie aus den Erwiderungen, auch aus Gehtlfenkreisen, in »Nordist Boghandlerttdende« hervor geht, vielen nicht als das rechte Mittel erscheint. Nach einer Aussprache über den Verkauf von Re stauflagen wurde eine vom Vorsteher des Provinzvereins, C. Milo-Odense, vor geschlagene Resolution angenommen, die den Vorständen an heimgibt, durch den Verlegerverein Regeln für das Abstößen von Restauslagen festzusetzen, wonach diese immer zuerst den rabatlberechtigten Buchhändlern (nicht einem einzelnen und nicht einer Firma außerhalb der Organisation) angeboten werden sollen. Jetzt wird öfters, wenn ein Buch durch Preis ermäßigung nicht ausverkaust ist, kurz darauf die Restauflage mit 70—80 Prozent Rabatt an ein Antiquariat veräußert, das seinerseits den Preis herabsetzt und auch Papierhändlern und Antiquaren liefert. — Am zweiten Tage führte ein Sonderzug die Teilnehmer mit Damen als Gäste der Briefumschlag fabrik »Danmark«, von Fraenkels Tapetfabrik und des Kunst verlags Carl Stender A./S. nach Skodsborg zu einem Früh stück im Badehotel. Abends gab Gyldendals Verlag im Pa villon der Hafenpromenade Langelinie in Kopenhagen ein Fest. Das in Nr. 232 des Börsenblatts vom Vorjahre be sprochene Adreßbuch für den dänischen Buch- und Papier handel (Schönbergske Forlag, geb. Kr. 2.—), dessen vorjährige Ausgabe dem Pensionsberein der Buchhandlungsgehilfen einen Reingewinn von 700 Kr. brachte, erschien in neuer, um 14 Seiten vermehrter Auflage mit dem Bildnis von Vilhelm Tryde, dem Ehrenmitglied des Buchhändlervereins. Eine praktische, mit Schlagwortregister und Kommen taren versehene Ausgabe der in den letzten Jahren mehrfach abgeänderten dänischen Gesetze über Schriftsteller-, Kllnstler- und Photographenrecht hat K. Glahn, juristischer Beamter im Kultusministerium, besorgt (Verlag: V. Pio. 172 S. Geb. Kr. 2.—). Wie die im vorigen Artikel besprochene »Gyldendals Bi- bliothek« ist auch das zweite große, auf Massenabsatz berech nete Serien-Unternehmen des Ghldendalschen Verlags »F-rem« aus der Zeitschrift-Form hervorgegangen, die zwar daneben noch beibehalten wird, aber hinter dem Serien-Bandverkauf, wie ihn die nicht organisierten Verleger eingeführt haben, zurücktritt. Der im Oktober begonnene Jahrgang des populär wissenschaftlichen Wochenblatts »Frem« und der folgende 2N8l