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Reise-Skizze» aus de» brasilianischen Südprovinze». 87 etwas Mandiocamehl bekommen, wieder etwas besser Pflegen. Jtajahy ist ein kleiner freundlicher Ort, mit seiner Umgebung etwa 2000 Einwohner zählend, wovon circa 200 Deutsche. Der Großhandel liegt fast ganz in deutschen Händen. Der Hauptexportartikel ist Holz in Brettern und Balken, sodann Schmalz, gepökeltes Schweinefleisch; Butter, Zucker, Tabak, Cigarren, Farinha, Bohnen, Mais und Kartoffeln, die Produkte der im Innern liegenden Kolonieen. Das Holz geht meist nach Rio de Janeiro an Queiroz Moreira L Co., welche Firma in den deutschen Koloniezeitungen praktische Ratschläge für Behandlung und Wahl der Hölzer veröffentlichte. Auf sandigem Vorland gelegen nach der Landseite zu rings von Bergen eingeschlossen, bietet die Stadt ihren schönsten Spaziergang nach dem Vorgebirge hinaus, auf dem das neue Hospital liegt, und weiterhinaus, das Meer nach Norden und Süden beherrschend, die Atalaia, die Schiffssignalstation. Man kann von hier aus deut lich die außerordentlich lange, schmale Sandbarre über blicken, die den seeartig breiten Jtajahy zu ^ vom Meere trennt und nur einen verhältnismäßig schmalen Fahrkanal nach dem Gebirge freiläßt, der der Schiff fahrt mit Ausnahme großer Dampfer genügt. Nach der großen Jtajahy-lleberschwemmung vom Jahre 1880 war auch dieser Kanal versandet, aber der Strom brach sich seinen alten Kanal bald wieder durch. Ohne die sperrende Barre wäre Jtajahy übrigens überhaupt kein Hafen, sondern eine der Meeresbrandung schutzlos ausgesetzte Flußmündung. Originell sind hier, wie vielfach in der Provinz Santa