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74 Reise-Skizzen aus den brasilianischen Sndprovinzen. Weges befindet sich das Direktionsgebäude des Hamburger Vereins, ein freundliches einstöckiges Haus mit Säulen vorbau, daneben zwei große hölzerne mit Wellblech ge deckte Empfangsschuppen. Den Weg weiter, läßt man rechts den Hügel liegen, auf dem katholische Kirche und Freimaurertempe! in schönster Harmonie neben einander stehen, links sieht man den von Herrn Brüstlein be wohnten Palast des Prinzen von Joinville, zu dem eine Allee von Königspalmen führt, und gelangt dann an den Hafen, das früher Schrödersort genannte Viertel. Join ville liegt am Fluß Cachoeira, der gewöhnlich nur für Canoes fahrbar ist. Die Flut des Meeres kommt aber von S. Francisco aus im Flußbett bis zur Stadt herauf, dort eine Differenz von 2 ^ Meter zwischen höchstem und niedrigstem Wasserstand bildend, und mit Zuhülfe- nahme der Flut findet der Dampferverkehr zwischen Joinville und S. Francisco vermittels dreier kleiner Dampfer statt, die Herrn Fr. Brüstlein gehören. Genannter Herr ist einer der verdienstvollsten Leute um Joinville, seit 1855 hier anwesend, ist er General vertreter der Prinzen von Joinville und Aumale, des Comte d'Eu, der südlich von Jtapocu seine Dotations ländereien hat, seit 1875 gleichzeitig Vertreter des Ham burger Vereins, Präsident der Munizipalkammer und hat durch Anlagen zahlreicher industrieller und landwirt schaftlicher Unternehmungen die Kolonie wesentlich fördern helfen. Der Stadtplatz selbst ist zum Teil recht niedrig auf einem sandigen, früher mit Mangrove bestandenen Sumpf gelegen, sodaß die Fundamente für schwerere Bauten bis zu 4 Meter Tiefe geführt werden mußten. Die Stadt