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56 Reise-Skizzen aus den brasilianische» Südprovinze». Werk, die Frauen scheinen sich um Landwirtschaft sehr wenig zu kümmern. Am nächsten Morgen, nachdem auch der Vigario des Orts, ein alter jovialer Italiener, seine Neugierde an mir gestillt, geht bei prächtigem Wetter die Reise weiter, zunächst auf welligem Kampland mit Pinheiros und Laubwald-Inseln und zahlreichen Herden. Die Gesamt- Scenerie und die reine frische Luft Wecken schottische Hochlands-Erinnerungen. Speziell frisch sind die letztlich abgebrannten, nun grünenden Wiesen, denn um trockenes Riedgras und Gebüsch verschiedener Art, die dem Weide grase Platz und Kraft entziehen, möglichst einfach zu entfernen, wird der Kamp umschichtig alle 2 bis 3 Jahre abgebrannt. Auch für die Kultur von Mais und Bohnen zieht man hier, wie allgemein in Brasilien, den Boden abgebrannten Waldes (i-oyas) vor. Die Straße nach Rio Negro ist besser gehalten, 6'/z Leguas lang und führt zum Schluß durch dichter werdenden Wald mit schönem Mats, bis kurz vor der Endstation wieder Waldwiesen, freundliche Roggenfelder und zerstreute Ansiedelungen erscheinen, rings von Pin- Heiro-Bergen eingesäumt, ein wundervoll liebliches Ge samtbild bietend. Noch über einen Hügelrücken hinüber, und man kommt an den Ort Rio Negro, eine nur aus zerstreuten Hauswesen bestehende Ansiedelung, die trotz fruchtbarer, gesunder und schöner Lage bislang nicht vorangekommen ist. Im Jahre 1828 für 29 Rheinländer-Familien von Curityba aus gegründet, war sie damals mitten im Ur- walde gelegen, ohne Wege, Vermessungen und Schule, für welche die Zentralregierung allerdings regelmäßig