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50 Reise-Skizze» aus de» brasilianische» Siidprovinze». Rindvieh und liefert Dörrfleisch, Zungen, Speck, Schinken, Schmalz, Schmalzöl, Lichter und Seifen. Die Anstalt hat sich erst ordentlich entwickelt, seit dem Anfang diesen Jahres der Cholera-Epidemie wegen Brasilien für Einfuhr des La Plata-Dörrfleisches ge schloffen wurde; das Etablissement ist natürlich an Groß artigkeit mit solchen Von Rio Grande und La Plata nicht zu vergleichen, da es aber das erste war, das ich zu Gesicht bekam, so war es immerhin interessant. Ein Layador fängt, tötet und enthäutet auf dem Kamp etwa 8 Tiere per Tag; das nach der Anstalt gebrachte Fleisch wird dort in lange Stücke geschnitten. Von Knochen befreit, eingesalzen und während des Tages auf Holzhürden im Freien so lange getrocknet, bis es die wünschenswerte Weiße bekommt und in Ballen von 4 Arroben eingenäht. Ein guter Larqueador kann 15 —18 Rinder per Tag schneiden. In der Provinz Parana hat sich kürzlich eine eng lische Gesellschaft gebildet, um die Viehzucht mehr als bislang auszunutzen und in der Nähe von Castro und nach der S. PaulwGrenze hin schon eine Reihe großer Fazenden angekauft. Ueber die vielbesprochene Ruffeneinwanderung vom Jahre 1878/79 hörte ich hier von zuverlässiger Seite ganz andere Urteile als in Rio. Danach waren die in der Nähe von Palmeiras ausgesuchten Ländereien aller dings zum geringeren Teil schlecht, auch vielfach zu teuer bezahlt, da manche Fazendeiros sich das billige Kamp land für Roya-Land bezahlen ließen. Aber die Russen waren vielfach abgemahnt worden, das schwarze Moorland hier nicht mit der fetten schwarzen