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L. Juli,988 k Bereits nach den ersten Besuchen hab« es sich gezeigt, 1 )r D e v z7 7 eine angemessene Trenn« ngsbeihilse gewährt werden. das Arveusann m einem in der Anordnung geregelten Verfahren. Nach der Verordnung deS Beauftragten für den Vier- jahreSplau kann jeder deutsche Staatsangehörige verpflichtet werden. Die Durchsührungöauvrd- »ung bestimmt hierzu, daß in erster Linie ledige Personen verpflichtet werden sollen. Ferner trifft die An ordnung Vorsorge, daß der Verpflichtete durch die Ver pflichtung wirtschaftlich nicht schlechter ge stellt werden soll als bisher, und daß seine Arbeitskraft auf der neuen Arbeitsstelle so zweckvoll wie möglich ein gesetzt wird. Wieweit von der Verpflichtung von Arbeitü- kräften Gebrauch gemacht werden must, hängt in erster Linie von Art und Umfang der durchzufiihrcndcn Auf gaben ab. Die Anordnung trifft weiter nähere Bestimmung über die Sicherung des alten Arbeitsplatzes und der Dienst- oder Werkwohnung, die der Verpflichtete etwa innehat. Ferner bestimmt die Anordnung, daß die Ko st e n der erstmaligen Anreise zum Dienstort das Arbeits amt, die Kasten der Rückreise «ach Beendigung der .Verpflichtung der Betriebsführer z« tragen hat, bei dem die Dienste zu leisten sind. Dienstpflichtigen mit eigenem Haushalt kann vom Arbeitsamt aus Antrag LoLcaÄein so oft hatte sie Gisela vom Steill verwünscht, die ein friedliches Beisammensein zwischen Mutter und Sohn zerstört hatte. Und jetzt? Jetzt stand dort ein junges, ernste- Mädel und sah sie so seltsam an. Ein unendlich weiches, zärt liches Gefühl regte sich in der alten Dame für dieses schöne Geschöpf. Die Baronin lächelte den jungen Mädchen entgegen und rief entzückt, noch ehe Lore vorstellen konnte: .Ah, das also siirü die beiden jungen Schwestern vom Steinl Ich freue mich recht sehr, Sie kennenzulernen." Dann saßen auch Sabine und Rottraut mit am Tisch, und die Baronin wußte, -aß sie sich vorhin nicht geirrt, daß Sabine die Blonde mar, baS Mädchen, sür das Lothar sich interessierte. Aber da sie klug war, ließ sie sich ihre Gefühle nicht merken, sondern sprach mit allen Schwestern gleich liebenswürdig und freundlich. Lore vom Stein dachte: Baronin Josten hat einen ganz besonderen Grund, hierherznkommen. Ist es Sa bines wegen? Nun empfand sie doch Mitleid mit Gisela, die un ausbleiblich die schwerste Enttäuschung erleben mutzte. Denn sie klammerte sich ja mit fast kindischem Unver stand an die Hoffnung, daß Lothar Josten sie noch lieben müsse. Sie, Lore, sah aber jetzt schon ganz klar. Lothar Josten schickte seine Mutter, weil er auf jeden Fall wieder mit Sabine zusammenkommen wollte, sie Wiedersehen mußte. Und damit war Giselas Schicksal ja bereits entschieden. Wie ein schwerer Stein legte eS sich Lore auf die Brust. Sie kannte ja Giselas unbezähmbaren Zorn, ihre vielen Schwächen, ihren Haß auf die junge Schwe ster, die ihr so ähnlich sah. Was würde das Ende von dem allen sein? Denn Wirrnisse mutzten ja kommen. Und damit Aufregun gen und vielleicht noch Schlimmeres. Da erschien Gisela. Lore schloß entsetzt die Augen, als sie sah, wie Lie Schwester sich herausgepuht hatte. Sie machte sich doch einfach lächerlich vor dieser feinkultivierten Frau. Hatte denn Gisela in ihrer unglückseligen Leidenschaft plötz lich jedes Feingefühl und jeden Geschmack verloren? Die Baronin Josten streckte Gisela herzlich die Hand entgegen. »Ich wollte Sie alle gern einmal bei mir sehen. Dar um bin ich gekommen. Ganz zwanglos, zu einem ge- mütltchen Abendbrot. Wenn es Ihnen angenehm ist, kommt Baron Gerlach, und vielleicht bitte ich noch die alten WendlachS mit ihrer Tochter Frau Noleff und deren Tochter Gardenia. ES ist doch gut, wenn sie sich kennenlernen, die jungen Mädchen." Giselas Lippen waren ganz schmal, und ihre Augen blickten haßerfüllt auf die Schwestern. Noch hatte sie keine Ahnung, aber sie wollte nicht, daß die Schwestern mit tn die Gesellschaft eingeführt würden. Sie wollte es auf deinem Kall. „Frau Baronin, unsere Schwestern sind noch sehr jung. ES ist doch wohl besser, wenn sie daheim bleiben/ zagte sie, und der Hatz schwang durch ihre Worte. Aha! dachte die Baronin. Laut sagte sie: . „Aber nein. Wieso denn zu jung? Gerade daS rechte Alter ist's dazu. Gardenia wird sich riesig freuen. Kommen Sie nur alle, wir haben es uns so nett ge dacht, mein Sohn und ich. Mein Sohn schickt morgen abend den Wagen. Es wird also ganz bequem für Sie sein. Und bringen Sie alle gute Laune mit. Fräu lein Gisela, tragen Sie noch den antiken Schmuck? Mein Sohn sprach erst gestern davon, daß Sie einst mit diesem Schmuck in Berlin in der Oper bei einer Festvorstellung großes Aufsehen erregten." Als die Baronin das gesagt, biß sie sich auf die Lip pen. Wie konnte sie nur so taktlos sein, denn natürlich besaßen die Fräuleins vom Stein den Schmuck längst Glicht mehr. „Unser Baker hat den Schmuck verkauft." . „Er war ihm zu unmodern? Schade! Nun, der Ge schmack ist eben verschieden, da kann man nichts sagen. Mein Sohn sammelt nämlich alten Schmuck. Er hätte ihn wahrscheinlich sehr gern erworben, aber er hielt den Schmuck für uuverkäuflich. Wirklich schade! Nun, das kann man nicht ändern. Also Sie kommen? Ich freue mich sehr. — Ich finde den Hohen Stein reizend. Eigentlich ist's ein Motiv für einen Maler. Man müßte Tielbrooken interessieren, den niederländischen Meister. Er ist ein guter Freund meines Sohnes und liebt solche Idylle. Nun muß ich aber gehen. Es wap mir eine große Freude. Und ja, beinahe hätte ich's ver gessen: Biele herzliche Grüße von meinem Sohn." Bet den letzten Worten ruhte der Blick der alten Dame fest auf dem reizenden Gesicht Sabines. Ein feines Not lief über deren junges Gesicht. Gisela sah es nicht. Sie bezog diese Grüße einzig und allein auf sich. Und sie lachte süßlich auf, gab sich ver schämt und jugendlich, und Lothars Mutter dachte; Mein alter Junge, vor der Frau hat Lich wirklich ein gütiges Schicksal bewahrt. > Die Baronin verabschiedete sich. Alle vier Schwestern begleiteten sie hinaus. Sie traten dann auf den run den Söller und sahen dem davonfahrenden Wagen nach. Um Giselas Mund lag ein stolzes Lächeln. LoreS Gesicht aber mar selir ernst. Sie ainaen dann wieder ins Haus ymem. saoine uno morrraut oegaoen sich in ihr Zimmer, mährend Gisela und Lore erneut den Salon betraten. Gisela setzte sich dort, lehnte sich weit zurück und sagte hoffnungsfroh: „Nun werde ich bald aus diesem alten Gemäuer her auskommen. Wie gut das ist, Lore, oh, wie gut! Ich bin ja manchmal bald irrsinnig geworden, hier leben zu müssen, von aller Welt vergesien. Und für dich soll eS auch anders werden, Lore. Ich vergesse dich nicht. Hier können ja unsere holden Schwestern zurückbleiben. Sie sollen ruhig auskosten, was wir auskosten mutzten." (Fortsetzung folgt.) Bluispeu-er werden gesucht! Gegenseitige Hilfsmaßnahmen im Kampf gegen die Kinder- lähmung. Alljährlich sucht die Kinderlähmung vornehmlich im Spätsommer ihre Opfer unter der Jugend Deutschlands Der weitaus größte Teil der Erkrankten gesundet zwar, doch for dert diese Krankheit jährlich auch eine Anzahl von Todesopfern Eine wettere, nicht unbedeutende Anzahl von Volksgenossen erleidet gesundheitliche Einbußen durch Lähmung einzelner Körperteile. Wer die Krankheit überstanden Hal. trägt Schutz- körper in seinem Blut, von denen er Reuerkrankten zum Schutz gegen dir gefürchteten Lähmungen in Abständen von einigen Wochen wiederholt ohne geringste eigene gesundheitliche Ein- büße abgeben kann. Diese gegenseitige Hilse, ch der jeder Deutsche seinem kranken Volksgenossen gegenüber ver- pflichtet ist, wird unter örtlicher Leitung der Gesundheitsämter im ganzen Reiche durchgeführt, wobei das gesammelte Blut zur Verhütung der Uebertragung anderer Krankheiten vor Ab- gai« an die Kranken tn geeigneten Laboratorien untersucht und aufbereitet wird. ..Eibenstocker Tageblatt ^Sicherung -es alte« Arbeitsplatzes ^Durchführung der Berordimng zur Sicherstellung des KrüftebedarfS. Zu der vom Beauftragten für den Vierjahresplan. Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring, erlaßenen -am 1., Juli 1938 in Krast getretenen Verordnung, zur Sicherstellung des Kräftebedarfs für Auf- gaben von besonderer staatspolitischer Bedeutung vom M Juni 1933 hat der Präsident der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung unter dem 29. JuNi 1938 eine Durchführungsanord- n u n g erlassen, die im Deutschen Reichsanzeiger Nr. 149 vom 30. Juni 1938 verkündet ist. - Die Aufgaben, die besonder- bedeutsam und unauf schiebbar sind, werden von dem Beauftragten für den Bierjahresplan bezeichnet. Betriebe, die solche Aufgaben hurchzuführen haben, müssen die hierfür benötigten Ar- Espäste. soweit diese nicht schon vom Arbeitsamt ge steift werden können, auf einem von den Arbeitsämtern erhältlichen Formblatt beim Landesarbeitsamt anfordern. Soweit auch das LandeSarbettsamt den Bedarf an Ar- bettSktästen nicht auf dem sonst Üblichen Vermittlungs- tvege decken kann, veranlaßt eS, daß die benötigten Kräfte worvkltcktet werden. Die Ve r v kl i cht « n g erfolgt durch WM«—SS——— ' , Abschluß Les Weltkongresses „Arbeit und Freude« in Nom. Weltbild (M). Der Ausmarsch der italienischen Jugend, die vvr dem Duce und seinen Gästen im Forum Mlrssplini eine, eindrucksvolle Vorstellung ihrer körperlichen Ertüchtigung gab. vttnkSkk irccnr5rcnurr vear-o ozx-a /«ck>rrkir,>vkki»zu; . 28. Fortf«tzuag. Die beiden Damen sagen stcy gegenüber, uno die Darypin ging frisch auf ihr Ziel los. Lore mußte bald genug Bescheid, weshalb die Dame kam. Ein wenig Mter stieg eS tn ihr auf, aber dann kämpfte sie dieses MefÜhl doch, schnell nieder. Eie hatte sich nnn einmal in ihre'mütterliche Rolle schon hineingelebt, und die wollte sie auch nicht mehr aufgeben. Dazu gehörte wohl nnn in erster Linie, daß sie sich für die jungen Schwestern freuen könnte, denn diese würden jetzt wenigstens ab und zu eine Zerstreuung haben, die ihnen bei ihrer Jugend gewiß guttun mochte. Freilich — Gisela ..,! WaS würde da werden? - -In ihre Gedanken hknein klang der Baronin Stimme: r! „Ich will nicht hoffen, daß Fräulein Gisela krank G?" ; „Durchaus nicht. Sie wollte sich nur rasch umziehen, AtLLige Frau." w ö«b« ich bitte Sie, liebe» Fräulein Lore! Bei so einer ganz gemütlichen Stippvisite! Ich wollte . . / 5 Die Tür gtng auf, und die beiden jungen Schwestern traten Arm tn Arm ein, Beide hatten schnell ihre schwarzen einfachen Seidenkteider angezogen. Aber wie -fahen sie darin auSl Wie der junge blühende Früh- lingl Und Marianne Josten dachte weich: Wie fckön .und jung sie sind ...! Ist eS ein Wunder, wenn eine pa» ihnen meinen alten Jungen bezaubern konnte? ^Mnd sie wußte miu auch: Die Blonde war eS, mit Lett dunklen blauen Augen. Ja, sie sah Gisela ähnlich, als sei eS diese selbst, als wäre sie noch einmal achtzehn Mhre alt ... Und doch war sie anderst Sie hatte nicht Len koketten um den Mund, der Gisela vom Stein stets eigen gewesen, und den nur der von seiner Liebe verblendete Lothar nicht gesehen hatte. .Und dann hatte Gisela sich AK so stolz-natürkich geben können. Immer war etwas Gemachtes an ihr tzewefen, und sie, die Mutter, hatte -enn anch schon damals, gleich als sie von Lothars Heimlicher Verlobung erfuhr, sclnvere Bedenken gehabt, - Gisela vom Stein wirklich das Glück des Sohnes -»deuten könne. N Dann hatte Gisela ihre Verlobung gelöst, und sie wav hatmlich darüber froh gewesen. Aber das Schwere HrFie wär nMt^ü-gM?deU ^Lölhar verließ sie ans viele Jahre, um seine Liebe zu vergessen. Und oft. ob. Wie bedeutungsvoll und notwendig die enge Zusammen- arbeit der beiden Organisationen sei, die durch die pra k- 1 isch » AnnLH-« ru » a der Massen der schaffenden Men- Men miteinander wetteiferten, die politische Achse Rom- Berlin zu festigen. KdA. und Oopolavoro ^Zusammenarbeit der beiden Orgauisatione» stärkt die ' politische Freundschaft Anläßlich deS Weltkongresses „Freude und Arbeit" tzeröffentlichte das italienische Blatt „Lavoro Fasctsta" einen mehrer« Spalten füllenden Bericht über M Organisation „Krast durch Freude". In den Ueber- schriften weist das Blatt aus die Millionenzahl deutscher «schaffender Menschen hin, die an den so außerordentlich ttwlftitigen Veranstaltungen im vergangenen Jahr teilge- nommen haben. Nach einem Rückblick auf den Hamburger Freizettkonareß schreibt das Blatt, daß dank des Führers chnd seines Mitarbeiters Dr. Ley das Wunder der Wieder- Aufrichtung eines durch den Klassenkampf zusammenge brochenen Volkes vollzogene Tatsache sei. Nach einer Schilderung der verschiedenen Aemter von KdF. und ihrer Leistungen sagt „Lavoro Fascista", die Delk stehe Heute vor dem einzigartigen Schauspiel, daß eS sich deutsche Arbeiter leisten können, die Riviera, Neapel, Läpri, Pompeji und Palermo zu besuchen. Umgekehrt jkönnken italienische Arbeiter de» Dopolavoro mit den ge ringsten Kosten die iutereffantesten und schönsten Plätze Deutschlands aus eigener Anschauung kennenleruen.