Volltext Seite (XML)
ist allerdings schildige oder Schildgroschen (grossi clippeati), da sie die ersten Meißner Groschen sind, die auf der Vorderseite über dem Blumenkreuz das Schildchen mit dem Löwenwappen tragen. Keine andere Groschensorte kann vor 1400 dafür in Anspruch genommen werden. Damit ist aber auch eindeutig bewiesen, daß die Thüringer oder Helmgroschen von Friedrich IV. und Balt hasar geprägt worden sind und Friedrich IV. zwischen 1395 und 1405 gemünzt hat. Unter den Groschen Wilhelms II. befinden sich vier Exemplare (Ifd. Nr. 1368—1371) vom Typ Krug Nr. 369, die Röblitz für Wilhelmi, in Anspruch nimmt (vgl. Röblitz 1985, S. 11). Mir scheinen seine Argumente dafür nicht stichhaltig genug zu sein, noch dazu Hartung Cammermeister die Ausprägung neuer Groschen im Werte von drei alten erst nach dem Tod Wilhelms I. erwähnt (vgl. Cammermeister 1896, S. 26, Nr. 6). Krug 18 nimmt weiterhin an, daß Wilhelm II. 1409 die Ausprägung eigener Groschen eingestellt und sich ohne Namensnennung an der Ausprägung von Friedrichs IV. alleinigen Schild groschen (Krug Nr. 657—660) beteiligt habe. Als Beweis dafür zitiert Krug aus der Rechnung von Petrus Bornis (27. April 1409 bis 25. April 1411): „Percepta argenti ad monetam pro parte domini Friderici et Wilhelmi..Da aber auch in den späteren Abrechnungen Friedrich IV. und Wilhelm II. gemeinsam genannt sind 19 , ist dies kein Beweis dafür, daß Wilhelm II. seine Münzprägung 1409 ein gestellt hat (so auch Röblitz 1984, Anm. 25). Das Zitat wird vielmehr verständlich durch die Teilung der Freiberger Münz- und Bergwerkseinkünfte in zwei Teile, einen für die Markgrafen Friedrich IV. und Wilhelm II. und einen für Landgraf Friedrich den Jüngeren. In den erhaltenen Münzmeisterrechnungen werden von 1409—1412 der gemeinsame Anteil Friedrichs IV. und Wilhelms II. und von 1412—1424 nur der Anteil Wilhelms II. genannt. Über den Anteil Friedrichs des Jüngeren erfahren wir nichts. 20 Der Fund von Mutzschen enthält u. a. 678 geringhaltige Groschen, die Krug Friedrich dem Jüngeren, Röblitz und zuletzt Steguweit Friedrich IV. zugeordnet haben. Es handelt sich um die Groschen mit der früher auch als „e“ gelesenen Minuskel „f“ vor dem Löwen im Feld, die auch nach Schwinkowski (1917, S.360f., Nr. 22), Götz (1811, Nr. 3575-3583) und Wagner (1728, Taf. B, Nr. 30) von Friedrich dem Jüngeren geprägt worden sind. Von Krugs sicherlich nicht richtiger Annahme ausgehend, Friedrich IV. habe zwischen 1395 und 1405 nicht gemünzt, hat Röblitz diese Groschen Friedrich IV. zugeordnet. Steguweit, der verschiedene Groschenfunde, in denen Thüringer und Schildgroschen fehlen, um 1407 datieren möchte, hat bei der Bearbeitung des Münzfundes von Nordhausen 21 im Museum für Ur- und Frühgeschichte 18 Unter Bezug auf CDSR II, XIII UB Freiberg 2, S. 399, Nr. 46. 19 So z. B. CDSR II, XIII UB Freiberg 2, S. 401 ff., Nr. 47-50. 20 Vgl. CDSR II, XIII UB Freiberg 2, S. LI. 21 Steguweit 1987a, S. 41 ff. Dem Autor bin ich außerdem zu großem Dank für die mir ge währte Einsichtnahme in sein noch nicht veröffentlichtes Manuskript über den Fund Nordhausen verpflichtet.