Eine gewisse Kontrolle dieser Anzahl ergibt sich aus der Bestimmung bzw. Schätzung der Altersstufen, die auf insgesamt 33 Individuen führt. Diese Anzahl ist überzeugender, weil die Zählung nicht von der Repräsentation eines be stimmten Skelettelements abhängig ist. Man ersieht aus Tabelle 5, daß keine Altersstufe von der Verwendung als „Opfer“ oder „Opfermahlzeit“ ausgenommen war. Um eine bloße rituelle Zer legung zur Darbringung an ein höheres Wesen kann es sich nach dem Zustand der Knochen (Defektsetzungen zur Eröffnung der Markhöhle, Trennflächen u. ä.) kaum handeln. Vom Hirnschädel findet man in den bandkeramischen Gruben größere und kleinere Fragmente. Die auffälligsten Größenunterschiede liegen aus der „Schütt grube“ vor, wo neben 97 X 65 mm großen Stücken auch solche bis herab zu 23 X 28 mm vorkommen. Unter 61 Bruchstücken sind 21 offenbar ange schmaucht! Auch das eben erwähnte kleinste Fragment ist an einer Ecke schwarz angeschmaucht. Aus Qu 37 liegt ein Hirnschädelbruchstück vor, bei dem eine Absprengung der Tabula interna mit einem pfriemenartigen Gerät erzielt wurde. Die „Stichkanäle“ verlaufen ziemlich parallel und liegen auch viel zu nahe bei einander, um als Gefäßrinnen gedeutet werden zu können. Vom Gesichtsschädel liegen mehrfach Oberkieferteile, wiederum die meisten (vier) aus der „Schüttgrube“, vor. Unterkiefer sind grob zerbrochen, bei einem Fragment ist die Innenwand abgesprengt. An der Innenfläche oberhalb der Unterkieferecke sind an einem Stück Schnittspuren aufzufinden (Taf. 1). Unter den Wirbeln sind keine Halswirbel, nurBrust- und Lendenwirbel vertreten. Rippenbruchstücke sind selten. Das Brustbein erscheint nicht unter den Resten. Bei dem nur einmal vorhandenen Schlüsselbein fehlen beide Gelenkenden. Auch das eine Schulterblatt ist defekt. Beide Anteile des oberen Extremitäten gürtels stammen aus dem gleichen Grabungsabschnitt (Qu 16). Vom Oberarmknochen liegen vorzugsweise die distalen Teile vor. Das Gelenkende zum Ellenbogen weist Defekte in verschiedenem Ausmaß auf, die nicht denjenigen gleichen, welche durch Korrosion im Boden auftreten (ebene Trennflächen!) (Taf. 3). Einer von zwei Humerusköpfen zeigt Arbeitsspuren von einem pfriemenartigen Werkzeug, der andere ist von lateral und dorsal auf ge brochen und weitgehend ausgehöhlt (Taf. 3). Der Radius ist nicht vertreten, die Elle mit proximalen Enden mehrfach. Von den Beckenknochen finden sich nur einmal Fragmente, ohne wahrnehm bare Einwirkungen. Vom Oberschenkelknochen findet man abgespaltene Stücke („Späne“), Auf spaltung, Spaltung des Gelenkkopfes und an einem proximalen Bruchstück von der linken Seite Schnittflächen von der Abtragung des großen Rollhügels. Das Schienbein ist nur mit Schaftbruchstücken vertreten. Die grobzackigen Enden der Fragmente deuten auf gewaltsames Zerbrechen hin. Daß von einem proxi malen Ende des Wadenbeins ein Stück des Fibulaköpfchens abgesprengt ist, könnte einem Zerlegungsvorgang zugeschrieben werden.