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Ein Teil der Fundmünzen war zu einem Klumpen zusammengebacken, der ebenfalls in Chelaplex gelegt und in bestimmten Abständen in der Ultraschall waschanlage ausgeschwemmt werden mußte, bis er sich auflöste und in die einzelnen Münzen zerfiel. Da aus ihnen fast das gesamte Legierungskupfer herauskorrodiert war, besaßen die Münzen keine Stabilität mehr und mußten mit einem Nitrozelluloselack gefestigt werden. 3. Der Fund von Goldbach Die Münzen dieses Fundes zeigten starke grüne Korrosionsauflagerungen, die durch die Herauslösung des Legierungskupfers verursacht worden waren. Sie konnten mit Chelaplex III und Puffer 10 (Na 2 H 2 Y — 2 H,O) entfernt werden. Datierung, Charakter und Wert der Funde Die Funde sind ausgesprochene Heimatfunde mit einem Anteil an meißnisch sächsischen Groschen von 86,3, 97,29 und 99,11%. 1. Der Fund von Ponickau Er bestand zu 96,15% aus breiten Groschen (grossi lati) der Markgrafen Fried rich II. und III., die zwischen 1138/39 und 1381 geprägt worden sind. Die vier Groschen von Landgraf Balthasar sind nach Krug zwischen 1369 und 1390 und der Kreuzgroschen von Wilhelm I. um 1382/95 geprägt worden. Die Prager Groschen Karls IV. und Wenzels IV. dagegen können in dem Zeitraum von 1346—1419 entstanden sein, doch ist es wegen des hohen Anteils der vor 1381 geprägten Münzen wahrscheinlich, daß die Fundbildung um 1395 abgeschlossen war. Mit seinen 425 breiten Groschen der Markgrafen Friedrich II. und III., den zwölf Prager Groschen, den vier Groschen von Landgraf Balthasar und dem Kreuzgroschen Wilhelms I. ergibt sich auf der Grundlage der von G. Krug (1974, S. 26, 37, 56) angegebenen Umrechnungen der Groschen in rheinische Goldgulden ein Gesamtwert des Ponickauer Fundes von ca. 33 rheinischen Gold gulden. 2. Der Fund von Mutzschen Er ist der größte bisher aufgenommene Schatzfund von Meißner Groschen. Sein Inhalt verteilt sich auf den Zeitraum von 1382 bis 1425/28. Früheste Münze, ein Einzelstück, ist ein breiter Groschen von Markgraf Friedrich III., den Krug (Nr. 177/64) um 1364/68 datiert. Durch die Sortierung in die drei Gefäße ergibt sich eindeutig, daß der Fund nicht vor der Einführung der Schildgroschen im Jahre 1405 (vgl. Krug 1974, S. 64 f.) und der damit zusammenhängenden Neu-