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bei Rimbach (ebenda, S. 19ffTaf. 19—20) und aus Deggendorf (ebenda, S. 23f., Taf. 27—29) in Bayern, ferner das Fundgut aus dem Stadtkern von Sindelfingen (Scholkmann 1978, S. 69, Abb. \2,11—19). Eine Reihe von Rändern stellt typologisch Übergänge zu den echten Kragen dar (Abb. 1,12—17), die die zahlenmäßig größte Gruppe unter den Randtypen vom „Teufelsschloß“ bilden. Dominierend treten stärker profilierte Kragen ränder in Erscheinung (Abb. 3,11—27, 4—5), deren Varianten weiträumig völlige Übereinstimmungen aufweisen. Im ehemaligen Benediktiner-Kloster in Chemnitz liegen sie in Planierungs- und Aufbauschichten des 13. Jh., die dem im zweiten Jahrzehnt dieses Jahrhunderts mit der Zerstörung des Klosters abgeschlossenen unteren Schichtkomplex folgen (Geupel/Schischkoff 1983, S. 20f., Abb. 2,C2; Geupel/Stoye 1986, S. 41 ff.). Unter den Materialien der Wiprechtsburg in Groitzsch bilden die Kragen die charakteristische Randform der blaugrauen Ware in Burg 5 und sind damit nach 1224 datiert (Vogt 1987, S. 116f., 131, Abb. 98—99), wenn auch erste Kragenränder dort bereits etwas früher, in einer noch zu Burg 4 gehörenden Übergangsstrate erscheinen. Schon in dieser zeigte sich, „daß die Kragenränder von Anfang an recht unterschiedlich gestaltet wurden, so daß sich aus der Form des Kragens wohl kaum chronologische Folgerungen ableiten lassen“ (ebenda, S. 117f.). Im Vergleich mit dem Profil spiegel des Übergangshorizontes (ebenda, Abb. 83) und der Groitzscher Burg 5 (ebenda, Abb. 98—99) bewegen wir uns mit dem vom „Teufelsschloß“ vor liegenden Formenumfang der Kragenränder zumindest voll im 13. Jh. Das End datum ist damit allerdings kaum sicher fixiert, denn es kann nicht übersehen werden, daß Kragenränder in gleichem Variantenreichtum auch noch in Fund komplexen dominieren, die in das 14. Jh. hineinreichen (Mechelk 1970, S. 148 f., Abb. 69; 1981, S. 49ff.; Schwabenicky 1982, S. 337ff.; 1988a, S. 254ff.). Das Durchlaufen des Profils von der ersten Hälfte des 13. Jh. bis in die erste Hälfte des 14. Jh. (nach 1333) beweist die Schichtenfolge in der Inneren Klosterstraße in Chemnitz (Vogt 1963, S. 130, Abb. 7; 1965, S. 8ff., Abb. 4). In den aufgezeigten Datierungsspielraum des besprochenen Scherbenmaterials fügen sich die vergleichsweise wenigen anderen Randformen mühelos ein. Als Indiz für einen relativ frühen Zeitansatz des „Teufelsschlosses“ können die aus ladenden kantigen, an der Mündung leicht gestauchten Profile gewertet werden (Abb. 2,/7, 3,1), die im stratifizierten Fundgut des Benediktiner-Klosters in Chemnitz zum Formenschatz der untersten Schicht gehören (Geupel/Schischkoff 1983, S. 20, Abb. 2,D3). Unter dem weiteren keramischen Material unserer Fundstelle ist eine größere Zahl von Gefäßböden mit Bodenzeichen vorhanden. Es erscheinen sowohl große, mehr oder weniger den ganzen Boden bedeckende als auch kleine Zeichen. Daß erstere vorwiegend an der Übergangsware und der frühen blaugrauen Keramik begegnen und damit älter als die kleinen Bodenzeichen sind, kann zwar als Faustregel gelten, doch sind die Übergänge fließend, und es ist „mit weiter reichenden Überschneidungen zu rechnen“ (Billig 1967, S. 492). So stehen große