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der 201 sicher bestimmbaren Dolche). Weitere sieben Stücke könnten lanzettför mige Dolche sein (im Katalog als „Typ I?“ ausgewiesen). Die Untergliederung des Typs I erfolgt teilweise nach der Formgebung des Blat tes, wodurch schon bei leicht nachgearbeiteten Dolchen eine Zuweisung zu den Va rianten erschwert wird (Liste 1 und 2). Typ I a: Lanzettdolch, bei dem die größte Breite des Blattes zwischen Dolchmitte und Spitze liegt (Kühn 1979, S. 42). Diese Variante entspricht der Form Lom borg I A (Lomborg 1973, S. 35). Sie tritt sowohl in Dänemark als auch in Schleswig- Holstein wenig in Erscheinung. Aus dem Arbeitsgebiet sind zwei Exemplare bekannt (Kat.-Nr. 43, 210 - Abb. 1). Der in der Form ähnliche, aber sehr kleine Dolch von Rastenberg, Kr. Sömmerda (Kat.-Nr. 331 - Abb. 45,5), könnte ein Vertreter die ser Variante sein. Eventuell kommt für ihn aber auch eine ältere Datierung in Frage (vgl. Anm. 16). Typ I b: Lanzettdolch, dessen größte Breite in der Dolchmitte liegt oder gering fügig zur Spitze hin verschoben ist. Der Griffteil schließt mehr oder weniger spitz ab. H. J. Kühn (1979, S. 42) gibt bei seiner Typenbeschreibung an, daß die größte Breite „geringfügig zum Griff hin verlagert“ sein kann. Das ist jedoch bei keinem der von ihm abgebildcten Dolche der Fall. Auch für Dänemark ist eine solche Form gebung nicht beschrieben worden (Lomborg 1973, S. 38). Die Definition des Typs I b gestattet es, dieser Variante eine ganze Reihe von Dolchen zuzuordnen. E. Lomborg (1973, S. 38) unterscheidet für seine der Form Ib entsprechenden Variante I B breite und schlanke Exemplare, die verschiedene Verbreitungsschwer punkte haben. Er verzichtet jedoch auf eine nähere Charakterisierung. Auch im hier zu behandelnden Material fallen neben schlanken Dolchen des Typs I b (Kat.-Nr. 54, 96, 167, 221, 268, 315 - Abb. 37,6, 38,7, Taf. 4 b) gedrungenere Exemplare auf (Kat.-Nr. 37, 220, 310 - Abb. 42,6, 46,3, Taf. 4 d). Bei einer Anzahl von Stücken befindet sich die größte Breite etwa in der Dolchmitte (Kat.-Nr. 135, 202, 248, 322, 323 - Abb. 15,3, 16,3, 43,6, Taf. 4 c). Insgesamt liegen 14 Dolche des Typs I b vor (Liste 4). Typ I c: Lanzettförmiger Dolch, der in Richtung der Längsachse gekrümmt ist. Die größte Breite liegt in der Dolchmitte oder ist geringfügig zur Spitze hin ver schoben (Kühn 1979, S. 42 f.). Dieser Typ wurde im Arbeitsgebiet dreimal regi striert (Liste 5). In Schleswig-Holstein scheint die Variante I c in Gebieten aufzu treten, in denen nur Feuerstein minderer Qualität für die Dolchherstellung zur Ver fügung stand. H. J. Kühn (1979, S. 43) vermutet deshalb, daß die Krümmung der Dolche nicht beabsichtigt war, sondern technisch bedingt ist. Für Dänemark wer den Dolche des Typs I c nicht gesondert beschrieben, sind aber dort auch bekannt (Lomborg 1973, S. 90). Typ Id: Lanzettdolch, der im Bereich des Griffteils mit zwei gegenständigen Schäftungskerben versehen ist (Kühn 1979, S. 43). Hier sind drei Dolche dieses Typs aufgenommen worden (Liste 6; Abb. 40,2,4,5). Alle drei Exemplare liegen in stark nachgearbeitetem Zustand vor. Es ist deshalb zu vermuten, daß die Ker ben erst in diesem Abnutzungsstadium angebracht worden sind, um dem schon sehr 27