Volltext Seite (XML)
Abb. 26. 1 Herrenheide, Ot. v. Burgstädt, Kr. Karl-Marx-Stadt/Land; 2-3 Lauterbach, Kr. Marien berg. Pechsiedekeramik 1:2. Für die Datierung der technischen Keramik gibt es kein Gerüst typologischer Merkmale. Es ist nur möglich, diese Keramik mit Hilfe normaler Haushaltkeramik zu datieren, wenn beide vergesellschaftet sind. 35 Die Datierung von Öfen und Ke ramik durch urkundliche Erwähnungen ist eine weitere Möglichkeit, aber dafür fehlen in den meisten Fällen die entsprechenden Verbindungen zwischen Erwäh nung und archäologisch nachgewiesenem Teerofen. Die frühesten archäologischen Belege für Teeröfen und Pechsiedekeramik stam men aus dem 13. Jh., wie oben schon dargelegt. In Brandenburg gibt es 1299 die Nennung eines „peckhöfen" (CD Brand. 1, 131; Protz 1965/66, S. 166) und in Staupitz in der Niederlausitz 1311 eines „Pechovin“ (UB Dobr. S. 119). Zusam menfassend ergibt sich damit, daß die frühesten Teeröfen im Arbeitsgebiet im 13. Jh. auftreten. Ihre Herkunft kann gegenwärtig nicht bestimmt werden, da der Forschungsstand keine gebietsdeckenden Untersuchungen zuläßt. Pechöfen In der Neuzeit sind neben den Teeröfen und den Griebenherden auch Pechöfen im eigentlichen Sinne verwendet worden. Charakteristikum dieser Öfen, die sich grund sätzlich von den Teeröfen unterscheiden, ist die Pechproduktion aus Harz (vgl. 35 In diesem Sinne ist die Datierung einer einzelnen Scherbe dieser Keramik aus Greifenhain, Kr. Cottbus, durch G. Mangelsdorf (1967) um 1200 ohne entsprechende Begleitkeramik anzuzweifeln. Die von ihm angeführten Merkmale (Form und Farbe) können für die Funde des 13./14. Jh. von Schöpsdorf und Uhyst ebenfalls festgestellt werden.