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sie können aber ebenso als Filter verwendet worden sein. Ob sie im Zusammen hang mit der Teersiederei standen, bleibt offen. Mehrere Teersiedegefäßreste sind in Sielow, Kr. Cottbus-Land, entdeckt wor den (Tzschentke 1979). Neben pechverkrusteten Wand- und Randscherben wiesen ein durchlochter und teerverkrusteter Gefäßboden und ein zu großen Teilen erhal tener durchlochter Topf auf die Teerherstellung (Abb. 4). Der Topf (Abb. 4,7) ist etwa 21 cm hoch, hat einen Mündungsdurchmesser von ca. 20 cm und einen Bo dendurchmesser von 10,6 cm. Die Teersiedegefäßrestc von Sielow stammen aus einer Siedlungsgrube nördlich des Burgwalls. Neben den Gefäßresten wurden Holzkohle und zerplatzte mürbe Steine aus der Grube geborgen. Ob die Fund stelle eine Produktionsstätte war, kann nicht völlig abgesichert werden. Die Kera mik wird ins 8./9. Jh. datiert (Tzschentke 1979, S. 150), wobei auch eine Datie rung ins 7./8. Jh. möglich ist. 17 Eine weitere Fundstelle von Teersiedegefäßen in der Niederlausitz ist Tornow, Kr. Calau. Im Bereich des Gehöftes I traten mehrere Bodenscherben mit runden oder ovalen Löchern im Boden (Abb. 5) zutage (Herrmann 1970, S. 80 f.; 1973, Abb. 4. Sielow, Kr. Cottbus-Land. Teersiedegefäßreste und verkrustete Keramik (nach Tzschentke 1979, Abb. 1). 1:2. 17 G. Billig hält für die Funde aus Sielow eine Datierung in das 7-/8. Jh. für möglich, da sie Ähn lichkeiten mit der ältesten slawischen Keramik der Oberlausitz und auch von Wiesenau auf weist.