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AFD Arbeits- u. Forschungsber. z. sächs. Bodendenkmalpflege Von Gunter Oettel DIE MITTELALTERLICHE PECHSIEDEREI IM SÜDOSTEN DER DDR 33, 1989 | S. 227-287 Die Pechsiederei ist ein Zweig der nichtagrarischen Produktion, dessen Erzeugnisse in vielen Bereichen der bäuerlichen und handwerklichen Produktion genutzt wur den. Ausgehend von den unterschiedlichen Verwendungsweisen von Harz, Pech und Teer vom Paläolithikum bis in die Neuzeit, wird im folgenden ein Überblick zu den verschiedenen Produktionsmethoden gegeben. Das Arbeitsgebiet umfaßt im wesentlichen die Bezirke Cottbus, Dresden, Karl-Marx-Stadt und Leipzig. Eine um fassende Darstellung von Fragen der Pechsiederei und Grubenköhlerei erfolgte in der Dissertation des Verfassers (Oettel 1986 c). 1 Die Verwendung von Harz, Teer und Pech i Bevor auf die Verwendungsweisen der Harzprodukte eingegangen werden soll, ist ein kurzer Überblick zur Forschungsgeschichte angebracht. Harz und seine Verar beitungsprodukte traten verstärkt seit den letzten Jahrzehnten des vorigen Jahr hunderts in das Blickfeld der Ur- und Frühgeschichte. Besonders die Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte führte eine intensive Diskussion zu diesem Thema, wobei nur an die Beiträge von E. Krause und O. Ols hausen erinnert sei. Eine erste Zusammenfassung der unterschiedlichen Verwen dungsweisen des Harzes und seiner Verarbeitungsstufen gab R. Stimming (1914; 1919/20) für das Havelland. Für die Zeit vom Paläolithikum bis zum Mesolithi kum hat sich R. Feustel (1973) ausführlich mit dieser Frage beschäftigt. 1 Die vorliegende Arbeit stellt eine Überarbeitung von Teilen der Dissertation des Verfassers dar. Für Hinweise zum Thema gilt besonderer Dank den Gutachtern, den Herren Prof. Dr. sc. G. Bil lig, Prof. Dr. sc. B. Krüger, Doz. Dr. sc. H. Kasper und Dr. H.-J. Vogt, sowie den Herren Dr. G. Wetzel, Museum für Ur- und Frühgeschichte Potsdam, Außenstelle Cottbus, Dr. J. Henning, Zen tralinstitut für Alte Geschichte und Archäologie Berlin, Dipl.-Praehist. V. Geupel, Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden, Dipl.-Praehist R. Voß, Museum für Ur- und Frühgeschichte Schwerin, G. Tiedke, Sitzenroda, desweiteren den Kollegen des Wissenschaftsbereiches Ältere Geschichte der Pädagogischen Hochschule „K. F. W. Wander“ Dresden und den Mitarbeitern des Landes museums für Vorgeschichte Dresden. Herrn Direktor Dr. H.-J. Vogt gilt darüber hinaus Dank für die Möglichkeit des"Abdruckes eines Teils der Dissertation. 227