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Chrieschwitz (vier Plätze, einer BD-HA1 und HD2, einer HD2/LA), Plauen-Reins dorf (drei Plätze, einer LA?) 140 , Plauen-Reißig, Pöhl (jetzt zu Jocketa), Rößnitz („Flachgräber“?), Röttis (zwei Plätze), Scholas, Steinsdorf 141 , Taltitz (zwei Plätze, einer LA), Trieb 142 , Voigtsgrün, Weischlitz, Zwoschwitz. In größerer Entfernung von dem umschriebenen engeren Siedlungsraum sind nur wenige Grabstätten entdeckt worden: einige Grabhügel bei Drochaus 143 , ein Grabhügel bei Geilsdorf, zwei bei Ru- deritz und drei bei Wiedersberg. Während erstgenannte Tumuli zu den dünn ge streuten Besiedlungszeugnissen im thüringischen Vogtland vermitteln, signalisieren die übrigen ein gebirgswärtiges Ausgreifen bis in die Kammlagen in Richtung Hof, das uns noch beschäftigen wird. Die wiederholten Angaben über zwei in südöst licher Richtung weit vorgeschobene „Gräberfelder“ bei Schönberg und bei Tirpers dorf, angeblich auch oder nur mit „Flachgräbern“ (Coblenz 1950, S. 47; 1954 a, S. 386; Billig 1954, S. 47; zuletzt Lappe 1982, S. 58 f.), 144 bedürfen noch der Be stätigung. Ersterer Fundplatz am Fuße des Kapellenberges schlüge eine Brücke zu der Besiedlungsinsel um Cheb (Plesl 1961, S. 90). Letzterer wiese (falls es sich bei den Hügeln nicht um wesentlich jüngere Relikte handelt) wie auch die Geilsdorfer und Ruderitzer Hügel vielleicht auf eine Erschließung von Erzvorkommen im eigent lichen Gebirgsraum hin. Trotz zahlreicher Kesselungen und Zerstörungen, die leider bis in jüngste Zeit andauern, sind lediglich für die längst verschwundenen Möschwitzer Hügel auf dem Gunzen, etwa 1 km nordöstlich des Ortes, nähere Beobachtungen 143 und einige we nige Funde überliefert. 1884 grub F. Engelhardt fünf benachbarte kleine Hügel erneuter Prüfung durch Dr. G. Billig und P. Richter 1982 um eine „natürliche Kuppenbildung. Kein Hügel festgestellt“ (Richter 1984, S. 114). 140 Zu den bekannten Plätzen mit je drei benachbarten Grabhügeln auf dem Sattlerberg (Mbl. 5538, etwa O 7,5/N 11,0 cm) und östlich der Höhe 451,2 im Schwarzen Holz (Mbl. 5538, etwa O 8,9/ N 14,0 cm) (zuletzt Lappe 1982, S. 60; Geupel 1983, S. 50), deren Charakter von Prof. Dr. sc. G. Billig jedoch teilweise angezweifelt wird (mündlicher Hinweis), tritt neuerdings „ein frag licher Hügel“ auf dem Reuthhübel ca. 450 m westnordwestlich von erstgenanntem Platz (Mbl. 5338, O 9,3/N 10,6 cm) (Richter 1984, S. 121, Abb. 34). 141 W. Langer (vgl. Anm. 135) entdeckte auf dem Großen Pöhl (Mbl. 5438, O 6,9/N 13,8 cm) von NO nach SW aufgereiht und dicht benachbart „vier einwandfreie Hügelgräber“ von 2-6 m Dm sowie 33 Schritt weiter südwestlich einen fünften fraglichen Hügel. Diese Meldung wurde in der Folgezeit nirgends bestätigt. 142 Auf der Höhe 380,8 (Mbl. 5438, O 2,6/N 13,4 cm) glaubte W. Langer (vgl. Anm. 135), ein „großes Hügelgrab“ gefunden zu haben; auch hier fehlt die Bestätigung. 143 Bei der Rodung eines Waldstückes 1,7 km nördlich von Drochaus wurden 1935 nahe der nord östlichen Kuppe der Höhe 528,8 in etwa 510 m NN (Mbl. 5437, O 0,0/S 23,5 cm) mehrere „kleine Erdhügel eingeebnet, in denen sich Holzkohle, Asche und stark zerscherbte, aber noch deutlich erkennbare Scherben befunden haben sollen“ (Brief von A. Haase an Dr. G. Bierbaum vom 22. 12. 1937 - OAD). 144 Zurückgehend auf eine nicht näher belegte Vermutung A. Haases in einem Brief an Dr. G. Bier baum vom 25. 11. 1944 (OAD). 145 Stöckel 1931; Bericht von A. Haase über seine Befragung des Finders (eingegangen am 9.3.1942- OAD, OA Plauen-Chrieschwitz, zu Hügel 1). Obwohl angesichts der Auskünfte über eine fast sechs Jahrzehnte zurückliegende Untersuchung, was Details betrifft, Vorsicht geboten erscheint, ergänzt und korrigiert der Bericht die unergiebigen ältesten Fundnotizen nicht unwesentlich; vgl. Mitt. d. Altertumsver. zu Plauen i. V. 5, 1884/85 (1885), S. 52; Mohr 1890, S. 73 f. - Zitate, soweit nicht anders angegeben, nach Haases Bericht.