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5. Läufer. In Vorpommern (Stralsund) kennt man das nämliche Spiel in etwas veränderter Gestalt. Zu den drei Spielern der Fangpartei kommt hier noch ein vierter, der „Aufpasser", hinzu, der sich im Schlagmal aufhält, um die nicht aus dem Male hinausgeschlagenen Bälle abzufangen und sich des Balles zu bemächtigen, falls ein Schläger seinen Lauf antritt, ohne ge troffen zu haben. Der „Aufpasser" hat also schon ganz ähnliche Pflichten wie der Eiuscheuker in anderen Spielweisen; nur die Hauptsache, das Einschenkeu selbst, besorgt er nicht. Unter den Schlägern übernimmt einer ein für allemal die Nolle des Lösers; er heißt der „Hereinholer". Die Läufer dürfen nämlich, ganz wie beim böhmischen „Vierundzwanziger", auf ihre eigenen Schläge nur nach dem Laufmal hinlausen; den Rücklauf dürfen sie erst antreten, wenn sie sich alle im Laufmal befinden und der „Hcreiuholer" den Ball schlägt. Gelingt es den Läufern trotz der 6 Schläge, die der Herein Haler hat, nicht, ins Schlagmal zurückzugelaugen, so wird dieser „Letzter draußen", der Aufpasser wird Hereinholer und der „Erste draußen" Aufpasser. Kommen die Läufer schon bei den ersten Schlägen des Hereiuholers zurück, so wird dieser zur Belohnung erster Läufer, die übrigen schlagen in der Reihen folge, wie sie zurückgckommen sind, der letzte wird also Hereiu- holer. Wird ein Läufer abgeworfen, so wird er Letzter draußen, während die sämtlichen Fänger um eiueu aufrücken. Wird der Ball abgefangeu, so tauscht der Fänger mit dem betr- Schläger einfach den Platz. — Mit kleinen Abweichungen wird das Spiel nach Boethkc (Rundschreiben des Kreises I vom kl. Mai 1894) ebenso in Thorn (Westpreußeu) und nach Böttch er (Monatsschrift f. d- Turnwesen 1896 S- 40 ff.) auch in Görlitz (Schlesien) gespielt. 6. Freibsll. Von dem „Rennball", der ein reines Spiel ohne Einschenker ist, und dem „Läufer", bei dem sich die Schläger zwar den Ball selbst eiuschenken, als Vertreter der Fangpartei aber doch schon