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Nr. 83/1917 PAPIER-ZEITUNG 1697 oben. Ein Zurückschnellen des Preßstempels ist zufolge der starken Spiralfedern, die zusammengezogen sind, unmöglich. Während des Niederganges des Stempels geht der Schutzbügel nach oben und zieht die Hand von der Matrize fort. Bild 5. Zu beachten ist, daß der Arbeiterin die Möglichkeit genommen ist, selbst den Schutz außer Wirksamkeit zu setzen. Schluß folgt. Beförderung von Buchdruckwalzen Die Königliche Eisenbahndirektion Berlin hat an die Handels kammer zu Berlin am 20. August 1917 folgende Anfrage gerichtet: „Bei uns ist der Antrag gestellt worden, daß neue und frisch gegossene Buchdruckwalzen von der zwangsweisen Zuweisung auf den Wasserweg ausgenommen und zur ausschließlichen Beförderung mit der Eisenbahn zugelassen werden möchten. Der Antrag wird damit begründet, daß sämtliche Bestandteile der Walzenmasse — Glyzerin, Gelatine, Zucker usw. —Feuchtigkeit anziehen, und daß die Walzen deshalb bei der Beförderung zu Wasser aufquellen und dadurch verderben würden. Bevor wir endgültige Entscheidung über den gestellten Antrag treffen, bitten wir um sehr gefällige Auskunft, ob Buchdruckwalzen bei Beförderung auf dem Wasserwege tatsächlich Schaden leiden würden.” Hierzu hat sich die Handelskammer am 14. September 1917 wie folgt geäußert: „Nach unseren Feststellungen in den beteiligten Handels- und Gewerbekreisen werden Buchdruck walzen stets trocken aufbewahrt, weil die Walzenmasse gegen feuchte Luft äußerst empfindlich ist und jede Feuchtigkeit anzieht, wodurch die Buchdruckwalzen dann aufquellen und wesentlich an Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit beim Drucken verlieren. Die Walzenmasse kann gegen Feuchtigkeit bei Beförderung auf dem Wasserwege durch starke Kisten allein nicht genügend geschützt werden. Wenigstens sollen derartige Versuche gescheitert sein, weil das Einschlagpapier zum Teil wellig wurde, was auf die Walzenmasse ungünstig eingewirkt hat. Die Kisten müssen daher mit Zinkblech ausgeschlagen und luftdicht verlötet werden. Bei Verladung über See pflegen die Buchdruckwalzen außerdem noch in Oelpapier besonders eingeschlagen zu werden. Eine derartige Verpackung würde auch bei zwangsweiser Beförderung der Buchdruckwalzen auf dem Wasserwege allgemein zu wählen sein, um eine Ankunft derselben in guter Beschaffenheit am Bestimmungs ort zu sichern. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen im Kriege läßt sich die vorerwähnte Verpackung: leider nicht ausführen, da weder Zink blech noch Oelpapier erhältlich sind. Auch die von einer Seite vor geschlagene Verwendung besondeis starker Kisten, deren Seiten teile gefugt sind, dürfte nicht in Frage kommen, da die gewöhnlichen Kisten schon sehr schwer zubeschaffensind, wieviel mein diese aus besonders gutem Holz herzustellenden wertvollen Spezialkisten. Angesichts dieser Schwierigkeiten in der Beschaffung der nötigen Verpackungsmittel können wir daher den Antrag, Buchdruckwalzen von der zwangsweisen Beförderung auf dem Wasserwege auszuschlie- Cen, nur dringend befürworten. Ueberdies dürfte eine sorgsame Be handlung der Buchdruckwalzen schon um deswillen geboten sein, weil ein Teil der zur Herstellung der Walzenmasse erforderlichen Rohmaterialien, wie Glyzerin, Gelatine usw., sehr knapp ist und eine äußerst haushälterische Bewirtschaftung erheischt.” weils auf einem Satz der Siebformen niedergeschlagenen Stoff schicht an oder in dem zugehörigen Satz der Oberform gegen einander fortgeschaltet werden, bis zwei neue zusammengehörige Sätze von Sieb- und Oberformen sich in der Arbeitslage befinden. Dies wird solange wiederholt, bis die herzustellenden Gegenstände die gewünschte Stoffstärke durch Aufeinandergautschen der ver schiedenen miteinander vollständig verfilzenden Stofflagen erreicht haben, worauf nach dem Ausstößen der Ergebnisse eines Arbeits ganges ohne größere Unterbrechung das Verfahren seinen Fortgang nimmt. Bei der abgebildeten Vorrichtung arbeiten je sechs Sätze zu je drei Sieb- und Oberformen zusammen. In dem ringförmigen Stoff wasserbehälter a sind an hydraulich aufwärts bewegbaren Platten d die Siebformen i vorgesehen, die mit den Oberformen k zusammen arbeiten. Die Oberformen k sind dabei an einer Drehscheibe b ange bracht, die außer am Rande aut einer Säule c drehbar ist. Die Sieb formen werden von den Zylindern f der hydraulichen Pressen, in welche Saugluftleitungen h und Druckleitungen g münden, bewegt. Selbsttätige Bogenzuführung Arthur Spieß in Mannheim erhielt das DRP 298274 vom 20. Fe bruar 1914 ab in Kl. 15 e auf eine selbsttätige Bogenzuführungs vorrichtung, bei welcher die mit dem Tasterarm in Verbindung stehende Sperrklinke in eine Zahnstange eingreift, die mit einer Schubstange in Verbindung steht, welche auch den ausgestrichenen Bogenstapel fördert. Die Verbindung zwischen der Zahnstange und der Schubstange muß derart sein, daß sie eine Relativbewegung zueinander machen, sobald der Eingriff der Sperrklinke in die Zähne der Zahnstange erfolgt. Beim Eingriff der Sperrklinke in die Zahn stange wird diese festgehalten, während die Schubstange ihren Weg fortsetzt, bis ein Anschlag der Stange auf die Zahnstange trifft und somit auch deren Weg begrenzt. Die Vorschubbewegung für die Förderwalze ist von der Bewegung dieser Schubstange abgeleitet, so daß der Stapelvorschub in bestimmte Beziehung zu dem Vorschub der einzelnen Bogen und zum Abhub des Stieichrades gebracht wird. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Hohlkörper aus Papiermasse Dr. Oskar Arendt in Berlin erhielt das DRP 297468 vom 29. De zember 1915 ab in Kl. 54 e auf ein Verfahren zum Herstellen von Hohl körpern aus Papiermasse in fortlaufendem Arbeitsgange und in großen Mengen. Das wiederholte Abgautschen der auf den Siebformen aus dem Stoffwasser niedergeschlagenen Faserstoffschichten auf die zuge hörigen Oberformen erfolgt dadurch, daß die Formen radial oder in ähnlich geschlossener Folge angeordnet und entweder durch Antrieb der die Obertorm oder die Siebform tragenden Vorrichtung gegeneinander nach erfolgtem Abgautschen der je und gleichzeitig wird das Stoffwasser durch die Siebtormen i hindurch zwecks Bildung der Stoffschichten auf den Siebtormen daselbst abgesaugt. Zum Herstellen von Hohlkörpern bestimmter Wandstärke haben die Sieb- und zugehörigen Oberformen verschiedene Durch messer und lichte Weiten, die sich entsprechend dem fortschreitenden Arbeitsgange etwa um die jeweils in die vorhergehenden Oberformen eingegautschte Stoffstärke der Stoffschicht verändern. Die Ober- formen enthalten zu diesem Zwecke auswechselbare Einsätze, die in den Oberformen festgehalten werden. Diese Einsätze werden aus den jeweils über den Ausstoßtisch l gelangenden, die Gegenstände der gewünschten Stoffstäike enthaltenden Oberformen entweder selbsttätig oder von Hand ausgestoßen. Bei dem Fortbewegen des drehbaren Teils der Vorrichtung werden dann in den entleerten Oberformen neue Einsätze am Einsetztisch m eingefügt, und der Arbeitsgang nimmt seinen Fortgang. Das Ausstößen der Einsätze aus den Oberformen kann z. B. derart erfolgen, daß die verriegelten Einsätze zufolge Anschlags eines Entriegelungshebels vor oder am Ausstoßtisch freigegeben und aus dem jeweils über den Ausstoßtisch gelangenden Satz von Oberformen selbsttätig ausgestoßen werden. Durch Abpresse des überflüssigen Stoffwassers erfolgt die Fertigstellung der Gegenstände. Der Patent-Anspruch lautet: Verfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus Papiermasse, dadurch gekennzeichnet, daß das wiederholte Aufgautschen der auf der Unterform (1) niedergeschlage nen Faserstoffschicht auf die Oberform (k) dadurch erfolgt, daß die Formen radial oder in ähnlich geschlossener Folge angeordnet sind, daß die in mit der Papiermasse gefüllten Kammern angeordneten Formen [i,k) absatzweise gegeneinander tortgeschaltet werden, und daß beim jedesmaligen Stillstände das Gegeneinanderbewegen der Formen und Abgautschen der Papiermasseschicht von der Unter- auf die Oberform stattfindet.