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Q)APIER-UERARBEITUNG a Buch Gewerbe ( Richtlinien für Schulhefte Amtliche Vorschri/ten für die Einsparung von Papier bei der Herstellung von Schreibheften und Diarien {Tagehefte). Der Preußische Minister der geistlichen und Unterrichtsange legenheiten hat sich mit den von der Reichskommission zur Sicher stellung des Papierbedarfs aufgestellten Richtlinien zur Einsparung von Papier bei Schulschreibhe/ten und Diarien {Tagehefte) einver standen erklärt. Diese Richtlinien müssen ergänzt werden durch die Festsetzung von Normal-Liniaturen, die in allerkürzester Frist — wahrscheinlich im Laufe dieses Monats — erfolgen soll. Die Richt linien haben für alle preußischen Schulen Geltung. Alle Vorräte in Liniaturen und Heften können aufgebraucht und dürfen nicht zu rückgewiesen werden! Den Herstellern von Schulschreibheften wird dringend empfohlen, mit der Anfertigung von neuen Liniaturen zu warten, bis die weiteren Vorschriften vom Herrn- Kultusminister veröffentlicht werden, im übrigen aber die möglichst beste Verwertung der alten Vorräte sich angelegen sein zu lassen. Die jetzt bestehenden Schreibhefte sollen, soweit nicht noch Vorräte vorhanden sind, für sämtliche Schularten nach folgenden Vor schriften geändert werden: 1. Die Hefte erhalten eine normale Größe von 16 x 21 cm. 2. Der Inhalt wird auf 16 Blätter allgemein festgesetzt. Das Quadrat meter-Gewicht des Schreibpapiers darf nicht schwerer als 82 Gramm sein. 3. Der Umschlag kann in beliebiger Ausführung sein, auch für die Farbe desselben dürfen keine weiteren Vorschriften gemacht werden, sie soll möglichst blau sein. Stärke des Deckels nicht schwerer als 180 Gramm aufs Quadratmeter. Schild weiß, soll bei heller Farbe des Deckels fortfallen. Rückenfalz kommt nur bei Drahtheftung in Betracht. 4. Besondere Umschläge zum Schutz des Deckels dürfen nicht verlangt werden. 5. Die Liniaturen sind auf möglichst geringe Zahl zu beschränken; besondere Vorschriften werden noch erlassen. Die Blätter sollen voll ausgenutzt werden; einseitiges Beschreiben der Blätter ist zu vermeiden. Die Randbreite soll auf das geringste Maß beschränkt werden. 6. Für die sogenannten Diarien-, Tage- und Arbeitshefte kann der Inhalt auf 24 Blätter erhöht werden. 7. Entgegengesetzte Vorschriften über Güte und Stärke des Papiers werden durch die vorstehenden Vorschriften aufgehoben. 8. Statt der Hefte ist in möglichst weitgehendem Maße die Schiefer tafel zu benutzen. Reichskommission zur Sicherstellung des Papierbedarfs I. V.: Kraemer. Angemessener Preis für gummiertes Papier Ich habe einen Posten gummiertes Papier abgestoßen wieMusterA 35 x 65 cm zu 120 M. die 1000 Bog. Auf diesen Preis, der mir von verschiedenen Stellen geboten ist, bin ich gekommen durch Vergleich. Muster B ist mir nämlich von einer Papierhandlung 46 x 59 cm zu HOM. angestellt. Bei dem Qualitätsunterschied erschien mir meine Forderung nicht unangemessen. Ich bitte um Ihr Urteil, damit ich noch demgemäß verfahren kann. Druckerei' Gummiertes Papier ist unseres Erachtens kein Gegenstand des täglichen Bedarfs, deshalb treffen darauf die Verordnungen über angemessenen Gewinn nicht zu, und es steht jedem Besitzer solchen Papiers frei, dafür beliebigen Preis zu fordern. Preiserhöhung im Notendruckgewerbe. Der Verein der Noten- drUckereien zu Leipzig hat beschlossen, angesichts der immer mehr steigenden Herstellungs- und Betriebskosten einen Aufschlag von 25 v. H. auf die bisherigen tariflichen Preise zu legen, während Metall Und Papier auch künftig nach dem Stande der fortwährend steigenden Einkaufspreise berechnet werden. Ferner sollen vom 1. Januar 1918 ab die Abrechnungsgebräuche dahin geändert werden, daß das Oster meßziel wegfällt und dafür Barzahlung mit 2 v. H. Skonto oder 3 Monate Ziel ohne Abzug tritt. pk. Berliner Typographische Gesellschaft Unter zahlreicher Beteiligung der Mitglieder und ihrer Ange hörigen wurde am Sonntag den 2. Dezember im Berliner Buchgewerbe saale der 38. Stiftungstag der Gesellschaft begangen. Der Vorsitzende Herr Könitzer begrüßte die Erschienenen und gab einen Rückblick auf die Vorkommnisse und Veranstaltungen innerhalb des letzten Geschäftsjahres. Er gedachte des vor kurzem verstorbenen Be gründers der Gesellschaft Herrn Hermann Smalian, berichtete über den Verkehr zwischen den im Felde stehenden Mitgliedern und dem Vorstande und gab der Hoffnung Ausdruck, daß unsere Feldgrauen bald wieder gesund zurückkehren und an den Arbeiten der Gesell schaft persönlich werden teilnehmen können. Die Herren Wilhelm Jahn, Georg Maaß, Willibald Schelle und Hans Wunder seien nach 25 jähriger Mitgliedschaft als Jubilarmitglieder zu begrüßen, be dauerlicherweise aber nicht erschienen. Der Vorstand habe dem Königlichen Kunstgewerbemuseum zum 50 jährigen Jubiläum eine gedruckte Glückwunschadresse überreicht und darauf sei ein Dank schreiben des Direktors der Bibliothek des Museums, Herrn Geheimrats Jessen eingegangen, in dem es u. a. heißt: „Dankbar für die ermuti gende Anerkennung werden wir auch weiterhin der Buchkunst und Ihrer Gesellschaft, die deren Aufgaben in Berlin so umsichtig und tatkräftig vertritt, stets mit besonderer Freude zu Diensten stehen, wo es deutsche Werkkunst und deutsche Geschmacksgeltung auf wärts zu führen gilt.” Die Papier-Zeitung, das Organ der Gesellschaft, habe sich wegen der erhöhten Druckpreise und der notwendigen Beschränkung des Papierverbrauchs genötigt gesehen, den Bezugs preis sehr erheblich zu erhöhen. Auch der Vorzugspreis für die Mit glieder unserer Gesellschaft würde dadurch eine Steigerung erfahren, die aber mit den Kassenverhältnissen der Gesellschaft nicht vereinbar wäre. Da bei den in der Angelegenheit gepflogenen Verhandlungen ein befriedigender Ausweg leider nicht gefunden werden konnte, werde die Papier-Zeitung vom 1. Januar 1918 ab nur denjenigen Mitgliedern zugestellt werden, die das Blatt, selbst bestellen und den vollen Bezugspreis an die Post oder an den Verlag bezahlen. Die Einladungen zu den Sitzungen der Gesellschaft würden in Zukunft in der „Zeit schrift für Deutschlands Buchdrucker” unter der Spitzmarke „Ver einskalender” erfolgen, und dieses Blatt würde denjenigen Mitgliedern, die es nicht als Mitglieder des Deutschen Buchdrucker-Vereins bereits erhalten, vom 1. Januar ab zugestellt werden. Hierauf folgten Lichtbildervorträge. Zunächst wurde die Her stellung einer Zeitung im Betriebe der Buchdruckerkei Rudolf Mosse in Satz, Druck und Expedition vorgeführt. Eine zweite Bilderreihe zeigte den Betrieb der Kriegsdruckerei in Wilna, die sich aus einer kleinen polnischen Druckerei unter militärischer Leitung zu einem vierzig Personen beschäftigenden Betriebe entwickelt hat, in dem u. a. die Zeitung für die 10. Armee gedruckt wird. Dann folgte eine Darstellung des eigenartigen monumentalen Geschäftshauses und der Betriebseinrichtungen der Geschäftsbücherfabrik der Firma J. C. König & Ebhardt in Hannover. Zu diesen Vorführungen gab Herr Könitzer sachgemäße Erläuterungen. Herr Erler trug ein Märchen aus Gottfried Kellers „Sieben Legenden” vor und erläuterte die folgende Lichtbilderreihe, die eine Sammlung von Kriegsdruck sachen, insbesondere in Gefangenenlagern benutztes österreichisches Papiergeld und im weiteren die landschaftlichen Schönheiten einer Fahrt nach Budapest und Siebenbürgen zum Gegenstände hatten. Mit dem Vortrage heiterer Reime aus ernster Zeit beendete Herr Erler die Feier, die sich in dem ansprechenden Rahmen eines Familien festes bewegte und voraussichtlich allen Teilnehmern in angenehmer Erinnerung bleiben wird. — Die Lichtbilder zu den Vorführungen wurden der Gesellschaft von dem Bild- und Film-Amt in entgegen kommender Weise zur Verfügung gestellt. Ausfuhr von Christbaumschmuck. Durch Verfügung des Reichs kommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung vom 15. November 1917, R. K. Exp. 6363, sind die Zollstellen ermächtigt worden, die Ausfuhr von Kinderspielzeug aller Art und Teilen davon, auch Christbaumschmuck (Nr. 946 des Statistischen Warenverzeichnisses), soweit verboten, bis zum 25. Dezember ohne besondere Ausfuhr bewilligung zuzulassen. Faltschachtel-Lieferung 1523. Schiedspruch Schi edsprüche werden kostenfrei gefallt und ohne Namen dar Beteiligten veröffentlicht Die Firma X in A hat bei mir 100 000 Faltschachteln aus Holzkarton mit weißem Kleid und einfarbigem Druck zu einem fest- vereinbarten Preise bestellt. Mit Schreiben vom 9. September hab»